Die Legende von Aang

Basierend auf der der amerikanischen Zeichentrickserie "Avatar - Herrscher der Elemente" ( engl. Avatar - The Last Airbender ) startet nun in Kürze die als Triologie gedachte Realverfilmung mit dem ersten Teil in den deutschen Kinos.

Die Geschichte dreht sich um eine Welt in der die Elemente Wasser, Feuer, Erde und Luft von Menschen gebändigt werden können. Die auf den Elementen basierenden Nationen werden von der Feuernation in einen Krieg gezwungen. Die letzte Hoffnung liegt bei Aang. Er ist der letzte Luftbändiger und Avatar. Als Avatar ist er der einzige der dazu fähig ist alle 4 Elemente zu bändigen und dazu auserkoren den Frieden in der vom Krieg zerrütteten Welt wieder herzustellen. Auf seiner Reise das bändigen aller Elemente zu erlernen begleiten ihn die Wasserbändigerin Katara und ihr Bruder Sokka. Gemeinsam stellen sie sich der Herausforderung gegen die Feuernation, unter der Führung von Admiral Zhao und Prinz Zuko.

Filmische Umsetzungen von Games, Comics oder Zeichentrickfilmen haben es in unseren Kinos bekanntlich nicht immer leicht. Oftmals sind die Erwartungen sehr hoch gesteckt, und spätestens dann wenn erste Trailer in den Kinosälen zu sehen sind oder die ersten Meinungen von Übersee in Foren zu lesen sind wurde der Film zerrissen bevor er bei uns anläuft.
Nun ist seit kurzem wieder eine Realverfilmung einer beliebten amerikanischen Zeichentrickserie auf den Leinwänden zu bestaunen. Die rede ist von „Avatar – der Herr der Elemente“
Trotz der ersten Negativstimmen konnte ich es mir nicht nehmen lassen den Film, der im Kino unter dem Titel „Die Legende von Aang“ läuft, anzusehen. Von der Serie hab ich leider nicht mehr als 15-20 Episoden sehen können, da er für mich immer recht ungünstig ausgestrahlt wurde, dennoch mag ich die Serie und das Konzept.
Bei meiner folgenden Rezension werde ich allerdings versuchen weitestgehend auf direkte Vergleiche zwischen Film und Serie verzichten, da ich nur den Film an sich rezensieren möchte.
Lest am besten selbst was meine Eindrücke waren.

Einleitung:

Die Welt leidet unter einem fürchterlichen Krieg den die Feuernation gegen die Wasser- und Erdnationen führt. Eine vierte Nation, die der Luftnomaden, wurde bereits durch die Feuernation vernichtend geschlagen. In jeder Nation gibt es Menschen, die die Fähigkeit besitzen, das spezifische Element ihrer Nation zu kontrollieren – zu bändigen. Ein einziger Mensch, der Avatar, ist in der Lage alle 4 Elemente zu bändigen und besitzt so die Möglichkeit den Frieden zwischen den Nationen zu wahren. Der Avatar wird immer wiedergeboren und bezieht sein Wissen und seine Erfahrungen aus den vorangegangenen Inkarnationen. Nun ist allerdings der letzte Avatar verschwunden. Diesen Umstand nutzte die Feuernation aus um die anderen Nationen zu unterdrücken und die Bändiger der anderen Elemente zu bekämpfen und zu unterdrücken. In dieser zerrütteten Welt finden die Wasserbändigerin Katara und ihr Bruder Sokka, aus der südlichen Wassernation, eine Sphäre. In dieser befindet sich ein kleiner Junge und ein ungewöhnliches Tier. Sie beschließen den Jungen mit in ihr Dorf zu nehmen. Kurz darauf stellen sie fest, das es sich bei diesem kleinen Jungen, der sich Aang nennt, wohl um den Avatar und zugleich letzten Luftbändiger handelt. Es dauert nicht lange bis auch der verstoßene Prinz Zuko der Feuernation, der durch den Lichtstrahl der sich öffnenden Sphäre auf das Dorf aufmerksam wurde, eintrifft. Er kann seine Ehre nur wieder herstellen wenn er den Avatar findet. Aus diesem grund entführt er den jungen Aang und testet ihn, um sicherzustellen das es sich wirklich um den gesuchten Herren der Elemente handelt. Währenddessen machen sich Katara und Sokka mit Hilfe des Fliegenden Bisons Appa auf den Weg ihn zu befreien...

Story:

Die Story ist sehr linear aufgebaut und schreitet sehr zügig voran. So wird z.B. kurz nach Filmstart, nach einer knappen Einleitung mit wenig interessanten Dialogen, gleich der Avatar gefunden. Direkt danach wird er Entführt, kurz darauf beginnt dann die Reise...usw. Es gibt teilweise recht große zeitliche Sprünge. Gäbe es nicht ab und zu schriftliche Einblendungen, wo sich die Gruppe grad befindet, hätte man keine Möglichkeit den zeitlichen Zusammenhang zu erkennen. Das ist für mich eines der größten Mankos im Film. Durch die vielen Sprünge in der Geschichte bekommt man immer wieder dieses „da fehlt doch was“ Gefühl. Dieses wird durch die vielen Randnotizen in der Erzählung („in der Zwischenzeit haben sie dies und das getan“) untermauert – allerdings auch ausgebessert.
Über die Hauptcharaktere erfährt der Zuschauer nach und nach ein wenig mehr. Allerdings sind auch diese Informationshäppchen oft nicht sehr tiefgründig. Am meisten erfährt man dabei noch durch Rückblenden vom Avatar und vom Prinzen Zuko.
Immerhin wird auch jenen Zuschauern, die die Zeichentrickserie nicht kennen, recht gut vermittelt um was es in der Geschichte eigentlich geht. So wird z.B. erklärt warum die Feuernation den Krieg begonnen hatte oder warum der Avatar damals verschwand und welchen Einfluss dieser auf das Weltgeschehen hatte.
Während die einzelnen Stationen der Reise mehr stichpunktartig abgearbeitet wurden, wurde dem Finale etwas mehr Aufmerksamkeit seitens des Produktionsteams, rund um Regisseur Shyamalan, gewidmet. In den letzten 30 Minuten packt die nun recht spannend werdende Story dann auch die letzten Zuschauer.
Im direkten vergleich zum Original ist die Realverfilmung eher düsterer und nicht ganz so spielerisch, was den Film aber in meinen Augen nicht schlecht macht, sondern ihm etwas Würze verleiht.
Für einen Fantasyfilm, rund um die Verkörperungen von Gut und Böse, oder buchstäblich Feuer und Wasser, ist die Story im Großen und Ganzen allerdings trotz der Schwächen ganz ordentlich und kann sich mit den meisten anderen Filmen des Genres durchaus messen!

Cast:

Stars sucht man bei „Die legende von Aang“ vergeblich. Der Film kommt mit teils bekannten, teils noch unbekannten Schauspielen aus. So debütiert z.B. Noah Ringer in der Rolle des Aang in dem Streifen. Nicola Peltz, in der Rolle der Katara, spielte zuvor auch nur in eher unbekannteren Filmen. Besser bekannt, besonders bei den weiblichen Zuschauern, sollte dagegen Sokka sein. Er wird gespielt von Jackson Rathbone, und sollte vielen Twilight Fans ein Begriff sein – er verkörpert dort den Jasper. Auch auf der Seite der „Bösewichte“ gibt es einige bekannte Darsteller, so z.B. Cliff Curtis der den Feuerlord Ozai spielt, oder auch Dev Patel als Zhao, bekannt aus dem preisgekrönten Drama „Slumdog Millionär“.
Nun sagt der Bekanntheitsgrad bekanntlich wenig über die Leistungen aus. Im großen und ganzen passen diese nämlich zum Film. Allerdings habe ich mir sagen lassen das die Charaktere nicht so dargestellt werden, wie in der Serie zu bewundern sind. Hier ist einer meiner wenigen Vergleiche mit dem Original: Aang ist im Film zu ernst und nicht so „verspielt“ wie in der Serie, Katara ist nicht so fürsorglich, Sokka nicht der Tollpatsch als den man ihn kennt. Inwiefern das von den Machern so gewollt ist, kann ich nicht beurteilen, es nimmt dem Film aber ein wenig den Charme den die Serie besitzt. Besonders gut spielten in meinen Augen Dev Patel und Shaun Toub ( Iroh ), die ihre Rollen sehr charismatisch an den Zuschauer gebracht haben.

Bild/Effekte:

Ich habe den Film in der herkömmlichen 2D Fassung gesehen, für die er auch konzipiert wurde. Er läuft auch in einer 3D Version, wurde dafür allerdings nur nachbearbeitet. Man kann da also weniger erwarten. Aber die Kinobesucher der „Normalfassung“ kommen auf ihre Kosten! Das Bild ist klar, es gibt schöne Landschaften zu bestaunen die dem Zuschauer Lust auf einen harmonischen Urlaub in der Natur machen. Die mit Hilfe von Animationstechniken entstandenen Schiffe der Feuernation, sowie die Festungen und Luftempel, sehen sehr ansehnlich aus - wie man es als verwöhnter Fan von Computergeschaffenen Effekten a la Star Wars gewöhnt ist. Ein Highlight ist der Fliegende Bison „Appa“ der sehr gut Animiert wurde und seinem gezeichneten Vorgänger in nichts nach steht. Auch die gebändigten Elemente, die durch die Bändiger nach wilden Martial-Arts-Moves oder harmonischen Thai-Chi ähnlichen Bewegungen zum Angriff oder zur Verteidigung genutzt werden, sehen zumeist sehr gut aus.
Kurzum – Besser geht’s zwar auch, aber zu Meckern gibt’s nichts!

Sound/Soundtrack:

Der Sound ist sehr solide, im Kino kamen soweit alle Toneffekte klar rüber. Auch hier gibt’s recht wenig zu meckern. Die Geräuschkulissen die von den Schiffen der Feuernation verursacht werden klangen für meine Ohren zum Beispiel recht plausibel. Lediglich die Synchronisation hat manchmal etwas gehapert, so kam es mir teilweise so vor als würde Sokka „Sukka“ gerufen. Ich kann mich da allerdings auch irren.
Auch der Soundtrack stellt eine gute Kost für verwöhnte Ohren dar. Er ist nicht überwältigend, aber der Gänsehauteffekt kam beim hören das ein oder andere Mal durch. Je nach abschnitt im Film überwiegen dabei harmonische Violinen- und Flötenklänge oder aber wildes Getrommel und härtere Töne, z.B. bei den Kämpfen zum Schluss.

Fazit:

Nun ist es doch passiert...ich hab ein paar Mal verglichen. Ganz ohne geht halt doch nicht... Ich kann viele der Kritiken, besonders jene aus den Staaten die den Film als hölzern oder ermüdend darstellen, nicht nachvollziehen. Wie schon gesagt hat er einige Schwächen, da muss man nicht drum herum reden, aber das Gesamterlebnis ist durchaus anschaulich! Ich kenne nicht viel von der Serie, aber ich mag sie und würde sie jederzeit den meisten Blockbustern, sollten sie zur gleichen Zeit laufen, vorziehen. Das was ich nun vom Aktuellen Kinofilm gesehen habe ist auf jeden Fall ein wenig anders, aber nicht dramatisch schlechter! Die gut 100 Minuten Film waren für mich nie langatmig sondern fast durchweg spannend. Ich bin schon sehr auf die beiden Fortsetzungen gespannt, bis dahin werde ich mir dann die wohl am Jahresende erscheinende DVD zu Gemüte führen.
„Die legende von Aang“ kann ich, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, jedem empfehlen, der einen schönen und spannenden Fantasyfilm sehen möchte. Extreme Liebhaber der Serie werden allerdings wohl weniger spaß haben, wenn sie die Handlung in jeder Sekunde des Films mit der Serie vergleichen – so wie es meine Sitznachbarn getan haben, die pausenlos am meckern waren. Den übrigen Zuschauern aus meinem Kinosaal hat der Streifen aber scheinbar gefallen, das was ich so an Meinungen nach dem Film aufschnappen konnte war überwiegend Positiv...was mich nach ersten gelesenen Rezensionen aus den Staaten dann doch ein wenig überrascht hat.

Bewertung*:

Story: * * *
Cast: * *
Bild: * * * * *
Effekte: * * * *
Sound: * * *
Soundtrack: * * *

Gesamt: * * *

(* Die Bewertung bezieht sich wie immer nur auf meine persönlichen Eindrücke! )

Weitere Informationen:

Regie:

M. Night Shyamalan

Drehbuch:

M. Night Shyamalan
Michael Dante DiMartino
Bryan Konietzko

Produktion:

Frank Marschall
Kathleen Kennedy
Sam Mercer
M. Night Shyamalan

Darsteller:

Noah Ringer - Aang
Dev Patel - Zuko
Jackson Rathbone - Sokka
Nicola Peltz - Katara
Aasif Mandvi - Admiral Zhao
Shaun Toub - Onkel Iroh
Cliff Curtis - Feuerlord Ozai
Seychelle Gabriel - Prinzessin Yue
Ben Cooke - Avatar Roku
Katharine Houghton - Gran Gran

Spieldauer:

99 Minuten

Zitat von Isabella

also die Serie kenn ich überhaubt garnicht, aber da ich gern Fantasy Filme anschaue, hab ich mir den angesehen und fand den echt toll geworden! Leider hab ich den nicht in §D gesehen :(

der film ist auch nicht unbedingt in 3D zu empfehlen. ich hab ihn zwar selbst auch nicht in 3D gesehen, aber ich hab mich nen bissel schlaugelesen und erfahren das der film nur fürs 3D erlebnis nachbearbeitet wurde. er wurde also nicht mit extra kameragedön als solches aufgezeichnet, die 3D effekte entstanden nachträglich im computer. was wohl zur folge hat das die effekte nur teilweise vorhanden sind und in minderer qualität. ob das den zuschlag an der ticketkasse rechtfertig...bzw ob es das wert ist..wage ich mal in frage zu stellen