Beiträge von Emiko

    Japaner haben kein Sexleben und leben sich im Bordell aus und behandeln ihre Frauen wie den letzten Dreck. Wo ist da denn der Unterschied zu rassistischen Aussagen? Beim Einen wird sich auf den Pass bezogen, beim anderen auf die Hautfarbe.


    KON, wenn 2 Seiten Text mit Abstand zwischen den Abschnitten zu viel fuer Dich und infolge deiner Aussage auch fuer andere sein sollte, dann haette ja PISA wirklich recht. *schock* Leseverstaendnis unterer Bereich. Das haette ich jetzt nicht gedacht. So werden positive Verallgemeinerungen zerstoert.


    Ich weiss jetzt nicht, wie alt du bist, die VorPISAschockzeit kann durchaus noch zu Zeiten gewesen sein, als so etwas noch von keinerlei Belang fuer dich war, aber bis zum Ende der 90er war Deutschland extrem stolz auf sein tolles, ueberragendes Schulsystem. Das ging durch alle Schichten und hat sich z.B. daran auch geaeussert, dass man viele Abschluesse anderer europaeischer Laender nur sehr widerwillig und die von anderen Laendern gar nicht anerkannt hatte. Das bestkannte Beispiel war der Highschoolabschluss, weil der ja sooooo schlecht war, musste man als Ami mindestens 2 Jahre Uni/College hinter sich gebracht haben, bevor man normal Erstsemestler in Deutschland werden konnte. Und warum sollte sich Deutschland auch internationalen Vergleichen aussetzen? Wir wissen, dass wir top sind. Daher ist PISA oder anderes auch jahrelang ignoriert worden. Und um so boeser war das Erwachen, als man feststellte, dass Deutschland so schlecht ist oder zumindest geworden ist.


    Ja, ogenki de.

    Hallo,


    Zitat

    Und ich habe gerade über so manches die Erleuchtung wiedererlangt und NATÜRLICH teil ich das.


    KON, warum darf ich nicht veraergert sein, wenn falsche Geruechte oder ueberalterte oder nur auf bestimmte Schichten bezogene Halbwahrheiten ein Land, seine Frauen und Maenner schlechtmachen? Japanische Maenner behandeln ihre Frauen wie den letzten Dreck, Frauen haben kein Selbstbewusstsein, deswegen haben sie nur ein Kind etc., etc. etc. ...
    Ich moechte mal wissen, wie reagierst, wenn ich Zeugs auf dem gleichen Niveau ueber Deutschland loslasse.


    Deutsche sind so stolz auf ihre Ausbildung und die Analysefaehigkeiten etc., und dann schlucken sie solche Behauptungen und stellen sie als allgemeine Weisheiten dar, ohne dass irgendwo bei solchen Aussagen die Alarmlampen angehen. Das Stern und Spiegel gerne mal sehr zweifelhafte Artikel veroeffentlichen, sollte sich doch langsam mal weiter bekannt geworden sein. (Ich sage nur z.B. die Hitlertagebuecher oder aehnliches.) Egal, wie gut KONs oder Sue-chans Intentionen dahinter sind, es so zu machen, ist einfach nur konterproduktiv und zieht Japan und seine Kultur (womit ich nicht Samurai und Co., sondern das taegliche Leben, die Umgangsformen der Menschen, die Einstellungen zu Dinge meine) ins Laecherliche. Es ist mit keinem Deut besser als das, was die Leute machen, die Japan heiligsprechen. Im Gegenteil, da Menschen die Tendenz haben, sich eher Negatives als Positives zu merken, haben solche Beitraege wie der von Sue-chan und die Reaktionen darauf nur die Folge, dass Japans Image nur noch unrealistischer und laecherlicher wird. Er schlimmverbessert nur.


    Desweiteren waere es nur reine Hoeflichkeit, auch mal zu lesen, was ich geschrieben habe. Ich habe die Paragraphen mit den groessten Fehlern genommen und analysiert, KON, du kannst genau sehen, worauf sich ein Kommentar bezieht. Dass ich keine Namen mit hinzugefuegt habe, liegt daran, dass ich die Zitierfunktion in diesem Forum noch nicht ganz verstanden habe. Ich habe ziemlich hin- und herprobieren muessen, um ueberhaupt Zitate eingefuegt zu bekommen. Ich waere mal sehr interessiert zu hoeren, woraus du schlussgefolgert hast, dass ich mir nicht die Muehe gemacht haette, die Beitraege richtig zu lesen. Was Shonen-Ai betrifft, ich habe auch was davon gelesen, aber es ist nicht das, was ich persoenlich als interessant empfinde. Was ich geschrieben habe, ist dass ich nicht sagen kann, welchen Marktanteil Shonen-Ai innerhalb der Mangawelt in Japan hat, weil ich dazu nicht genug an Mangas interessiert bin. Selbst nur mittelgrosse Mangalaeden haben oft tausende Buecher liegen, und ich wuerde ehrlich gesagt nicht sagen wollen, wie viele Buecher darunter wirklich Shonen-Ai sind. Wenn ich aber so die nur die Titel anschaue, dann habe ich persoenlich eher den Eindruck gewonnen, dass Shonen-Ai in JAPAN ein Randphaenomen ist und andere Themen fuer junge Japaner oft viel interessanter sind. Und viele hier populaere Genre sind in Deutschland so wieso eher nicht bekannt.


    Zitat von "Emiko"

    Was ist das denn fuer ne Quote? 30-70%? Statistisch gesehen ist diese Aussage voellig sinnlos. Entweder eine kleine Zahl oder wahlweise eine ziemlich hohe muss also doch ein erfuelltes Sexleben haben. Und wieviele 60-jaehrige Frauen in Deutschland amuesieren sich jeden Tag mit ihrem Mann? Genau so muss auch in Japan ein grosser Unterschied zwischen den verschiedensten Altersgruppen sein. Fuer welche Altersgruppe ist denn diese nichtsagende Zahl, vor allem auch WIE ist sie festgestellt worden?


    Ich habe nicht die Quelle, sondern die Zahl bezweifelt und das auch begruendet. Also nicht das Englische "quote", sondern das deutsche Wort Quote im Sinne von Zahl. O.k., dann lasst mich bitte die Sinnlosigkeit dieser Zahl anders erklaeren. Wir backen ein 1-kg Brot. Im Rezept steht "Bitte nehmen sie zwischen 300 und 700 g Mehl." Wieviel Mehl nehme ich denn nun? Wenn da zwischen 500 und 550 g staende, waere das ne ganz andere Sache. Aber 300 g auf ein Kilo oder 700 g auf ein Kilo, dazwischen liegen doch Welten! Selbst wenn man nie Statistik in der Schule gehabt haben sollte oder nie so der Ueberflieger in Mathe war, muesste doch so etwas die Alarmglocken laeuten lassen.


    Genau so sagt eine Statistik aus, die behauptet, dass unter 10 Frauen 3 oder wahlweise auch 7 Frauen mit ihrem Sexleben unzufrieden sind. 3 Frauen ist doch o.k., da ist die Quote in Deutschland bestimmt schlechter, bei 7 von 10 Frauen sieht die Sache voellig anders.


    Wenn es eine serioese Statistik waere, dann wuerde da so etwas stehen*
    20-29 Jahre: o.k. x % weder noch y % nicht o.k. y %
    30-39 Jahre: o.k. a% weder noch b% nicht o.k. c%
    etc.


    Und bevor man dazu eine Aussage macht, ob Japan nun schlechter oder normal oder besser als andere Laender ist, muesste man das mit aehnlichen Umfragen in anderen Laendern vergleichen. Aber der Stern will ja auch nur verkaufen, und der Journalist schreibt dann natuerlich auch nur das, was Leute schockiert und bestehende Vorurteile bestaetigt. Wer wuerde schon einen Artikel lesen wollen, der nur sagt, dass auch hier nur jeder normal sein Leben fuehrt und mit den Fiesigkeiten des Alltags genau so kaempfen muss wie jedes andere Land? Aber so ist das auch hier? Die Probleme sind nicht immer ganz identisch, aber auch gar nicht sooo weit voneinander entfernt.


    Liebe Gruesse


    Emiko

    Ich halte den Wirbel um den Film nicht gerechtfertigt. In Europa merkt man vielleicht nicht so viel davon, aber dieser (vielleicht kann man ihn auch so nennen: falschen) Stolz Chinas ist einfach nur nervig. Die Sache, dass China des Mittelreich, sprich die Mitte der Welt, um die sich alles dreht, scheint nach dem, was ich auch von meinen frueheren Klassenkameraden erlebt habe, wirklich ein wichtiger Teil der Erziehung in China und nicht nur reine einseitige, stereotype Darstellung aus dem japanischen Fernsehen zu sein. Ich will mit keiner Silbe sagen, dass Japan die Unschuld schlechthin ist, die Penetranz, mit der sie immer wieder schaffen, in offenen Wunden rumzustochern, ist genau so schlimm. Aber China kann keine Fehler zu geben oder irgendwelche Zugestaendnisse machen, weil sie ja nichts falsch machen. Und alles, was irgendwie ihr Image schlechtmacht oder gegen die vorgeschriebene Denkweise oder Strategie geht, wird gnadenlos verfolgt oder schlechtgemacht. Und die Tatsache, dass es 3 Schauspielerinnen gewagt haben, in einem Film mitzuspielen, der die Kultur von dem so schlecht gemachten Nachbarland als positiv und wertvoll darstellt (egal, wie fiktiv der Film nun ist), ist Vaterlandsverrat schlechthin. Daher ueberrascht mich persoenlich die Reaktion Chinas nicht besonders. Mich wundert fast schon, dass man die 3 Frauen nicht gleich als Landesverraeter aus dem Land geworfen hat.


    Und warum sollen Chinesinnen nicht auch Geishas spielen duerfen? Als ob man, nur weil man zufaellig in Japan geboren und aufgewachsen ist, die perfekte Geisha hinlegen kann? Junge Japanerinnen haetten die Sache bestimmt nicht besser gemacht, denn die Taenze und anderes sind nun mal kein Bestandteil der normalen Ausbildung junger Maedchen des 21. Jh. mehr. Japanerinnen haetten durch genau die gleiche Ausbildung gehen muessen, die Frage ist, wie dann ihr Tanz ausgesehen haette. Und ich kann leider nicht mehr die Quelle zitieren, aber ich meine, mal gelesen zu haben, dass der Regisseur gezwungenermassen zu Chinesinnen gegriffen hat, weil sich keine Japanerin auf die Rollen beworben hatte.


    Ich kann jetzt nur von oeffentlichen Medien sprechen, aber ich kann mich an keine grossartigen Proteste von japanischer Seite in Bezug auf die Darstellerinnen erinnern. Ich glaube, Japanern war es ziemlich egal, welchen Pass die Frauen nun hatten. "Sayuri" war hier normal im Kino und kann jetzt auch ueberall normal ausgeliehen werden. Sollten wirklich weltbewegende Proteste stattgefunden haben, haetten die ganzen Geschaefte bestimmt nicht diesen geschaefts- und imageschaedigenden Film mit in ihr Angebot aufgenommen. Das es Proteste bei der Premiere in Tokyo gab, will ich nicht bezweifeln, aber Leute, die nicht mit Sachen einverstanden sind, gibt es immer. Bei solchen Zitaten sollte unbedingt darauf Ruecksicht genommen werden, wieviele Leute das wirklich waren und wie weit diese Bewegung wirklich von einer grossen Anzahl von Japanern ausgegangen ist. Denn nicht jeder Japaner ist so stolz auf sein Japanersein, dass er oder sie eine nichtjapanische Geisha als Verrat ansehen wuerde. Zu viele Leute tangiert das heutzutage wirklich nur noch periphaer.


    Liebe Gruesse


    Emiko

    Erst lesen, dann aufregen.


    Ich glaube, die 20% waren allgemein auf Austauschjahre bezogen und wenn ich so schaue, waren viele in meiner Umgebung auch nur mäßig erfreut von ihrem Austauschjahr. Die höchste Zufriedenheitsrate hatten die Leute, die in den USA waren, bei allen anderen Ländern gab es keine ähnliche Quote. Den meisten war deutlich bewusst, das die Familien mit ihnen Geld verdient haben oder im Falle des Au pairs sich den Kinderpsychologen sparen, da sie ihre Kinder nicht selbst ertragen müssen.


    Ich halte die Quote trotzdem fuer fraglich, schaue mal in www.austauschschueler.de. Gerade bei den gemeinnuetzigen Organisationen ist ein sehr, sehr hoher Prozentsatz mit der Org. zufrieden bis sehr zufrieden. Und maessig erfreut nicht nicht gleich negativ. Wie ich gesagt hatte, nur weil man auch mal negative Erlebnisse hatte, muss das nicht heissen, dass man sein Jahr auch negativ empfindet.


    Setsuna
    Ich glaube, du wirst in Fukuoka deinen Spass haben, wenn du grosse Staedte magst. Aus eigenen Erfahrungen heraus kann ich sagen, dass du mit der Wahl Kyuushuu definitiv keinen Fehler gemacht hast. Und auch wenn ich nicht weiss, wie viel Freizeit du haben wirst oder dir nehmen willst, aber mit dem Zug oder den (Ueberland-)bussen bist du auch ganz schnell in anderen Orten. Oita, Kumamoto, Nagasaki und auch Kagoshima sind in 2-3,5 Stunden zu erreichen.


    @Fullmoon-Diiamond
    Warum gehst du dann nicht an eine an eine Uni angeschlossene Sprachschule? Du kannst die gleichen Unterrichtsmethoden kennenlernen, du kannst das Klubleben an der Uni geniessen, hast auch jede Menge Japaner, die du auf taeglicher Basis treffen kannst, teilweise bieten Unis sogar auch Uniformen an, wenn du Wert darauf legst. Manchmal gibt es auch die Moeglichkeit zu Wahlfaechern, die du zusammen mit Japanern belegst. Und die Option Gasthoerer bleibt dir immer. Die einzigen Unterschiede sind 1) deine auslaendischen Klassenkameraden 2) (natuerlich) viel Japanischunterricht, auch wenn es in der Regel auch Wahlfaecher wie Mathe oder Gesellschaft geben sollte 3) privat wohnen ist die Regel, auch wenn manche Schulen auch Wohnheime haben und/oder Gastfamilienaufenthalte vermitteln, 4) du hast mehr Ferien, wo du auch reisen oder sonst etwas machen kannst 5) du kannst die Erlaubnis beantragen, Studijobs zu machen und dir etwas dazu zu verdienen


    Datenbank mit ueber 400 Sprachschulen in Japan


    Wenn du es wirklich willst, dann finden sich auch Wege.


    Liebe Gruesse


    Emiko

    Hallo,


    da hast du sicher recht, aber die Intensivkurse in Bochum geben eine tolle Grundlage, dann wirklich z.B. ueber Mail etc. mit Japanern zu reden oder im Land erstaunlich viel schon zu verstehen. Ein Freund von mir hat das mit Chinesisch gemacht, und es hatte ihm dann bei dem Praktikum danach wirklich sehr geholfen.


    Bei der VHS hast du voellig recht. Aber bei den Kursen muss ich auch bedenken geben, dass nicht jeder das Glueck hat, eine Uni mit Japanologie vor der Haustuer zu haben, die die Kurse dann auch noch zu solchen Zeiten anbietet, dass Schueler und Arbeitende daran teilnehmen koennen. Dann fuer 2-3 Wochen einen Intensivkurs zu machen ist dann durchaus eine legitime Alternative, da man so etwas immer in den Ferien oder im Urlaub unterbringen kann.


    Liebe Gruesse


    Emiko

    Hallo,


    warum soll ein Austauschjahr in Japan so negativ sein? Woher habt ihr diese Daten, dass angeblich nur 20% mit ihrem Jahr zufrieden waren? Ja, die Chancen sind groesser, dass man sich mit fuer eine(n) junge(n) Deutsche(n) unangenehme Dinge auseinander setzen muss, sei es auf Seiten der Schule, der Familie oder der Organisation, aber die allermeisten haben diese negativen Dinge auch akzeptiert und im ganzen gesehen ein sehr positives Jahr gehabt, das sie hat wachsen lassen. Wie die Signatur von Sue-chan(?) schon sagt, es kommt darauf an, welchen Wolf man fuettert. Wenn man sich staendig nur ueber das Unangenehme aufregt, dann wird das Jahr auch so. Wenn man auch Gutes sucht, dann wird man schnell viel mehr finden, als man im ersten Augenblick so glaubt. Unsere ATS hatte auch so viele Probleme mit ihrer Klassenleiterin gehabt, die ihr teilweise das Leben zur Hoelle gemacht hatte, aber als sie sich das Abschlussbuch ihrer Klasse kaufte und die Fotos anschaute, kam nur noch ein "Boah, das war toll." "Das Maedchen war so nett." "Die Aktion war so unvergesslich." Und ploetzlich merkte sie selber, wie viele tolle Erlebnisse sie doch an der Schule hatte, auch wenn es diese eine Frau als wirklich unangenehmen Aspekt in ihrem Austauschjahr gab.


    Fuer Infos ueber ein Jahr in Japan wuerde ich eher das www.austauschschueler.de oder schueleraustausch.de oder andere Foren empfehlen.


    Ja, Austausch ist nicht billig, aber mit EF hast du dir auch gerade einen der teuersten Anbieter ausgesucht. Viel Reklame muss auch irgendwie bezahlt werden.


    Wenn ich die Aussagen von Kiruschka lese: Ja, bitte, bitte komme nie wieder nach Japan! Solche Auslaender wie du machen uns Auslaendern hier das Leben schwer, weil sie unser Image versauen und WIR dann deine Eskapaden ausbaden muessen.


    sue-chan
    Wenn dich immer noch ein laengerer Aufenthalt interessiert, dann gibt es dann auch noch viele Moeglichkeiten, selbst ohne Japanologiestudium. Die preiswerteste ist sicherlich Working Holiday, aber da ist die Gefahr auch gross, dass man in der Auslaenderwelt von Tokyo haengen bleibt und mehr working als Holiday macht, um sich ueber Wasser zu halten. Wenn du mehr vom allgemeinen Leben erfahren willst und ein aehnliches Erlebnis wie ATS haben willst, dann waere ein Jahr auf einer Sprachschule was fuer dich. Das geht theoretisch bis 70 Jahre, wenn du kein Problem hast, mit Teens und Twens die Schulbank zu druecken. Und du kannst dann immer noch Gastfamilie haben musst, dann geht das auch bei vielen Schulen zu organisieren, entweder die ganze Zeit ueber oder nur am Wochenende. Und arbeiten darfst du auch, wenn du nicht genuegend Geld haben solltest.


    Liebe Gruesse


    Emiko

    Zitat

    Leider kann ich da nur für Deutschland sprechen, möglicherweise ist das ja in Japan stärker verbreitet und ich weiss es nur nicht, aber ich denke doch, dass es sehr auffällig ist, dass die Regale voller Shonen-, aber sich kaum ein Shojo-Ai dazwischen findet.
    Zumal ich Shojo-Ai wesentlich ansprechender finden würde.



    Ich moechte bei der Tatsache auch zu Bedenken geben, dass Lesbilitaet traditionell in Europa weniger ein Problem als Homosexualitaet unter Maennern war. Wenn Frauen eng befreundet waren, hatten frueher auch Leute weniger ein Problem damit. Haendchenhaltende Freundinnen sind weniger als "komisch" empfunden worden als denn haendchenhaltende Jungs oder gar Maenner. Homosexualitaet bei Frauen liess sich halt besser in die von der Gesellschaft vorgeschriebene Rolle einbinden als das bei bei Maennern ging, die ja eher einen rauhen Umgang miteinander zu haben hatten.


    Zu Mangas kann ich nichts sagen, um da einen guten Ueberblick zu haben, interessiere ich mich nicht genug fuer die Sache. Aber wenn man ueberlegt, dass in Kinderfilme fuer Kindergartenkinder und Grundschueler (und egal, was man jetzt sagen will, SM und Co. ist in erster Linie fuer diese Zielgruppe gemacht worden) ohne mit der Wimper zu zucken
    Liebesbeziehungen zwischen jungen Maedchen einbaut, dann kann das ja auch nur heissen, dass man keinerlei Probleme mit so einer Beziehung hat. In der Theorie zumindest.


    Zitat

    Bis zum 19. Jahrhundert war männliche Homosexualität ein Bestandteil der Kultur und galt als legitimer ersatz für krieger und Mönche. Weibliche Homosexualität war verpönt. Heute kämpfen beide Geschlechter hier um Aktzeptanz, das Coming-out einer Frau kann zum verlust von Freunden und sogar des Jobs führen. (--> Was sagt uns das über den reissenden Absatz von Shonen-Ai? )



    Und was soll das jetzt beweisen? Als ob europaeische Klosterinsassen und der Adel nicht auch ihre "Spielzeuge" hatten... Und als ob deutsche Homos voll und ganz akzeptiert werden...


    Ja, was sagt uns das ueber Shounen-Ai? Das moechte ich auch gerne wissen. Und was ist das fuer ein reissender Absatz? Wo, wo?



    Zitat

    Flirten hat keine Tradition in dem Land der arrangierten Ehen. Partnerschaftswebseiten boomen deshalb, großarrangierte Gokon-Partys vom Fachmann werden - nicht gerade billig natürlich - viel besucht. Es werden sogar Flirtkurse angeboten (zB "Anmachschule für unattraktive Männer", der Kurs kostet beim Autor des gleichnamigen buches 200 Euro).


    Welches Land der arrangierten Ehen? Liebesehen sind jetzt der Standard, und wo unterscheiden sich die japanischen Partnerschaftsinstitute oder -annoncen von deutschen? Als ob jeder Deutsche die Liebe seines Lebens ploetzlich auf der Strasse sieht und anspricht. Oder jeder seine Sandkastenliebe heiratet.


    Noeh, ich will auch gar nicht bestreiten, dass es hier unsichere Maenner gibt, die sich davor scheuen, die Verantwortung von Mann und Vater zu uebernehmen und mit ihrem Leben gluecklich sind. Die gibt es in Deutschland mit Sicherheit auch, ich kenne mindestens einen... Und wenn sich unsichere Maenner nicht gluecklich in der Situation fuehlen und aktiv an ihrer Lage etwas machen wollen, warum in aller Welt wird das als negativ dargestellt? Ist doch toll, wenn sich Leute dazu entschliessen.


    Und gegen diese Stereotypisierung ueber japanische Maenner moechte ich mich von ganzem Herzen wehren. Das stimmt so einfach nicht. Und es gibt grosse Unterschiede zwischen Regionen, Alter und noch mehr zwischen Individuen. Es mag vielleicht eine grosse Ueberraschung sein, aber untern den jetzt 30-Jaehrigen oder juenger gibt es viele, die Kochen zum Beispiel auch toll finden und durchaus in der Lage sind, ihr Hemd richtig zu buegeln, die Wohnung zu putzen oder die Sachen zu waschen, aufzuhaengen und in den Schrank zu raeumen. Dieses Jahr hatte gerade NHK einen Bericht darueber gebracht, wie Ausbildung das Leben von Leuten veraendert. Die jetzt 30-Jaehrigen sind naemlich der erste Jahrgang gewesen, die gemeinsam mit den Maedchen zusammen Hauswirtschaft ab der 7. Klasse hatten. Und dort mussten ALLE Hausarbeit, Kochen und Backen lernen. Der Jahrgang darueber war dagegen noch in Hausarbeit fuer Maedchen und Werken/Reparatur fuer Jungs getrennt.


    Desgleichen sind die Stereotypen ueber die normale Arbeitszeit von Maennern nicht richtig. Klar, wenn man Ueberstunden bis 8 Uhr macht und dann schnell mal 2-3 Stunden Heimweg hat, dann kommt man eben erst zwischen 22-23 Uhr nach Hause. Aber zum Beispiel hier in der Stadt sind die Berufsstaus und die vollen Bahnen zwischen 17-19.30 Uhr. Sicher gibt es hier auch Ueberstunden, aber wer eine Stunde bis zu seinem Arbeitsplatz faehrt, der muss schon weit fahren. Und dieses Zwangsausgehen in Kneipen hoere ich auch sehr selten von Freundinnen oder vom eigenen Mann. Wenn das mal ein- oder zweimal im Monat ist, dann ist das viel. Desweiteren ist es auch so, dass die ganzen traditionellen Tokyoter Unternehmen im Rahmen des Zusammenbruchs der Aktienmarktblase, der wirtschaftlichen Depression und jetzt auch noch des starken Yens gar nicht mehr so viel Reserven haben, als dass man so grossartig Saufgelage oder hyperteure Klubbesuche zahlen kann oder auch dem mittleren Management so hohe Gehaelter zahlen kann, dass die jeden Tag ihre Angestellten haushalten koennen. Ausserdem setzt sich (zugegebenerweise langsam, aber sicher) ein neues Bild von einem guten Vater durch, und auch wenn die Zahlen immer noch gering sind, so hat man z.B. Vaetern jetzt auch die Moeglichkeit gegeben, Vaterschaftsurlaub zu nehmen und bei der Geburt und kurz danach freizunehmen und der Ehefrau beizustehen oder sich um aeltere Geschwister zu kuemmern.


    Klar, nicht jeder Mann sieht sein Lebensziel im Leben mit seiner Familie, aber gerade unter jungen Maennern gibt es immer mehr, die wirklich Spass an ihren Kindern haben und moeglichst viel Zeit mit ihnen verbringen wollen. Und es gibt immer mehr, die gerade deshalb mit einer Frau zusammen sind, weil das die Frau ist, mit der sie alt werden wollen.
    Japan aendert sich, vielleicht sollten sich langsam auch mal oeffentliche Meinungen im Ausland ueber die japanische Gesellschaft aendern.


    Zitat

    Und wie es Sitte ist, schlafen die Kinder im Zimmer der Eltern. Alle 4 Wochen geben wir die kinder zu den Großeltern, das ist der romantischste Tag im Monat, meine Freundinnen beneiden mich darum." (Die Zahl der japanischen Ehen OHNE Sex schwankt zwischen 30 - 70 %)


    Was ist das denn fuer ne Quote? 30-70%? Statistisch gesehen ist diese Aussage voellig sinnlos. Entweder eine kleine Zahl oder wahlweise eine ziemlich hohe muss also doch ein erfuelltes Sexleben haben. Und wieviele 60-jaehrige Frauen in Deutschland amuesieren sich jeden Tag mit ihrem Mann? Genau so muss auch in Japan ein grosser Unterschied zwischen den verschiedensten Altersgruppen sein. Fuer welche Altersgruppe ist denn diese nichtsagende Zahl, vor allem auch WIE ist sie festgestellt worden?


    Wo ist das Problem dabei? In Europa wurde auch oft zusammen geschlafen, und trotzdem waren grosse Kinderanzahlen die Regel. Wo ein Wille, da auch ein Weg. Und es hat noch niemand behauptet, dass Sex nur was fuers Bett ist, wenn schlafende KInder neben einem als stoerend empfunden werden.


    Werde selbst mal Mutter und versuche es aus, ob dir das Familienbett nicht auch gefaellt. Ich konnte es mir nicht wirklich vorstellen, aber fuer uns ist es die schoenste Alternative. Wenn die Kinder tagsueber nicht da sind, hat man sie nachts wenigstens bei sich, bei Problemen kann man sofort einschreiten. Versuche mal, ploetzliches hohes Fieber beim Kind im Kinderzimmer ueber das Babyphon mitzubekommen! Und im Bett stillen ist weit weniger anstrengend als staendig 30 m durch die Wohnung laufen zu muessen, im wachen Zustand die Kleinen zu stillen/beruhigen und dann irgendwie wieder einzuschlafen. Letzteres ist definitiv die bessere Methode fuer chronischen Schlafmangel. Und aus irgendwelchen Gruenden ist beim gemeinsamen Schlafen die Wahrscheinlichkeit fuer den ploetzlichen Kindstod kleiner als beim Getrenntschlafen. Vielleicht ja, weil man als Mutter zumindest unterbewusst hoert, wenn ploetzlich die Atmung komisch wird. Sicher ist das Familienbett keine Sache fuer jeden, aber ohne es auszuprobieren, wuerde ich es nicht so schlecht machen wollen.



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    Früher lernte man sich meist durch einen Heiratsvermittler kennen, oft ein sog. Nakado (ein hochgeachteter Mann, zB ein Vorgesetzter). Heute geschehe dies häufig auf Gokon-Partys = Kuppelpartys.


    Also erstens heisst das NakOUdo 仲人, und woher hast du die Tatsache, dass das immer ein hochgeachteter Mann gewesen sein soll? Klar, in Firmen konnte es schon sein, dass ein chef mal den Vorschlag machte, mal mehr dezent, mal weniger, dass man sich doch mal die Mitarbeiterin XY genauer anschauen sollte. Tradtionell haben sich naemlich Chefs in der Lage gesehen, dass sich sich wie die echten Eltern um das Glueck der jungen Leuten kuemmern muessen. Und Eltern hatten das auch erwartet und tun es teilweise heute noch.


    Aber gerade traditionell ist das mehr eine Arbeit von aelteren Frauen gewesen. Sie haben die Kinder aufwachsen sehen, und als die Kinder ins heiratsfaehige Alter kamen, vorgeschlagen, man solle doch mal das Maedchen XY genauer unter die Lupe nehmen. Oder wenn man in der eigenen Umgebung selbst keinen Partner mehr gefunden hatte oder die Bedenken zu gross waren, wie wohl reagiert werden wuerde, dann hat man das dem Profi ueberlassen. Soooo extrem viel anders als das in deutschen Doerfern bis teilweise in die 50er Jahre hinein war, war das in Japan auch nicht gewesen. Ja, und heutzutage, wo diese gewachsenen Dorflandschaften eingemeindet oder durch Weg- und Zuzug sich sehr geaendert haben, haben sich diese "ich kenne da jemanden"-Personen eben als formalisierte Unternehmen etabliert, wo sich Maennlein und Weiblein anmelden und eben der Profi (genau wie in Deutschland) passende Partner vorschlaegt. Die Formalisierung, wo man sich in Kimonos gekleidet mit Mama und Papa zusammen zu irgendeinem Tatamimattenzimmer geht, dort dann 3 vorgeschriebene Phrasen wechselt und man mindestens beim 3. Mal zusagen muss, um nicht als unvermittelbar zu gelten, sind doch schon lange vorbei bzw. sehr, sehr selten geworden.


    Und warum muessen GOKONs so extrem schlecht gemacht werden? Wie ich gesagt habe, jungen Japanern werden bei weitem nicht so viele Moeglichkeiten gelassen, mit dem anderen Geschlecht zu verkehren. Dass dann, wenn es doch geht, fuer Deutsche vielleicht nicht vorstellbare Schuechternheit und Unsicherheit auftritt, ist doch klar. In Japan hat man eben mehr formalisierten Umgang mit dem anderen Geschlecht (siehe auch Valentinsschokolade). Dann laesst sich halt, ohne dass man grosse Szenen und Peinlichkeiten erleben muss, austesten, ob der Partner einen auch mag. Das ist definitiv die leichtere Methode als ein direktes "Du, ich mag dich. Willst du meine Freundin werden?". Und sicher gibt es auch solche GOKONs, die als Ziel haben, dass sich Paare (gerne auch nur fuer den Abend) bilden und ES dann auch gemacht wird. Aber es gibt auch genuegend solche, wo serioes nach Partnern gesucht wird, weil man so wenig Moeglichkeiten hat. Erst vorgestern wurde vorgestellt, dass ein Teil der Bauern in Miyazaki durch den Wegzug der Maedels in andere Staedte wirklich nur schwer Kontakt zum anderen Geschlecht finden. Eine Frau hatte so eine GOKON oder Heiratsaktion organisiert, wo die Frauen und Maenner waehrend gemeinsamer Projekte ungezwungen miteinander reden konnten. Und von den 15 Frauen hatten 3 dann auch Partner gefunden, mit denen sie weiter Kontakt haben werden, der vielleicht ja dann auch in einer Hochzeit endet. Wo ist das jetzt so schlimm? Wenn es eben so relativ wenig Kontakte gibt, dann wird eben ueber so etwas ein potentieller Partner gesucht.


    Zitat

    O-Ton Soziologin Yuki Tanaka: "Der japanische Mann führt zwei seperate Leben. Schon in alten Zeiten ging er aus dem Haus, um seinen Traumsex zu erleben. Der Beruf der Hure, Yujo genannt, war damals angesehen und stellte hohe Ansprüche an Intelligenz und Bildung." (man denke auch indirekt an den Film "Die Geisha" und die Ansprüche an diese)
    "Ehe dient eher praktischen Zwecken. Auch heute erwarten Männer, dass die frau in die Rolle der Ersatzmutter schlüpft, dass sie akzeptiert und verzeiht, was immer er tut. 40% der 30-40jährigen bleiben deshalb solo.



    • O-Ton Taka Kato (Pornostar und mittlerweile Sexberater der Nation ): Alle Frauen sind Lustobjekte für den japanischen Mann. Nur die eigene Mutter und die eigene Frau nicht. Sie werden in den überfüllten Bahnen dermaßen begrabscht, dass fast alle Großstädte zur Rushhour U- und S-Bahn-Wagen nur für Frauen eingerichtet haben.


    Wer sollen die 3 angeblich als Experten zitierten Leute sein? Ich habe in all der langen Zeit nicht einmal von ihnen gehoert. Davon mal abgesehen, also nur weil 3 Leute als angebliche Profis ihre MEINUNG sagen, (und ich sehe mit keinem Punkt, wo das irgend etwas mit Daten oder Wissenschaft zu tun haben soll, vor allem auch landesweit,) finde ich es sehr, sehr zweifelhaft, ALLE japanischen MAENNER zu verurteilen und in die BUH-Ecke zu stellen. Gerade auch vielen jungen Maennern tut das grosses Unrecht. Und in Japan unterscheiden sich Lebenseinstellungen ganz gewaltig von der Region, der Groesse der Stadt, der Art der Arbeit und vom Alter. Gerade bei Bauern oder auch Fischern in Japan ist es z.B. so, dass traditionell Mann und Frau eng MITeinander arbeiten mussten, so dass sich auch Respekt fuereinander entwickelte. Gerade die so fuer Japan beruehmte Oben-unten-Beziehung ist in Regionen mit einem traditionell grossen Anteil an Fischerei so gut wie nicht existent. Beim Retten von Leben kann eben nicht erst ueber die Stellung nachgedacht werden. (Das ist zumindest eine gaengige Erklaerung fuer diese Phaenomen.) Die Frauenrolle Yamato-Nadeshiko ist die Frauenstellung, die in der Samuraiklasse vorherrschend war und nach der Oeffnung des Landes als IDEAL von der Regierung propagandiert wurde. Und trotzdem waren Frauen in dem Punkt schon wesentlich besser als deutsche Hausfrauen gestellt, weil diese naemlich ALLES Geld verwalteten und es das Taschengeld an die Frau, genannt Haushaltsgeld nicht gab. Und selbst unter den Samuraifrauen gab es so einige, die sehr wohl auch grossen Einfluss auf das gesamte Geschehen nahmen. Sooo einfach in einen Kasten schieben laesst sich das Ganze auch nicht.


    Liebe Gruesse


    Emiko

    Hallo,


    entschuldige, dass ich Euch in vielen widersprechen moechte, aber das stimmt so einfach nicht.


    Zitat

    Japanerinnen bekommen im Schnitt 1,28 Kinder, das ist eine der niedrigsten geburtenraten der Welt. Sexualwissenschaftlerin Sabine Frühstück: "Die Ansprüche an die Mutterrolle sind so hoch, dass sich Frauen kaum noch trauen, Kinder zu bekommen. Wer als Mutter in Japan arbeitet, gilt als Rabenmutter." (Wusstet ihr eigentlich, dass eine Mutter pro Kind morgens durchschnittlich 45 Minuten braucht, um das Bento (kunstvolles Lunch-Paket) zuzubereiten und das jeder Fehler (Bento hat strenge Zubereitungsregeln) und jedes besonders gute Bento auf die Stellung des Kindes Einfluss haben kann? Das beginnt schon im Kindergarten.)




    Also entschuldigt mal, welche Mutter wird hier als Rabenmutter bezeichnet? Im Gegenteil, hier ist es einem voellig selber ueberlassen, ab wann man wie lange sein Kind in eine Tagesstaette schickt. Ganz im Gegensatz zu vielen Teilen im Westen Deutschlands! Ausserdem gibt es viele Muetter, die spaetestens, wenn ihr Kind in der Schule ist, oft aber auch schon aber dem Kindergarten oder noch frueher, wieder arbeiten geht. Allerdings muss zugegebenerweise gesagt werden, dass es sich da oft nicht um festangestellte Stellen mit Festgehalt, Bonus und anderen Zuzahlungen handelt, sondern um nach Stunden bezahlte studijobmaessige Arbeit. Ich kenne aber auch Muetter, die wieder in ihre Arbeit als Beamtin, Krankenschwester, Technikerin oder Empfangsdame eingestiegen, als ihr Kind 1,5 bis 2 Jahre war.


    Und nein, ich wusste nicht, dass ein Bento auf die Stellung eines Kindes Einfluss haben soll. Vielleicht gibt es ja irgendwelche Privatschulen, wo mangels freiwaehlbarer Sachen die Konkurrenz unter den Kindern ueber das Bento ausgetragen wird. Aber aber hier habe ich noch von keiner Seite auch nur einmal von dem Problem gehoert, und ausserdem ist Schulspeisung an oeffentlichen Grundschulen und auch an vielen Tagesstaetten die Regel. So wo soll da ein Wettkampf herkommen? Wenn, dann wuerde das hoechsten ab Klasse 7 gehen, und da wird dann wohl eher an anderen Sachen konkurriert, wenn ueberhaupt.


    Und ausserdem sind normale Bentous auch nicht aufwaendiger als bessere Pausenbrotdosen. Wenn wenig Zeit ist, sind die Bentos meiner Kinder auch in 15-20 min erledigt. Und da ist dann trotzdem noch kleingeschnittene Tomate oder Fleischkloesschen drinnen, damit der Kleine das besser essen kann. Andere Eltern bestellen sich "Schulessen" oder geben ihren Kindern Onigiri mit. Also mit der Bentoerstellung die niedrige Kinderquote erklaeren zu wollen, ist absolut schwachsinnig. (Entschuldigt bitte den Ausdruck, aber mich aergert solche sinnlose Verbreitung von Geruechten durch die Medien...)


    Ausserdem sind die Gruende so vielzaehlig: ich kenne einen Teil, wo es trotz Kinderwunsch und Versuchen nicht klappt, mandche haben einfach nicht zur richtigen Zeit den Partner gefunden, im Tokyoter Raum ist Kinderserziehung so teuer, dass man sich auch genau ueberlegen muss, was man macht. Nur um ein Beispiel zu geben, Geburten und vorgeburtliche Untersuchungen (1-4 Mal im Monat Pflicht) werden nicht von den Krankenkassen getragen, weil das eben keine Krankheit gibt. Und wenn mich jedes Kind dann eben mal nur bis zur Geburt schon 6000 Euro kostet, und bis dieses Jahr im April das Kindergeld auch ein Lacher schlechthin war, allein nur Kindergaerten in Tokyo 3-400 Euro im Monat kosten, und mit viel Pech die Schulen dann auch solche Summen oder mehr sehen wollen, dann ueberlegt man sich schon 2Mal, ob man sich ein oder mehr Kinder LEISTEN will. Klar, ich will nicht behaupten, dass es auch genuegend Frauen oder Eltern gibt, die sich bewusst aus allen moeglichen Gruenden gegen mehr Kinder entscheiden, aber den Grund "sie trauen sich nicht" ohne irgendwelche vertrauenserweckenden Daten in den Raum zu stellen, halte ich fuer sehr gefaehrlich. Das grenzt doch schon fast an Negativpropaganda.


    Ausserdem ist die Quote ein Durchschnitt und muss auch als so etwas kritisch betrachtet werden. 1 und 9 und 4 und 6 ergeben beide 5 als Durchschnitt, aber beschreibt das auch den gleichen Zusammenhang? Wohl nicht, oder? Es ist eher so, dass eine grosse Anzahl von Frauen aus den verschiedensten Gruenden keine Kinder hat, haben kann oder auch bewusst will, und Leute mit Kindern haben dann 2 oder 3 Kinder. Und eine Familie mit 2 Kindern und eine Frau mit Null zieht den Durchschnitt schon auf ein Kind pro Frau runter.





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    Laut Umfrage eines Kondomherstellers hätten Japaner ihr erstes Mal mit 18,6 Jahren - zum Vergleich die Deutschen mit 16,2 Jahren.


    Mal ne Gegenfrage: Warum in aller Welt MUSS man denn mit 16 schon unbedingt das erste Mal mit jemandem im Bett liegen? Ausserdem ist auch das nichts weiter als ein Durchschnitt und muss als solcher kritisch betrachtet werden. In Japan gibt es auch Muetter mit 14. Und wenn ich eben vor 20 nicht den Partner treffe, mit dem ich es machen moechte, warum muss ich mich dann unbedingt mit dem Erstbesten irgendwo auf eine Parkbank legen und mich entjunfern lassen, bloss damit Europaeer mich nicht als pruede und verklemmt abstempeln. Der Wert von Deutschland ist auch nichts mehr als ein Durchschnitt, und ich moechte ehrlich gesagt mal wissen, wieviel Prozent aller jungen Deutschen erst mit 18 oder aelter ihr erstes Mal haben.


    Desweiteren muss bei der Betrachtung der Sache auch bedacht werden, dass es doch immer noch eine fuer europaeische Augen relativ strenge Trennung in Maennlein und Weiblein gibt, die durch die Erziehung und das System durchgefuehrt wird. Maedchen moegen halt NUR Puppen, also werden sie in die Puppenecke abgeschoben, Jungs moegen natuerlich nur Autos und werden in die Autoecke abgeschoben. Weiterhin ist es so, dass reine Maedchenschulen in Japan noch sehr oft vorkommen. Und manche koedukative Schulen trennen auch Klassen strikt nach Maennlein und Weiblein. So selbst wenn ich als Junge oder Maedchen Interesse am anderen Geschlecht habe, so habe ich so gut wie keine Moeglichkeit, mal Mitglieder des anderen Geschlechts kennen zu lernen. Und das passiert oft erst, wenn man anfaengt zu arbeiten oder man auf koedukative Unis geht. Kein Wunder, dass dann oft erst die ersten sexuellen Kontakte zustande kommen.


    Was die Sexualitaet und Schwangerschaft bei Minderjaehrigen angeht, so ist das uebrigens auch ein Teil der Lehrerausbildung. Und es gibt auch mehr und mehr Schulen, die das im Rahmen des Naturwissenschafts- oder Allgemeinen Unterrichts mit einbinden. Aber es soll nicht ermutigt werden, daher gibt es hier i.d.R. keine Uebungen mit Bananen und Kodomen. Ich glaube, vielen Eltern wuerde so etwas auch zu weit gehen und nur zu Beschwerden fuehren. Wenn es Unterricht gibt, dann mehr nur die Theorie aus der Biologie.


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    und als ich mit freundin picknicken war und wir nur paar brote /milch & früchte im korb hatten, haben die auch auf uns gestarrt als wir gepicknickt haben im park...


    Ich moechte ehrlich gesagt wirklich mal die genauen Umstaende wissen, bevor ich ein Urteil darueber faelle. Wenn du die ungeschriebenen Regeln des Parks dort genau so wenig beachtet hast, wie die beim Flirten mit dem anderen Geschlecht, dann braucht es dich auch nicht zu wundern, dass die Japaner dort ueber die komischen Auslaender voellig ueberrascht waren und sie verwundert angestarrt haben.


    Zitat

    Abtreibungen sind in Japan war legal, aber verpöhnt.
    Die Frau kann zwar abtreiben. Allerdings darf der Kindesvater mitentscheiden, ob die Frau das Kind behält oder nicht. Die Frau braucht definitiv die Einverständniserklärung des Erzeugers. Und wenn der dies nicht möchte, hat die Frau keine Chance.


    Ja, theoretisch schon, aber niemand ueberprueft, ob der Stempel wirklich vom Kindsvater gedrueckt wurde oder nicht. Praktisch hat der Kindsvater keinerlei Einfluss darauf, ob sein Kind geboren wird oder nicht.


    Zitat

    Heute sind sowohl weibliche wie männliche Homosexualität verpönt.


    So? Wirklich? Wie erklaerst du dir dann die ganzen Newhalfs und Homos, die im Rampenlicht von Japan stehen? So einfach kannst du dir die Sache nicht machen. Eine Tatsache ist, dass als Zusammenlebensform gesetzlich NUR die Ehe akzeptiert wird. Und nach dem Gesetz besteht die aus einem Mann und einer Frau. Und gesetzlich gesehen werden Kinder auch innerhalb der Ehe geboren, und das wird gesetzlich z.B. bei der Regelung vom Erbe und bei Steuern und Zuzahlungen auch so forciert. Und unter diesen gesetzlichen Realitaeten ist kein Platz fuer HOMO-Ehen oder wilde Ehen.


    Dass das nicht mit den gesellschaftlichen Realitaeten uebereinstimmt, ist vielen auch klar und es wird dafuer gekaempft. Langsam, aber sicher aendert sich das auch, aber bis es Leuten selbst ueberlassen ist, wie sie leben, wird noch viiiiiiiel Wasser die Elbe hinunter fliessen muessen.

    Hallo,


    irgendwie bin ich noch nicht so sicher, wie man hier zitiert.


    also ich find sie in der tat niedlich..also bei den schülerinnen zumindest das es nicht so ist wie es uns in diversen manga und anime suggeriert wird, sollte wohl klar sein. ich glaube kaum das schuluniformen sexy sein sollen. aber ich mag eben das klassiche und schlichte. ich hätte kein problem damit gehabt ne schuluniform zu tragen. so kommt es wenigstens nicht zu irgendwelchen kleidungsbedingten problemen unter schülern. es kann keiner ausgeschlossen werden weil er nen shirt aussem kik trägt und keine markenware. bei uns gibts ja auch einige versuche schuluniformen einzuführen. das system kommt sogar bei den meisten schülern ganz gut an.


    Ich sage nicht, dass es nicht auch tolle Schuluniformen gibt. In Tokyo gibt es viele Schulen, die wirklich entsprechend den gegenwaertigen Modevorstellungen in den 90ern Schuluniformen entworfen haben und jetzt die Zusammenstellung oft wirklich den Schuelern selber ueberlassen und es dafuer auch SEIFUKU-Laeden gibt, die Roecke, Westen, Hosen, Schleifen, Schlips nach Schulformenart anbieten. Aber in der Provinz ist es oft so, dass die Uniformen seit den letzten 30 bis 40 Jahren unveraendert gelassen sind und hoechstens mal die Rocklaenge etwas von Maxi auf Midi gekuerzt haben. In der Nachbarstadt gibt es eine Schule, die der jetzige Tennou vor ueber 40 Jahren besucht und die Uniform als "Huebsch" bezeichnet hat, worauf die Schule so stolz ist, dass nicht im Traum an eine Aenderung gedacht wird. Und daher tragen die Maedels jetzt 2010 immer noch so ne Art Sekretaerinnenuniform aus den 60ern. Die Uniform unserer ATS vom letzten Jahr war nicht viel besser, seit der Zulassung der ersten Maedels ist an der nichts mehr geaendert worden. Und im Sommer tragen sie eine weisse Bluse mit einem "lebensfrohen" hellgrauen Rock ohne Muster. Im Winter eine tanngruene Sailorfuku ohne irgendwelche anderen Farben, worueber dann noch zwischen Dezember und Maerz eine knielange schwarze Strickjacke kommt. Die Mittelschuelerinnen bei uns im Stadtteil tragen von Oktober bis Mai eine langaermlige kohlrabenschwarze Sailorfuku ohne irgendwelche Farbtupfer, im Sommer wird das Oberteil gegen eine weisse Bluse mit schwarzen Abnaehern eingetauscht. Die Jungs tragen eine schwarze GAKURAN und tauschen das Oberteil zwischen Juni und September gegen ein weisses Hemd aus. Und wenn ich an die Grundschueler in einer andere Stadt denke, dort muessen alle Maedchen weisse Blusen mit schwarzen Traegerroeckchen wie aus den 50ern tragen, dazu ein Huetchen. Die Jungs tragen bei Wind und Wetter eine knielange Traegerhose in Schwarz. Und uebrigens kann man hier in vielen suedlichen Regionen nicht einfach, wenn es kalt ist, einen Wintermantel anziehen. Wenn, dann wird das am Vortag festgelegt. Und wenn es den naechsten Tag wieder zu warm fuer einen Mantel werden sollte, hat man eben Pech und muss das Ding trotzdem tragen.


    Ich habe generell gesehen kein Problem mit Uniformen, aber sehr wohl mit der Tatsache, wie das hier gelebt wird. Hier wird strikt nach Plan zwischen Winter-, Uebergang- und Sommer getauscht, ohne das im Geringsten darauf geachtet wird, wie das Wetter nun ist. Wenn man eben Pech hat und der April schweinekalt wie dieses Jahr war, dann koennen sich eben die Maedels wahlweise ihre Allerwertesten abfrieren oder wahlweise ihre lange Sporthose unter den Rock ziehen. Aber es fuehrt kein Weg dahin, dass man im April noch einen Schal, den Wintermantel/die Strickjacke und/oder Strumpfhosen anziehen darf, weil die eben nur bis 31.Maerz anziehen darf. Und wenn der Mai eben schon ueber 30 Grad haben sollte, dann fuehrt auch kein Weg dahin, dass man dann das langaermlige Oberteil mit dem Winterstoff gegen das kurzaermlige Oberteil tauschen kann. Die Regel sagt, Wechsel ist am 31.Mai bzw. dann 30. September. Und das ist strikt und durch nichts zu erschuettern. Und falls es noch etwas fuer den Winter gibt, geht das ab 1. Dezember los, aber wage mal, das schon davor zu tragen.


    Desweiteren finde ich die Tatsache, dass Jungsuniformen durchweg in pechschwarz und weiss, in manchen Faellen in Tiefdunkelblau und Grau und sehr selten in Gruen oder Dunkelviolett gehalten wird, furchtbar. Und zumindest hier in der Provinz sieht es bei Maedchen nicht viel besser aus. Die Uniformen, die einen Tupfer (!) Rot, Gelb oder Hellblau enthalten, kann man ungelogen an einer Hand abzaehlen. Das sind junge Leute, warum muessen die jeden Tag in Rentnerfarben rumlaufen. Wenn schon Uniformen, kann koennte man sich doch ein bisschen mehr am Geschmack der "Betroffenen" orientierten. Das junge Japaner doch eher auf farbenfrohere Sachen stehen zeigt ja schon, was in den SEIFUKU-Laedchen am besten weggeht: z.B. rote Roecke mit Streifen und nicht tiefschwarze, die auch auf einer europaeischen Beerdigung nicht peinlich waeren.


    Zitat

    auch diese vorurteile basieren aus dem was man hier so zu hören und sehen bekommt. in vielen anime die sich rund um schulen drehen, wird z.b. die ganztagsschule propagiert, die schüler sitzen da den ganzen tag in der schule. sowas ist hier zu lande zwar auch im kommen, aber noch nicht überall verbreitet. mich haben 6 stunden schon immer genervt... . probleme im bildungssystem gibts aber auch überall, selbst in ländern die in pisa studien imemr weit oben sind, wie z.b. finnland. perfekt ist da nichts. bei uns könnte man sich aber mal ne scheibe von anderen systemen abschneiden. ich hab jetzt nicht so wirklich ne ahnung wie das in japan genauer aussieht. aber wirklich schlecht wird es wohl nicht sein. immerhin scheinen die da drüben ja mit ihrem system soweit zurecht zu kommen.


    Ich weiss nicht, wo das Problem mit den Ganztagsschulen sein soll. Ausserdem haben die meisten Schueler in Japan auch oft nur jeden Tag 6 Stunden und nicht 7 oder 8, wie ich das z.B. auf der Oberschule hatte. Sooo lange Unterricht haben sie auch nicht, oeffentliche Schulen zwischen 31-34, private zwischen 30 und 35, bei Sonnabendunterricht auch bis zu 39 Stunden. Aber vor dem Unterricht gibt es eine Klassenleiter"stunde" (kann auch nur 20 min sein), viele Schulen lassen die Leute in der Zeit lesen, weil eben viele ausser Manga nichts weiter anfassen wuerden. Und nach dem Unterricht wird gemeinsam der Klassenraum und die Schule geputzt, und man hat noch einmal eine kurze Klassenversammlungszeit. Sooo viel laenger als du sind sie auch nicht schulisch beschaeftigt.


    Ausserdem wird hier nicht unter Schuelern die Tatsache propagandiert, dass man Schule schlecht zu finden habe und jeder, der Spass am etwas Neues zu lernen hat, doof, irre und ein Streber sei. Schule ist hier ein wichtiger Teil im Leben, viele nehmen die Schule und das Lernen auch wichtig, und selbst die nicht so darauf stehen, freuen sich darauf, ihre Freunde zu sehen, Spass an ihren Lieblingsfaechern zu haben und sich dann in den Schulklubs auszutoben. Die Schule steht Schuelern auch am Wochenende offen und wird nicht verriegelt, so warum in aller Welt sollte man Schule hassen, wenn man hier eine coole Zeit verbringen kann? Ich weiss ja nicht, ob das Absitzen in Bushaltestellenhaeuschen so die bessere Alternative ist. Hier kann man noch so weit auf dem Lande wohnen und braucht das nicht zu machen.


    Ehrlich gesagt ist das PISA-Ergebnis so eine der Sachen, die mich sehr verwundert. Und genuegend Japanern geht es genau so. Die allgemeine Meinung ueber das Schulsystem geht naemlich die die voellig andere Richtung. Ich moechte ehrlich gesagt echt einmal wissen, was fuer einen schulischen Hintergrund die dafuer ausgewaehlten Schueler hatten. Wenn ich so ueberlege, wie wenig Japaner in Regelschulen bis zum Ende der Mittelschule machen, dann wundern mich Plaetze unter den ersten 5 in Mathe und Naturwissenschaften wirklich. Wenn unsere erste ATS sagte: Das, was ihre Klassenkameraden in Klasse 11 machten, hatte sie vor ihrem Jahr Achtklaesslern unterrichtet. Und waehrend einer Unterrichtsstunde war meine 10. Klasse unfaehig, 5% in 0.05 umzuwandeln und konnte das auch nicht in die normale Prozentgleichung einsetzen, obwohl die Gleichung angeschrieben war. In Naturwissenschaften sieht es nicht wesentlich besser aus. Dank der Tatsache, dass ein Lehrer 40 Leute unter einen Hut bekommen muss und das am leichtesten/bequemsten geht, wenn man einen 50 min Vortrag haelt, wird den Schuelern reines Zuhoeren und Tafelabpinseln antrainiert. Was dazu fuehrt, dass viel zu viele Schueler einfach nur passiv werden: Was mir nicht gesagt wurde, muss ich nicht wissen, also von wegen mal selber ein unbekanntes Kanji nachschlagen oder mal etwas Unbekanntes nachlesen. Wer bin ich denn! Denken, Debatten etc. werden zwar in den gesetzlichen Vorlagen extra erwaehnt, aber die leichteste Ueberpruefungsmethode ist halt Lueckenfuellenlassen. Entweder ist das Loch richtig gefuellt oder nicht. Dann gibt's den Punkt oder nicht. Ein grosser Grund, warum Englisch so grammatikbasiert unterrichtet wird und keiner es wirklich sprechen kann.


    ich denke hier tun sich die unterschiedlichen nationen nicht viel. es gibt immer irgendwelche spasten die keine ausländer mögen. ich sag immer, wenn man in ein anderes land geht muss man sich den dortigen sitten und kulturen anpassen. das trifft auf "unsere" ausländer zu, ebenso aber auch auf uns deutsche, wenn wir woanders urlaub machen oder gar auswandern. respekt ist da alles. als ich vor gut 11 jahren in england war, hab ich auch oft sprüche wie "scheiss nazi" oder "nazis raus" vernommen...und das gegenüber schülern ( also gegenüber uns eben...). nicht die feine englische art. allerdings habe ich auch einen älteren herren getroffen, der mir und meinem kameraden viel über den krieg erzählt hat, wie er die deutschen vom himmel geholt hat. aber er hat auch sehr respektvoll die leistungen seiner damaligen feine gewürdigt und meinte das er heute mit vielen deutschen veteranen befreundet sei und das es regelmässig treffen gäbe.
    auch hier gibts eben solche und solche. ich denke viel von diesem "hass" gegenüber fremden stammt von vergangenen konflikten. mit den feinen von damals wird man eben nicht immer so schnell warm. aber ich glaub auch das es sich dabei nur um minderheiten handelt, der grossteil der menschen ist sicherlich offen für fremde...sowohl bei uns, als auch in japan.


    Ich glaube, es ist anders. Es ist i.d.R. kein Hass, was Japaner empfinden, selbst bei denen, die diese Schilder schreiben, sondern sie basieren (sehr oft) auf Unsicherheit. Wenn ich jetzt einen Auslaender in mein Gasthaus (Ryokan) mit Tatamimatten lasse, wird der Auslaender nicht, wie er es von Zuhause gewoehnt ist, mit Schuhen auf den Tatamimatten rumtreten und sie mir dreckig machen? (Tatamimatten gehen nun mal ganz schlecht sauber zu machen, und Auswechseln ist richtig teuer.) Und ich spreche kein Englisch, um ihm das mitzuteilen. Also bin ich auf der sichereren Seite, wenn ich mir so ein Risikopotential gar nicht erst ins Haus hole. Das mit den Onsen habe ich schon geschrieben. Und bei Klubs herrschen oft andere Regeln als in aehnlichen westlichen Etablissements, so dass man davon ausgeht, dass Auslaender nicht nach den gleichen Regeln spielen koennen. Und daher will man unter Leuten bleiben, von denen man sicher ist, dass sie das koennen.


    Und eine Bekannte von mir hatte mal ein Schild gesehen, wo die Wirksamkeit eines Deos so angepriesen wurde, dass es selbst gegen den starken Geruch von Auslaendern nicht verlieren wuerde. Das war nicht boese gedacht, aber derjenige, der das schrieb, war nicht faehig, sich vorzustellen, wie sich "Auslaender" fuehlen wuerden, wenn ihnen so etwas nachgesagt wird. Als sich eine dieser "stinkenden Auslaenderinnen" deswegen beschwerte, war ihnen das wohl auch voellig peinlich und sie nahmen das sofort weg. In dem Fall war es auch weniger bewusste Auslaenderablehnung als denn die Unfaehigkeit, sich vorzustellen, wie sich jemand fuehlen wuerde, der in so eine Schiene geschoben wird. Was bei Japanern auch eher das Problem ist, dass sie nicht nur sich selbst, sondern auch andere extremst in Stereotypen reinpressen und teilweise einfach nur falsche Vorurteile im Umlauf sind. OUBEIJIN (ungefaehr Ameriko-europaeer) benutzen nur Vornamen, ziehen nie ihre Schuhe aus, selbst im Bett, haengen nie ihre Waesche draussen auf etc. etc. etc.


    Wenn Japaner Auslaender ignorieren sollten, dann ist es oft so, dass es daran liegt, dass sie extrem unsicher sind und zwar gerne wollten, aber nicht koennen, wie sie wollten. Und bei dem Thema muss man auch absolut scharf unterscheiden, WO man sich aufhaelt und WOHER man selber kommt. Weisse und auch oft Schwarze brauchen sich da weniger Gedanken zu machen, dafuer haben viel wenig Interesse an Asiaten. Und wer nach TOKYO oder KYOTO geht, kann schnell mal damit rechnen, dass er oder sie auf Englischstunden angesprochen wird. Wogegen ich selbst nur die Male, wo Leute auf Englisch auf mich eingeredet haben, noch an 2 Haenden abzaehlen kann. Eine Freundin, die in Kyoto auf Austausch war, hat mich nicht nur einmal dafuer beneidet, weil ihr das staendig passiert ist.


    es ist schön mal ein paar infos von einer insiderin (?der name klingt jedenfalls weiblich?) zu bekommen. da interessiert es mich doch gleich ob du japaner(in) bist oder zugezogen bist.


    Bin zugezogen, wohne aber hier schon lange. Ja, ich bin weiblich, habe nichts gegen Freunde und Kontakte, aber NULL Interesse an mehr.


    die anzahl der urlaubstage ist gar nicht mal so unähnlich. bei usn hat man im schnitt 24 tage. nicht wirklich viel mehr. ich habe aber mal gehört, das viele japaner nicht ihre volle anzahl nehmen, sondern ein paar mal im jahr 2-3 tage, ab und zu mal ne woche. in einer doku die mir ähnliche zahlen vermittelt haben, wurde gesagt, das dies daran liegt, das die japaner ihre jobs nicht an produktivere leute verlieren möchten. inwiefern das stimmt weiss ich nun aber nattürlich nicht. bei uns deutschen ist es aber zumeist so, das wirklich jede minute ausgekostet wird. bei mir ist das auch so...obwohl ich zur zeit wohl weniger echten urlaub hab, als der durchschnittsjapaner...


    Ich glaube, es ist eher so, dass es hier nicht so den Brauch von Urlaubsvertretungs gibt wie in Deutschland. Wenn jemand laenger fehlt, dann bleibt die Arbeit liegen und man muss dann alleine die Sachen nacharbeiten. Bzw. haben sie so viel Arbeit, dass ein Nacharbeiten unmoeglich ist und Urlaubnehmen nicht moeglich wird oder vom Chef erlaubt wird. Und selbst wenn es eine Urlaubsvertretung gibt, dann wollen viele Japaner ihren Kollegen nicht zu viel und zu lange extra Arbeit aufhalsen. Egal, ob das nun wirklich so ist oder ob das der Urlaubnehmer nur so empfindet. Wenn man Urlaub hat, dann liegt das meistens in einer Zeit, wo saemtliche andere Japaner auch Urlaub haben, so dass z.B. Fluggesellschaften ungelogen den doppelten bis dreifachen Preis verlangen. Und saemtliche, sonst vorhandene Rabatte wegfallen. Bzw. es zu Superstaus kommt. Ich bin ja mal gespannt, wie es naechstes Jahr wird, wenn die beruehmte Goldene Woche Ende April/Anfang Mai nach Regionen gesplittet wird und nicht mehr ganz Japan zur gleichen Zeit nach Hause faehrt/fliegt.


    LG


    EMIKO

    Die effektivste Methode, wenn man nun nicht gerade Japanologie studieren will, ist ein moeglichst langer Sprachkurs, moeglichst auch in Japan. In Japan gibt es zig verschiedene Schulen, die meistens 1-Jahres-kurse, manchmal auch kuerzere, anbieten. Das ist urspruenglich die Methode, wie ich nach Japan gekommen bin. Und dann anwenden und sprechen, sprechen und viel schreiben.


    Wer jetzt nicht die Moeglichkeit dazu hat, dem kann ich das Landesspracheninstitut in Bochum empfehlen, wo man fuer die Zeit des Kurses wirklich in der Welt der zu erlernenden Sprache lebt und keinerlei Kontakt zum Rest der Welt hat. Also Japanisch 24 Stunden lang. Die Kurse sind nicht ohne, ich habe mir sagen lassen, dass der Anfaengerkurs die 50 Kana innerhalb von 2 Tagen durchzieht, dafuer hat man nach den 2-3 Wochen wirklich viel fuer das Geld gelernt.


    Und zusaetzlich wuerden auch Brieffreunde viel weiterhelfen.


    Ehrlich gesagt wuerde ich die Bedeutung von Kanji auch nicht ueberschaetzen wollen. Bis man das Niveau hat, eine Zeitung zu lesen, muss man selbst einige Jahre staendig nur mit Japanisch zu tun haben, und nicht einmal alle Japanologen sind nach dem Studium in der Lange, das zu machen. Sich das als Ziel zu setzen, wenn man woechentlich nur 1 oder 2 Stunden Zeit zu lernen hat, ist voellig illusorisch. Dann sollte man lieber die Zeit nutzen, normales Einkaufsjapanisch oder Smalltalk lernen, damit kommt man viel weiter.


    Liebe Gruesse


    Emiko

    Es gibt doch so viel veganertaugliches Sushi, vielleicht ja nicht in Deutschland, dafuer um so mehr in Japan. Ich liebe Wasabiauberginen, Maki mit eingelegten Rettich ist auch Standard, Lettucemaki ist auch lecker, auch wenn man da als Veganer aufpassen muss, weil da manchmal Ei mit drinnen ist. Abhaengig von der Saison etc. gibt es auch z.B. Bambuss- oder Pilzsushi, oder auf den Gunkan, also den quaderfoermigen Teilen, wo dann rum herum Nori gewickelt ist (nicht die Maki), die auch oft vegetarisch sind. Allerdings ist i.d.R. Mayonaise mit drauf, also weiss ich nicht, ob das dann noch deinen Vorstellungen entspricht. Und Nattoumaki gibt es auch, die sind ja auch vegetarisch, und beim Maki stoeren einen auch die Faeden nicht.


    Was den Aal betrifft, der ist eigentlich ganz weich, so zahnlose Omatauglich. Wenn der hart oder zaeh war, dann war mit dem irgend etwas nicht in Ordnung.


    Wenn man es selber macht, muss man einfach mal in den Kuehlschrank schauen und versuchen draufzulegen, was einem schmeckt. Die Zeiten, das Sushi gleich Meeresgetier ist, sind naemlich schon lange vorbei. Und gerade viel Neues auszuprobieren macht Spass. Sonst kann einem das wirklich irgendwann ziemlich auf den Keks gehen.


    Liebe Gruesse


    Emiko


    Liebe Gruesse

    Hallo,


    ich habe mir interessehalber mal das Unterforum zu Japan und besonders diesen Thread hier angeschaut und bin schon schockiert, wie er leider von falschen Vorstellungen und Halbwahrheiten nur so strotzt. Wollte ich aehnliches ueber Deutschland sagen, dann waere es ungefaehr: Alle deutschen Kinder werden von ihren Eltern auf teure Privatinternate geschickt, weil die sich genervt fuehlen. Ueberhaupt lieben alle Deutsche Hunde mehr als Kinder, und dementsprechend werden sie dann abgeschoben. Deutsche sind zu faul zum Arbeiten und machen nur blau, und die Arbeitgeber akzeptieren das, weil man ja einfach nur kurz anrufen muss oder nicht, um sich freigeben zu lassen. Und ueber Neujahr haben alle Deutsche immer 14 Tage geschlossen Ferien. Und natuerlich stehen Deutsche auch nur mit dem linken Fuss auf und seinen Frust auf andere loszulassen ist der "gute Ton". Und alle Deutsche trinken jeden Tag bis zum .... Spucken Bier, nicht umsonst ist ja Deutschland das Bierland Nr. 1. Und sie essen auch nur alle Kartoffeln und Wurst, waehrend sich sich dann ihre taeglichen 4 Stunden Fussball reinziehen. Und von Puenktlichkeit halten Deutsche auch nichts, da kommen staedig Zuege nur mit uebelsten Verspaetungen an. Aber einen tollen Punkt gibt es auch: Auf deutschen Autobahnen gibt es keine Geschwindigkeitsbegrenzungen. Und alle Deutschen sind so toll sauber und ordentlich, nirgendwo liegt Muell rum und die Staedte sind alle pikobello.


    Genau den gleichen Wahrheitsgehalt haben die ganzen Aussagen aus diesem Faden.


    Ganz ehrlich, ueber die Aussage, Japaner seien kalt, fuehle ich mich wirklich persoenlich angegriffen. Erstens ist das Land so weit gestreckt, es erwartet keiner, dass Osloer und Roemer den gleichen Charakter haben. Von individuellen Charakteren mal voellig abgesehen. Und ehrlich gesagt habe ich noch irgends aehnlich hilfsbereite Menschen getroffen, die sich gerne mal auf ein Gespraech einliessen wie hier im Sueden von Japan.


    Und mit grosser Sicherheit kann es einem Auslaender in Deutschland weit schneller passieren, dass er ein "Auslaender raus" zu hoeren bekommt, als dass er hier einen fuer Auslaender gesperrten Laden sieht. Teilweise sind z.B. die Onsenverbote durch Auslaender selber verschuldet worden, weil sich z.B. in Hokkaido besoffene Russen im grossen Becken gewaschen haben und die Besitzer vor dem Problem standen, wie sie das Becken wieder sauber bekommen. Sicherlich keine Entschuldigung, dass das auf alle Auslaender umgemuenzt werden darf, aber oft standen realle schlechte Erfahrungen mit Auslaendern hier dem Verbot. Mit dem "No Blacks" aus den Staaten der 50er hat das wenig zu tun. Sicherlich gibt es hier grosse Probleme fuer Auslaender, aber die haben mit dem, was sich anscheinend die Teilnehmer an diesem Thread hier vorstellen, wenig zu tun.


    Desweiteren ist die Art des Flirtens kein Urinstinkt des Menschens, sondern ein absolut tief kulturell beeinflusster Teil der Kultur. Hier sind die Regeln eben anders, wie man das andere Geschlecht auf sich aufmerksam macht, und wer nicht nach den gleichen Regeln spielt, der wird missverstanden und ignoriert. Kein Wunder, dass die Maedels mit so einem penetranten Gaijin nichts zu tun haben wollten. Ich haette wahrscheinlich nicht anders reagiert.


    Was soll denn so am Bildungssystem die Hoelle sein? Nur weil die Extremfaelle aus Tokyo staendig in Deutschland bekannt gemacht werden, heisst das nicht, dass jeder Japaner da durch geht. Hier gibt es genuegend, die bis zum Abi das Schulparadies schlechthin haben, weil sie so gut wie nichts machen muessen. Das System hier hat viele Probleme, aber die liegen an anderen Ecken, als staendig dargestellt wird.


    Schuluniformen sind niedlich? Eine Sache mag sein, dass Schoenheit im Anglitz des Betrachters ist, aber ausserhalb grosser Staedte, wo teilweise Modedesigner die Uniformen bekannter Privatschulen entwerfen oder man es voellig den Schuelern ueberlaesst, sich die Uniform selber zusammen zu stellen, sind Uniformen hoechstens normal o.k. bis absolut bodenstaendig-unscheinbar. Die vorherrschenden Farben sind lebensfrohes Weiss, Schwarz, Grau und ein ganz tiefes Dunkelblau. Sollte es auch mal andere Farben geben, dann kann man sich echt gluecklich schaetzen. Und viele Jungsuniformen sind einfach nur schwarze GAKURAN, Uniformen, die auf Militaeruniformen um 1900 basieren und sich nur in der Form der Knoepfe unterscheiden. Teilweise gibt es dazu noch einen schwarzen Hut, ganz so, wie in die Gymnasiaeler in "Feuerzangenbowle" tragen mussten.


    Japanische Angestellte haben in der Regel 20 Tage Urlaub, ohne die die 2 freien Wochentage pro Woche, die aber nicht unbedingt immer aufs Wochenende fallen muessen. Nur kann man die nicht am Stueck nehmen, und es wird hier auch kein Unterschied zwischen Krank und sonst wie fehlen gemacht, so dass man manchmal den Tag Erkaeltung Auskurieren auch ueber einen Feiertag abdecken muss. Weiterhin hat sich auch nicht durchgesetzt, dass lange Urlaube am Stueck genommen werden, aber laengere Urlaube sind jetzt doch schon viel haeufiger als z.B. vor 20 Jahren.


    So weit meine 2 Yen zu dem Thema


    Emiko