Die Uhr auf meinem Nachttisch zeigt 04:00 Uhr an und ich liege im Bett, starre ermüdet an die weiße Decke über mir und mal mir so viele Szenarien aus, dass man daraus ein Film erstellen könnte. Der Gedanke, dass du weg bist in und wir keinen Kontakt haben werden, bringt mich jeden Tag nur noch mehr um. Ja, ich weiß, es musste sein und ich weiß auch, dass es das Richtige war.
Aber deine Nähe ist mittlerweile eine Droge für mich geworden und ohne dich bin ich auf kaltem Entzug. Langsam setze ich mich auf und mach das Licht an. Mein Zimmer sieht trotz Licht trist und düster aus, vollkommen verlassen. Was du wohl gerade machst? Ob du wohl an mich denkst? Ich weiß es nicht.
Barfuß geh ich durch meine kleine Wohnung die so hässlich ist, wenn du nicht hier bist. In der Küche steht immer noch deine Tasse von deinem letzten Kaffe. Du mochtest meinen Kaffee so sehr, nahezu jeden Morgen hast du mich gebeten, dir einen zu kochen. Es ist komisch, darüber nach zu denken.
Ich kannte dich noch nicht wirklich lange, vielleicht ein paar Monate. Aber ich habe mich in dich verliebt so wie man in den Schlaf gleitet – erst langsam und dann total, als deine Lippen dann noch die Meine berührten, wusste ich das mein Herz nur dich wollte, doch mein Kopf war strikt dagegen. Du weißt gar nicht, wie viel Staub du in meiner Kopfvilla aufgewirbelt hast. Doch jedes deiner süßen Worte überzeugte mein Herz nur immer mehr von dir.
Du hängst noch immer an deiner Ex – an der Frau, die dich so sehr verletzt hat, erzählst du mir immer. Sprichst von der Angst mich zu verlieren und im selben Atemzug schreibst du dem nächsten Mädchen auf WhatsApp dieselben Dinge, welche du auch mir geschrieben hast. Wie am Fließband arbeitest du jedes einzelne von diesen naiven Mädchen ab – doch ich war deine Hauptmission. Mich wolltest oder wolltest du nicht am meisten verletzen. Doch egal was nun dein Ziel war – ich bin mehr als nur verletzt.
Das macht alles keinen Sinn in meinem Kopf. Ich schaffe es nicht, einem Menschen wie dir, Vorwürfe zu machen. Für den kleinen Moment, den ich dich kannte hast du mich wahrscheinlich zum glücklichste Mädchen der Welt gemacht. Ich war so stolz dich zu kennen und Oh Gott, ich hätte geschworen, dass jedes Mädchen so denken würde, wenn sie dein Lächeln sehen konnte. Du hattest das Talent sie mit deinem Charme einzuwickeln und mit deinen Worten zu töten.
Und so sitze ich hier alleine und schreibe diese Geschichte über dich, während wahrscheinlich das nächste Mädchen deine süßen Lügen anfängt zu glauben, so wie ich es getan habe. Ich schreibe diese Geschichte über dich, die du niemals zu Augen bekommen wirst. Aber vor allem schreibe diese Geschichte als Abschluss für das schmerzvolle Kapitel, welches deinen Namen trägt.
Danke für die Erfahrung und ich wünsche dir weiterhin alles Gute. Ich hoffe nur, dass dir irgendwann klar wird, dass dein Spiel ein Ende nehmen muss.