Das kommt echt auf den Verlag, Mangaka und Land an. Ich selber besitze keins, was nicht bedruckt ist, kenne aber den Prozess, der bei manchen deutschen Verlagen durchgeführt wird.
Ich glaube, damals bist du einfach auf Gut Glück hingegangen und hast vielleicht, wenn du dich lange genug in die Schlange gestellt hast, ein Autogramm bekommen. Früher Vogel fängt den Wurm.
Der Fairness halber wird auf deutschen Conventions bei (besonderen) japanischen Ehrengästen mittlerweile (so gut wie) alles nach dem Losziehverfahren bestimmt. Bei Kamome Shirahama (Atelier of Witch Hat) hat Egmont Manga die Signierplätze verlost. Du konntest dich drauf bewerben und mit etwas Glück konntest du dann einen Platz in der Autogrammschlange gewinnen, jeder, der ein gewonnenes Los hat, bekommt auch ein Autogramm, allerdings persönlich ausgelost. (Das System wurde gewählt, da es vorher unglaublich schwierig war, den Fluss am Menschen zu kontrollieren, die mal mehr oder weniger fair sich in der Schlange drängelten. Auch soll so gewährleistet werden, dass die Mangaka keine Überstunden macht.)
Für Freunde hingehen und mitbringen ist da nicht drin, da du mit Ausweis hin gehen musst. Der Name/die Widmung auf dem Autogramm allerdings ist frei wählbar. Unterschrieben wird dabei ein Shikishi, also eine gerahmte Autogrammkarte mit bereits vorgegebenem Motiv (was auch nichts zusätzlich kostet).
Was interessant ist, da dieselbe Mangaka in Frankreich und Spanien frei wählbar in Witch Hat-Manga skizziert und Widmungen geschrieben hatte. Also erlaubt ist es ihr wohl, laut japanischen Lizenzgeber, aber in Deutschland wurden extra Shikishis angefertigt. Ist mir nicht ganz klar, wieso. Aber wird schon seinen Grund haben
Bei anderen Mangaka, meistens deutschsprachige (zum Beispiel von Altraverse) konntest du einfach hingehen und unterschreiben lassen, wahlweise in einen Band des Künstlers, den du auch vor Ort kaufen konntest, oder die hatten dort auch Shikishi liegen. Glaube, das war deine persönliche Entscheidung.
Bei Yoko Taro (der Erfinder der NieR-Videospielreihe, der von Altraverse 2022 zur AnimagiC eingeladen wurde) gab es Blanko-Shikishi, also leere Autogrammkarten, die er mit seinem Logo selber unterschrieben hat. Allerdings hat er auch in seinen Werken unterschrieben, allerdings eher, damit Altraverse das noch zusätzlich verlosen konnte. Auch diese wurden von Altraverse vor Ort ausgelost, dazu musst du (anders als bei Kamome Shirahama) bereits vor Ort sein und musstest dort dein Glück am Stand versuchen, die Möglichkeit zum Signieren zu gewinnen.
Beim Final Symphony-Konzert (also keine Convention, trotzdem erwähne ich es mal) damals in Düsseldorf, gab es auch eine Schlange um sich ein Autogramm vom Komponisten Nobuo Uematsu holen zu können, der wirklich Überstunden gemacht hat, um möglichst viele Fans versorgen zu können, und der hat praktisch auf allem unterschrieben, was ihm vorgelegt wurde. Es gab keine Grenzen, keine Vorgaben und Leute haben ihm teilweise CDs hingelegt, Bücher, Elektrogeräte, Shirts und so weiter. Und auch mehrere Dinge, da hat keiner eine Regelung festgelegt. Im Nachhinein wäre ein Autogramm pro Person vielleicht fairer gewesen
Wie gesagt, es kommt wirklich sehr stark auf Japanischen Lizenzgeber, deutschen Verlag und Mangaka selbst an, wie genau das handgehabt wird.