Kein Weg zurück!

  • Ich nehme Gedichten ungern etwas vorweg, allerdings sollte ich euch vorwarnen, ihr sollten (wahrscheinlich sogar Negatives) an der Sprache bemerken. Notiert es, kritisiert es, ich werde es auch danach erklären.
    Ansonsten gilt wie immer: Viel Spaß beim Lesen und ich bitte um ehrliche Kommentare und freue mich über konstruktive Kritik.



    Kein Weg zurück!


    Die Zeiger drehen sich im Takt,
    Ich fühl' mich hilflos, fühl' mich nackt,
    Die Schritte setze ich nach vorn',
    Und fühl mich wie grad' erst gebor'n.
    Ich lenk' die Blicke starr herum,
    Der Mund ist offen, doch bleibt stumm,
    Ich finde keinen, der da steht,
    Der mit mir seine Schritte geht.


    So halt' mich auf, halt' mich zurück,
    Denn es gibt keinen Weg ins Glück,
    Ich gehe noch ein kleines Stück...
    Schnell, halt mich fest, lass mich nicht geh'n,
    Es gäb für uns kein Wiederseh'n,
    Die Fährten würden bald verweh'n...


    Mein Herz, es schlägt im schnellen Takt,
    Denn es ist unlängst eingesackt
    Und fürchtet nun, dass es versinkt,
    Dass es ganz tief in mir ertrinkt.
    Die Flügel meines Herzens sind
    Gebrochen, kahl und ohne Wind,
    Sie tragen es wohl niemals mehr.
    Es ist zu hart und viel zu schwer.


    Mein Atem geht im schnellen Takt,
    Bewusstlos, starr und abgehackt,
    Die Blicke fahren schnell herum,
    Mein Keuchen macht die Worte stumm.
    Die Schritte setzen sich nach vorn',
    In mir erzittert alter Zorn,
    Doch über mich und meine Hast,
    Auf diesem Weg ganz ohne Rast.


    So halt' mich auf, halt mich zurück'
    Denn es gibt keinen Weg ins Glück,
    Ich gehe nur noch dieses Stück...
    So halt mich fest, schrei mir ins Ohr,
    Und halt mir jeden Fehler vor,
    An dem mein totes Herz erfror...


    Doch merkst du, dass es mir nichts bringt,
    Und dass mein Herz ins Nichts versinkt
    Und dass du dich fast schon verlierst,
    Dann lass mich los, dann lass mich gehen,
    Doch ich bitte dich, bleib stehen,
    Damit du nicht mit mit erfrierst...


    So sieh' mir nach, ich werde gehen.
    Wir werden uns nicht wiedersehen -
    Die Fährten werden bald verweh'n...
    So bleibe fern von diesem Lauf,
    Denn ich geb' alle Hoffnung auf,
    Denn ich nehm' alles schon in Kauf...



    Ich gehe noch ein kleines Stück..
    Verschenk mein Leben und mein Glück
    Und es gibt keinen Weg zurück.

  • Ich sag nur... genial...
    Sage mir bitte wie lange du daran gearbeitet hast...im "schlimmsten" Falle warst Du sehr schnell fertig, was bedeutet, dass Du nur deine gegenwärtigen Gefühle festgehalten hast...höchstwahrscheinlich war das dem so...einfach nurn Gefühlsfluss...sonst wäre die Qualität nicht so großartig . Man muss kein Genie sein um zu ernkennen, dass die meisten Gedichte eher negativ gefasst sind...naja die Phase macht heutzutage fast jeder Jugendliche durch..geht mir teilweise immer noch so...fast jeder scheint zum Nihilismus zu tendieren...ich denke oft wohl fast schon zuviel über mein leben nach und das ist oft deprimierend..aber ich kann mich sehr gut selbst motivieren =) Die meisten, die in Foren sind, fühlen sich im real life einsam....aber sind hier das Gegenteil als im real life...man nimmt sich auch immer vor etwas selbstsicherer in den Tag zu starten bleibt aber meistens doch lieber im Hintergrund und schüchtern...
    Danke für das Gedicht es ist sehr schön und es regt mich sehr zum Nachsinnen an...Ich hoffe, dass das "lyrische Du" in deinem Gedicht es doch noch schafft das "lyrische Ich" (ich hoffe damit bist du nicht selber gemeint^^) zu retten.
    Ich werde gespannt auf dein nächstes Gedicht warten..keep going..and when ure falling...keep getting up =)

  • hallo Cazuh


    hmmm sonst bringst du uns immer hammer reime und zeilen, dagegen ist das hier recht schlicht, was nichts negatives bedeutetn mag
    du hast alles etwas anders aufgebaut und durch das Reimschema steig ich noch nicht ganz durch (hat aber nichts zu bedeuten, es zu früh am morgen xD)


    am besten haben mir diese zeilen gefallen:


    Zitat

    Die Flügel meines Herzens sind
    Gebrochen, kahl und ohne Wind,


    auch dieses gedicht ist dir gut gelungen, auch wenn es anders ist^^
    weiter so


    lieeb Grüße

  • Kitetsu: Jetzt hat mich gleich die erste Zeile deiner Antwort regelrecht geschockt...! Und das als erster Beantworter auf mein Gedicht xD Eigentlich habe ich nämlich damit gerechnet, dass jetzt Kommentare fallen wie: "Die Satzstrukturen sind nicht deine besten Leistungen!" - "Die Reime sind viel zu simpel." - "An einer Stelle fällt die Metrik raus!" oder "Wath tholl dath überhaupt sein?!" <- kleiner Insider, meine Freundin und ich "lispeln" manches Mal, wenn wir "überrascht" sind xD"
    Aber nur mal um deine Fragen noch zu beantworten. Nein, hat etwas länger gedauert =_=" Die Zeiten, in denen ich Gedichte schnell heruntergeschrieben habe, sind (leider) vorbei. Wobei es auch ein wenig am Perfektionismus liegt, der da neuerdings bewusster mitschwingt. Ich habe ungefähr... Aber nur grob um 23 Uhr mit dem Gedicht angefangen. Dazu muss man wissen, ich war nebenher noch im ICQ aktiv xD"
    Dass die Gefühle einen Überfluss darstellen, ist aber genau das, worauf ich hinauswollte. Ich hoffe man erkennt auch den inneren Konflikt, zu dem ich bei Falcon noch etwas näher eingehe, weil sie das Reimschema angesprochen hat ^^ Ein grundauf negatives Gedicht soll das auch gar nicht sein. Das lyrische Ich zweifelt nämlich (Ich gesteh, dieses Mal bin ich sehr wohl das lyrische Ich ^^"), allerdings nehmen diese Zweifel erst gegen Ende Überhand, da sie vorher noch mehr schlecht als recht in Schranken zurückgehalten werden können. Dass es so gefühlsmäßig dargestellt ist, liegt, glaube ich, zum Teil auch an den vielen einzelnen Sätzen. So ziemlich jeder Vers stellt einen eigenen Satz da, der auch ohne die anderen Verse bestehen könnte. Das heißt, ich hatte in jedem Vers die Gelegenheit einen neuen Gedanken des lyrischen Ichs zu nennen. Was die Verwirrtheit und den Überschuss an Gefühlen deutlich macht, der gerade in ihm hochkommt, was wiederum heißt, dass es nicht mehr mit Logik und Denken klarkommt, was wiederum darauf schließen lässt, dass es gerade zutiefst verwirrt und überfordert ist. Und ja. Ich weiß, niemand wäre darauf gekommen, hätte ich es ihm nicht erläutert xD Aber vielleicht gerade deswegen mach ich es gleich hier: (Ich wollte ja wie gesagt auf Kommentare warten, allerdings hat mich verwirrt, dass kein verreißender kommt. Na, vielleicht passiert das noch bei Malice :P *duck* xD)
    Ich habe ja am Anfang gesagt, sprachlich würden Dinge auffallen, die - wenn ich es so formulieren darf - eher nicht mein Stil sind, bruchstückhaft kurze Sätze, teils unhaltbare Formulierungen und keine ausgefeilten Wortanwendungen.
    Aber das Gedicht ist in erster Linie aus dem Mund des lyrischen Ich zu verstehen. Und in seiner Lage mit all den Zweifeln und inneren Konflikten auf dem Weg, den es geht und den es vollkommen bewusst in den Abgrund geht (denn es redet selbst davon, es gäbe keinen Weg ins Glück und würde das lyrische Du mit ihm gehen, würde es mit ihm erfrieren). Folglich ist das lyrische Ich gerade einfach nicht in der Stimmung, wasweißich... cicronische Perioden zu formulieren xD Wo alles ineinander verschränkt und eingearbeitet ist. Die Zweifel überwiegen. Und mal ehrlich, wer von euch schreibt perfekt oder redet mit völlig ausgefeilten Sätzen, wenn es ihm gerade schlecht geht, er sich gerade selbst anzweifelt und den Weg vielleicht sogar zurück gehen will, es aber nicht kann (ob das allerdings nur die Auffassung des lyrischen Ich ist, wage ich mal offenzulassen), und dafür ein paar Schritte mehr geht, in der Hoffnung, es renkt sich wieder ein, nur ein kleines Stückchen noch...
    Ich kenne mich xD Ich bin in solchen Lagen äußerst wortkarg und neige zu Gereiztheit, was die Sätze kurz macht und jaaah nichts von den Zweifeln erkennen lassen, schnell abblocken...
    Und danke, Kitetsu, für den Kommentar und was du mir wünscht ^o^
    *knuff*


    Aber jetzt nochmal schnell... ehe meine Fahrgemeinschaft kommt xDD"
    zu
    Falcon!
    Ich hoffe du hast dir das oben durchgelesen. Nicht alles, aber die Stelle, wo dein Name aufgetaucht ist. Ich habe mich heute mal zurückgehalten, die Namen fett zu drucken xD
    Ich hoffe, wenn du es getan hast, ist dir klar geworden, warum es keine "hammer Reime und Zeilen" sind oder sogar sein dürfen ^^V sondern warum es so anders aufgebaut ist - und ich muss zugeben, DAS war nicht gewollt..!
    Aber gut, schnelle Erklärung zum Reimschema.
    Dir ist vielleicht aufgefallen, dass es Oktetten und Sextetten gibt (8 Verse / 6 Verse pro Strophe). Die Oktetten liefern nur so ein bisschen die Gefühlswelt und das, was im lyrischen Ich gerade vorgeht. WIe viel es wirklich dem Leser verrät, sei mal dahingestellt xD Die Sextetten sind fast schon ein Refrain - soll heißen, es ist ja einer, weil er sich inhaltlich wiederholt. Mit Ausnahme des vorletzten, da ist ein Übergang drin.
    Die Oktetten die schlichte "Mir gehts so mies, ich bin gerade voll am Zweifeln, ich will nicht mehr, ich geh jetzt - TSCHÜSS!!" - Strophen (xD) sind im einfach aabb Reim aufgebaut, ich fand, das war der simpelste, um Trostlosigkeit zu demonstrieren. In den Sextetten allerdings ist das Reimschema aaabbb und ich habe nicht die geringste Ahnung, wie das in der Fachsprache heißt xD
    Du siehst also, die Oktetten und Sextetten sind durch den unterschiedlichen Aufbau und das ganz leicht variierende Reimschema dazu gedacht, den inneren Konflikt darzustellen. Die Oktetten sind eher langatmig, die Sextetten könnte man als fast schon zweigeteilt sehen - zwei Aussagen, die sich durch die Endung des Verses unterscheiden, aber im Grunde dasselbe bedeuten xD Das ist der Konflikt. Die langen Strophen sagen, ich gehe jetzt...! und so weiter, siehe oben, die Sextetten sind sowas wie eine letzte Erkenntnis, dass der Weg, auf dem es sich schon befindet, zu gar nichts führt und man das lyrische Ich sofort aufhalten sollte, ehe es zu spät ist. Allerdings ist das letzte Sextett - die vorletzte Strophe insgesamt - so etwas wie ein Zusammenbruch der Gegenwehr und die Zweifel nehmen Überhand. Das letzte Sextett wurde zum Terzett verkürzt - und ist praktisch eine halbe Aussage, was so viel heißen kann wie "Ich rede gar nicht mehr weiter, es hat eh keinen Sinn" oder "Du hörst mich nicht zuende reden, denn ich bin schon weg!" Meine Lieblingsbedeutung xD oder allerdings ein eher ernsteres "Mein Herz ist versunken und die Gefühle können nicht mehr sprechen." - ein Fall, der vorher ja schon oft angedroht wurde.


    Nah, ich hoffe, das hat jetzt auf die schnelle mit dem Erklären geklappt x_X Ich muss nämlich dringendst off xD
    Danke für die Kommentare *knuff*
    (und im Ehrlich zu sein, Falcon. Das ist auch meine Lieblingsstelle <3)

  • Wie gemein!! Was soll ich denn jetzt noch kritisieren?? *heul* Eeecht mal... Da will man sich Mühe geben und was sinnvolles schreiben und du nimmst mir alles vorweg xDD
    Naja, dann bleibts heute halt bei bescheideneren Dingen als sonst (Brauchst dich nich ducken... Ich hab nix mehr gegen dich in der Hand *schnüff*)
    Erstmal... Zu der Frage, die bei deinem Post vor mir aufgetaucht ist. aaabbb würde ich jetzt mal ganz pauschal dem Haufenreim zuordnen (Ist ja, wenn mehr als zwei Verse sih hintereinander reimen) Ob das stimmt weiß ich nicht genau, weil ja trotzdem zwei verschiedene Reimpaare pro strophe auftauchen, aber für mich wärs das naheliegendste... Außerdem würde der Name so schön zu dem Übermaß an Gefühlen passen (Haufen und so xDD)


    Ich denke es war Absicht, dass das Metrum an einer Stelle raus springt stimmts? (Sonst hättest du es nicht selbst erwähnt denk ich mal...) Allerdings bin ich noch nicht hinter den tieferen Sinn gekommen... Vielleicht, weil das lyrische Ich das lyrische Du auffordert stehen zu bleiben? Andererseits hat es das ja andauernd angedeutet... Also ich weiß nicht, warum genau dieser Vers, entschuldigung^^" Ich steig da nicht durch xD


    Ansonsten wirkt alles sehr gewollt, auch mit dem... ähm... etwas fragwürdigen Satzbau, den man irgendwie so garnicht von dir gewohnt ist xDD Aber es ist nicht so, dass es schlecht wär... Nur ungewohnt aber es passt. Wahrscheinlich hätte es sich doof angehört, wenns wie immer so perfektionistisch geschrieben wäre... (Ich finde es überhaupt bewundernswert dass man sich über sowas Gedanken macht! Ich wär niiiie drauf gekommen absichtlich den Satzbau über den Haufen zu werfen, weil's besser passt xDD Allein dafür verdienst du 'ne Medaille)


    Ich muss dir sagen... Ich liebe die letzte Strophe^^ Ich weiß nicht warum, wahrscheinlich weil sie abgebrochen ist und irgendwie sehr einsam da steht... Also man erwartet ja eigentlich sechs Verse... Und dann ist die letzte in dieser Hinsicht "nicht zufriedenstellen" oder "unkomplett", was eigentlich ein guter Abschluss ist, weil ja auch das lyrische Ich letztlich nicht glücklich ist und auch das Leben unkomplett wirkt (Siehe "Verschenk mein Leben und mein Glück") Ich liebe sie xDD Die letzten drei Verse haben sehr, sehr viel Ausdruckskraft.


    Letztlich musste ich mein Versprechen doch brechen, irgendeinen Fehler herauszufiltern....T^T Es tut mr Leeeeeiiiiid *forgive meee* (Aber du bist selbst Schuld... Was schreibst du auch so einen Kommentar xDDD) Nein Scherz, ich finde einfach nur nichts anderes mehr...-.-
    Naja, dann kannst du dich wenigstens freuen, dass mir das Gedicht gefällt xDD Denn es ist sehr ausdrucksstark... Sehr ergreifend.
    Ouuu ich hoffe das ränkt sich bald wieder ein mit dir^^"

    "Fedrig stark sind meine Schwingen
    Und obwohl ich schwer wie Blei
    Kannst du mich nicht mehr bezwingen,
    Bin ich endlich federfrei. "


  • wuhhaaa endliiich
    das gedicht ist der hammer wunderschön geschrieben ich hab wirklich absulut keine kritik auch das mit der sprache ist wirklich schön geworden einfach perfekt

    Es ist an der Zeit erwachsen zu werden & die alten Dinge hintersich zu lassen

  • @Malice: Bwuahahaha! Tut mir leid, aber ich war so gespannt auf die Kommentare und bin heute morgen seltsamerweise etwas früher aufgestanden, dass ich sogar Zeit hatte sie zu kommentieren, dass ich keinen Sinn gesehen habe, noch länger zu warten - Nenn es Schicksal! xD
    Trotzdem danke ich dir für den Kommentar - er war ja nicht einmal kurz Oo Und das, obwohl du nichts gegen mich in der Hand hast? xDD
    Mh, um ganz ehrlich zu sein, ich kenn die Bezeichnung "Haufenreim" nicht einmal xDD" Aber das könnte tatsächlich der Fall sein oO Vielleicht ist es auch einfach ein ausgeweiteter Paarreim xD Wobei es ja kein Paar wäre... sondern eher so'n Dreier xDDD"
    Zum Metrum hast du allerdings wieder recht, denn die Stelle war Absicht. In sich ist es zwar eine schlüssige Metrik - wenn ich mich nicht irr -, es fehlt allerdings eine Hebung, um das Metrum im Gesamtgedicht gleichmäßig zu halten. Falls wir beide über den selben Vers reden - bei meinem eigenen zähl ich mal einfach nicht, sondern zitier den Vers -> "Doch ich bitte dich, bleib stehen,".
    Und den Grund hast du schon genannt. Das lyrische Ich bittet das Du stehenzubleiben. Das ist vorher allerdings nie passiert. Das einzige, was das lyrische Ich von sich gegeben hat, war die Info: "Ich gehe nun!" und "Verdammt, ich muss gehen, doch ich will nicht - Halt mich auf!" Da es aber - zumindest in meiner Vorstellung ^^" - ja immer und immer wieder nur noch dieses letzte kleine Stückchen gehen will, muss das lyrische Du ihm ja dieses kleine Stückchen nachkommen, um es festzuhalten, und vom weiteren Weg abzubringen. Allerdings wird mit dem "Bleib stehen" jetzt verdeutlicht, dass es keinen Sinn macht, noch weiter um das lyrische Ich zu kämpfen. Das lyrische Du soll stehen bleiben und ihm "fern von diesem Lauf" auf den es im schlimmsten Fall gezogen wird (obwohl das lyrische Ich vorher in seinen Konflikten ja jemanden gesucht hat, der mit ihm geht) wird. Hach, das ist jetzt alles etwas kompliziert ich gebe es zu xD" Eigentlich ist dieses "Bleib stehen!" der entgültige Zusammenbruch aller Zweifel. Dieses ständige "Kommst du mit?" - "Halt mich auf!" und das "Ich gehe" - "Es gibt keinen Weg ins Glück" sind so viele Widersprüche und innere Konflikte, dass das lyrische Ich am Ende einfach nur denkt: Dann gehe ich halt! Aber zu deinem eigenen Glück, bleib stehen, sieh mir nach - Ich werde mich nicht mehr zu dir herumdrehen auf meinem Weg ins Unglück. So und nicht anders ist es gemeint. Und der Zusammenbruch der Zweifel wird mit einem Einriss der Metrik verdeutlich, praktisch ein systematischer kleiner Zusammenbruch des Gesetzes an Maß und Formstrenge. Klingt alles komplizierter als ich es meine oo"


    Allerdings zweifel ich im Moment noch eine Aussage von dir an, nämlich, dass es schlecht klingen würde, wenn alles perfektionistisch ist. Ich denke, das Lesen an sich wäre einfach... joah, wie du sagtest, perfekt xD Aber ich hatte Angst, dass der Inhalt darin völlig untergeht und das man nach dem Lesen das Gefühl hat, woaw, das klang schön. Man soll stocken, man soll sich Gedanken machen, mit den Worten und Gedanken kämpfen, mit denen das lyrische Ich schon gekämpft hat! Nicht mehr und nicht weniger xD Es würde also anders wahrscheinlich besser klingen, aber ich wäre nicht zufrieden damit gewesen. Soll heißen, ich muss mich selbst noch mit diesem System anfreunden, denn du weißt, ich bin ein absoluter Fan der Klassik und krieg selbst nen Schauder, wenn ich das lese. Aber seltsamerweise bin ich zufrieden damit xD Nur auf eine... unzufriedene Art und Weise xDDD" Das wird dann wohl der Perfektionist in mir sein, der sich meldet.


    Die Medaille gebe ich allerdings zurück xD
    Mh, ich hab vor längerer Zeit mal ein Gedicht geschrieben, von dem ich nichtmal weiß, ob es veröffentlicht wurde xD" Wenn ja, könntest du es noch kennen. Es ging einfach darum, dass ein Dichter nichts mehr schreiben konnte, dass er an seinem Papier saß und darüber verzweifelt ist. Das wurde allerdings ironischerweise in perfekter Metrik, sauberem Reimschema und einem Lesefluß geschrieben, der sofort gegen den Inhalt gekämpft hat. Ein Freund hat mich mal darauf angesprochen und auf ein Lied von den Ärzten hingewiesen, dessen Titel ich leider nicht kenne, aber ich habe eine Textstelle dazu bekommen, die so... verwurschtelt war, dass ich sie gleich schon nicht mehr schön fand! xDD"
    Aber ich dachte... Gut, du kriegst eh nichts mehr von den Gedichten her hin... Du willst irgendwie jedem vor den Kopf hauen, was das Problem ist - Versuchen wir es auch einmal! Dass ich dabei nicht so gaaanz dem Stil der Ärzte angeglichen bin, mag man mir verzeihen. Ich fand einfach, es muss schon noch ein Grundsystem haben xD" Und ich bin froh, dass es lediglich inzenierte Stolpersteine aufweist. Sonst wär ich nahe am Verbrennen gewesen.


    Nebenbei finde ich klasse, dass du die letzte Strophe so sehr magst xD Im Grunde war sie der Baustein für alles - auch wenn sie wirklich als letztes geschrieben wurde und nicht als Beispiel für alles andere diente. Sie soll wirklich den Eindruck des Abgebrochenen und Unvollständigen bieten, wie das Leben und das Glück des lyrischen Ichs eben, das hast du gut erkannt ^^ Die wahre Dramatik steht ja auch ganz am Schluss: Das lyrische Ich macht sich die ganze Zeit ja schon stückenhaft auf den Weg ins Unglück. Gegen Ende allerdings nimmt es erst den ganzen Weg in Kauf, als wäre es im Unglück bereits angekommen - und weiß selbst, dass es keinen Weg zurück gibt. Man könnte fast sagen, die Worte ersterben vor dem Wissen (nicht einmal vor der Erkenntnis, denn das Wissen ist vorausgesetzt), dass das lyrische Ich niemals mehr zum Glück zurück kann. Aber das war von mir so nie gedacht xDD


    Und örm... Glaub mir, manche hören gern, wenn es nichts auszusetzen gibt xD" Auch wenn es jetzt daran liegt, dass ich dir alles vorweg genommen habe xD
    Danke für den Kommentar *knuff*
    Und... einrenken... wird man sehen ^^V



    @emokrümel: Ja, man kann sagen, es liegt an dir, dass es wieder was zu lesen gab -^^- Und ich danke dafür, denn trotz seltsamer Strukturen scheint es anzukommen xD Dabei habe ich wirklich mit einem Veriss ohnegleichen gerechnet! Danke, dass du es auch so gut findest *knuddel*
    Und du dir Zeit genommen hast für den Kommentar ^^


    Ebenso wie Shororu.
    Vielen Dank! *veneig*

  • Also ich finde das Gedicht ist tausendmal besser als die "perfekten" 0800 Gedichte. Bei diesem Gedicht soll es nicht um irgendwelche Metrik, Stilmittel oder andere formale Besonderheiten gehen, sondern um den Inhalt...Das ist ein Gefühlsstrom, der so schnell wie die Gedanken vorauseilt...wahrscheinlich wäre die message untergegangen, wenn Du alles in "perfekter Metrik" und Deinem "sauberem Reimschema" ,wie du oben angedeutet hast, geschrieben hättest...diesen ungebundenen, freien Stil mag ich sehr.

  • Ich finde dein Gedicht echt Grandios.
    Wer so schreiben kann brauch sich keine Fan gemeinde suchen.
    Die werden Schlange stehen..
    Darf ich ein Fan von dir sein? BIIIITTTTEEE *dackelblick*
    deine kleine
    Feuerfee :scheu:

    Oft wünscht du dir, es wäre der letzte Tag.
    Doch sollte es ihn geben, so wirst du dir wünschen mehr Zeit gehabt zu haben.....

  • @Feuerfee: Stell dich hinter emokrümel und mir an xDD
    Hast Recht, die Leute stehen Schlange xDD (Und ich bin die erste :D *hihi*)


    @Cazuh: Behalt die Medaille^^" Ich verschenk die nicht für nix xD Und wenn du sie nicht dafür nehmen willst, dann nimm sie fürs jahrelange Gedichteschreiben ohne ein einziges Gedicht in dem ich mehr als drei Fehlerchen gefunden hab^^"
    (Ich weiß ich bin hartnäckig xDD Mir fällt bestimmt noch ein weiterer Grund ein, also widersprich besser nich xDD)
    Hmm zum Satzbau... Vielleicht hast du Recht, wahrscheinlich hätte ich auch mit 'nem "perfekten" Gedicht sehr viel Freude gehabt, aber da jetzt schonmal der Fall eingetreten ist, dass dem nicht so ist, kann man es ja vergleichen... Sagen wir nicht, es würde sich doof anhören, sondern wenn du es so schreibst wie jetzt, gefällt es mir bestimmt besser und macht mit der Begründung auch mehr Sinn (Ich kann das zwar nicht hundert prozentig sagen, weil ich eine "perfektere" Version nicht kenne, aber ehrlich gesagt will ich sie auch lieber nicht kennen lernen... Ist irgendwie blöd, wenn man schöne Werke vergleichen müsste...-.-)

    "Fedrig stark sind meine Schwingen
    Und obwohl ich schwer wie Blei
    Kannst du mich nicht mehr bezwingen,
    Bin ich endlich federfrei. "


  • Ach ihr seid doch alle... Ihr habt doch einen an der Waffel! xDDD
    Danke ._."


    Kitetsu: Joar bei diesem denk ich, ist es schon so. Allerdings mag ich die 0800 Gedichte xD, in denen es um Metrik und so geht ooV Aber neue Perspektiven bleiben immer offen, ne? Man muss sie manches Mal nur erkennen -^^-


    @Feuerfee: Öh... ich bezweifel stark, dass es bereits einen Fanclub von mir gibt xDD" Aber... oach~ ich hab nichts dagegen xDDD Danke für den Kommentar! *___*
    Ihr macht mich noch alle ganz kirre xD" Ihr seid schlimm, echt mal ._.


    @Malice: Ah na gut. Hast gewonnen ^^""
    Ich seh mal ob ich n schönes Plätzchen für das Ding finde oo Aber ob du wirklich nie auch nur mehr als drei Fehler gefnden hast, wage ich doch stark zu bezweifeln! xD Errrmmm
    danke dir auch *knuddel*


    Yui: Dankee ^^ für den kommentar und das Lob! Hab deinen Kommentar zu spät gesehen ^^ *knuff*


    Aber an der Waffel habt ihr trotzdem einen!
    ^^"

  • Thahaaaaaaaaaaaaaaa und schon wieder schlägt der Forenschreck zu und such sich ein älteres Werk raus bei dem es seinen Senf ablassen kann xD


    Gleich zu anfang. Es ist erschreckend auf der einen Seite, aber auch irgendwie absolut mitreißend. Ich weiß nicht warum. Aber in mir löst dieses Gedicht diese seltsame Vorstellung aus das ein verängstigert, emotionall gebrochener Mensch einen dunklen Gang in einem Schloss entlang hastet. Durch die rießen Fenster in diesem Gang lässt der Mond der durch die Wolken blitzt immer wieder schemenhaft erkennen wohin das lyrische ich als nächstes stolpert. Eine seltsam erdrückende Atmosphäre, aber genau das liebe ich daran so sehr <3


    Was ich ebenfalls wirklich faszinierend fand war wie das Herz des lyrischen ich's so schön beschrieben hast. Eingesackt, gebrochene Flügel und kein Wind mehr der das Herz leitet. Man möchte fast schon von einem seelischen, angedeuteten Herzstillstand ausgehn der sich da gerade breit macht.


    Fast ist es so als würde das lyrische ich darauf warten das es wirklich aufgehalten wird und in die richtige Richtung geführt wird. Aber das verschreckte Klopfen ihres Herzens gaukelt ihr nur vor das der, auf den sie wartet sich hinter ihr bewegt und sie zumindest begleitet. Schlag mich wenn ich auf der falschen Fährte sein sollte ^^ aber so einen Eindruck hinterlässt es bei mir xD ich hab mich einfach mal getraut total daneben zu liegen ^^


    Alles in allem, ich liebe diese unheimliche Atmosphäre, und auch wenn andere vielleicht über Lesefluss oder Form meckern, ich finde dieses Werk perfekt so wie es ist ^^ diese winzigen kleinen Holperstellen geben Zeit sich auf das Bild das gleich auf einen einprasselt vorzubereiten und einzustellen ^^ <3 ich liebe es <3 ^^

  • Nooees~, sie hat wieder zugeschlagen! ;___;"
    xD


    Hihi, ja, erschreckend ist das richtige Wort. ^^" Als ich es mir nochmal wieder durchgelesen habe, um mit deinem Kommentar auch hundert prozentig mithalten zu können, saß ich da selbst ein bisschen skeptisch, da sich das Gesamtwerk auf die Zeit hin irgendwie etwas verfremdet hat. Jetzt habe ich auch erst die ganzen kleinen Dinge bemerkt, die ich jetzt bemäkeln würde v_v"
    Aber egal - Zurück zu deinem Kommentar -^^-


    Das Schloss habe ich tatsächlich nicht gesehen - aber irgendwie habe ich gar nichts gesehen bei diesem Gedicht ~.~
    Die metaphorischen Sachen klar - und ich find es klasse, dass du gerade den Part mit dem Herzen so sehr mochtest, denn er war definitiv meine Lieblingsstelle des Gedichten ^^V - aber irgendwie habe ich nichts zu der "jetzigen" Lage des lyrischen Ich's gesehen, also die Handlungsebene.


    Und das mit dem Warten, dass es die richtige Richtung, den richtigen Weg, doch noch gewiesen bekommt, das ist unglaublich schön und sicherlich passend T_T Irgendwie habe ich das gar nicht in Erwägung gezogen, aber ich bin mir sicher, dass es immer irgendwo so ein Hoffen gibt, bis zur letzten Sekunde, auch wenn man sich sicher ist, dass man den Weg ohne Rückkehr bereits gewählt hat und dass man ihn bis zum Ende gehen muss, egal wie bitter es sein wird.
    Aber ich denke, dass man sich bei jedem Schritt auf irgendein Zeichen vergewissern wird, dass man immer mal den Kopf über die Schulter herumwendet oder die Ohren aufmerksam spitzt, um einen Ruf von hinten ja nicht zu überhören, wenn man doch noch zurückgerufen wird. *am kopf kratz* Tragisch ist ja nur, dass oftmals so etwas nicht einsetzt und es wirklich, wie im Gedicht, keinen Weg zurück gibt.
    Verflucht, jetzt hast du mich ganz schön zum Nachdenken gebracht xDD"


    Danke <3

  • +Kicher+ ja xD schrecklich böse xD aber ich habs mir doch tatsächlich schon wieder erlaubt ^^'


    Also ums nochmal anmerken zu lassen, es gibt NICHTS was ich in diesem Gedicht bemäkeln würde. Im Gegenteil, wie ich schon beschrieben hab: Wenn auch kleine Stolpersteinchen drin sind, sie geben einem den Freiraum das ganze Bild wirken zu lassen und sich besser auf das Bild einstellen zu können das sich da ergibt ^^ ich mag es so wie es ist <3 alles andere wäre mir schlichtweg zu perfekt :)


    Jaaaaaa xD ich gebs zu, meine Phantasie ist mal wieder hoffnungslos mit mir durchgegangen ^^' aber das war die Szene die sich in meinem Kopf abgespielt hat ^^' Man möge mir vergeben wenn ich was reininterpretiert habe was da so nicht ist, aber irgendwie war es genau das Bild das sich in meinen Kopf eingebrannt hat xD' schräg, ich weiß ^^


    Genau das dachte ich mir eben. Wer geht schon ohne sich nochmal umzusehn ob nicht doch jemand da ist, wer hält nicht kurz inne um sich zu vergewissern ob es der eigene Herzschlag war den man gehört hat, oder doch ein kleiner, zagthafter Ruf doch bitte stehnzubleiben und umzukehren. Ich mochte dieses zögerliche Bild irgendwie. Und Spielraum zum Nachdenken hat man in diesem Gedicht wahrhaftig genug ^^