Team Rocket

  • Episode V Part 2


    Vom inneren der Höhle, aus dem Höhleneingang herausblickend, wurden sie Zeuge eines Naturschauspiels, welches trotz seiner Gewöhnlichkeit und Normalität von besonderer optischer Ästhetik und atemberaubenden Glanz war. Am dunklen Firmament thronte ein strahlend weißer Mond, umgeben und teilweise verdeckt von einem schier endlosen Sternenmeer.





    Nachdem unsere Protagonisten immer tiefer in das Tunnelsystem der Höhle vordrangen, ließen sie sich schließlich an einer, ihres Erachtens günstigen Stelle nieder und deponierten dort ihre Schlafutensilien. Daraufhin entzündeten sie ein Feuer, nahmen um dieses Platz und wärmten sich an ihm. Kaum hatten sie sich hingesetzt, entlud sich der bei Shin seit dem Verlassen der Kirche aufgeladene Redebedarf. Der emotionale Ballast und die Selbstzweifel waren zu schwer geworden, er musste sie seinem Freund anvertrauen. „Nok, es gibt da etwas was mich seit unserem Intermezzo bei der Kirche beschäftigt und mir zugleich schwer zu schaffen macht. Auch dir, mit deiner ausgeprägten zuversichtlichen Grundeinstellung wird nicht entgangen sein, dass es als eine Sache der Unmöglichkeit zu betrachten ist, dass wir es im Laufe der Bergsteigersaison noch bis zum Gipfel schaffen werden. Desweit…“ „Das ist mir durchaus bewusst“ erwiderte Rirnok in einem nüchternen Ton, bevor Shin seinen Gedanken ausformulieren konnte. Entsprechend verärgert über diese unsanfte Unterbrechung, intervenierte Shin „Ich war noch nicht fertig. Der Knackpunkt ist der, dass ich angesichts meiner an mich gelegten Standards und meinem Selbstverständnis mit unserem bisherigen Fortschritten und dem voraussichtlichen Ergebnis hadere. Ich weiß, dass ich es besser kann. Schließlich war ich es, der in der letzten Saison als drittbester Bergsteiger ausgezeichnet wurde. Aber im Moment ist diese vergangene Würdigung für mich mehr Last als Triumph. Dazukommend war es mir ein inniges Bedürfnis, seitdem du mir in der Pension deine Zielvorstellung vorgetragen hattest und mich darum batest dir mit meiner Erfahrung zur Seite zu stehen, mit dir zusammen die Spitze zu erreichen“.



    Rirnok lauschte geduldig und hörte aufmerksam zu, wie sich sein Freund die ihn quälenden Gedanken von der Seele redete und war bestrebt, was ihm letztlich auch gelang, ihn bis zum Ende seiner Ausführungen nicht durch eine weitere Zwischenbemerkung aus dem Redefluss zu bringen. Dann setzte er zu seiner Antwort an. „Mir war nicht klar, dass dich unsere Zielsetzungen, in Verbindung mit dem bisherigen Fortschritts unserer Tour derart unter Druck setzen und dein Gemütsbefinden belasten. Ganz gleich wie diese Saison gelaufen ist, du bist ein fantastischer Bergsteiger und es widerstrebt mir den Wert unseres Abenteuer an einer nackten Meterzahl zu messen. Die gemeinsamen Erlebnisse waren es, die für mich stets im Vordergrund standen. Das wir es nicht bis ganz nach oben geschafft haben, davon geht für mich die Welt nicht unter. Vielmehr sollten wir uns in Anbetracht der Tatsache, dass die Saison bereits in drei Tagen vorbei ist, Gedanken über den Rückweg machen. Du musst deine Bergsteigeraktivitäten in den kommenden Saisons fortsetzen Shin, ich bin mir sicher, dass du wieder ganz vorne mit dabei sein wirst. Und wenn du dabei auf irgendeine Weise meine Hilfe benötigen solltest, bin ich jederzeit für dich da“.



    „Lieb von dir Nok, ich fühle mich jetzt schon erheblich besser“. Einen Augenblick lang, erfüllte eine ausgesprochen positive Atmosphäre den Raum. Der Moment der Eintracht fand jedoch ein plötzliches Ende, als unsere Helden wie aus dem nichts von einer unglaublich starke und intensive Anziehungskraft aus den Tiefen der Höhle erfasst wurden. Zu keinem Widerstand fähig, zog es Shin & Rirnok in Richtung der Quelle, aus der die mysteriöse Kraft strömte.



    Kurze Zeit später, gelangten sie an den Eingang zu einem Nebenabschnitt des Tunnelsystems, an dessen Anfang ein Raum von großem Ausmaß lag. Aus größerer Entfernung schlug ihnen ein Leuchten und Blitzen in den verschiedensten Farben entgegen, welches den beiden den Blick auf die wahre Gestalt des Raumes vorerst verwehrte. Was allerdings vor ihren Augen erschien, als sie in den Raum traten verschlug ihnen den Atem und übertraf ihre kühnsten Vorstellungen.





    Wie sich vor ihnen offenbarte, befand sich in der Tiefe des Berges eine unbeschreiblich schöne Kristallhöhle, die unsere Protagonisten in all ihrer Schönheit bewunderten. Über den Hauptraum waren mehrere Kristallinseln verteilt die durch einen kleinen Fluss, der innerhalb des Raumes verlief, voneinander getrennt wurden. Überall, ob an der Decke oder am Boden zierten Kristallformationen, in allen Farben des Regenbogens leuchtend, die Oberfläche des Raumes. Darüber hinaus diente die Kristallhöhle einigen Pokémon als natürliches Habitat. Immer wieder huschten mehrere Zobiris, die von unseren Helden aufgeschreckt worden waren zwischen den einzelnen Kristallen hin und her und versuchten sich hinter diesen vor den Neuankömmlingen zu verbergen. Nicht zu übersehen war des Weiteren, dass einige Lunastein und Sonnfel gemütlich über den Boden des Raumes schwebten und munter ihre Kreise zogen. Auch Stollunior waren in dieser Kristallhöhle zuhause, die insbesondere dadurch auffielen, dass sie unbeholfen umhertapsten und gelegentlich auf ihren dunklen Bauch plumpsten. Im Unterschied zu den desinteressierten Lunastein und Sonnfel, sowie den scheuen Zobiris, zeigten sie sich allerdings unseren Bergsteigern gegenüber als ausgesprochen zutraulich. Dies ging in Teilen sogar so weit, dass Shin eines der Stollunior auf seinen Arm nehmen konnte. Von dem traumhaften Gesamtbild und der Situation überwältigt, schwanden die letzten trübseligen Gedanken und der bis hierhin noch verbleibende Rest einer pessimistischen Einstellung. Shins Gefühlswelt war wieder ausgeglichen, die Zweifel wie weggeblasen und man könnte sagen, dass er in dieser Sekunde seinen Frieden mit der Bergsteigertour gemacht hatte. „Shin, ich würde vorschlagen, dass wir uns morgen wieder auf den Rückweg machen, es wird schließlich einige Zeit dauern, bis wir die „ACG“ Pension erreichen“. Shin bejahte den Vorschlag seines Freundes, „Das sollten wir tun, hoffentlich ist uns eine gegensätzlich zum Aufstieg, weniger chaotische Rückreise vergönnt“. Sie lachten und verbrachten noch einige Stunden bei den Pokémon in der Kristallhöhle, bevor sie sich schlafen legten.



    Wie vorher besprochen traten sie am nächsten Morgen die Heimreise an. Während sie den Wanderweg gemeinsam hinabgingen, ließen sie die ereignisreiche Bergtour und ihre zahlreich erlebten Abenteuer gedanklich Revue passieren. Ein abendliches Saufgelage in einer Berghütte, ein verschwundener Wanderpfad, ein unübersichtlicher Wald den man guten Gewissens als Labyrinth bezeichnen konnte, ein in die Jahre gekommener und brüchiger Holzweg der Shin beinahe das Leben kostete, die Überwindung eines nur schwer begehbaren felsigen Areals, eine explosive Begebenheit auf einer Steinbrücke, eine Horrorerfahrung und ein Konflikt mit einer Pokémon-Sekte in einer abgelegenen Kirche und die Entdeckung einer Kristallhöhle. Das alles eingerahmt von humorvollen und amüsanten verbalen Interaktionen sowie Pokémonangriffen unterschiedlichster Art und Form. Wenn man es so resümierte, war es eine Fülle von Erlebnissen, die sicherlich für eine mehrteilige Bergsteigergeschichte reichen würde. In der Pension „ACG“ würden sie viel zu erzählen haben. Vielleicht werde ich unsere Abenteuer in Schriftform verewigen, dachte sich Rirnok. Eine Frage blieb allerdings bis zum Schluss ungeklärt, und zwar was für eine Kraft es war, die unsere Helden wie zwei Magneten in die Kristallhöhle zog? Ein Erklärungsansatz könnte sein, dass es „Der Ruf des Abenteuers“ war, der gleichzeitig für die Menge der spannenden Erlebnisse verantwortlich war und von unseren Autoren namensgebend als Titel unserer Bergsteigerreihe auserkoren wurde.




    Hiermit verbunden ist die von Shin & Rirnok intendierte gemeinsame Questabgabe der Quest, „Team Rocket“ (Die Questleistungen werden wie immer von jedem einzelnen selbstverständlich in vollem Umfang erbracht!)

  • Vielen Dank für die tollen Geschichten während der Season! Auch wenn man nicht in eine dunkle Höhle geht! :onion-nonono:


    Meine Gratulation zu jeweils 450 XP! :jubeln:


    Ich hoffe natürlich auch in Season 3 von den Rufen des Abenteuers zu hören! :mrcool:

    Hey now, hey now, hear what I say now ~ Happiness is just around the corner ~ Hey now, hey now, hear what I say now ~ We'll be there for you


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