Die öffentlich rechtlichen Medien sind sicherlich nötig als unabhängige Informations und Bildungsquelle.
Ich selbst schaue regelmäßig die durchaus sehr guten Dokumentationen - wobei sich aber gefühlt jede zweite um die deutsche Geschichte, insbesondere um den zweiten Weltkrieg, dreht. Auch die Nachrichten schaue ich hin und wieder, ab und zu auch das Lokalprogramm.
Aber ich finde den Apparat zu aufgebläht. Um die 20 Fernsehkanäle und über 70 Radiosender sind einfach viel zu viel. Besonders bei letzteren gibt es teilweise einige pro Bundesland - viel zu viel. Das Programm der Fernsehsender ist überwiegend uninteressant und hat sich in den letzten Jahren auch zum negativen hin verändert. Eine Talkshow nach der Anderen mit teilweise unsinnigen Gästen und Themen. Wann immer ich mich mal Richtung ARD oder ZDF verirre sehe ich dort Maischberger, Lanz und Co. Uninteressant. Man könnte ohne größere Probleme und Einbußen bezüglich der Programmvielfalt einige der Kanäle streichen. Dem Großteil der Bevölkerung würde das nicht einmal auffallen.
Es würde z.B. ein Nachrichtensender reichen. Aktuelle Nachrichten aus Deutschland und der Welt - rund um die Uhr. Ein Sender für Dokumentationen. Meinetwegen auch ein Sender auf dem sich Lanz und Co die Klinke in die Hand geben können. Und dann noch Regionalprogramme, aber nicht pro Land, sondern pro Region - Nord, Süd, Ost, West. Reicht vollkommen aus, alles hätte seine Heimat. Für die Generation 60+ von mir aus auch noch ein Kanal für die TV Produktionen. Schnell wären wir bei unter 10 Sendern, also halbiert. Das gleiche mit den Radiosendern. Auch hier ließe sich locker halbieren.
Insgesamt finde ich aber das sich die Öffentlichen nur um Information und Bildung zu bemühen haben. Für die Unterhaltung gibt es zahlreiche private Sender und auch zunehmend Angebote wie Netflix und dergleichen. Auch Sport sehe ich kritisch. So sehr ich auch meine olympischen Spiele liebe, es zählt für mich aber unterm Strich auch zur Unterhaltung und auch hier gibt es zu Hauf private Angebote die mittlerweile auch besser aufgestellt sind.
Man könnte also massiv Kosten einsparen. Den Rundfunkbeitrag selbst finde ich eine Unverschämtheit. Wenn man wie z.B. ich, das Angebot nutzt, sollte man natürlich seinen Teil zahlen. Wobei ich 17,50€ pro Monat - mit steigender Tendenz - für viel zu viel halte, da ich z.B. auch nicht das ganze Angebot nutze, sondern nur einen Bruchteil davon. Aber viele nutzen das Angebot auch überhaupt nicht, müssen aber trotzdem dafür bezahlen. Das ist wirklich dreist und nichts weiter als eine Zwangsabgabe für diesen enormen Apparat und ihren in meinen Augen überbezahlten und arroganten Funktionären - von denen es auch zu viele gibt.
Als Alternative würde auch ich ein Abomodell vorschlagen. Ein möglicher Nachrichten bzw. Informationskanal sollte für alle ohne anfallende Kosten zu freien Verfügung stehen. Die Radiosender bringen fleißigst Werbung, sollten sich also generell selbst finanzieren können. Mir fällt da kein Sender ein der nicht 2-3 fünf Minütige Werbeblöcke pro Stunde einspielt - wenn es dann 4 Blöcke werden, es dafür aber Kostenlos wäre, gerne. Bei den TV Sendern könnte man dann zahlen was man schauen möchte. Ich würde z.B. gerne einen angemessenen Beitrag für Dokumentationen zahlen.
Mit der neuerlichen Gebührenerhöhung haben die Öffentlichen dann aber endgültig den Vogel abgeschossen. Die Erhöhung in Zeiten der Coronakrise, in der viele Existenzen auf dem Spiel stehen und immer mehr Leute jeden Cent umdrehen müssen, war schon bedenklich. Nachdem aber nun die Erhöhung von Sachsen abgelehnt wurde, diese dann auch noch versuchen einzuklagen, dass hat dann echt gewirkt. Zum Glück ist dieses Vorhaben erstmal gescheitert. Aber die Gebührenerhöhung wird definitiv kommen. Immerhin scheint damit jetzt eine neue Diskussion um die Zukunft der öffentlichen Sender begonnen zu haben. Ich zweifele aber daran das diese auch Fruchten wird , bzw. sich etwas an der Gestalt dieses Apparats ändern wird.