Beiträge von Incubus
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Ich kenne keine Kriege in der neueren Zeit, die in weniger als einem Jahr vorüber sind. Das von einer Seite ein Angriffskrieg durchgeführt wird liegt blöderweise an dem (Irr-)Glauben das man die Oberhand hat den Kampf schnell für sich entscheiden zu können.
Denkst du also, du weißt es besser als die russischen Generale und Planstäbe? Finde es ziemlich bedenklich, zu glauben, dass russische Militärs diese Szenarien nicht berücksichtigt hätten. Es läuft sicherlich nicht alles wie von Russland erhofft, aber zu glauben, dass Russland diese und ähnliche Verläufe nicht irgendwie erwartet haben könnte, finde ich merkwürdig. Die Menschen dort sind ideologisch verblendet, nicht intelligenzgemindert.
Der Krieg wird nicht einfach "enden", zumindest nicht in dieser befriedigenden Weise, wie wir alle uns das wünschen. Vermutlich wird Russland einige Gebiete, die schon jetzt quasi unter Kontrolle sind, besetzt halten, dort Pseudo-Abstimmungen abhalten, dann werden sich diese Gebiete "freiwillig" zu Russland bekennen, dies wird von keinem Staat anerkannt außer einigen der typischen Schurkenstaaten, der Krieg wird in eine Art kalten Stellungskrieg übergehen, da Russland diese Gebiete stark militärisch besetzen und die Ukraine keine Gebiete abtreten wird.
Die von Russland so sehr herbeigesehnte neue Ordnung der Großmächte wird darin enden, dass es eine neue kulturelle, wirtschaftliche, wissenschaftliche und soziale Grenze zwischen "dem Westen" und Russland + Verbündete geben wird. Ukraine wird unter massiver Unterstützung "des Westens" wiederaufgebaut, militärisch gesichert, weiter demokratisiert und wirtschaftlich eingebunden und das Resultat wird ein ziemlich armes, abgeschottetes Separatist*innengebiet unter russischer Kontrolle sein, Attentate und (Staats)Terror inklusive, sowie eine recht reiche und florierende Rest-Ukraine.
Russland wird diesen Weg weiterverfolgen, aufgrund der NATO aber auf eine quasi nicht überwindbare Grenze stoßen und in der Welt diplomatisch neue Wege des Einflusses suchen. Afrika und Südamerika sind hier ganz wichtige geopolitische Räume. Ziel ist eine Art neue Front gegen die USA.
Achja: Kriegsschauplätze sind nicht allein militärisch-geographische, sondern auch jene in den Köpfen der Menschen, wie Russland in den letzten 15 Jahren massiv unter Beweis gestellt hat. Die Bedrohung der Untergrabung und Zerstörung unserer Demokratien und Werte auf russische Initiative hin muss ernst genommen und aufgehalten werden. Diese Waffe ist in der Tat stark und leider erfolgreich, siehe Brexit + Trump. Vermutlich werden insbesondere diese Bemühungen nicht nachlassen, umso wichtiger ist der Schulterschluss aller Demokrat*innen, egal wie fremd sie sich vielleicht in anderen Bereichen sind.
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Ich esse seit Ewigkeiten kaum tierische Produkte (auch keine bösen, bösen Ersatz- oder Sojaprodukte ;)) und bin zu 99,9 % zu Fuß unterwegs.
Ich bereichere diese Aussage mal mit ein paar Fakten, damit sich keiner abgeschreckt fühlt. Die Klimawandeldiskussion ist ja ohnehin eine höchst emotionale, häufig eher faktenlose Sache.
Unter Punkt 3 findet man eine sehr tolle Auflistung vom Öko-Institut (ist eine anerkannte wissenschaftliche Quelle, da das Institut in seinem Bereich zu den führenden Instituten gehört).
Dort kann eingesehen werden, dass auf Soja basierende Fleischersatzprodukte doch noch gravierend (!) besser für die Umwelt sind als auch nur ganz ordinäres Fleisch.
Mein größer Hebel liegt aus diesem Grund auch genau hier: Fleischkonsum. Die Fakten sind alle da, was die Leute damit dann machen, tja. Daneben ist auch das Fliegen in den Urlaub eine ziemlich miese Angelegenheit für das Klima. Heizen, nun ja. Das ist ja gerade durchaus Thema, spricht für sich.
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Andereseits muss sich imo auch eine Sprache nicht alles gefallen lassen
Eine Sprache ist halt "imo" auch kein Wesen, dass Gefühle besitzt und muss sich daher in der Tat nichts gefallen lassen.
oder würde vielleicht jemand gern ein Buch lesen, dass in Digga-Chef-Mullen Strassengebrabbel geschrieben ist?
Wenn nein? Warum eigentlich nicht?Wie wäre es mit einem weniger tendenziösen Argument, z.B. dass sich die Bücher von vor 200 Jahren deutlich anders lesen als gegenwärtige? Spricht das nicht irgendwie eher für die These, dass Sprache sich den Lebensumständen ihrer Nutzer*innen anpasst?
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Also wenn man gegenseitig in Echtzeit Gedanken lesen könnte, wäre dies ja eine absurd schnelle, einfache und effiziente Methode, um Informationen auszutauschen.
Aber ist nicht die eigene Erfahrung eher die, dass wir nicht erst nachdenken und dann sprechen, sondern einfach sprechen? Bei vielen gäbe es wohl nicht besonders viel zu lesen, außer Menschen denken konkret über etwas nach, was als eine Art "leise Form des Sprechens" bezeichnet werden kann. Und das, naja... ist wohl häufig eher uninteressant. Ab und an kommen sicherlich auch anstößige Gedanken vor, aber sonst?
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Die meisten "Meinungen" der Menschen sind nichts weiter als eklektische Haufen von Binsenweisheiten, Halbwahrheiten, spontanen Eingebungen und affektiven Verzerrungen. Wir tun so, als wären "Meinungen" anderer relevant und wichtig, obwohl sie eigentlich nur ausgesprochene Hirngespinste ohne Mehrwert sind, fabriziert durch die zu komplexe Welt der Informationen und Symbole, kanalisiert über Individuen, die nicht wissen, wie sie selbst oder die Dinge, über die sie sprechen, funktionieren.
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Mein Profilbild ist PAX, der Schicksalsdieb aus dem Game Book 'Bandersnatch'.
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Was würde ich bereuen es nicht getan zu haben, wenn ich irgendwann sterbe. Man sollte sich darauf konzentrieren genau diese Dinge zu tun und sein Leben danach ausrichten. Denn wenn es soweit ist, kann man Dinge die man verpasst hat nicht mehr nachholen.
Naja, andererseits muss man bei solchen Gedankenspielen aufpassen, nicht einer zu starken "fear of missing out" zu verfallen. Es ist einfach unmöglich, alles zu erfahren, alles zu tun, alles zu genießen und dabei auch noch Glück und emotionale Tiefe zu fühlen. Durch diese Perspektive schaffst du doch erneut eine Konditionalität des Lebens (die du ja weiter oben richtigerweise ablehnst: Das Leben wird einem bedingungslos gegeben), nämlich dass es Dinge gibt, die bereut werden können - aber wieso? Worin genau wurzelt diese Reue?
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Eine Lebensmotivation...Ich schätze in meinem Fall ist es relativ simpel. Ich habe einfach Angst vor dem Tod, darum möchte ich nicht sterben. Klar werde ich irgendwann sterben, aber erst wenn ich alt und grau bin. Selbst wenn mein innerstes dunkel und negativ ist, und ich mir oft wünschte ich wäre einfach tod, würde ich mir nie das Leben nehmen. Darum werde ich einfach Leben, und vielleicht findet auch jemand wie ich etwas was ihn antreibt
Warum machst du es dir dann nicht zum Ziel, einen erträglichen Übergang zwischen Leben und Tod zu schaffen? Dass du, wenn es soweit ist, auch bereit bist. Es würde sich ja überhaupt nichts ändern an deiner Einstellung, außer dass du eben nicht passiv auf den Tod wartest, sondern das Leben als aktive Erfahrung auf dem Weg dahin gestaltest.
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Ich bin eigentlich Wissenschaftler seit Kindheitstagen und habe das persönliche Ziel, die stetige Wanderung hin zum eigenen Lebensende als eine Art "Vorbereitungsphase" für das Ableben selbst zu gestalten, indem ich die vielen und unscheinbaren, verflochtenen und faszinierenden Facetten unserer Existenz erkunde, ihnen Aufmerksamkeit schenke, was - und hier ist der wissenschaftliche Geist - für mich nicht allein über affektive Regungen funktioniert, sondern damit verbunden ist, zu verstehen, auf Basis von Wissen.
Ich denke, dass ein solcher Geist für den Tod vorbereitet ist und tiefgreifend wirklich versteht, dass damit vielleicht das eigene Ich-Bewusstsein vergeht, an das wir uns alle so sehr klammern, aber lange nicht das Leben, und dass jede Hand voll Erde auf der Welt aus unseren Vorfahren besteht, egal ob pflanzlich, menschlich, tierisch oder sonst was, und diese uns überhaupt ermöglichen, wenn auch nur einen Moment lang, kostbare Erfahrungen mit dem Universum zu teilen.
Dieses Wissen will ich in die Gesellschaft geben, Erfahrungen zusammenführen, Klarheit fördern und falsche Abstraktionen bekämpfen, damit wir als Spezies doch irgendwie den Weg in eine gemeinsame Zukunft finden können, sowohl als Mensch unter Mensch, aber, und davon bin ich überzeugt, insbesondere auch als Mensch unter allen anderen Daseinsformen der Welt, die wir so sehr brauchen.
Für mich liegt das "Ziel" der Menschheit oder das, was manche "Sinn des Lebens" nennen, darin, Kreativität zu fördern, als urtümlichste Kraft des Universums selbst, und eine Möglichkeit zu finden, dass sich jeder frei und schöpferisch ausdrücken kann, im Einklang mit seiner Umwelt.
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Hab heute noch so viele Lasagne-Platten.... Und ich kaufe jedesmal neue.... Warum...?
Oder? Ich habe davon auch welche im Regal und habe das letzte Mal Lasagne vor 12 Jahren gemacht.
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So habe ich zum Beispiel mal gelesen, dass es genau betrachtet kein "Jetzt" gibt. Zumindest kann man es nicht messen oder erfassen. Egal wie genau man misst, in wie kleine Teile man eine Sekunde zerlegt. Der Teil der Zeit, den man gerade misst ist schon Vergangenheit, und alles andere ist noch Zukunft.
Und trotzdem empfindet man ein Jetzt. Es wäre demnach ein Zeitraum von etwa 3 Sekunden, den das Gehirn als Jetzt definiert und der dadurch so wahrgenommen wird.
Ja, das ist ein spannendes Thema. Vergangenheit und Zukunft sind jeder Gegenwart immanent, und das keinesfalls abstrakt, sondern tatsächlich (so A. N. Whitehead). Die Gegenwart ist eigentlich die Transition des Vergangenen hin zum Zukünftigen. Nur wenn wir anfangen, den Zeitraum von wenigen Bruchteilen einer Sekunde in Tage, Jahre, Jahrhunderte oder gar Jahrtausende auszudehnen, wird der Gegenstand des Vergangenen / Zukünftigen zur Abstraktion ohne tatsächlichen Bezug.
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Nicht vollumfänglich, wenigstens, solange ich doch noch wenigstens um eine Handvoll Leute weiss, die sich als Teil einer Welt sehen, nicht als ihre Unterwerfer.
Das ist schön zu lesen!
Und die Sache mit dem Alles ist gleich und ohne Referenzkategorie und so mag sich so sagen lassen, nur, was fängt man damit an? Ich habe keine Ahnung von IT, und könnte nicht sagen wie eine künstliche Intelligenz dazu steht, aber zumindest in der CNC- Programmierung ging nix ohne einen Punkt zu definieren von dem aus man irgend ein Mass ansetzen konnte.
Ich meine das eher ethisch: Also zu sagen, dass Wesen, die in der Welt leben, eben gleichwertig sind, egal welcher Art. Ich glaube, es gibt hier aber einige Fallstricke, die sich Menschen über die Jahrtausende aufgebaut haben: Der Intelligenzbegriff z.B. ist in dieser Hinsicht ein Fallstrick. Ich denke, dass die meisten Menschen Intelligenz völlig falsch verstehen oder deuten. Ein anderer ist der Begriff von Seele, der eben nicht für Androiden, Planeten, Insekten usw. angewendet werden kann. Aber es gibt hiermit einige Probleme:
Beispiel 1) Wir gehen davon aus, es gibt eine Seele. Wo sitzt sie? Im Gehirn? Wie passt das mit Demenzerkrankungen zusammen? Verlieren diese Menschen Teile ihrer Seele? Das wäre ja grausam. Kommen die dann noch in den Himmel oder ins Paradies? Oder was ist mit durch Syphilis ausgelöste Persönlichkeitsveränderung? Oder durch Traumata verlorene kognitive Fähigkeiten? Was ist mit Menschen, die signifikante Mengen ihres Körpers durch "künstliche" Prothesen austauschen müssen? Haben die dann prozentual weniger Seele? Oder Fremdorgane besitzen - haben die dann einen Teil einer fremden Seele in sich?
Beispiel 2) Das selbe Spiel bei Tieren: Insekten haben keine Seele, denken wohl die meisten Menschen. Aber wo fängt der Begriff an? Bei einem größeren Käfer? Bei einer kleinen Echse? Einem Vogel, einer Katze, Kühen? Bei Menschenaffen? oder tatsächlich erst beim menschlichen Foetus, aber ab wann? Ab der 3., 6., 9. Woche? Ab 5 Monaten?
Wenn wir uns von diesen "Differenzen" verabschieden, was bleibt? Bewusstseinsqualitäten, ohne Seele, ohne Essenzen. Einfach die Möglichkeit, Erfahrungen mit der Welt zu machen, mit ihr zu interagieren (das kann selbst Wasser). Das meine ich damit, alle Wesen gleich zu betrachten, ohne Referenzen wie "Seele" oder "Intelligenz".
Androiden wären ziemlich hoch entwickelte Bewusstseinsträger*innen, würde ich meinen. Vielleicht höher als wir selbst.
Edit: Und eben, was genau ist Freude, Hoffnung, Selbstsucht, Mut, Empathie, Arroganz , Leere, Kreativität und all der gute und weniger Gute Kram der noch in uns steckt genau? Kann eine Maschine, die kein Futter braucht Futterneid empfinden?
Sehr gute Frage. Vielleicht müsste man mal auf Spurensuche gehen, was in uns diese Gefühle auslöst. Sind das innere, okkulte Regungen der Seele, die nur ein Mensch besitzen kann, oder eher durch äußere Gegebenheiten ausgelöste Gefühle? Kann eine KI mutig sein, wenn sie weiß, dass sie zerstört werden kann? Wie gesagt, gute Fragen. Ich denke, die führen in eine gute Richtung.
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Es ist für mich interessant, das du sagst (wenn ich richtig verstehe) dass du dir eine Beziehung mit einem Androiden vorstellen könntest, es aber herausfordernd wäre und geistige Vorarbeit benötigen würde. Worin würdest du Schwierigkeiten sehen? Worin vielleicht Gemeinsamkeiten?
Schwierigkeiten würde ich darin sehen, dass wir mit einem Weltbild erzogen werden, das den Menschen in das Zentrum allen Seins setzt und ihn von allen anderen Lebewesen absondert. Dazu haben wir einen Begriff von organisch/anorganisch oder auch natürlich/unnatürlich, der meiner Meinung nach einfach nicht mehr hinhaut. Diese und andere Denkkategorien müsste man ja loswerden, wenn man sich voll und ganz auf einen Androiden einlassen möchte. Androiden sind eben "anorganisch", "unnatürlich" und "unmenschlich", aber deswegen nicht weniger wert oder weniger vital. Es wäre die Herausforderung, den Androiden nicht wie einen Menschen zu behandeln, sondern Menschen, Androiden, alle Lebewesen gleichwertig ohne Referenzkategorie zu behandeln.
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Ich glaube, ich könnte eine Beziehung mit einem Androiden führen, aber es wäre eine große Herausforderung und es müsste viel Vorarbeit im Kopf vorausgehen. Ob ich dazu schon jetzt bereit wäre, weiß ich nicht, aber grundsätzlich denke ich, dass ich das könnte.
Aber einige der hier genannten Kriterien finde ich auch sehr wichtig:
Wie von Fr. Hatake ausgeführt, denke ich auch, dass ein unabhängiges Ego das wichtigste Kriterium für mich ist. Aber: Ich denke nicht, dass ein "Ausschaltknopf" eine gute Sache wäre (obwohl ich mir das bei vielen Menschen häufig denke...), ebenso eine Programmierung nach bestimmten Regeln (z.B. Asimovs), obwohl das im Grunde nichts anderes ist als unser sozialer Code, nach dem wir programmiert sind, wenn man so will. Der Android sollte aber irgendwie die Möglichkeit zur freien Entscheidung besitzen...
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Es geht hier ums Glauben und nicht ob man faktisch und wissenschaftlich darlegen kann ob Geister oder ähnliches existiert.
Ich respektiere Glauben voll und ganz. Ich denke, wir alle glauben sehr viel und wissen eigentlich nur recht wenig oder vertrauen auf das Wissen anderer. Aber Behauptungen wie "Es soll bewiesen werden, dass XY nicht existiert", halte ich für falsch. Das ist eine Umkehr der Beweislast. Was wäre, wenn dieser Schluss gültig wäre? Stell dir mal Verschwörungstheorien vor und nun versuche, alle dort getroffenen Behauptungen als falsch zu entlarven bzw. Gegenbeweise zu finden. Bei wie vielen geht das überhaupt abschließend? Nein, diese Theorien, Thesen, Behauptungen müssen die Beweislast tragen (Beweis benutze ich btw. nicht positivistisch, sondern eher als "gültigen Schluss"). Die sollen gültige Schlüsse aufstellen, anbieten, die dann überprüft werden können, so muss das funktionieren. Ansonsten kann ja jeder kommen.
Kurz: Es ist okay zu sagen: Ich glaube X. Es ist nicht okay zu sagen: Ich glaube X, solange das Gegenteil nicht bewiesen ist, wenn es keinen gültigen Schluss gibt, der darauf hinweist, dass X wahr sein könnte. Denn dann begibt man sich vom Glauben hin zu einer Aussage über das Wesen von Wissen, und das ist auch ohne diese Haltung schon schwer genug.
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Eine ernstgemeinte Frage nach eurer Meinung:
Würdet ihr aktuell eine Liebesbeziehung/tiefgreifende Freundschaft mit hochentwickelten Androiden eingehen, angenommen, sie würden existieren?
- Warum, warum nicht? Was stört euch an dem Gedanken, was ist interessant?
- Unter welchen Bedingungen würdet ihr sie eingehen, was müssten Androiden mitbringen?
- Würde es einen Unterschied machen, wenn ihr sie kaufen müsstet? Wie sieht es mit Second-Hand-Androiden aus? Was, wenn sie als Staatsbürger*innen frei existieren könnten?
Begriff: Ein Android ist ein humanoider Roboter oder ein anderes künstliches Wesen, das oft aus einem fleischähnlichen Material besteht. Von mir aus können Androiden für diese Frage von hoher emotionaler/analytischer/kreativer etc. Intelligenz sein.
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wobei Reiko hier ja nicht sagt, dass sie glaubt es gäbe Übernatürliches - sondern, dass sie es ohne Gegenbeweis zumindest mal nicht ausschließen will.
Und das ist ja an sich ein durchaus wissenschaftlicher Ansatz zu sagen, dass man eine Theorie, die man nicht widerlegen kann, insofern erstmal nicht grundsätzlich für falsch erklärt. Halt auch nicht für richtig. Man sagt halt "es könnte sein".
Das ist doch genau was ich sage: Wie soll denn so ein Gegenbeweis erfolgen? Wir haben bereits Tausende und Abertausende von Gegenbeweisen. Wie viele sollen es denn noch werden, bis die Einsicht einkehrt? Wie wäre es aber stattdessen mit auch nur einem einzigen Beweis, der unsere Kriterien von intersubjektivem Wissen genügt? An dieser Haltung ist überhaupt nichts wissenschaftlich. Die "Theorie" von der du hier sprichst wird mit jeder Messung, jeder Theorie, die ohne die Existenz von diesen Dingen auskommt, widerlegt.
Ansonsten stimme ich dir zu, ich bin großer Freund von jeglicher Art von Speculative Fiction.
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Solange es keinen Beweis gibt, dass die NICHT existieren. Dann denke ich schon, dass es sowas geben könnte!
Dank Karl Popper hat die Wissenschaftscommunity die Einstellung, dass Theorien falsifizierbar sein müssen, d.h. dass es möglich sein muss, die aufgestellten Thesen zu widerlegen. Es gibt wenige Ausnahmen (im Bereich der Metaphysik) wo das nicht gilt, aber die Gründe, warum Pseudowissenschaften solche sind, sind 1) Immunisierungsstrategien ("Die Tatsache, dass du es nicht beweisen kannst, beweist, dass Gott allmächtig ist") und 2) eine fehlende Falsifizierbarkeit - wenn du nur weiße Schwäne in einem See siehst, gehst du dann davon aus, dass es auf der Welt nur weiße Schwäne gibt? Nein. Du suchst schwarze Schwäne, um die These zu widerlegen. Wie aber soll die Existenz empirisch nicht erfassbarer / messbarer Entitäten gelingen? Soll jeder Winkel der Welt abgesucht werden? Soll jegliche Technik eingesetzt, alles daran gesetzt werden, irgendwie etwas zu finden? Und wann wäre der Moment erreicht, wo wir sagen: Okay, es gibt keine Geister.
Wenn hier jemand in der Beweispflicht steht, dann die Menschen, die solche Thesen aufstellen, nicht alle anderen, die dann widerlegen müssen. Ansonsten widerlege mal das:
Ich trage seit 20 Jahren einen Anhänger, der mich vor riesigen Eisriesen schützt. Scheint ja zu klappen, hab hier noch keinen gesehen, du etwa? Widerlege bitte, dass das nicht wirkt. -
Das Problem an der ganzen Sache ist doch, dass man es versucht 110% korrekt zu machen, um bloß nicht den kleinsten Anschein zu erwecken, man würde jemanden beleidigen oder ungleich behandeln.
Das ist überhaupt nicht das Problem an der Sache. Das Problem an der Sache ist, dass Menschen, die von der Heteronormativität abweichen oder essentialistische Konzepte ("Natur") infrage stellen, diskriminiert, ausgestoßen, angegriffen, be- und verhindert werden. Das, was du hier als Problem verkaufst, ist vielleicht dein eigenes Problem aber sicherlich kein gesamtgesellschaftliches. Wenn überhaupt, ist es das Problem innerhalb der Logik der Unterdrücker*innen.
Aber das lustigste daran ist: Das kommt alles in der Masse von Leuten, die es gar nicht betrifft!
Diskriminierungskategorien stützen sich gegenseitig: Sexismus, Rassismus, Homo- und Transphobie, Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung, Unterdrückung von Tieren usw. baut auf den selben Elementen eines dem zugrunde liegenden Weltbildes auf. Es betrifft mich also sehr wohl, wenn Menschen/Lebewesen unterdrückt werden, auch wenn ich es nicht direkt bin. Wie kurz gedacht wäre denn alles andere? Gesellschaft bedeutet, in einer (Abhänigkeits-)Beziehung zueinander zu stehen.
Denn es hört bei mir dort auf, wo sich eine große Masse einer kleinen Minderheit beugen soll weil man das ganze bis ins Kleinste Überzieht.
Das ist die Logik der Unterdrückung. Die "große Masse an Normalos" (deine Ausdrücke) ist doch in der unterdrückenden / diskriminierenden Funktion - wenn diese "große Masse", die es übrigens nicht gibt, ebenso wenig wie "Normalos", nichts ändert, wer denn dann? Wie dann sollen denn die Unterdrückten jemals Gerechtigkeit erfahren? Indem SIE die "große Masse" werden? Klingt für mich sehr wenig rechtstaatlich und eher per Definition faschistisch.
Dann brauchen wir auch keine * oder sonstige Wortverstümmelungen. Weil das ist ehrlich gesagt Kinderkacke.
Deine Resistenz gegenüber wissenschaftlichen Erkenntnissen zu diesem Thema ist bemerkenswert.
Wenn sich eine solche Person alleine nur wegen der Anrede diskriminiert fühlt, nicht wegen dem Text oder dem Inhalt, sollte sich mal ernsthaft überlegen ob es nicht wichtiger Probleme gibt.
Die "Anrede" (deine Wortwahl) IST der Inhalt. Hast du überhaupt das Problem verstanden?
Ich habe vom Amt auch schon Schreiben bekommen, in denen meine Name falsch geschrieben wurde, ich mit Frau oder Fam. und nicht mit Herr angeschrieben wurde. Und? geht deswegen die Welt unter?
Korrigiere: Ich konnte meine obige Frage selbst beantworten.
Der Umgang ist eigentlich ganz einfach. Wenn alle Respektvoll miteinander umgehen, und das ist in beide Richtungen gemeint, dann kann man sich viel Unsinn ersparen und wenn wir lernen etwas entspannter damit umzugehen sollten auch betreffende Personen ebenso die Gelassenheit finden, nicht alles auf die Goldwaage zu legen.
Es wird hier einfach sehr deutlich, dass du niemals Diskriminierung/Unterdrückung erfahren hast und überhaupt kein Bewusstsein dafür hast. Tatsächlich hast du Diskriminierung vermutlich schon sehr oft erfahren (Klassismus), ich denke, du gehörst jetzt wohl eher nicht zu den Top 10% der Gesellschaft, aber du scheinst diese Unterdrückung/Diskriminierung nicht als solche wahrzunehmen. Hättest du einen Leidensdruck, dann wüsstest du, worum es hier eigentlich geht. Zieh dich doch mal als Frau an, für einen Tag nur, und mache ein paar Erfahrungen. Du wärst erstaunt, wie "respektvoll" der Status Quo ist.
Btw. geht es hier auch nicht um gendergerechte Sprache, auch wenn die in der Tat damit zusammenhängt, um ein Bewusstsein zu schaffen, das du offenbar nicht hast.