Hier noch die restlichen Bände meiner "Brynhildr in the Darkness"-Lesereise.
Jetzt ist es leider vorbei ...
Band 13
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Diesen Manga kann man eigentlich in zwei Teile trennen: Zunächst dreht sich alles um Hatsuna und die Hilflosigkeit der Freunde, die absolut nichts dagegen tun können, dass sie sich in ein Monster verwandelt. Selbst Ryouta kann diesmal nichts zum Geschehen beitragen, dafür ist es der von Hatsuna besessene Masashi (eine echt schräge Figur, aber irgendwie auch der absolute Gegenentwurf zu Ryouta). Die Szenen, als Monster-Hatsuna ihren eigenen Körper verschlingt und auch Masashi fast auffrisst, gehen genauso unter die Haut wie jene vor kurzem im Krankenhaus.
Dafür taucht erneut Makina auf (von dem ich zuvor dachte, er wäre eine Frau 😉), besiegt das Monster und verguckt sich ausgerechnet in Neko, bevor er wieder zurückgeschlagen werden kann. Sein Auftauchen hatte etwas von „Deus ex Machina“, andererseits bin ich lange wirklich davon ausgegangen, dass das Hatsunas Ende sein könnte. Dafür hat sie jetzt einen sexbesessenen Stalker an der Backe …
Der zweite Teil der Handlung bedient wieder die romantische Seite der Serie. Kazumi glaubt, endlich mit Ryouta zusammenkommen zu können und verabredet sich mit ihm auf ein Date, wird dann aber krank, wobei Kana ausgerechnet Neko als „Ersatz“ schickt. So kommt es zu einem schräg-lustigen Date, bis Ryouta – nur sich über die ahnungslose Neko lustig zu machen – seine Begleitung, wie Kazumi es ursprünglich geplant hat, in ein Love-Hotel schleppt!!!
Auch wenn wieder einmal viele Zufälle zusammenkommen, wie es seit dem mit Band 10 abgeschlossenen ersten Zyklus oft der Fall ist, hat mich Band 13 erneut mitgerissen und am Ende auch zum Lachen gebracht.
Band 14
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Ach, endlich wird sich Ryouta mal so richtig seines Verhaltens bewusst. Seine bescheuerte Idee, Neko aus Spaß in das Love-Hotel zu schleppen, erweist sich als kompletter Bumerang, da er damit nicht nur Neko verletzt hat, sondern auch alle anderen Mädchen, insbesondere Kazumi. Einen Moment lang habe ich wirklich gedacht, sie würde sich deshalb um bringen, bis plötzlich Ichijukos Helfer aus dem Labor wieder auftaucht und Amok läuft.
Kanas Anblick, nachdem sie niedergeschlagen wurde, war da wirklich nur schwer zu ertragen …
Immerhin wendet sich alles später halbwegs zum Guten, es zeigt sich (wie schon früher mal angedeutet wurde), dass der Mann durchaus Gefühle für die wegen der Experimente getöteten Magierinnen empfindet, besonders für Nanami. Und schließlich wird er nach einigem Hin und Her sogar noch für Hexenjagd rekrutiert.
Anschließend geht es wieder auf eine Herzschmerz-Achterbahnfahrt: Neko findet ihr Notizbuch mit all ihren Erinnerungen wieder und muss erkennen, wie sehr sie in Ryouta verliebt war. Gleichzeitig offenbart Kazumi ihm all ihre Gefühle, woraufhin Ryouta tatsächlich nachgibt, sie küsst und für immer mit ihr zusammen sein will. Und schließlich offenbart Neko ihm in der Schule, dass sie sich wieder in ihn verlieben will, muss aber erkennen, dass es dafür schon zu spät ist.
Am Ende wird es dann wieder düsterer: Hrist, die neue Valkyria, muss einige üble Erfahrungen mit den Mitarbeitern von Vingolf machen, gleichzeitig erschießt Ryoutas Onkel Kogorou einen Kollegen, der die Erkenntnisse über den Alien-Embryo aus Profitgier publik machen wollte.
Insgesamt wieder eine sehr spannende, emotionale Ausgabe, die alle Stärken (und auch Schwächen) der Serie offenbart: Der Kontrast zwischen unschuldiger, inzwischen etwas weitergehender Liebe, blankem Horror, SF und den kranken Experimenten von Vingolf. Wenn nur nicht immer diese Zufälle wären, bei denen man das Gefühl hat, der Autor hätte es sich ein wenig zu leicht gemacht hat …
Band 15
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Äh, ja …
Das dürfte wohl der schrägste Band der Serie gewesen sein. Abgesehen davon, dass Kazumi immer besitzergreifender wird und unbedingt selbst auch die Heldin spielen wird, geht es nun auch noch zu einem Schulausflug auf eine Urlaubsinsel. Da die Mädchen kein Geld haben, drängen sie Hatsuna dazu, Masashi die Kosten übernehmen zu lassen. Seine Bedingung: Er will seiner vermeintlichen Freundin 24x die Brüste begrapschen. Und natürlich fängt er damit gleich im Maid-Café an, wobei er Hatsuna dabei buchstäblich zum Kochen bringt …
Ach ja, und Neko wäre wohl auch gern von Ryouta begrapscht worden …
Ich weiß auch nicht, ich glaube, da sind dem Autor ein wenig die Pferde durchgegangen.
Etwas seriöser verläuft der Handlungsbogen um Kana, die (natürlich zufällig …) ihre Schwester wiedertrifft und sie zunächst abweist, nur um später – nach gutem Zureden der anderen Magierinnen – doch einen Schritt auf sie zu macht und sich ihr öffnet. Und so kann sie dann auch mehr oder weniger an dem Schulausflug teilnehmen.
Um ehrlich zu sein, die Abschnitte, die sich um den Urlaub drehen, empfand ich als ein wenig langweilig und seltsam unemotional. Es passiert einfach nicht viel, bis es am Ende schlagartig wieder brisant wird. Kogorou hat seine Entdeckungen bezüglich des Alien-Embryos offenbar an die NASA und den US-Präsidenten weitergeleitet, der nun auf einer Pressekonferenz die Existenz von Außerirdischen bekanntgeben will. Da verübt Makina im Auftrag von Takachiho einen Anschlag auf das Weiße Haus und tötet den Präsidenten vor laufender Kamera …
Okay, ich gebe zu, mit so etwas hätte ich echt nicht gerechnet. Ein Cliffhanger, der sich gewaschen hat, nach einer Ausgabe, die mich mit einem Stirnrunzeln zurückgelassen hat.
Band 16
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Nach dem eher merkwürdigen Vorgänger geht es hier jetzt wieder richtig weiter – und wie. Erst scheint sich Ryouta endgültig von Neko zu lösen, dann taucht Makina wieder auf, verletzt Neko schwer, reißt Ryouta den Kopf ab und tötet auch Kanas Schwester, als diese ihr das Leben retten will. Schließlich verschwindet er mit Neko, wobei es fast noch zu einem Kampf zwischen Kana und Kazumi kommt, weil erstere natürlich will, dass Hatsuna ihre Schwester rettet und nicht Ryouta.
Ganz schön harter Tobak und selbst für die Verhältnisse der Serie brutal dargestellt. Aber da sie sich wohl in Richtung großes Finale bewegt, ist das nicht verwunderlich …
Anschließend offenbart Makina Neko mehr über die Hintergründe der Aliens, zeigt ihr eine „neue“ Kotori, die sich an nichts mehr erinnern kann und bringt Neko auch zu dem Socerian A008, der plötzlich erwacht und Makina verschlingt. In dieser Szene wird nicht nur deutlich, was den wahren Hintergrund der Serie bildet, es wird auch zum ersten Mal der Begriff „Brynhildr“ im Bezug auf Neko in den Raum geworfen. Und am Ende ist sie wieder in dem Labor gefangen.
Das Ende bildet dann wieder eine heitere Passage, als Ryouta von einem seltsamen Mädchen, das sich ihm als Göttin Aphrodite vorstellt, zu einem Date überredet wird. Anschließend will sie ihm verraten, wie er das Labor von Vingolf finden und Neko retten kann. Doch natürlich begegnet ihm dabei Kazumi …
Ich muss sagen, mit jedem Band fällt es mir schwerer, zu glauben, dass die Serie bald zu Ende ist. Man merkt zwar, dass alles mit großen Schritten der Entscheidung entgegenstrebt, aber Potenzial für 10, 15 weitere Bände wäre sicher noch da gewesen. Diese Ausgabe ist auf jeden Fall wieder ein Highlight, besonders die Passage, in der Kanas Schwester stirbt.
Band 17
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Eine Wendung jagt die nächste, dabei verläuft der Anfang noch relativ ruhig. Dass es sich bei „Aphrodite“ ausgerechnet um Nanami handelt, die noch einmal einen Tag wie ein völlig normales Mädchen verbringen wollte, war allein schon eine ziemliche Überraschung. Dazu erfährt man, dass Ryouta nicht mehr lange zu leben hat, Takachiho niemand anderes als sein Vater ist und Makina sein ebenfalls totgeglaubter Bruder war.
Gerade für Ryouta, der bisher immer einen kühlen Kopf bewahren konnte, kommt es so knüppeldick, dass er kurz davorsteht, den Verstand zu verlieren. Sein Vater will ihn an Loki verfüttern, der erst alle Götter vernichten und dann mit einer „Eva“ eine neue Menschenrasse züchten soll. Auch Neko soll ihm geopfert werden, erlangt dabei aber ihr Gedächtnis wieder und kann sich retten, nur um kurz darauf von Takachiho angeschossen zu werden. Schließlich tauchen Kana, Hatsumi und Kazumi auf und retten beide, doch Loki hat noch lange nicht aufgegeben …
Okay, einerseits erfährt man nun endlich, was mit Ryouta und Neko vor zehn Jahren wirklich geschehen ist und dass er ebenfalls modifiziert wurde, ohne selbst zu einem Magier zu werden. Trotzdem ist es … seltsam, dass das Schicksal ausgerechnet Neko und ihn wieder zusammengeführt hat, während sein Vater, der seinen Tod vorgetäuscht hatte, davon lange nichts ahnte. Ein ziemlicher Zufall – oder eben Schicksal. Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll.
Andererseits wird die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite hochgehalten, und allein Nekos Rückkehr samt Showeinlage und der Auftritt der mit Maschinengewehren und Sonnenbrille ausgestatteten Kana und Hatsuna waren echte Highlights.
Trotzdem … dass es jetzt bald zu Ende sein soll, erscheint mir immer noch etwas unwirtlich.
Band 18
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Es kommt also zum ultimativen Showdown, aber erstmal müssen Ryouta und die Magierinnen aus dem Labor entkommen. Dabei erhalten sie unerwartete Hilfe von der Wissenschaftlerin Yuki Tsuchiya (auch so ein schräger Charakter, wie so viele in der Serie), von der ich dachte, der Mangaka hätte sie schon längst vergessen.
Letztendlich werden alle Protagonisten auf das das eines Hochhauses versetzt, wo sie beobachten, wie Loki, der inzwischen mit Hirst eine Valkyria verschlungen hat und große Macht erhalten hat, eine ganze Großstadt zerstört. Wieder versucht Neko, ihn aufzuhalten, kommt aber nicht gegen seine Kräfte an.
Am Ende ist es Kazumi, die – zumindest zum Teil – die Sache zum „Guten“ wendet, indem sie sich selbst opfert. Die Momente, als sie zugibt, dass ihr das Schicksal der Menschheit egal ist, wenn Ryouta nicht mehr lebt, als Ryouta Neko sagt, dass er nicht mehr leben will, wenn er sie ein zweites Mal verliert und Kazumi schließlich die Erinnerungen des Edda auslöscht, um Loki zu besiegen, sind für mich die Ergreifendsten der ganzen Serie. Und schließlich muss auch noch Kotori ein zweites Mal sterben, um Ryouta zu retten, der sich am Ende doch selbst opfert und zum Gott wird, dessen Seele im Edda gefangen bleibt.
Oh Mann … Aber immerhin gibt es noch so etwas wie ein Happy End, als es Neko gelingt, in das Edda vorzudringen, um dort die Ewigkeit mit Ryouta zu verbringen. N ur nicht ganz allein, da plötzlich noch eine kindliche Version von Kazumi auftaucht … und Nanami alias Aphrodite sie aus der Ferne beobachtet … und Kotoris Schatten am linken unteren Bildrand auftaucht …
Ich hab viel darüber gelesen, dass den meisten Lesern das Ende überhaupt nicht gefallen hat, aber auch wenn einige Sachen offen geblieben sind und es in Richtung Finale mit all den Informationen etwas schnell ging, hat es mir – vor allem von der emotionalen Seite her – gefallen. Und bei der letzten Szene hat sich dann ein breites Lächeln auf mein Gesicht gelegt. Ryouta wird es definitiv nicht langweilig werden, zumal er jetzt eine Ewigkeit Zeit hat, eine Erklärung zu finden, warum all die Mädchen ihm plötzlich Gesellschaft leisten. 😉
Insgesamt muss man sagen, dass der Serie nach dem ersten großen Showdown in Band 10 ein wenig eine klare Linie gefehlt hat. Viele Handlungen, so spannend und interessant sie auch gewesen sein mochten, wurden durch Zufälle eingeleitet, erst zum Ende hin wurde alles wieder etwas stringenter erzählt. Dafür sind mir die Charaktere, insbesondere durch ihre lustigen und romantischen Verwicklungen, immer mehr ans Herz gewachsen, und ich muss sagen, eigentlich hat sich Kazumi zu meinem Lieblingscharakter entwickelt.
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Als sie Ryouta (vorübergehend) endlich für sich gewonnen hatte, hat es mich unglaublich für sie gefreut. Auch wenn klar war, dass das nicht lange anhalten würde. Umso trauriger war das, was während des Showdowns mit ihr passiert ist.
Etwas schade fand ich auch, dass Kitsuka erst in Band 11 stärker eingebunden wurde, nur um in Band 12 wieder komplett aus der Handlung zu verschwinden …
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… wenn man einmal davon absieht, dass sie in der ursprünglichen Veröffentlichung in Kapitel 166 noch einen Auftritt gehabt haben soll – als Magierin, entführt von Vingolf, um Ryoutas „Eva“ zu werden. Gott, bin ich froh, dass das nicht in die Taschenbuch-Ausgabe übernommen wurde. Dadurch erfährt man zwar nie, wen Takachiho als „Eva“ für seinen Sohn auserwählt hatte, aber um so einen seltsamen Einfall nicht zu erleben, nehme ich das gerne in Kauf.
Bis Band 10 hätte ich der Serie 9,5/10 Punkte gegeben, alles danach eher 7,5/10. Insgesamt würde ich „Brynhildr in the Darkness“ genau dazwischen einordnen.
Schade, dass Lynn Okamoto inzwischen nur noch Erotische Fantasy-Mangas zeichnet und nicht mehr so etwas von der Kategorie "Brynhildr" oder "Elfen Lied“. Oder tue ich ihm unrecht, was „Parallel Paradise“ angeht? Ich kenne die Serie nur von Bildern bei Google.