Kupferherz
Ich schenke dir mein schweres Herz in kupferroten Tönen
Und bitte dich ein letztes Mal, wir wollen uns versöhnen.
Facettenreich gewähr ich’s dir, ich will es dir doch geben!
Nur nimm mein Herz und lasse mir mein so vertrautes Leben!
Ich knie schon im Staub vor dir, ich blicke auf den Boden.
Ich flüster’ dir im dunklen Dreck die einst gesung’nen Oden,
Die ich mit vielen Worten, in so vielen Bildern schrieb,
Von denen keine Silbe, nicht ein einz’ges Lächeln blieb.
In Tränen aufgelöst und bitter will ich es dir schenken
Und dir in deiner Anmut, deiner Sanftheit still gedenken.
Ich habe dich doch so geliebt, nun bist du fortgegangen,
Nun steht der Ort, in dem so sacht die Melodien erklangen.
Und nichts von heute ist geblieben, fehlt mir mit dem Klingen,
Ich warte in der Kerkerluft auf unbeschwertes Singen,
Ich schaue mir die Augen wund nach leeren Augenblicken,
Die Luft hier ist so voll von dir, sie lässt mich fast ersticken.
Ich fühle wie es alles fällt, an dem ich mich so klammer’,
Und will doch nicht, hab nicht die Kraft für diese Folterkammer.
Ich schlag’ mir nicht die Fäuste wund, ich streck sie dir entgegen,
Ich folge dir auch weiterhin auf allen deinen Wegen.
Bring mich an einen neuen Ort und bring mich hinter Gitter,
Bewahren will ich mir von nun an die Gedankensplitter,
Die lange schon zerbarsten, halt sie blutig in der Hand.
Nur geh, wohin du gehen willst, ich folg’ dir in dein Land!
Ich schenke dir mein schweres Herz, du hast es mir gegeben,
Du fülltest es in Kupferrot mit immer neuem Leben.
Ich schenke dir mein Angesicht, die Splitter meiner Seele,
Ich schenke dir mein Blut und allen Atem meiner Kehle!