Twofu Emotionen haben viele Funktionen, jedoch liefern sie keinen großen informativen Mehrwert wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen. Ganz im Gegenteil, sie öffnen das Tor für Manipulation.
Die Vorstellung, dass Sachlichkeit und Emotion einander ausschließen, basiert auf einem idealisierten Bild von Rationalität. In Wirklichkeit steckt in jeder politischen Entscheidung ein Set von Werten, und diese sind immer auch emotional aufgeladen. Der Schlüssel liegt nicht darin, Emotionen auszuschließen, sondern darin, mit ihnen reflektiert und konstruktiv umzugehen.
Nein, Werte müssen überhaupt nicht emotional aufgeladen sein. Für mich ist es völlig unverständlich, dass man Emotionen als Grundlage für die Anerkennung von Menschenwürde oder Gleichberechtigung ansieht. Es ist eine klare, sachliche Erkenntnis, dass Menschen, unabhängig von ihrer Hautfarbe, genetisch betrachtet nahezu identisch sind. Die Unterschiede machen weniger als 0,1% der DNA aus. Diese wissenschaftliche Tatsache sollte ausreichen, um die Gleichwertigkeit und das gleiche Maß an Respekt für alle Menschen zu verstehen, ohne dass es emotionaler Bestätigung bedarf. Wer Emotionen benötigt, um an seine Werte zu glauben, sie zu formen oder hinter ihnen zu stehen, hat ganz ganz dolle einen an der Waffel. :l
Selbstverständlich ist es vollkommen in Ordnung, wenn positive Werte von Emotionen begleitet werden. Dennoch möchte ich erneut betonen – und das war von Anfang an meine zentrale Aussage –, dass Emotionen nicht die alleinige Grundlage für Denken und Entscheidungen sein sollten. Sie können höchstens als Inspiration dienen und unser Handeln beflügeln. Wenn ihr den Wunsch verspürt, Emotionen auszudrücken, dann lasst sie in der Kunst lebendig werden: Lasst die Farben tanzen und die Instrumente singen. Doch bei der Entscheidungsfindung sollte der rationale Verstand an erster Stelle stehen und wenn man möchte, die Emotionen auch an zweiter.
Hier verlagerst du aber die Verantwortung für einen respektvollen Umgang auf die Person, die Diskriminierung erlebt. Du sprichst von einem aufeinander Zugehen, auch wenn bei einer Machtungleichheit gar nicht die gleiche Grundlage vorhanden ist, um so eine Begegnung überhaupt möglich zu machen.
Bitte lese meinen ursprünglichen Beitrag noch einmal sorgfältig durch. Ich habe explizit über die Kindererziehung gesprochen. Wenn Kinder von klein auf Werte wie Toleranz und Akzeptanz – beziehungsweise Ambiguitätstoleranz – vermittelt bekommen, würde dies zu einer signifikant geringeren Verbreitung von radikalem Gedankengut führen. Es würde allgemein weniger Radikalität existieren, unabhängig von ihrer Richtung. Ich habe keineswegs behauptet, dass wir radikale Ansichten oder Verhaltensweisen tolerieren sollten. Ich habe sogar explizit Grenzen aufgestellt, z.B. Gewalt. Vielmehr ging es mir darum, dass durch eine entsprechende Erziehung die Grundlagen für mehr Verständnis und weniger extremistische Haltung geschaffen werden könnten. Wie kann man dem nicht zustimmen? Das heißt du willst, dass Leute radikal werden oder wie soll ich das verstehen? Wenn ja, wieso?
Stimme nicht zu. „Extrem“ ist oft einfach ein Urteil des Zeitgeists. Was gestern als extrem galt, kann morgen ganz normal sein. Die erste Frauenbewegung wurde auch als extrem bezeichnet und hat nach und nach ein Umdenken ausgelöst.
Gleichberechtigung ist kein Extremismus. Wie bereits erwähnt, sind alle Menschen gleichwertig. Extremismus entsteht dort, wo diese Gleichwertigkeit in eine einseitige oder überzogene Haltung umschlägt und die Balance verloren geht.
Hier mal ein Beispiel für Extremismus: Sachbeschädigung, Gewalt sowohl physisch als auch psychisch, Störung des öffentlichen Friedens etc. etc.
Deshalb ganz ganz wichtig: Wir leben in einer Demokratie, was bedeutet, dass jeder die Freiheit hat, die Optionen zu wählen, die seinen Überzeugungen entsprechen. Sollte die Mehrheit jedoch eine Entscheidung treffen, die von den eigenen Ansichten abweicht, ist es erforderlich, diese demokratische Entscheidung zu respektieren und zu akzeptieren.
Was wir nicht machen ist Leute schlagen oder Dinge kaputt machen nur weil man nicht gewonnen hat. :)
Ich frage mich sowieso immer, worin dieser "Fortschritt" konkret bestehen soll.
Kollektiver Fortschritt wäre z.B. wenn man Kompromisse eingeht und für jede Gesellschaftsschicht und Gruppierung etwas tut. Das heißt, man kann es nicht allen Recht machen, aber man kann Versuchen jedem zumindest eine Sache zu geben, die ihm wichtig ist. Die eine Lösung für alles gibt es nicht und wird es nie geben, weil sich manche Wünsche gegenseitig aufheben.