Leserunde: Graffiti of the Moment [Lizensiert] [Spoiler]

ACG Sommerfest 2024
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  • Herzlich willkommen zur dritten Leserunde von:


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    Lesedaten:

    10.01. - 16.01.2021 Band 1

    17.01. - 23.01.2021 Band 2

    24.01. - 30.01.2021 Band 3

    31.01. - 06.02.2021 Band 4


    Teilnehmer: Amalaswintha, keisuke, Xesare, ?


    Alles zur Organisation der Leserunde hier


    Natürlich ist es möglich, dass noch weitere Leute dazu kommen. Es wäre toll, wenn diese sich kurz im Organisationsthread melden könnten, damit dieser Thread hier ausschließlich zur Diskussion genutzt werden kann.

  • Ich lege dann mal los? (Bin mir nicht sicher, ob 'Lesedaten' heißt, dass erst danach kommentiert werden soll, daher vorerst im Spoile)


    jetzt nicht mehr im Spoiler

    Habe Band 1 soeben zuende gelesen und war, zugegeben, positiv überrascht. Ohne die Leserunde hätte ich den wohl nie zur Hand genommen, weil er mein Interesse einfach nicht geweckt hat, ich die Genrezuteilung 'Fantasy/SF' unpassend finde und ich zudem finde, dass Manga über Musik und Farben immer besonders qualitätvoll sein müssen, um zu überzeugen - denn Ton und Buntheit in einem schwarz-weißen Medium auszudrücken, ist schwierig.

    Außerdem stehe ich Feuerwerk in all seiner Schönheit skeptisch gegenüber, da es mit so einer hohen Luftverschmutzung einher geht, und war nicht traurig, dass dieses Jahr Silvester eher gedeckter zuging. Kenntsich jemand mit der Feuerwerksregelung in Japan besser aus? die Sommerfeste haben ja häufig eins, aber auch anderweitig wurden private Zundungen im ein oder anderen Manga gezeigt, wenn ich mich nicht irre?

    Trotzdem konnte mich die Geschichte mitnehmen. Lesefluss und die Konzentration auf das Hobby, ohne eine High-School-Liebesgeschichte, sind mMn gut gelungen, die Zeichnungen sind hervorragend. Tiefe Charaktere sehe ich noch nicht, aber dazu ist ja noch Zeit - Band 1 wirkte auf mich eh eher wie ein Prolog, denn das Spannungsverhältnis 'Liebe zum Feuerwerk - Angst vor Feuer', wird ja erst im Folgenden noch zu lösen sein.

    Ansonsten glaube ich, dass 4 Bände bei der Thematik passen. Mal sehen...

    "Beauty lies in the eye of the beholder."

    (William Shakespeare)

    2 Mal editiert, zuletzt von Amalaswintha ()

  • Ich finde den Manga einfach toll. Er versucht sich erst gar nicht an einer Klischee-Liebesgeschichte, sondern zeigt, dass Schüler eben auch andere Probleme haben können, als ihr Liebesleben. Grafisch finde ich ihn auch sehr gelungen. Die Cover sind mega und auch in schwarz-weiß kommt das Feuerwerk für mich magisch rüber. Ich habe mir ehrlich gesagt, nie Gedanken über Feuerwerk gemacht - die Knallerrei an Sylvester hat mich erst Recht nicht interessiert - und ich habe es nie als Kunsthandwerk wahrgenommen. Es vom künstlerischen Aspekt her zu betrachten, hat tatsächlich mein Interesse geweckt.

    Amalaswintha Ich fände es schön, wenn es in den Städten einfach ein offizielles Feuerwerk gäbe, anstatt dass Hinz und Kunz ihren Kram in den Himmel feuern können. Von solchem privaten Feuerwerk habe ich Japan betreffend aber noch nichts mitbekommen. Da kenne nur das mit den Wunderkerzen am Strand.


    Der Manga hat auch eine angenehme Feel-Good-Atmosphäre. Die Charaktere haben zwar im 1. Band noch keine besondere Tiefe, viele haben aber einfach etwas herzliches. Das fängt schon bei der Klasse von Kou an, die einfach mal was zusammen unternimmt. Bei Manga, die in Großstädten spielen kommt ja oft rüber, dass die Leute teilweise noch nicht mal alle Namen ihrer Klassenkameraden kennen (was natürlich auch dem japanischen Schulsystem mit den ständig wechselnden Klassenkonstellationen geschuldet ist). Auch die Truppe um Ginga strahlt einfach was sehr gemeinschaftliches aus.

    Prolog trifft es für Band 1 sehr gut. Das Erzähltempo ist sehr angenehm, nicht zu hastig, aber auch nicht mit unnötigem Füllmaterial.


    Das einzige, was nicht passt, ist die Genre-Zuteilung von EMA. Wie sind die auf Fantasy/SF gekommen? Ich befürchte, sie haben damit einige Leser abgehalten, denen der Manga als Drama gut gefallen würde.


    Murmeltier Möchtest du auch noch was zu Band 1 schreiben? Ab übermorgen ist dann Lese- und Diskussionsphase für Band 2.

  • zu privatem Feuerwerk: mir ist jenseits von Wunderkerzen und Sommerfesten in der Vergangenheit häufiger Feuerwerk in Manga aufgefallen, wenn es nur das gewesen wäre, hätte ich mich nicht gewundert und würde mich nicht daran erinnern - allerdings will mir jetzt gerade auch nicht einfallen, wo mir das aufgefallen ist. vielleicht bei Klassenreisen oder Gruppenausflügen? wenn es mir dasnächste Mal über den Weg läuft, poste ich es hier ^^


    und ja, ich fände es auch besser, wenn es zu Neujahr nur offizielles Feuerwerk gäbe - käme dann auch besser zur Geltung.


    du hast recht, als Kunst habe ich Feuerwerk auch noch nie betrachtet. ein bisschen hat mich der Manga auch neugierig gemacht, wie das Ganze technisch funktioniert. allerdings nicht neugierig genug, dass ich da jetzt weiter recherchieren würde. vllt kommt dazu ja noch was in den nächsten Bänden, mal sehen.


    Bei der Klasse von Kou hat mich wieder gewundert, wie sehr anscheinend Kinder und Jugendliche aus 'Kleinstädten' bzw vom Land (keine Ahnung, was schon als klein gilt) auf Zuzügler aus Tokyo abzufahren scheinen (besonders auffällig ist das auch in 'The End of the World', kommt aber noch in ein paar anderen Reihen vor). ist das ein Klischee oder tatsächlich der Fall, frag ich mich. 'Du kommst aus Tokyo? Du bist (automatisch) cool!' - das wirkt auf mich wie eine sehr oberflächliche Betrachtungsweise...

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    (William Shakespeare)

  • Also ich kann mich tatsächlich in Manga nur an offizielles Feuerwerk erinnern. Privat eben nur die Wunderkerzen.


    Silvester: Ich weiß nicht, ob das in der Zwischenzeit nicht verwässert ist, aber bis in die 90er gab es in Frankreich zu Silvester nur das offizielle Feuerwerk der jeweiligen Stadt.


    Also das zweite Lesen der Reihe könnte mich schon neugierig genug machen, mal zu recherchieren, wie das technisch funktioniert. ^.^


    Ja, die "coolen" Tokyoter Schulwechsler sind mir auch schon desöfteren begegnet. Umso besser, dass Kou da nichts drauf gibt. Wenn das nicht nur ein Klischee ist, frage ich mich aber, woher das kommt. Wenn hier ein Berliner in eine Kleinstadtschule kommt, ist das ja auch kein großes Ding.

  • So, dann mal zu Band 2:


    Außer einer neuen Figur, lernt man eigentlich nicht wirklich viel mehr über die bereits bekannten Figuren. Dafür gefällt mir aber ihr Zusammenspiel sehr. Das Gemeinschaftsgefühl - gemeinsames Arbeiten, Zusammenleben, gemeinsames Essen - gefällt mir sehr gut und vermittelt ein Feel-Good-Feeling. Man weiß ja nicht, wie Kous Verhältnis zu seinem Onkel ist, aber die Kisaragi-Gemeinschaft tut ihm offenbar gut.


    Auch die Nachbarschaftshilfe finde ich einen sehr netten Aspekt. Dass Feuerwerke in Japan die lokale Wirtschaft ankurbeln, war mir nicht klar.

    Kurz kam mal etwas Shounen-Feeling auf, als es um einen geheimnisvollen starken Gegner in der Feuerwerksbranche ging, aber der Wettbewerbsgeist wird nicht so stark forciert, wie in Shounen-Manga. Und es spricht ja nichts dagegen, ihn als einen Faktor mit einzubauen. Kous Training wird ja auch nicht übermäßig forciert, sondern fügt sich gut ins Gesamtbild.

    An Ginga gefällt mir, dass er nicht lange der schwer zugängliche einsame Wolf geblieben ist. Innerhalb seiner kleinen Gemeinschaft ist er eigentlich ein umgänglicher Typ. Er kann wohl einfach nur wenig mit Leuten anfangen, die nichts mit seiner (Feuerwerk-)Welt zu tun haben.


    Kous unerwünschter Aufenthalt am Flussufer war ganz witzig, auch wenn es natürlich ein mangatypisches Missgeschick war. ^.^


    Man hätte etwas mehr auf einzelnen Mitglieder von Kisaragi-Feuerwerk eingehen können. Den Besuch des Jungen aus der anderen Feuerwerksfirma fand ich irgendwie etwas überflüssig. Deshalb finde ich den Band minimal schwächer, als den ersten, aber trotzdem schöner Lesestoff. :thumbup:

  • Band 2 fand ich wieder unterhaltsam. Wie erwartet macht Kou jetzt tatsächlich in der Fabrik mit und es läuft anders, als er es sich vorgestellt hat.

    Besonders aufgefallen ist mir die Stelle, als er erfährt, für welche Anlässe es alles Feuerwerk gibt - denn die scheint mir auch nochmal bestätigt zu haben, dass es neben den offiziellen Großevents auch kleinere Privatfeiern gibt, für die Feuerwerk ein Beiwerk ist. Allerdings ist es nur ein Hinweis, kein Bewei, also gucke ich mal weiter.

    Da ich mitbekomme, was für eine Aufmerksamkeit die Pyronale in Berlin bekommt, hat mich die wirtschatliche Komponente weniger überrascht, die Menge, die Kou da aber in die Fabrik schleppen sollte, die schon. Da kam der andere Typ ja wie gerufen. Positiv schien mir, dass er sich für seine Großmäuligkeit beim Wettbewerb gleich entschuldigt hat.

    Die Episode am Fluss gefiel mir nicht sonderlich, war eher der obligatoische Kitsch mit der Nostalgie und Versöhnung mit dem Chef, die ja kommen musste. Außerdem halte ich es für wenig schlüssig, dass die Feuerphobie so schnell überwunden gewesen sein soll - das bisschen Training war ja wohl hauptsächlich körperlich und keine Therapie. Frage mich, ob da noch was kommt.


    Dass Ginga nicht so zugeknöpft geblieben ist, gefällt mir auch, und allgemein ist die Stimmung doch recht herzlich. Ginga scheint nun außerdem Kous Talenten Beachtung zu schenken - ob sich da Rivalität entwickelt (angemessenere als die zu dem älteren Champion) oder Teamwork, oder beides, wird sich wohl noch zeigen

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    (William Shakespeare)

  • Ja, sieht so aus, als würde auch die gehobenere Gesellschaft mal eine Feuerwerk für eine Privatfeier buchen. Könnte aber theoretisch auch ein Bürgermeister gewesen sein, der es für seine Stadt bucht. Die Mangaka geht natürlich von einheimischen Lesern aus, denen sie das nicht erklären muss. ^.^


    Ich finde ebenfalls gut, dass sich die Feindseligkeiten mit anderen Teams in Grenzen halten und nicht als Konflikt hochschaukeln.


    Ich gehe mal davon aus, dass genauso wenig wie ich beim Lesen, Kou in dem Moment überhaupt an seine Feuerphobie gedacht hat. Er war so konzentriert darauf, das Tuch zu retten, dass er gar keine Zeit hatte, in Panik auszubrechen. Ich glaube von daher nicht, dass er vor dem Vorfall schon von seiner Feuerphobie geheilt war, sondern, dass der Vorfall selbst ihm dabei hilft, die Feuerphobie zu überwinden - denn in dem Moment hatte er die Macht über das Feuer.

  • Die Mangaka geht natürlich von einheimischen Lesern aus, denen sie das nicht erklären muss.

    Stimmt, nur früher gabs für solche kulturellen Unterschiede immer so schöne Fußnoten oder Endnoten von der Redaktion XD


    Ich gehe mal davon aus, dass genauso wenig wie ich beim Lesen, Kou in dem Moment überhaupt an seine Feuerphobie gedacht hat. Er war so konzentriert darauf, das Tuch zu retten, dass er gar keine Zeit hatte, in Panik auszubrechen. Ich glaube von daher nicht, dass er vor dem Vorfall schon von seiner Feuerphobie geheilt war, sondern, dass der Vorfall selbst ihm dabei hilft, die Feuerphobie zu überwinden - denn in dem Moment hatte er die Macht über das Feuer.

    Ich bin keine Psychologin, aber ich weiß nicht, ob das so funktioniert. Wenn er ein Feuer außerhalb seines Blickfelds aus Konzentration nicht bemerkt hätte, gut, aber hier war er sich des Feuers nur zu gut bewusst. Sonst hätte er auch nicht daran gedacht, das Tuch retten zu müssen. Dass der Erfolg ihm in Zukunft hilft, das ist sehr wahrscheinlich, aber wie es dazu kam, leuchtet mir nicht ein...

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  • Band 3 war nicht sehr überraschend.

    Vor allem die Unterscheidung zwischen Fabrik-Feuerwerk und Kleinfeuerwerk war aber aufschlussreich. Offenbar ist das hohe das, was genehmigt und mit Lizenz abgebrannt werden muss - also nicht immer und überall möglich ist. Das Kleinfeuerwerk aber ist 'für alle' und dementsprechend das, was ich ursprünglich im Kopf hatte - das, was alle haben können und das in Japan wohl nicht auf die Silvesternacht beschränkt ist.


    Ein Feuerwerk beim Schulfest war mal was anderes, normalerweise sieht man immer nur Theater, Cafes und Spukhäuser... Schön, dass Kou auch innerhalb der 4 Bände noch ein Feuerwerk planen konnte. Die Kleinform macht möglich, was sonst nach Jahren Ausbildung erlaubt worden wäre, die keinen Platz in der kurzen Serie bekommen können.

    Dann gab es ein bisschen Versöhnung mit der Familie; schön kollegial und deeskalierend.


    Dass Ginga zu Akatsuki gehen würde, war absehbar - ich hab auch nicht verstanden, warum da alle nen Aufstand gemacht haben; heißt ja nicht, dass er abwandert, ist eher wie ein Auslandsstudium; es gibt ja Gründe, weshalb man Unis nach Schwerpunkten und Ausbildungsbetriebe nach Qualität wählt.


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  • Erst mal entschuldige die Verzögerung (hatten ja schon per PN deswegen geschrieben).

    Vor allem die Unterscheidung zwischen Fabrik-Feuerwerk und Kleinfeuerwerk war aber aufschlussreich. Offenbar ist das hohe das, was genehmigt und mit Lizenz abgebrannt werden muss - also nicht immer und überall möglich ist. Das Kleinfeuerwerk aber ist 'für alle' und dementsprechend das, was ich ursprünglich im Kopf hatte - das, was alle haben können und das in Japan wohl nicht auf die Silvesternacht beschränkt ist.

    Ja, das habe ich auch so verstanden. Ist wohl in Japan so handhabbar, weil die Japaner das wirklich nur für Feste nutzen und nicht sinnlos damit herum ballern, wie es hier wäre, wenn es das ganze Jahr käuflich wäre.


    Bei der Geschichte um das Schulfest herum, hat mir vor allem wieder der gemeinschaftliche Aspekt sehr gefallen. Das kann die Autorin wirklich gut. Und auch die Möglichkeit für Kou sich mal im Kleinen auszuprobieren war sehr gelungen.

    Nicht so gelungen fand ich den Auftritt seiner Familie. Das Verhalten des Ziehbruders wurde ja noch ganz gut erklärt, aber die Tante war mir eine Nummer zu viel. Es ist für mich leider schon etwas zu sehr Manga-Klischee, dass es ein Kind bei der Pflegefamilie nicht gut hat.

    Und was bitte machen die an japanischen Schulen ständig mit Feuer, das Kou da regelmäßig umgekippt sein soll? Da wären mir einfach fürsorgliche Pflegeeltern lieber gewesen, die immer noch nicht ganz verstanden haben, warum Kou das Gefühl hatte, in seine alte Heimat zurück kehren zu müssen und das halt jetzt durch ihren Besuch bei dem Schulfestes begreifen.


    Was hier auch wieder sehr aufgefallen ist, ist dass japanischen Schülern viel mehr Selbstständigkeit zugetraut wird. Ich denke da auch an die Hühner und Kaninchen der Grundschulen, die ganz Selbstverständlich auch in den Ferien von den Schülern versorgt werden. Aber auch so etwas wie die Klassenreinung und die Planung von eben solchen Veranstaltungen, wie dieses Schulfest.

    Das fällt mir gerade jetzt sehr stark auf, wo es hier in Deutschland seit einem Jahr heißt, dass Schüler bis einschließlich zur Berufsschule Kinder sind, die betreut werden müssen. Auch wenn das japanische Schulsystem dafür andere Macken hat, würde ich mir wünschen, dass auch den Schülern hier, mehr Selbstständigkeit zugetraut wird.


    Der Aufstand über Gingas Weggang, galt wohl eher der Plötzlichkeit und der daran geknüpften, unverschämten Bedingungen. Sorry, aber zu so einem manipulativen Bastard würde ich auch keinen Minderjährigen zur Ausbildung schicken. Am Ende technisch gute Ausbildung, Psyche im Eimer. Dass Ginga natürlich einen Ausbildungsplatz braucht, wo auch ein Meister ist, der ihm das entsprechende Handwerk beibringen kann, damit er später ein guter Leiter für Kisaragi sein kann, steht auf einem anderen Blatt. Damit hätten sie eigentlich rechnen müssen. Nur Gingas Betrieb der Wahl finde ich eher zweifelhaft.


    Ich bin keine Psychologin, aber ich weiß nicht, ob das so funktioniert. Wenn er ein Feuer außerhalb seines Blickfelds aus Konzentration nicht bemerkt hätte, gut, aber hier war er sich des Feuers nur zu gut bewusst. Sonst hätte er auch nicht daran gedacht, das Tuch retten zu müssen. Dass der Erfolg ihm in Zukunft hilft, das ist sehr wahrscheinlich, aber wie es dazu kam, leuchtet mir nicht ein...

    So eine Panikattacke ist mMn eine Art selbsterfüllende Prophezeihung. Trigger wird wahrgenommen -> Hirn leitet die erlernte Reaktion ein. Wenn das Hirn aber in dem Moment mit etwas anderem beschäftigt ist, als die erlernte Reaktion einzuleiten, dann könnte das mMn durchaus funktionieren.

  • Und dann hätten wir schon den Abschlussband: Gingas "Ausbildung" läuft genau so, wie ich es mir gedacht habe und mit seinem Masochismus kann ich mich nicht anfreunden. Als gäbe es keine anderen guten Betriebe, in denen er lernen könnte.

    Dass Shin auf irgendeine Weise zurückkehrt, war vorhersehbar, aber wenigstens kommt er nicht mit großem Brimborium, sondern schleicht sich leise und unauffällig ein. Auch wenn ich die Gründe für seine Reise sehr gut nachvollziehen kann, empfinde ich ihn als ziemliches Egoschwein. Wenn ein Junggeselle ohne Kinder sowas macht, dann ist das kein Ding, aber er hat einen Sohn! Selbst wenn er mal raus musste, es gibt Briefe, Telefon und Mail. Er kann nicht einfach kommen und gehen, wie er lustig ist, seinen Sohn anderen überlassen und dann auch noch beleidigt sein, wenn Ginga sich nicht über seine Rückkehr freut!


    Den Feuerwerkskontest fand ich zwar gelungen, aber insgesamt hat mir der Band Kous Geschichte zu sehr aus den Augen verloren. Irgendwie wirkte das ganze unfertig - als wären da noch mehr Bände geplant gewesen. Auch der Cliffhanger aus Band 3, dem dann nichts mehr folgte, wurde salopp im Zusatzkapitel als nichtig erklärt. Das finde ich schade. Ich glaube, der Reihe hätten zwei Bände mehr ganz gut getan, um sich zu entfalten.


    Insgesamt mag ich die Reihe aber sehr gern. Sie zeigt, dass man gute Geschichten auch ohne Liebesgeschichte erzählen kann. Sie hat mir persönlich das Feuerwerk als Kunstwerk näher gebracht. Leider ist man hier durch die Ballerrei an Sylvester so abgestumpft, dass man dafür keine Wertschätzung hat. Ich werde zukünftig bei den großen Feuerwerken aber auf jeden Fall genauer hinsehen.


    Zeichnerisch gefällt mir der Manga sehr gut. Ich finde auch, dass die Magie des Feuerwerks in schwarz-weiß sehr gut funktioniert. Die Farbbilder (Cover, wie erste Seite) sind einfach Bombe. Da würde ich mir absolut ein Artbook und noch besser Poster wünschen.

  • Deiner Beobachtung vom Klischee der Pflegefamilie stimme ich zu.


    ich denke, es hat nicht nur mit Zutrauen und individueller Selbstständigkeit zu tun, sondern auch mit der tatsächlichen Übertragung von Verantwortung und der kollektiven Übereinstimmung, dass diese Verantwortung getragen werden muss. dieses Bewusstsein scheint in Japan einfach gegeben zu sein. Schüler haben Klassendienst. Schüler organisieren Events. da könnte man hierzulande natürlich mit Anreizen und Sanktionen arbeiten, aber wenn dann Eltern kommen und sagen "was erlauben Sie sich eigentlich, mein Kind die Schule putzen zu lassen? wofür zahle ich denn Steuern, bitteschön? ich ziehe vor Gericht", können die Schulen wenig machen. Eingriff in die Rechte der Eltern und so: Schulen sollen bilden, nicht erziehen - obwohl sie de facto auch letzteres tun müssen, weil zu viele eltern es nicht auf die reihe kriegen


    die Bedingungen waren tatsächlich mies, aber auf mich hat der Aufschrei eher so gewirkt, als wären sie entsetzt, dass er überhaupt weggeht. Gingas Wahl hat mich an seinem Verstand zweifeln lassen.

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  • Egoschwein trifft es ganz gut. wie vom erdboden verschluckt werden, nichts von sich hören lassen, wie sebstverständlich wiederauftauchen und dann tun, als wär nichts gewesen. (in dem sinne finde ich das 'reinschleichen' nicht sonderlich doll)


    ich fand Kous Einbindung und sein Genie aka räumliches Sehen auch eher gezwungen eingebaut. der band war zudem der dünnste von allen - machte auf mich den eindruck, als sei die Serie abgesägt worden.


    die abwesenheit einer Liebesgeschichte hat mir ebenfalls zugesagt, doch die zeichnungen gehören bei all ihrer perfektion nicht zu meinen lieblingen.



    EDIT: ich wurde darauf hingewiesen, dass ich besser meine zwei Beiträge, die ich wegen ihrer Bezüge auf zwi Bände einzeln verfasst habe, in einen zusammenfassen soll (da es so ein Doppelpost ist). ich weiß aber nicht, wie. Kann mir jemand einen Tipp geben?

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    (William Shakespeare)

    Einmal editiert, zuletzt von Amalaswintha () aus folgendem Grund: Versuch der Vermeidung eines Doppelposts (gescheitert)