Ein Kurzbericht zur Cosday^2 2023

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Vorletztes Wochenende war ich in Frankfurt auf der Cosday2 2023. Das ist verglichen zu deutlich größeren und nahmhafteren Cons wie der Animagic oder Connichi eine eher kleinere Con. Auch vom Programm her kann diese Con mit den größeren nicht mithalten. Dafür bietet sie eine deutlich familiäre und beschaulichere Atmosphäre ohne allzu schlimmes Gedränge und Warteschlagen, die so lang sein können, dass die kilometerweit reichen könnten, um das etwas überspitzt auszudrücken. Auch das Preisniveau ist entsprechend niedriger. Die Cosday2 ist eine rein ehrenamtliche Veranstaltung, die vom Cosday e.V. geplant, organisiert und mithilfe ehrenamtlicher Helfer auf die Beine gestellt wird.


Normalerweise liegt die Cosday2 nicht unbedingt in meinem Fokus was längere Con-Reisen anbelangt. Zu weite Entfernungen für ein für meine Begriffe zu beschauliches Rahmenprogramm. Noch dazu in Schlagdistanz zu Mannheim (Animagic) und Wiesbaden (Connichi), die mit ihren dort beheimateten Cons ein vielfach hochwertigeres Programm aufbieten. Die Cosday2 mit diesen Cons zu vergleichen ist zugegeben unfair, da diese einfach nicht in derselben Liga wie die großen spielt und offensichtlich auch nicht vor hat es zu tun. Wenn man allerdings von weiter weg anreist überlegt man es sich allerdings schon, ob es einem das Wert ist dafür extra anzureisen. Und da fängt das abwägen auch schon an. Übernachtung, Konditionen auf dem Con-Gelände usw. sind deutlich günstiger als etwa in Mannheim während des Animagic Wochenendes.


Ausschlaggebend für meinen Besuch auf der Cosday2 war die überraschende Ankündigung, dass mehrere bekannte deutsche Synchronsprecher aus der Serie "Detektiv Conan" dort zu Gast sein werden. Julia Meynen (Ayumi Yoshida), Giuliana Jakobeit (Ran Mori) und als Krönung wurde zuletzt dann Tobias Müller (Shinichi Kudo/Conan Edogawa) angekündigt. Für einen alten Conan-Fan wie mich war damit die Entscheidung gefallen. Nur wenige Wochen vor dem Start der Cosday2. Man muss hierzu noch sagen, dass Müller und Jakobeit alles andere als Dauergäste auf Cons sind. Oft nachgefragt, aber nie wirklich zu bekommen für solche Veranstaltungen und nun auf einmal kommen sie. Ich merkte, dass dies für mich eine große Chance ist den Stimmen aus meiner Kindheit nahezukommen.


Unterkunft und Zugfahrt waren schnell gebucht und so packte ich für den Freitag meinen Reiserucksack voll und auf ging es nach Frankfurt. Die Zugfahrt verlief nicht ganz so reibungslos und nach Plan. Details erspare ich euch mal. Denn hier soll es nicht um die Probleme der Deutschen Bahn gehen, sondern um die Cosday2.


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Die Cosday2 selbst erstreckt sich auf zwei Tage. Den Samstag und den Sonntag. Auch wenn ich so im Gefühl hatte, dass mir da ein Tag schon gereicht hätte, hatte ich mir wegen dem langen Weg dorthin ein Wochenendticket gekauft. Von meinem Motel ging es ganz bequem mit der U-Bahn direkt zum Nordwestzentrum. Das ist ein größeres Einkaufszentrum in Frankfurt weiter nordwestlich vom Zentrum. Die U-Bahnstation dort befindet sich direkt unter dem Einkaufszentrum. Dort findet man so ziemlich alles was man kaufen möchte und kulinarisch findet man neben dem üblichen McDonalds und anderweitige Fast-Food Ketten auch noch andere Imbisse, Cafes und Restaurants. Es gibt auch noch einen Rewe, wo man sich günstig mit Lebensmittel und Getränken ausstatten kann. Das Nordwestzentrum kooperiert dabei eng mit der Cosday.e.V.. So gibt es im Einkaufszentrum den öffentlich zugänglichen Teil der Con mit großer Public Stage, wo mit diversen Aufführungen sehr für die japanische Kultur geworben wird, kleiner Itasha Ausstellung und auch etwas für die großen und kleinen Star Wars Fans. Im Nordwestzentrum selbst hängt auch viel Werbung für die Cosday2 . Die eigentliche Con findet wiederum im SAALBAU Titus-Forum statt, welches direkt neben dem Nordwestzentrum steht.


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Vor der offiziellen Eröffnung hielt ich mich wie so viele erst mal auf dem Vorplatz zum Titus-Forum auf. Zu meiner freudigen Überraschung wurde die Cosday2 stimmlich von den Synchronsprechern in ihren bekannten Paraderollen eröffnet. Nach dem einscannen des Tickets schaute ich mich etwas im Erdgeschoss herum ehe ich mich direkt in die Schlange zur Autogrammstunde für die Ehrengäste anstand. Dabei hatte ich schon konkrete Pläne was ich mir abholen wollte. Jeweils Autogramme mit persönlicher Widmung auf mein Blu-ray Cover vom K-On Film von Julia Meynen, der deutschen Stimme von Yui Hirasawa aus K-On und Ayumi Yoshida aus Detektiv Conan, und auf das Cover vom 4. Conan Film, welches ich erst kürzlich beim Prime Day gekauft hatte, die Autogramme von Tobias Müller (Conan Edogawa/Shinichi Kudo) und Giuliana Jakobeit (Ran Mori). Dazu kommen noch zwei Sprachnachrichten von ebenso letztgenannten Sprechern für einen Freund. Von Sven Plate (Bugs Bunny u.a.) und Sebastian Fitzner (Deku aus My Hero Academia u.a.) reichten mir die Standard-Autogrammkarten ohne persönliche Widmung.


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Es dauerte natürlich eine Weile bis die Schlange voran kam. Verglichen zu den großen Cons ist das aber schon fast nichts. Zwischenzeitlich kam ich auch noch mit anderen in der Schlange ins Gespräch. So verging die 1 1/2 stündige Wartezeit auch wie im Fluge. Irgendwann kam ich dann auch bis zu dem Raum vor, wo die Autogrammstunde stattfand. An einem Tisch zahlte ich für meine gewünschten Dienstleistungen (3x pers. Widmung jeweils 5€ & 2x Sprachnachrichten jeweils 10€) insgesamt 35€. Als Nachweise bekam ich abgestempelte Zettel mit Namen der Sprecher und gewünschter Leistung in die Hand gedrückt, die ich dann bei den jeweiligen Sprechern einreichen soll. Ist an sich eine recht diskrete Lösung anstatt das die Sprecher das Geld direkt abkassieren. Bei größeren Cons und längeren Schlangen wäre das aber eine ziemliche Zettelwirtschaft. Mit dem was ich dort gekauft habe durfte ich zweimal am Glücksrad drehen. Gewonnen hatte ich tatsächlich noch eine weitere persönliche Widmung. Hatte dann direkt gesagt, dass ich eine weitere von Tobias Müller haben möchte. Dann bekomme ich nochmal eine persönliche Autogrammkarte von ihm.


So klapperte ich langsam einen Sprecher nach dem anderen ab und holte mir nacheinander die ganzen Autogramme und Selfies. Bei den Sprachnachrichten fiel mir nicht wirklich ein Text ein welchen ich Jakobeit und Müller vorlegen sollte. So mussten die beiden improvisieren. Es sollte eine Grußbotschaft als Ran Mori und Shinichi Kudo sein. Während Giuliana Jakobeit sich mit dem improvisieren etwas schwer tat, wobei das Ergebnis am Ende in Ordnung ging, hatte Tobi Müller auf Anhieb eine richtig schöne Grußbotschaft improvisiert. Da war ich schwer beeindruckt gewesen.

Überhaupt machten alle Sprecher einen überaus sympathischen Eindruck. Vor allem Tobi Müller ist ein überaus lockerer und umgänglicher Mensch mit dem man gut ins Gespräch kommen kann. Das Q&A Synchron-Panel am Nachmittag war dementsprechend auch ganz unterhaltsam gewesen. Jakobeit hatte sich im Vorwege wohl den Fuß verstaucht und kam auf Krücken auf die Bühne. Respekt, dass sie dennoch den Weg von Berlin aus nach Frankfurt gemacht hatte.


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Nachdem dies alles durch war schlenderte ich weiter durch die Cosday2 . Hatte auch den Bring & Buy Bereich im Blick und dort auch was für den Verkauf hinterlassen. Zugleich hoffte ich als Käufer auch dort auf alte Schätze zu stoßen, die ich kaufen könnte. Da gab es für mich aber nichts. Auch bei den Händlern und Künstlern gab es nichts was mich wirklich interessierte. So war das einzige was ich mir auf der Cosday2 gekauft habe ein Detektiv Conan Mauspad. Ist jetzt kein offizielles Merch, aber sieht dennoch ganz nett aus und es selber drucken zu lassen würde Tage dauern inklusive Versand. Also hab ich gleich dort zugeschlagen. Das Bühnen- und Workshop Programm bot für mich auch nicht wirklich etwas, was mich ansprach.


So schlenderte ich weiter im öffentlich zugänglichen Bereich im Nordwestzentrum herum. Holte zwischenzeitlich im Rewe auch nochmal Wassernachschub. Damit war der Samstag für mich rum gewesen.


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Der Sonntag war dann für mich nochmal ein gänzlich anderer Tag. Das Nordwestzentrum hatte in dem Sinne gar nicht auf gehabt bzw. die Geschäfte dort nicht. So war dort alles wie ausgestorben. Die Conbesucher waren sozusagen diesmal gänzlich unter sich. Auch für den Sonntag stellte sich für mich die Frage, was ich noch machen könnte. Ich ging am Vormittag erst mal zu irgendeinem Mangaworkshop zu dem kaum einer kam, weil zu der Zeit sich die meisten für die Autogrammstunde mit den Sprechern anstanden. Danach trieb ich mich etwas im Gamesroom herum und hab ein paar Retrogames gezockt.


Gegen Mittag ging ich zur Main Stage und schaute mir den Auftritt vom Musiker Hibiki Ichikawa an mit seinem traditionellen japanischen Saiteninstrument an. Das fand ich richtig klasse. Zwischendurch erzählte er noch was zu seiner Arbeit und worauf es beim spielen ankommt. Laut ihm gibt es da drei Grundgriffe, die man einfach nur miteinander kombinieren muss. An sich simpel, aber in der Kombination wirkt das Spiel schon recht komplex, auch wenn es gar nicht so ist.


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Danach wollte mich Kevin, einer der Betreiber und Redakteure von Conannews.org, unbedingt persönlich kennenlernen. Bin da schon seit Jahren auf deren Discord Server aktiv und hatte dabei auch schon manches mal mit ihm Kontakt gehabt. Nun also endlich das persönliche Aufeinandertreffen. Hatte da auch nichts besseres zu tun gehabt, also schloss ich mich dessen Gruppe an. Wir gingen zunächst zum Maid-Cafe. Maid-Cafe Bereich gehören auf Cons schon fast zum Standard-Repertoire. Ich selber gehe nie zu diesen Maid-Cafes, da ich oftmals besseres vor hatte oder die Wartezeiten zu lang waren. In dem Fall machte die Wartezeit uns einen Strich durch die Rechnung, Es wurde einfach nichts für 5 Personen frei. Also zogen wir uns (bis auf eine Person, die für sich ins Cafe wollte) zurück. Zudem musste da auch schon ein weiterer aus der Gruppe abreisen. Wir gingen dann zu dritt ein weiteres Mal ins Synchron-Panel.


War wieder sehr unterhaltsam gewesen. Als das zu Ende ging ließ ich mich einfach von der Gruppe erst mal treiben und ging mit zum Karaoke und dann nochmal wieder in den Gamesroom. In dieser Zeit verließ ein weiter die Gruppe vorzeitig, um sich auf dem Weg nach Hause zu machen. Dafür schloss sich der andere, der im Maid-Cafe war uns wieder an. Ich holte noch meine Sachen vom Bring & Buy ab. Das war auch der Zeitpunkt, wo sich die Gruppe auflöste. Ich verabschiedete mich von den verbliebenden zwei, weil diese einen Zug früher nahmen. Ich selber fuhr etwas später ab und blieb daher noch bis zum Ende der Abschlussveranstaltung. Es war jedenfalls ein nettes Zusammentreffen gewesen. So konnte ich mit der Gruppe eine gute Zeit verbringen. Das war für mich auch das erste mal, dass ich jemanden, den ich bislang nur Online kannte persönlich traf. Hab es im Nachhinein nicht bereut.


Muss aber zugeben, dass ich mich anfangs davor gescheut habe, weil ich sonst eher wortkarg bin. Am Ende konnte ich aber ganz gut mitreden und war schnell Teil der Gruppe, was daran lag, dass wir dieselben Interessen hatten. So ist das nochmal einfacher für mich gewesen.


Was bleibt als Fazit noch zu sagen. Insgesamt nicht allzu viel: Ich habe mir eines meiner Lebensträume erfüllt die Leute hinter den Stimmen meiner Kindheit persönlich zu treffen. Wären Tobi Müller, Giuliana Jakobeit und co. nicht gewesen wäre ich wohl nicht extra nach Frankfurt zur Cosday2 gefahren und das hat durchaus seine Gründe. Wie im Bericht ersichtlich gab es für mich vom Programm her nicht allzu viel interessantes. Den weiten Weg dorthin zu fahren wäre es mir nicht Wert gewesen. Da tritt man zwangsweise in Konkurrenz zu den größeren Cons. Bei längeren Strecken fallen entsprechend längere Fahrten und auch Übernachtungen an. Das kostet entsprechend. Da kommen die höheren Ticketpreise für die größeren Cons mit attraktiveren Programm weniger ins Gewicht. Gut, Hotels sind da auch nochmal deutlich teurer. Dennoch hab ich ein Interesse daran, dass bei größeren Zeitaufwand und Fahrtstrecke ich auch mehr vom Wochenende habe.


Dis Cosday2 ist an sich eine kleine, aber feine und familiäre Con. Vom Programm her erinnert mich das ganze an die damaligen kleineren Cons, die ich auch mal gerne besucht habe. Weniger Stars und Ehrengäste aus Japan. Mehr Community, Kultur und Shows von Fan-Gruppen, die dafür ihr Herzblut und ihre Freizeit aufwenden. An sich sind mir solche zu 100% ehrenamtlichen Cons ganz sympathisch, vor allem gegenüber hochkommerziellen Veranstaltungen wie die Dokomi. Wenn sowas in Umkreis von höchstens 1,5 Std. Fahrtzeit liegt oder wo ich noch am selben Tag wieder nach Hause fahren kann komm ich gerne zu so einer kleinen Con. Weiter weg lohnt sich das für mich aber nicht.


So wird es denke ich bei dem einen Besuch auf der Cosday2 bleiben, es sei denn die warten in Zukunft wieder mit für mich richtigen Krachern in Sachen Ehrengästen auf. (';


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