Homosexualität und Transsexualität

Kann @Bakeneko nur zustimmen. Ab der Grundschule, frühstens Vorschulalter haben die Kinder dann erste Vorurteile. Aber gerade im Kindergarten sind die noch SO tolerant und sehen einfach alles als "normal" an, wenn man denen das einfach einmal altersgerecht erklärt. So hab ich das jedenfalls in meinen praktikas erlebt. Egal ob nun Piercings (Erklärung an die Kinder: "Sind wie Ohringe, nur eben im Gesicht") Tattoos ("Ich hab mich nicht angemalt, das ist nen Bild, das immer da bleibt. Geht deswegen also erst wenn man groß ist") oder Homosexualität ("gibt auch Männer, die sich in Männer verlieben. Frauen in Frauen") INTOLERANZ GEHT VON DEN ERWACHSENEN aus
Und auch die ersten Vorurteile entwickeln die Kinder für gewöhnlich über die Meinungen der Eltern, und nicht von Gleichaltrigen oder gar von sich aus.

@Hummingbird, das die es dann etwas komisch fanden kann ich mir durchaus vorstellen. Sie kennen sowas in der Regel ja vorher nicht. Aber dann spricht man eben einmal darüber und dann hat sich das Thema auch.

Zitat von Hummingbird

Generell bin ich einer der die Meinung vertritt, Sexualkunde, Homosexualität, Heterosexualiät sollte schon relativ früh besprochen werden.

Der Meinung bin ich auch. Die von mir schon erwähnten Konservativen laufen zwar bei so was Sturm, aber niemand, der möchte, dass Kinder frühzeitig aufgeklärt werden, will dass das nicht in kindgerechter Form getan wird. Bei Heterosexualität klappt's doch auch ("Mann und Frau verlieben sich und wenn sie sich ganz doll lieb haben bringt der Storch ein Kind"), wieso also nicht ebenso bei Homosexualität?

Zitat von Bakeneko

Bei Heterosexualität klappt's doch auch ("Mann und Frau verlieben sich und wenn sie sich ganz doll lieb haben bringt der Storch ein Kind"), wieso also nicht ebenso bei Homosexualität?

Ich frage mal wie ein kleines Kind... "Und wie bringt der Storch zwei Homosexuellen, die sich ganz doll lieben, ein Kind? Wo kommt das raus? Meine Mama hat mir gesagt, das ich aus ihrem Bauch kam!".

Zitat von Chojin

Ich frage mal wie ein kleines Kind... "Und wie bringt der Storch zwei Homosexuellen, die sich ganz doll lieben, ein Kind? Wo kommt das raus? Meine Mama hat mir gesagt, das ich aus ihrem Bauch kam!".

Wenn man jetzt von Grundschülern ausgeht, die auch schon verschiedene Erfahrungen gemacht haben und andere Familienstrukturen kennen: "Es gibt auch Kinder, die haben keine Eltern mehr. Wie du vielleicht einige Eltern kennst, die nur noch ihre Mama haben. Und diese Kinder können dann zu anderen Mamas und Papas oder eben auch zu zwei Papas, damit sie wieder eine Familie haben."

Ich glaube das Kind wird einfach glücklich sein in einer Familie zu sein.
Oft sind es eben adoptions Kinder die sich wünschen in eine Familie aufgenommen zu werden und das Kind wird dadurch nicht homosexuell sondern einfach nur um einiges toleranter.

Übrigens lässt es sich in der Praxis schon sehen, dass Regenbogenfamilien sehr wohl funktionieren. Zwar können Homosexuelle bzw. gleichgeschlechtliche Partner, um auch Bi- und Pansexuelle nicht auszulassen, leider immer noch keine Kinder adoptieren, aber sie können Pflegekinder aufnehmen.

Und manche Leute merken schon selber gar nicht mehr, dass sie sich selbst widersprechen. Hatte ich erst gestern vorm Fernseher mit meiner Mutter bei GZSZ. Kamen wir aufs Thema Gefängnisinsassen heiraten. Ich so: "Hä? Kann man im Knast heiraten?" Mama: "Ja klar kann man das. Das ist ja quasi schon sowas wie nen Menschenrecht, das soll niemanden verboten werden." Ich: "Ach, und Schwule und Lesben haben keine Menschenrechte oder was?" Jaa, da wusste sie als jemand, der gegen die Homo-Ehe ist, auch nicht mehr so recht was zu sagen. :D

Zitat von Loki2110

Und manche Leute merken schon selber gar nicht mehr, dass sie sich selbst widersprechen. Hatte ich erst gestern vorm Fernseher mit meiner Mutter bei GZSZ. Kamen wir aufs Thema Gefängnisinsassen heiraten. Ich so: "Hä? Kann man im Knast heiraten?" Mama: "Ja klar kann man das. Das ist ja quasi schon sowas wie nen Menschenrecht, das soll niemanden verboten werden." Ich: "Ach, und Schwule und Lesben haben keine Menschenrechte oder was?" Jaa, da wusste sie als jemand, der gegen die Homo-Ehe ist, auch nicht mehr so recht was zu sagen. :D

nein die haben wir leider nicht sieht und spürt man ja leider oft genug weil wir immernoch "seltsam, komisch und abnormal bis hin zu krank" sind

@Sayio Misaki Sprichst du jetzt wirklich von dir? Soweit ich mitbekommen habe bist du ja auch "nur" bi, also wie ich, und ich persönlich hab diese ganz krassen Aussagen wie krank oder abnormal bisher nur von religiösen Fanatikern zu hören bekommen, ansonsten nicht. Weil sich irgendwie meistens nur auf die Schwulen bezogen wird (welche in meinen Umfeld aber ebenfalls komplett akzeptiert sind) und Bi-sexuelle Frauen irendwie eh nicht so ne Welle auslösen

Mir ist auch noch kein einziges Argument begegnet, das tatsächlich gegen die gleichgeschlechtliche Ehe spricht.

Die Ehe soll dazu dienen Kinder in die Welt zu setzen und so den Fortbestand der Gesellschaft sichern? Ja, aus vielen Ehen gehen Kinder hervor, aber es gibt auch genug heterosexuelle Ehen ohne Kinder. Deshalb ist das kein Grund gleichgeschlechtlichen Partnern die Ehe zu verwehren.
Die Ehe besteht traditionell aus einer Frau und einem Mann? Frauen hatten auch mal kein Wahlrecht. Gehen wir noch weiter zurück hatte niemand ein Wahlrecht, weil es einen König, Kaiser oder sonstigen Herrscher gab. Unsere Gesellschaft hat sich immer den aktuellen Begebenheiten angepasst und das ist gut so.
Die Ehe geht aus der kirchlichen Ehe hervor, die keine Heirat zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern vorsieht? Wir leben (zumindest auf dem Papier) in einem säkulären Staat, deswegen ist es scheiß egal was die Kirche davon hält. Mit ihrer kirchlichen Ehe können die Kirchen machen was sie wollen, auf die zivilrechtliche Ehe dürfen sie keinen Einfluss ausüben.

Sind so die Standard"argumente", die man zu hören bzw. lesen bekommt. Wer mehr hat darf sie gerne posten, ich zerlege sie mit großer Freude.

@Bakeneko Du hast vergessen, dass mit der Recht der Ehe für Homosexuelle einher geht, dass die dann auch Kinder adoptieren dürfen! Aber warum das kein Weltuntergang ist hatten wir ja auch schon :D

@Loki2110 Das offenbart ja auch eine gewisse Schizophrenie unter den Gegnern der gleichgeschlechtlichen Ehe. Wenn sie keine Kinder kriegen ist es nicht recht, weil dann Deutschland ausstirbt und mimimi. Haben sie Kinder ist es auch nicht recht, weil die Kinder sich ja mit der Homosexualität anstecken könnten.

Zitat von Loki2110

@Sayio Misaki Sprichst du jetzt wirklich von dir? Soweit ich mitbekommen habe bist du ja auch "nur" bi, also wie ich, und ich persönlich hab diese ganz krassen Aussagen wie krank oder abnormal bisher nur von religiösen Fanatikern zu hören bekommen, ansonsten nicht. Weil sich irgendwie meistens nur auf die Schwulen bezogen wird (welche in meinen Umfeld aber ebenfalls komplett akzeptiert sind) und Bi-sexuelle Frauen irendwie eh nicht so ne Welle auslösen

Ja ich spreche von mir da ich mich zwar für Männlein und Weiblein interessiere bisher aber nur Beziehungen mit Weibchen hatte
und mir da leider schon einiges anhören durfte

Und wirklich sehr oft zu hören bekomme von wegen das geht doch nicht

und man könnte ja auch eine Therapie machen (ja das wurde mir wirklich schon gesagt)
und ich merke auch sehr oft das es wirklich immer noch nicht so richtig akzeptiert wird

gut mein engeres Umfeld
kommt damit gut klar und nutzt das teilweise auch zum eigenen Vorteil xD

Aber leider gibt noch genügend Leute die es für „Falsch“ halten

Zitat von Sayio Misaki

und man könnte ja auch eine Therapie machen (ja das wurde mir wirklich schon gesagt)

Therapie! Yaaay! Elektroschock oder schon die fortgeschrittene Methode mit den Brechmittel in Verbindungen mit Bildern von nackten Frauen? Letztes Jahrhundert lässt grüßen. Das geht ja mal gar nicht.

Zitat von Loki2110

Therapie! Yaaay! Elektroschock oder schon die fortgeschrittene Methode mit den Brechmittel in Verbindungen mit Bildern von nackten Frauen? Letztes Jahrhundert lässt grüßen. Das geht ja mal gar nicht.

total krank ..... Und für mich völlig unverständlich
weil fakt ist mal man sucht sich ja nicht aus
für wen die Gefühle da sind und für wen nicht

Anstatt #EhefürAlle zu fordern, bin ich für #EhefürNiemanden.

Die Ehe macht nur als eine unkündbare Verpflichtung Sinn.
Es war eine ökonomische Verpflichtung von Mann und Frau eine neue Generation von Menschen hervorzubringen.
Wir befinden uns aber in einer gänzlich anderen Zeit, das diese Verpflichtung nicht benötigt, da die Arbeit für Mann und Frau Stemmbar ist, ohne das eine Partei gänzlich auf die Kinder aufpassen muss.

Wir bewegen uns in die falsche Richtung:
Die Ehe soll sich nicht öffnen, sondern verschwinden.

Mir sind alle Arten von Paaren bei denen ich kein Bestandteil bin egal, ob gleichgeschlechtlich oder hetero, mich betrifft es jaeinfach nicht.
Ich denke auch Kinder können von homosexuellen Eltern aufgezogen werde, den Kindern ist das doch eh egal. Ich arbeite in einem Kinderheim mit Kindern, die dort dauerhaft leben, letztlich werden die ja auch nicht von Mann & Frau erzogen, sondern von dem wechselnden Personal und denen die dort immer sind, die rein zufällig auch nur weibliche Mitarbeiter sind. Ich mein, auch wenn es keine homosexuelle Eltern sind, so sind die Bezugspersonen zwei Frauen, ich persönlich seh da nicht viel Unterschied.

Allerdings finde ich Homosexualität nicht "normal". Klingt gleich so drastisch wenn man es sagt, aber ich finde einfach so viel in der Genetik des Menschens ist auf Fortpflanzung programmiert, was durch das fehlende Interesse am anderen Geschlecht komplett ausgehebelt wird - Reproduktion ist einfach essentiell bei jeder mir bekannten Lebensform.

Transexuelle sind mir ebenso egal, ich versteh nur nicht wie da die Grenzen gezogen werden. Aktuelles Beispiel, Bruce/Caitlyn Jenner wird dafür gelobt endlich eine Frau zu sein etc, aber bei Rachel Dolezal sind alle fassungslos das sie sich anders fühlt als ihr Körper es darstellt.

Naja - sehr komplexes Thema, meiner Meinung nach sollte sich jeder Gedanken machen ob er selbst homo oder hetero ist und es dabei belassen, warum immer in die Angelegenheiten andere einmischen. Und bei Themen wie gleiche Rechte bin ich weder dafür noch dagegen, ich finde nur man sollte die Gesellschaft das entscheiden lassen

Zitat von neawroug

Die Ehe soll sich nicht öffnen, sondern verschwinden.

So lange es die Ehe aber noch gibt, und ich glaube ein, zwei Jahrzehnte wird sie es noch mindestens machen, sollten meiner Meinung nach alle die Möglichkeit haben ihren Partner, unabhängig vom Geschlecht, zu heiraten. Daher wäre die gleichgeschlechtliche Ehe für mich trotzdem noch zu befürworten, selbst wenn ich gegen die Ehe an sich wäre.

Zitat von Bakeneko

So lange es die Ehe aber noch gibt, und ich glaube ein, zwei Jahrzehnte wird sie es noch mindestens machen, sollten meiner Meinung nach alle die Möglichkeit haben ihren Partner, unabhängig vom Geschlecht, zu heiraten. Daher wäre die gleichgeschlechtliche Ehe für mich trotzdem noch zu befürworten, selbst wenn ich gegen die Ehe an sich wäre.

Ich kann diese Aussage vollkommen verstehen.
Wäre für mich aber ein Schritt in die falsche Richtung (was nicht mit Homosexualität zu tun hat, sondern mit der weiteren Öffnung der Ehe.)