@Tassenkuchen Ich bin selbst kein Fan von zu viel Labellei, aber das, was wir hier besprechen, ist keine Transsexualität.
Es gibt auch die Fälle, die mit beiden Geschlechtsmerkmalen auf die Welt kommen. Ist es akzeptabel, von ihnen zu verlangen, sich einem der beiden Geschlechter zuzuordnen und dafür an sich rumschnippeln zu lassen, nur weil die Gesellschaft auf einem binären System beharrt?
Hatte ich auch schon gelesen, bei diesen Leuten wird aber als Geschlecht trotzdem eingetragen was die inneren Organe und Chromosomen vorgeben. ö_ö
Nope. Schon seit einigen Jahren können die Eltern bestimmen, das Feld für´s Geschlecht in dem Fall frei zu lassen. Und als man in den 50ern damit anfing, Eltern unter Druck zu setzen, damit die Kinder chirurgisch angepasst werden, konnte man soweit ich weiß noch gar nicht so einfach mal einen Chromosomtest machen.
In der Zwischenzeit kann bei uns der Geschlechtseintrag auf divers gesetzt oder ganz gelöscht werden. Aber nur mit ärztlichem Attest oder Gutachten.
UND mit Begründung, nicht einfach weil es heißt ich "fühle mich weder so noch so". Da müssen viele psychologische Gutachten erstellt werden damit sowas passieren kann.
Laut Gerichtsbeschluss hätte es sogar frei zugänglich sein müssen. Da hat sich unser Staat aber dran vorbei gemogelt. Aber so wie du es darstellst, ist es nicht. Es reicht ein ärztliches Attest oder eine eidesstaatliche Erklärung (hab´s gerade noch mal nachgesehen). Was du beschreibst, ist das Prozedere für die Änderung des Geschlechtseintrages bei Transexuellen. Das scheint auch laut google aktuell immer noch so zu sein. Warum es denen immer noch schwerer gemacht wird, als den anderen, verstehe ich aber absolut nicht. 
Der OGH hatte damals übrigens vorgeschlagen den Geschlechtseintrag einfach generell aus dem Personenstandsregister zu entfernen. Das halte ich für den fortschrittlichsten Vorschlag.
Für mich wäre das zu entfernen ein Fehler. Kinder müssen geschlechtsbezogen erzogen werden, sonst gibt's massig viele Psychische Probleme. Für Erwachsene habe ich absolut nichts dagegen, denn die sind selbst sich der beste Schmied. Aber Kinder oder Babys, da hört bei mir der Spaß auf. :)
Was hat die Erziehung mit dem Eintrag zu tun? Wozu wird der Eintrag gebraucht? Name, Geburtsdatum, -ort und Namen der Eltern machen das Kind für den Staat eindeutig identifizierbar. Und um nichts anderes geht es beim Personenstandsregister.
Was mich aber auch interessieren würde: Worauf begründest du deine Aussage, dass Kinder massig psychische Probleme bekommen, wenn man sie etwas neutraler erzieht? Damit meine ich z.B. so Aussagen wie, als Mädchen musst du Geduld haben, als Junge darfst du nicht heulen. Oder wie du es selbst erlebt hast, als Junge muss man sich prügeln. So wie du dich geäußert hast, hast du es selbst für schwachsinnig gehalten, dir das einreden zu lassen. Nur, dass du das durchschaut hast - andere werden so von klein auf bestimmte Verhaltensweisen abgerichtet.
Ergo müsste man mal nachdenken, ob die Erfassung des Geschlechts nicht sexistisch ist. Denn irgendeine Funktion erfüllt diese Information nicht.
2 Fragen dazu : Sexismus ist eine Form der Diskriminierung, ...inwiefern sollte die Erfassung von Geschlechtern die bei Babys durchgeführt werden, dem Baby in irgend einer Form diskriminieren ???
Gegenfrage: Warum wäre die Erfassung der Hautfarbe rassistisch? Das liegt doch daran, dass die Einteilung nicht neutral ist. Das Geburtsdatum ist z.B. eine ganz neutrale Angabe. Die Hautfarbe geht mit einer Wertung einher, wie wir gerade auch mal wieder so schön in den USA sehen.
Und ebenso ist es mit dem Geschlecht. Es ist im Denken der Gesellschaft immer noch verankert, dass der Mann die Norm ist und die Frau die Abweichung. Sieht man auch schön daran, dass es akzeptabler ist, dass Frauen Hosen tragen, als dass Männer Röcke tragen. Nähern die Frauen sich dem Mann an, nähern sie sich der Norm an. Nähert sich ein Mann den Frauen an, dann weicht er mehr von der Norm ab.
Somit ist der Eintrag im Personenstandsregister eine Wertung, wer die Norm ist und wer die Abweichung.
Zweite Frage - wie geht man also mit Männernamen sowie Frauennamen ein um ohne Geschlechtsinformation ? Can ist ein weiblicher türkischer Name, aber auch männlich - nur seltener. Wie differenziert man das nun ohne Geschlecht ? ö_ö
Und noch eine Gegenfrage: Warum muss man differenzieren? Warum spielt es für´s Personenstandsregister eine Rolle, welches Geschlecht das Kind hat? Es wird ja auch nicht vermerkt, ob es evtl. einen Zeh zu wenig hat o.ä.
Und ein Ausflug zu den Naturvölkern: Bei den Indianern gab es etwas, das heute unter dem Begriff Two-Spirit zusammen gefasst wird und die hatten keine Möglichkeit zu irgendwelchen genetischen "Beweisen"
Das kenne ich schon, ist interessant trotzdem ist dies nur ein Red Hering.. Faktisch haben diese indigenen Stämme nur das sexuelle von der äußerlichen Gegebenheit abgegrenzt. Sprich eine Frau hat sich wie ein Mann verhalten und angezogen, trotzdem hatte sie Sex mit einem Mann... für mich ist das kein drittes Geschlecht. (Sorry) Für mich ist das einfach eine Form der sexuellen Freizügigkeit und Akzeptanz des sozialen Gebildes indem Dorf. Dort wurde gesagt du bist nicht schwul nur weil du mit einem Mann sexuell aktiv warst sondern INNERLICH war der Mann eine Frau. Daher Du = nicht schwul.
Mehrmals gelesen und trotzdem Probleme es nachzuvollziehen, weil du dir selbst widersprochen hast. oO Einerseits sagst du, die Frau, die wie ein Mann lebt, hat trotzdem Sex mit einem Mann, andererseits sagst du, der Mann, der als Frau lebt, hat Sex mit einem Mann. Sexuell freizügig waren sie wohl. Aber eine Bezeichnung wie schwul/lesbisch gab´s bei ihnen gar nicht, deshalb gab es auch gar nicht die Kategorien schwul oder nicht schwul. Mehr kann ich dazu nicht schreiben, weil es für mich einfach etwas wirr klingt, sorry. ^^x
..wenn man so weiter macht, hat jeder bald sein eigenes, persönliches Label. Dann kann man doch eigentlich auch gleich lassen und jeden einzelnen als das Individuum wahrnehmen,..
Dieses "Ich bin was ich sage zu sein"-Belabelung.. wird kommen, weil das Chaos schafft und jeder ein Stück vom "Ich bin einzigartig und muss beschützt werden"-Kuchen abhaben will. Die LGBT etc. Gruppe ist keine Gruppe - das war sie mal früher als es nur LGBT und nicht 23 (!!) weitere Gruppierungen gab.
Was die Labellei angeht, sind wir uns einig. Ich hab neulich irgendwo in den Medien eine Regenbogenflagge gesehen, wo dann an der Seite noch die Farbstreifen von einer Untergruppierung eingearbeitet wurden. Die Regenbogenflagge steht doch aber schon für Vielfalt - was wollen die denn noch? O_O