Was für mich den Anime besonders macht, sind die Charaktere und der Umgang mit der Harem-Thematik, die bei den meisten Serien eher lustig oder völlig übertrieben abgehandelt wird. Hier entwickelt es sich alles sehr realistisch, und am Ende stellt sich heraus, dass es eigentlich keine wirklich sympathischen, sondern nur sehr reale Figuren gibt.
Sekai, könnte man meinen, wird von Makoto übel mitgespielt, indem er sie betrügt und sich nicht um die Verantwortung für ihre vermeintliche Schwangerschaft schert. Immerhin hat sie ja Kotonoha, mit der sie sich nur wegen ihm angefreundet hat, hintergangen. Aber im Prinzip hat sie bereits mit dem Kuss am Ende von Folge 1 den Grundstein für alle folgenden Ereignisse gelegt. Später erfährt man dann, dass sie durchaus von Setsunas Gefühlen gegenüber Makoto wusste und, als Setsuna laut dem neuen Plan neben Makoto sitzen sollte, diese bat, mit ihr zu tauschen. Zu diesem Zeitpunkt hat sie sicher bereits die Kinokarten besessen, die sie in Folge 2 Makoto schenkte und die nur noch einen Tag gültig waren. Später kommen noch ihr "Spezialtraining" (nur eine Ausrede, um mit ihm intim zu werden) und dann noch die vorgetäuschte Schwangerschaft hinzu, ein Plan, der eigentlich nur Symptom der Katastrophe war, auf die am Ende alles zusteuerte.
Oder Setsuna, die behauptet, alles für ihre beste Freundin Sekai zu tun und in Wahrheit selbst hinter Makoto her ist. Selbst, nachdem er schon die Beziehung mit Kotonoha beendet und zugegeben hat, auch mit Kato geschlafen zu haben, lässt sie zunächst nicht von ihm ab.
Makoto als "Arsch" zu bezeichnen, wäre viel zu einfach. Ich glaube, so wie er hätten sich viele in der Situation verhalten. Erst war er nur attraktiv und schüchtern, mit der Zeit taute er Kotonoha gegenüber auf, was Sekai nicht einfach hinnehmen konnte und sich unter dem Vorwand, ihm helfen zu wollen, immer mehr eingemischt hat. Nach und nach kann er sich überhaupt nicht mehr kontrollieren und hat unzählige Affären, bis er in Folge 11 merkt, was aus ihm geworden ist. Aber gut, nachdem Kotonoha und er sich vor Sekai demonstrativ geküsst haben, fand ich seinen Tod auch alles andere als traurig.
Wem wirklich übel mitgespielt wurde, ist Kotonoha selbst. Nicht nur, dass Sekai sich erst mit ihr anfreundet, obwohl sie in Wahrheit selbst in Makoto verliebt ist, Makoto fängt auch plötzlich an, sie zu ignorieren, während sie von ihren Klassenkameradinnen ununterbrochen gemobbt und unter Druck gesetzt wird. In den letzten drei bis vier Folgen hat man schon gemerkt, wie sie physisch völlig auseinandergebrochen ist. Trotzdem hätte ich mit der Sache mit dem abgetrennten Kopf, der Falle für Sekai und dem Schnitt (...) nicht gerechnet.
Heftig ...