Genres: Action, Splatter, Psychodrama, Mystery
Veröffentlichung: 2018
Länge: ca. 94 Minuten
Regie: Guillaume Renard, Shoujirou Nishimi
Musik: The Toxic Avenger, Guillaume Houzé
Studios: Studio 4°C, Ankama Animations
Wie viele andere ist Angelino ein junger Verlierer in der berüchtigten Stadt Dark Meat City. Er arbeitet als Pizzalieferant und haust mit seinen Freunden Vinz und Willy, sowie einer Armee von Kakerlaken in einem schäbigen Apartment. Seine eintönige Existenz besteht aus Zappen und möchtegern-tiefgründigen Diskussionen unter den Sternen mit seinem Kumpel Vinz. Ein blöder Unfall mit einem Roller und eine Begegnung mit der geheimnisvollen Luna bescheren Angelino jede Menge Ärger, denn plötzlich steht das Schicksal der Menschheit auf dem Spiel. Eine wilde Jagd geht los, in der auch jede Menge Männer in Schwarz sowie Gangs, mexikanische Wrestler und sogar merkwürdige Gestalten, die eine Invasion unseres Planeten planen, involviert sind.
Meinung
Was den Action und Splatter-Anteil angeht, so hat mich die japanisch-französische Produktion stark beeindruckt. Die Animationen sind gut gelungen, auch wenn die Bewegungsunschärfe vielleicht nicht jedermanns Sache ist. Eine echte Augenweide ist der Zeichenstil. Die comichaften Zeichnungen stechen besonders gut durch die detaillierten Szenerien, bebilderten Schnittsequenzen und plakativen Überschriften hervor. Die Farbgebung ist wunderbar an die Atmosphäre des jeweiligen Handlungsortes angepasst. Wie man bereits erahnt, ist die Geschichte von jeder Menge Gewalt geprägt. Dennoch dreht sich der rote Faden um ein Geheimnis, dass der kleine Angelino in sich trägt. Der Hintergrund der ganzen Jagd und Lino's Vergangenheit wird kurz und bündig erklärt. Vielleicht hätte man auf diese Aspekte noch mehr eingehen können. Desweiteren wird man als Zuschauer bald abrupt mit weiteren Handlungsträgern konfrontiert, die irgendwie überhaupt nicht ins Geschehen passen. Mir ist deren Rolle und Wichtigkeit zwar klar, aber ich vermisse die Verbindung zwischen den Leuten und Angelino. Und auch mir als Zuschauer fehlt der Bezug zu diesen Protagonisten. Wäre der Film vielleicht nur zehn Minuten länger, hätte man die Ecken und Kanten schleifen können.
Die Geschichte ist nichtsdestotrotz relativ gut ausgereift, dafür dass sie zu einem großen Teil aus einer ballerwütigen Hetzjagd besteht. Ich finde der Unterhaltungswert liegt aber wirklich mehr auf den Actionsequenzen und auch grafisch ist der Film eine Wucht.
Achso, und eine kleine Szene, die ich nicht verstanden habe ist, als Angelino und Vinz nach Mexiko abhauen wollen und Vinz plötzlich total empört ist, als sein Freund beschließt Willy zu helfen. Das paradoxe ist nämlich, dass am Anfang des Filmes Angelino derjenige war, der Willy nicht leiden konnte und Vinz stand ihm nur gleichgültig gegenüber. Deshalb hatte mich dieser Sinneswandel so überrascht.