Ich bin eigentlich überhaupt kein Fan von allem was auch nur entfernt in Richtung Mecha geht. Menschengesteuerte Roboter, die sich gegenseitig die Aluminium-Chassis eindellen? Nein, danke. Aber nachdem ich schon öfter Empfehlungen zu 86 bekommen habe und mir letzten Sonntag absolut nichts anderes vor die Nase kommen wollte, dachte ich mir: Na gut, gebe ich dem Ganzen mal eine Chance. Auch wenn das in der Vergangenheit häufig daneben ging und meine Abneigung gegenüber dem Genre dabei meist nur bekräftigt wurde.
Aber siehe da, es ist einer dieser seltenen Fälle in denen ich tatsächlich positiv überrascht wurde. 86 ist so viel mehr als stumpfes Metall-Gekloppe. Der Anime nimmt sich Zeit für Themen wie Rassismus, Ausgrenzung, Freundschaft, Ehre und die Frage nach dem eigenen Platz im Leben und das alles verpackt in starke Animationen, ein stimmiges Sounddesign und Charaktere, die einem im Kopf bleiben.
Einziger Wermutstropfen: Es ist echt schade, dass nur die Light Novel fortgeführt wurde, ich hätte gern noch mehr von der Anime-Adaption gesehen.
Und wenn ich etwas meckern darf, in der zweiten Staffel hätte ich mir etwas mehr Screentime von Vladilena gewünscht. Aber auch so hat das Ganze richtig Spaß gemacht.
9 von 10 Juggernauts
Kleine Randnotiz: Ich fand es schon etwas gemein, dass ausgerechnet der Charakter, bei dem ich mir ziemlich sicher war, dass sie mein Lieblingscharakter wird, die Erste ist, die stirbt. Unbenannt.png