Das Neuerscheinungen war in Anführungszeichen und es gibt natürlich unterschiedliche Fälle. Schlüsseln wir das kurz auf.
Beim von mir genannten Beispiel (aus 2008) sind im ersten dt. Volume (2020) vier Folgen drin, also die normale Staffelung. Ich halte es allerdings für eher unwahrscheinlich, dass nach dem Kauf der Rechte nur vier Folgen synchronisiert wurden. Beim Amazonpreis (35EU BD) würde man dann für die komplette Serie (2 Staffeln) 210 EU bezahlen, wohlgemerkt nach 12 Jahre warten und dann nochmal 1 bis 2 weiteren Jahren für die gestückelte Veröffentlichung. Dazu darf man nicht vergessen, dass die Serie (Werbung für LN/Manga, schon klar) mittendrin endet.
Wie die Publisher das intern mit den Synchronisationen regeln wissen wir nicht. Deshalb gehe ich auf diesen Fall nicht genauer ein. Es gab aber schon Fälle, wo tatsächlich Volumweise synchronisiert wurde. TNT Media hatte so unter Filmconfect Anime synchronisiert. Sprich von Volume zu Volume isoliert. Das hatte leider zur Folge, dass einige Charaktere in der nächsten Volume andere Sprecher hatten, weil die vorherigen, die noch die Folgen aus der vorherigen Volume synchronisierten da keine Zeit hatten. Das fiel auch Zuschauern auf, die sich nicht mit deutschen Synchros auskannten.
Im übrigen wird Spice & Wolf wie eine Neuveröffentlichung gehandhabt, weil es aus deutscher Sicht eben genau eine ist. Ob die Serie da nun aus 2008 oder 2018 ist spielt da keine Rolle. Animoon macht da genauso wenig einen Unterschied.
Was deinen letzten Punkt betrifft hast du es selber schon gesagt. Anime ist hierzulande ein Nischenprodukt. Da kann man nicht einfach so die Preise von Animes mit anderen Realserien oder amerikanischen Cartoons vergleichen. Dieses Thema wurde schon seit Jahren immer wieder durchgekaut (da gibt es von Ninotaku TV ein nettes Video zu dem Thema).
Bekloppt finde ich aber die Praxis von den hiesigen Anime Publisher auch bei den japanischen Live Action Filme oder im Fall von Kaze auch bei Realfilmen ohne Animebezug Animepreise zu verlangen. Bei "Persona Non Grata" hatte Kaze immerhin ein Einsehen gehabt und reduzierte den Preis auf übliches Realfilmpreis Niveau.