Man muss sagen, dass sich die Serie mit jedem neuen Kapitel tatsächlich weiterentwickelt hat. da das Szenario ständig um neue Blickwinkel und Details erweitert wurde. War am Anfang noch Keiichi die Hauptfigur, rücken nun alle Figuren nach und nach ins Zentrum und man gewinnt den Eindruck, eine richtige - wenn auch sehr komplizierte - Serie und keine Anthologie zu sehen.
Der englische Titel "Eye Opening" für das Meakashi-Kapitel passt da wirklich perfekt, da man (fast) alle Ereignisse aus Watanagashi-Kapitel aus Shions Sicht erzählt werden
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und man nachvollziehen kann, wie sie langsam dem Wahnsinn verfällt, ohne die ganze Wahrheit über Satoshi zu erfahren.
Im letzten Kapital darf dann endlich einmal Rena die Hauptrolle einnehmen, worauf ich im Prinzip die ganze Staffel gehofft hatte.
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Das (potentielle?) Science-Fiction-Element finde ich jetzt ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber es ist ja nur eine Theorie, dass die Parasiten und Oyashiro mit Aliens in Verbindung stehen. Dafür war das finale Duell zwischen Keiichi und Rena wirklich atemberaubend inszeniert, außerdem erfährt man andeutungsweise, dass alle Kapitel verschiedene Zeitlinien darstellen, an die sich manche Charaktere durchaus erinnern können.
Und der Cliffhanger mit Rikas Aussage hatte dann nochmal einen richtigen Gänsehaut-Effekt ...
Ich würde für die erste Staffel mal 9/10 Punkte geben. In der zweiten Hälfte hat sich die Animations-Qualität schon deutlich gebessert, außerdem gefallen mir das Konzept und die düstere Stimmung einfach. Und es wundert mich, dass es trotz des offensichtlichen Erfolgs des Higurashi-Franchises nur so wenige richtige Horror-Animes gibt.