Ich habe das Spiel nun durchgespielt. Platiniert ist es nicht, werde ich wie üblich wohl auch nicht. Sowas wie die Schreine oder Wolfshöhlen habe ich komplettiert, aber jeden kleinen Mist zu machen habe ich bei keinem SPiel Lust.
Vorweg sei zu sagen, das ich Ghost of Tsushima nie gespielt habe. Ich bewerte das Spiel also für sich stehend, ohne Vergleiche zum Vorgänger.
Und ich finde es großartig. Es ist nicht unbedingt ein Meisterwerk, aber trotzdem ein großartiges Spiel. Und für mich auch eines der Besten Spiele der letzten Jahre.
Die Story finde ich gelungen. Sie beginnt etwas Standard als "Ich nehme Rache für meine Familie und metzel alles nieder", nimmt dann aber ja ein paar Wendungen. Das Gleiche gilt für den Spielcharakter Atsu, die nur von Rache getrieben startet, dann aber im laufe des Spiels doch auch anfängt zu zweifeln oder Entscheidungen trifft, die man zum Beginn evtl nicht erwartet hätte.
Vor allem mag ich an ihr, das die Tiere wohl lieber mag als Menschen. Geht mir genauso. 
Gerade zum Ende hin hat die Story halt auch richtig Tempo, während sie ja eher gemächlich beginnt. Aber das ist ja bei vielen Spielen so.
Ich mag auch die Welt. Mir gefällt das authentisch Schlichte an ihr. Zumal es zum Ende hin ja auch etwas imposanter wird. Das einzige was mich gestört hat war das die Wolfshöhlen alle gleich aussahen und funktionierten. Bei den sich wiederholenden Gebäuden oder Schreinen kann man noch sagen "War halt der Baustil", aber die Natur hat halt keinen Baustil, und Höhlen sind nun einmal nicht alle gleich. Ist aber Jammern auf hohem Niveau, denn insgesamt ist die gesamte Welt wunderschön, fast wie aus dem Bilderbuch, und sehr liebevoll dargestellt. Grafisch ist es daher durchaus ein Meisterwerk.
Das Kampfsystem gefiel mir auch sehr gut. Man hatte später wirklich viele Optionen. Besonders das Kusarigama fand ich sehr nett, weil es eine Nahkampfwaffe ist die aber Gegner auf Distanz hält. Auch das man bei Lagern und sowas oft die Wahl hatte zwischen wild Durchschnetzeln, durchschleichen und leise töten und vorweg auch mal auf Distanz etwas ausdünnen mag ich sehr.
Was mir nicht so gefiel war das Klettern und die teils sehr ausgedehnten Passagen mit Klettern, Springen und irgendwo rüber Schwingen. Vor allem weil das Klettern an Wänden nicht wirklich rund lief und manchmal sehr hakelig war.
Außerdem gab es ein paar Stellen mit unbesiegbaren Gegnern. Sowas mag ich nicht. Insbesondere eine Quest mit einem unbesiegbarem Bär vor dem man immer wieder flüchten muss hat schon genervt.
Darüber hinaus fand ich viele Nebenquests sehr gut. Vor allem die mit den Waffenmeistern. Oder generell die, bei denen man Verbündete freispielt. Es gibt aber auch diverse Filler Quests. Aber auch die passen oft und beleben insgesamt die Welt, da sie oft mitten in der "Wildnis" starteten und in der Regel auch recht schnell vorbei waren.
Das Spiel war nie wirklich Langweilig, und wenn es mal drohte in die Richtung zu gehen hat man halt die Mainstory weiter verfolgt und schon war es wieder interessant.
Nach Expedition 33 mein Spiel des Jahres.