Warum die ganze Zeit Positiv sein einen nicht im Leben weiterbringen wird

  • Warum die ganze Zeit Positiv sein und andauernde positive Affirmationen dein Leben auf Dauer schwieriger machen.


    Ich bin jemand, ich habe seit meiner Kindheit sowohl mit Neurodiversität als auch mit den Folgen von Missbrauch und traumatischen Erlebnissen zu kämpfen,

    meine Gefühlswelt fährt Achterbahn, an manchen Tagen ist sie relativ stabil, kommt darauf an, was an diesen Tagen vorfällt oder welche Bedürfnisse sich zu Wort melden, an anderen Tagen, direkt nach dem aufstehen eine Spirale ins Verderben und an anderen Tagen eine typische Achterbahn.


    Manche kennen das ganze bestimmt, entweder von sich selbst oder von anderen.


    Ich weiß was ihr vermutlich denkt, wenn ihr den Titel ließt, aber was soll denn dann helfen, soll ich die ganze Zeit mies drauf sein?

    Nein, das solltet ihr auch nicht, klar sollte man Gefühle ernstnehmen, wenn sie sich zur Wort melden, aber auch hinterfragen, jede Emotion bringt es etwas zum Ausdruck

    das uns beschäftigt, eine Angelegenheit, wo diese Emotion triggert, ist diese identifiziert kann man daran arbeiten, anstatt zu versuchen die Emotionen zu verdrängen, was absolut toxisch ist, denn irgendwann beißen sie euch in den Hintern, wenn ihr sie immer ignoriert.


    Klar bin ich noch am Anfang meines Weges, aber kann immerhin ein paar gute Erfolge verbuchen, die ich nur der Tatsache zu verdanken habe, dass ich achtsam mit meinen Emotionen umgehe und mir anstatt positive Affirmationen wie ein Mantra zu zitieren, lieber gut zu rede und nebenbei in den Arsch trete, das Arsch treten, ist hieran die wichtigste und stärkste Komponente,

    Nur wenn man es trotz Schmerz durchzieht, durch den Schmerz hindurch geht, wird es besser werden, wenn ich den Schmerz immer nur betäube, behandle ich die Symptome, aber nicht die Ursache.


    Das Leben möchte wie ein Souls like gespielt werden.


    Auch ich habe Tage, wo ich immer wieder in negative Verhaltensweisen zurückfalle, das ist normal und gehört zum Prozess, der Weiterentwicklung dazu.


    Ein Paar Youtube Kanäle zum Thema Persönlichkeitsentwicklung die ich empfehlen kann sind.


    Better Ideas

    Rede Fabrik

    Lana Blakely

    Elizabeth Filips

    Clarke Kegley

    Yasmene Badereldin

    Seb Jones -Nofap

    Mystically Being

    Glücksdetektiv


    Was sonst noch empfehlenswert ist, sind die Werke von Carl Jung und Debbie Ford, die sich mit dem Thema Schattenarbeit beschäftigen.


    Ich hoffe ich kann ein paar Leuten hier mit helfen.


    Fühlt euch Gedrückt

  • Du sprichst hier eine ganze Menge Themen zeitgleich an, von denen ich einige gerne kommentieren möchte.


    Insgesamt stimme ich Dir sofort zu, dass "toxische Positivität" - so kenne ich das Phänomen - eine problematische Haltung ist. Nicht alles ist gut, nicht alles ist positiv, es ist auch in Ordnung, negative Gefühle zu empfinden; 100% der Fall.


    Kritisch sehe ich die von dir verlinkten YouTube-Kanäle. Ich bin mir nie sicher darüber gewesen, inwiefern die ganzen Common-Sense-Philosophien, die Selbsthilferatgeber, die überaus zahlreichen Hilfskanäle, die uns auf breiter medialer Front überschwemmen (ob Buch, ob social media, ob Fernsehen, ...) tatsächlich einen positiven Impact haben können bzw. ernsthaft Menschen nachhaltig helfen. Bei vielen bin ich mir sogar im Gegenteil sicher, dass sie aus dem Bedürfnis der Menschen, Sicherheit, Halt, Ordnung im Leben zu haben, schlicht Profit schlagen wollen. Es ist doch im Grunde so, dass wir uns vielleicht zuvor darüber im Klaren sein sollten, was "Glück" eigentlich für ein Begriff ist, was wir damit verbinden und wie dieses Ziel - "Glücklich sein" - überhaupt erreicht werden kann, wenn diese Fragen geklärt sind. Es gibt nicht wenige, die das Konzept "Glück", wie es heute diskursiv zirkuliert, gänzlich ablehnen oder selbst für toxisch halten (dazu gehöre ich).


    So oder so, was Du hier ansprichst, ist äußerst gegenwärtig und ein absolut relevantes Phänomen. Ich bin daher gespannt, wie das andere bewerten. Kurz gefasst: Es gibt psychische Fallstricke, die uns in eine ungesunde Selbsthaltung bringen, es gibt negative Gedankenkonstrukte und Weltbewertungsstrategien - ob eine Legion aus Selbsthilferatgebern uns dabei hilft, diese zu vermeiden oder aufzulösen, will ich zumindest stark in Zweifel ziehen.

  • @Edthres Das ist ein guter Ansatz, sowas meinte ich nicht mit toxischer Positivität, was ich meinte sind die jenigen die ihre Augen vor der Realität verschliessen und sich dann in einer Traumwelt flüchten, oder ihre Fehler nicht einsehen wollten, bestes Beispiel, ne Bekannte von mir, die sich täglich mit MDMA, Speed etc zu knallt und der toxisch positiven Neo Eso Strömungen folgt, die Verschwörungstheorien verbreiten und von Nazis unterwandert werden, wo vor, natürlich alle ihre Augen verschliessen....

  • Incubus Damit gehe ich konform, alle jagen immer nur dem permanenten Glück nach, das ist aus neurobiologischer Sicht allerdings unmöglich, Glück ist immer nur ein Kurzer Moment und man sollte anstatt Glück nach zur jagen, lieber Zufriedenheit kultivieren, dann stellen sich auch Glücksmomente ein.


    Was die Selbsthilfe Influencer angehen, so sagen manche von den genannten selbst, dass manche Influencer einen in eine negative Selbstoptimierungsspirale treiben, Yasmin Badereldin zb und Better Ideas, sind Influencer die solche Aussagen tätigen und Seb Jones, finde ich persönlich sehr inspirierend was das Thema No Fap angeht.


    Im großen und ganzen hole ich mir bei solchen Leuten Motivationsschübe und Insipration, es sind auch nur Menschen und damit, sind auch sie anfällig für Fehler und Fehlverhalten, das ist mir bewusst.



    Am Ende liegt es immer noch an einem selbst welchen Weg man geht, denn außer dir, kann niemand deinen Weg für dich gehen.