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Vielleicht existiert ES doch: Vielleicht hält ES uns zu seinem Vergnügen in seiner Sinnwelt.
Bei Gedanken an Katastrophen, Krieg, Gewalt schäumt es ihm vor Freude aus dem Mund
und Speichel tropft in sämigen Fäden auf die Rücken der Leidenden.
Darunter eitrige Ekzeme, die sich tief durch das schwache Fleisch fressen, in das die Fliegen seiner Perversion eifrig ihre Eier abzulegen versuchen.
Viele werden erwachen, die Rücken voller Maden...
Und sein fiebriges Hirn ersinnt sich weitere Bilder: Bei dem Gedanken an brutalste Misshandlungen amüsiert ES sich köstlich,
kann sich vor Lachen kaum noch zügeln, fängt an, sich an zähem Speichel zu verschlucken.
ES muss würgen, würgt etwas mit hoch: Dinge aus seinem Magen, Dinge die ES von jeher nähren.
In einem Schwall brechen sie aus seinem Schlund hervor, sauer!
Halb verdautes wird sich über uns ergießen, unabwaschbar an uns kleben, sich in uns hineinfressen und uns die Seelen aus den Leibern ätzen...
Und manchmal verschlingt ES sich selbst beinahe in schlimmster Gier, kann nicht widerstehen, möchte dieses Fleisch spüren, möchte es berühren, möchte selber Hand anlegen, möchte anderen und sich selbst wehtun.
Und so transportiert ES sich in seine eigene Gedankenwelt, nimmt sich einen beliebigen Körper und lässt sich in einem Meer aus Gefühlen treiben, wie eine kleine Daunenfeder im Wind.
Und ES liebt seinen Nächsten, wie sich selbst. Und die Nähe zum Leid tut ihm so gut! Und ES tut dann Dinge, die wir nicht verstehen...