Clair Obscur: Expedition 33

  • Spiele sind Geschmackssache. So sind Spiele wie Elden Ring nicht mein Geschmack und finde finde sie persönlich (was also die Spielbarkeit für mich selbst angeht) richtig Scheiße. Ich kann aber anerkennen das es für Andere ein Meisterwerk ist und deren Geschmack voll trifft. Ich finde es daher ok wenn man ein Spiel wie Clair Obscure persönlich nicht mag und es den eigenen Geschmack nicht trifft, aber an allem herum mäkeln und ihm seine Qualitäten generell absprechen zu wollen zeugt für mich von mangelnder Objektivität.

    Expedition 33 trifft meinen Geschmack dagegen voll und ganz. Story, Setting und Soundtrack finde ich klasse. Ich habe das selten, das ich die Musik in einem Spiel nicht irgendwann leiser stelle und dann ganz deaktiviere. Das Kampfsystem ist für mich aber mit das Beste am Spiel. Klar, wer z.B. eher actionreiche Echtzeitkämpfe mag wird hier kaum Gefallen finden. Ich aber bin ein Freund von Rundenbasierten Systemen, und ich finde das hier der mix aus einem solchen plus Action basierten Quick Time Events extrem gut gelungen ist. Für mich ist es das Kampfsystem, welches Reihen wie Final Fantasy in ihren letzten Teilen hätten haben sollen, und auch bei der Persona Reihe hätte ich nichts dagegen wenn sie sich ein bischen was abschauen.

    Natürlich hat es auch ein paar Schwächen, aber das Gesamtpaket stimmt einfach. Das ist für mich auch das gelungenste am Spiel, es passt einfach alles irgendwie zusammen und das Endresultat ist nicht nur ein Spiel sondernd ein kleines Kunstwerk.

    Wenn man dann eben noch sieht es das es von einem kleinen Kern Team aus 32 Personen gemacht wurde und sich anschaut was andere Entwicklerteams mit deutlich mehr Leuten dahin klatschen wertet es das Ergebnis dann eben noch einmal extrem auf.

  • Ich bin schwer davon überzeugt, dass Clair Obscur der Gaminglandschaft ganz gut den Spiegel vorhält. Hier wird bewusst mit vielen modernen Trends gebrochen, die keine wirkliche Daseinsberechtigung haben. Das Game braucht keine High-End Grafik, keine Open-World, keine 120+ fps, keinen Multiplayer, keine Ingame-Käufe, keine DLCs und liefert einfach ein solides Spiel. So wie es vor 20 Jahren schon war. Zumindest auf der PS5, wo es ja anscheinend besser läuft, als auf einigen Rechnern :cookie:

    Was dafür geliefert wird ist eine mysteriöse und packende Story, die man vor dem 3. Akt überhaupt nicht durchblicken, geschweige denn verstehen kann. Das Gefühl, das Spiel auch primär für die Story zu spielen, habe ich inzwischen nur noch extrem selten (bsp. Nier: Automata). Ebenso sind die rundenbasierten Kämpfe ein simpler Geniestreich. Kein Mensch kann mir erzählen, dass die letzten FFs durch die diversen Kampfsysteme auch nur einen Hauch besser geworden wären. Der Mix aus taktischem Vorgehen und Reaktionsfähigkeit hat mich jedenfalls durchaus gefordert und sich zur Abwechslung mal nicht so angefühlt, als würde ich bunte Lichter auf Cooldown rauspressen.

    Zuletzt ist das Spiel auch aus künstlerischer Perspektive ein wahres Juwel. Das französische Setting funktioniert unerwartet gut, die Art der pre-while-post-apokalyptischen Welt ist meines Wissens nach auch recht unverbraucht und das alles wird von einem großartigen Soundtrack untermalt.

    Daher denke ich, wer mit dem Spiel nichts anfangen kann, der muss sich im falschen Genre aufhalten, denn viel besser wirds so schnell nicht mehr.