Kann man die Aufregung nicht verstehen, wenn solche Aussagen online gehen?
Wie mein Vorgänger schon schreibt ist halt immer die Frage, ob man eine ganze Generation an Äußerungen Einzelner festmachen möchte.
Ich kann mich heute noch an ein Gespräch erinnern das bei meinem damaligen Friseur lief als ich mit Anfang 20 bei diesem saß. Was bei mir 25 Jahre her ist. Es ist hängen geblieben, weil ich damals auch nur den Kopf geschüttelt habe. Da kam nämlich der Vater(!) der neuen Auszubildenden des Friseur in den Laden um die Abwesenheit seiner Tochter zu entschuldigen (war ein Samstag), weil diese am Abend zuvor mit Freundinnen feiern war, und hat ernsthaft angemerkt, das er möchte, wenn seine Tochter Samstags immer frei hätte, und sie auch da in Zukunft nicht mehr kommen würde, damit sie ihre Zeit mit den Freundinnen auch weiterhin hat. Der Friseur war kurz fassungslos und hat dann gefragt, wann sie denn überhaut arbeiten will, da der Friseur montags ja auch generell geschlossen hat, und sie auch noch 1-2 Berufsschultage hat pro Woche. Der Vater meinte das sei ihm egal, es ginge ja erst nur um den Samstag. Der Friseur hat ihm dann nur gesagt, das seine Tochter nicht mehr wieder kommen braucht (war wohl ganz neu und noch in der Probezeit oder so).
Das war vor 25 Jahren, also gab es da so Jugendliche auch schon. Und selbst der Vater hatte offenbar diese Einstellung, also hatten Menschen noch älterer Generationen solche Traum-Vorstellungen auch schon.
Generell sagt man von den aktuellen jüngeren Generationen ja, also die aktuell im 20er Bereich sind, das sie mehr auf ein gutes Work-Life Balance achten, und nicht mehr nur Geld/Karriere im Vordergrund steht. Aber auch was das angeht kenne ich viele in meiner Generation (zum Beispiel mich) die so eine Vorstellung auch schon vertreten haben. Einige Familienväter in meiner Firma z.B. sind auf 30 Stunden die Woche gegangen, um mehr Zeit für die Familie zu haben. Trotz der Einkommenseinbußen, die man dann hat.