Naja Preis hin oder her, ohne Auto ist man halt extrem eingeschränkt bzgl. Mobilität und man verschenkt eine Menge Lebenszeit. Bin auch lange Zeit nur Bahn gefahren aber seit ich mein Auto habe denke ich es gibt keine wirkliche Alternative zum Auto.
Das ist halt immer eine Frage der persönlichen Umstände. Ich wohne vergleichsweise ländlich (naja, 70.000 EW Stadt, aber mit miesem ÖPNV), da ist ein Auto tatsächlich recht alternativlos. Da geht es dann schnell nicht mehr nur darum ob man nun 30 Min mit dem eigenen Auto oder 60 mit ÖPNV braucht um wo hin zu kommen, da geht es oft schnell darum, ob man mit dem Auto zu einer Sache hinkommt, oder eben gar nicht.
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Würde ich in Berlin oder so wohnen, dann hätte ich kein Auto. Aber es kann ja nicht der Sinn der Mobilitätswende sein das nun alle vom Land in die Großstadt ziehen.
Ich wohne in Dortmund, also Großstadt mit >600k Einwohnern. Selbst hier ist der ÖPNV nicht so gut ausgebaut, dass jeder, der hier wohnt und arbeitet, sinnvoll auf ein Auto verzichten könnte.
Das Schienennetz ist hier Sternförmig aufgebaut, Hbf/Innenstadt als zentraler Punkt. Von manchen Vororten kommt man gut in die Stadt, viele haben jedoch keine Gleisanbindung. Fast nebeneinander liegende Vororte, sind nicht mit Schienen verbunden. Kenne jemanden, der für einen Auto-Fahrtweg von 9km über ne Stunde mit den Öffis zur Arbeit bräuchte: zur Haltestelle laufen (~10-12min), von Vorort A in die Innenstadt fahren (20min), umsteigen und mit der nächsten Bahn in Vorort B fahren (bereits ohne die Umstiegszeit 30min) und von dort dann noch mal 10-15min zur Firma laufen (Bus nicht vorhanden).
Und so läuft das auch mit anderen Vororten, eben weil kein Ringnetz vorhanden ist.
Die Busse sind, von dem, was ich bisher mitbekommen habe, eher bescheiden; häufige Umstiege um irgendwie zu deinem Ziel zu kommen, dadurch dann noch mehr Zeit verloren etc. Also auch keine wirkliche Option.
Ich habe auch lange auf ein Auto verzichtet (zu geizig + Umweltaspekte). Ich arbeite nicht in Dortmund. Von Frühling - Spätherbst bin ich lieber mit dem Rad gefahren (über 40km pro Tag (wobei auch nur drei Tage/Woche im Büro)). Die paar Monate im Jahr, die ich dann mit Öffis fahren musste, waren ne Katastrophe. Herbst/Winter ist eigentlich durchgängig Schienenersatzverkehr, wodurch man locker mal 1-2 Stunden mehr pro einfachem Weg gebraucht hat. Ohne Gleitzeit wäre das nie möglich gewesen und auch mit Gleitzeit einfach irgendwann nicht mehr tragbar.
Also selbst wenn man in ner Großstadt wohnt, kann man wirklich nur in ein paar ausgewählten auf ein Auto verzichten. Daran wird die Politik auch nichts ändern. Den Verkehrsverbunden und der DB ist das auch zu egal. Der Zug ist gerade bei der DB - die nunmal für das Schienennetz verantwortlich sind - einfach abgefahren.
Ich hatte damals auch keine Lust, den Führerschein zu machen; es stand schon fest, dass ich nach der Schule Zuhause ausziehen und jahrelang kein Auto zur Verfügung haben würde. Wurde dazu jedoch gezwungen, worüber ich im Nachhinein froh bin.
Edit:
Mittlerweile haben die meisten, wenn nicht alle, Automatik Getriebe. Wild sind auch diese Mercedes Laster, die statt Seitenspiegel Bildschirme haben, welche Echtzeit Bilder von einer Kamera die alles filmt darstellen. Gut daran ist, dass der tote Winkel ausgemerzt wird. Schlecht, wenn die Elektronik mal spinnt oder gar ausfällt. Aber die haben sicher auch Schutzmassnahmen dagegen. Das war sogar vor paar Jahren, als ich das gesehen habe. Keine Ahnung was die jetzt alles so drin haben.
Ja, man kann bei Neuwagen eigentlich immer den Aufpreis für Automatik zahlen, aber wenn man - wie vermutlich die meisten - auf den Gebrauchtmarkt ausweichen möchte, hat man je nach Modell wirklich Probleme, die als Automatik zu finden. Hab nen Suzuki Swift Baujahr 21. In 100km Umkreis gabs genau zwei Angebote des Modells mit <100k km.