Habe gestern nochmal die erste Folge - Ein Fall von Pink - gesehen sowie kürzlich den Roman Eine Studie in Scharlachrot, auf dem diese Episode basiert. Ich finde es richtig gut gemacht, wie man Grundzüge der Handlung übernommen hatte, gleichzeitig an die Moderne anpasste und Änderungen für eine größere Geschichte über diese Folge hinaus vorgenommen hat. Aufgrund der anderen Zeit oder weil es für den Fall besser passt haben sich einige Gegenstände geändert. Interessant finde ich hier, dass Watson in beiden Versionen aus Afghanistan zurückkehrt.
Beim ersten Sehen hatte ich zuerst angenommen, bei Mycroft würde es sich schon um Moriarty handeln, doch durch seine Formulierung, dass Sherlock ihn überdramatisch als Erzfeind ansehen würde, schließt diesen Gedanken dann doch aus. Ich wusste damals auch noch nichts von einem Bruder.
Es klingt komisch, doch der Mörder war im Original sympatischer. Er hatte gezielt gemordet und über zwei Jahrzehnte in die Verfolgung seiner Opfer investiert. Sein Lebensstil sorgte zu einem ähnlichen nahendem Tod. Sein Handeln ist zwar moralisch verwerflich, aber sein Handeln ist nachvollziehbar. Dieser hatte auch gezielt sich in London als Droschkenfahrer angeworben, um seinen Opfern unauffällig nähern zu können.
Im Vergleich dazu war der Mörder in der Adaption bereits Taxifahrer, hat kaum Geld für seine Kinder und seine Motivation geht aus Moriartys Angebot heraus. Im Unterschied zum Original kann dieser Mörder etwas für seine Situation soweit man es einschätzen kann. Seine Geliebte wurde nicht geraubt und starb einen unglücklichem Tode, stattdessen waren sie lang genug zusammen um zwei gemeinsame Kinder zu haben. Die eigene Vorstellung der Welt kann sich natürlich ändern, wenn man todkrank ist und dann diesen Sponsor für diese Taten bekommt. Vielleicht liegt hier auch eine gewisse Manipulation Moriartys vor, doch der Taxifahrer hat letztendlich selbst gewählt zufällige Menschen zu ermorden. Sein Spiel ist natürlich dennoch interessant, weswegen auch Sherlock anbeißt.