~Todestrafe~ Ja oder Nein?

  • Nein, du verstehst mich nicht richtig. Ich würde mich lediglich nicht auf mein hohes Ross setzen, ein Banner mit "moralisch überlegen!!!" in die Luft halten, und im gleichen Atemzug die Leben andere auf die Richtigkeit meiner idealistischen Moralvorstellungen setzen.

    Und wo sitzt du gerade? Auf einem hohen Ross, auf dem du dich moralisch überlegen fühlst, obwohl deine "idealistische" Moralvorstellung das Leben von Menschen mutwillig beendet.

    Letztendlich kann man nicht behaupten, jeder Mensch seie ein Individuum und gleichzeitig von sich geben, dass jeder Mensch den selben Wert besitzt. Entweder wir sind alle anders, oder wir sind alle gleich.. beides können wir nicht haben.

    Doch kann man und tut man. Grund dafür ist, dass der Wert nicht an der Individualität bemessen wird. Ist wie ein Stückpreis...

    Und ganz ehrlich? Wer bereitwillig andere Menschen und deren Sicherheit gefährdet, der ist am Ende genau so Schuld an allem was in Folge dieser Entscheidung geschehen wird, wie der eigentliche Täter.

    Gut, dann müssen wir wohl ausnahmslos alle Menschen ins Gefängnis sperren, damit auch ja niemandes Sicherheit gefährdet ist und wir alle unschuldig sein können xD

    Und es ist ebenfalls ein Fakt, dass man den Angreifer zunächst darum "bitten" darf aufzuhören. Danach erst darf man wenn überhaupt damit anfangen Verteidigungsmaßnahmen zu ergreifen. Also wenn du zwei Personen vor dir hast, die gerade jemanden zu Tode treten, dann darfst du nicht hinzurennen, einen davon niederschlagen und dann in einer fairen 1on1-Situation versuchen auch Täter Nr. 2 zu überwältigen. Du musst vorher laut und deutlich "vorwarnen" und dich selbst dazu prädestinieren, ebenfalls zu Tode getreten zu werden.. wobei man sich dann natürlich versuchen darf zu wehren.

    Hast du dafür auch eine juristische Quelle, die das belegt? Oder nur einen in einem Satz zusammengefassten Fall, in dem uns weder der konkrete Sachverhalt noch die Beurteilung des Gerichts zum Geschehen bekannt sind, sondern wir nur wissen, dass dein verurteilter Bekannter es so ausgelegt hat, dass er unschuldig sei?

  • Nein, du verstehst mich nicht richtig. Ich würde mich lediglich nicht auf mein hohes Ross setzen, ein Banner mit "moralisch überlegen!!!" in die Luft halten, und im gleichen Atemzug die Leben andere auf die Richtigkeit meiner idealistischen Moralvorstellungen setzen.

    Irgendwie bin ich nicht die einzige Person, die dich offensichtlich nicht richtig versteht. Es fällt mir auch schwer dich in Anbetracht solcher Sätze anderes zu verstehen.

    Zitat

    Ich bin ganz ehrlich, wenn der Tod eines Täters den Tod und das Leid Unschuldiger verhindern könnte, dann hat der Täter Pech gehabt.

    Der Täter hat einfach Pech gehabt, nicht?


    Nur so lange, bis du mal eine Entscheidung treffen wirst. Am Ende wirst du dich in der Realität immer für die Person, die dir näher steht oder sympathischer ist entscheiden, und gegen die, bei der dem nicht so ist.. darauf kommt es schlussendlich an. Übrigens scheinst du mir regelmäßig zu vergessen, dass das hier ein Meinungsaustausch und keine Rechtsberatung ist. Nach rechtlichen Situationen hat hier niemand gefragt, denn die bietet keine Diskussionsgrundlage (und ist auf Wikipedia nachzulesen).
    Letztendlich kann man nicht behaupten, jeder Mensch seie ein Individuum und gleichzeitig von sich geben, dass jeder Mensch den selben Wert besitzt. Entweder wir sind alle anders, oder wir sind alle gleich.. beides können wir nicht haben.

    Wieso in Gottes Namen soll ich mich überhaupt für irgendetwas entscheiden? Was für eine Entscheidung überhaupt? Ich bin weder ein Richter, noch ein Henker. Gerade das Letzte möchte ich ganz gewiss nicht sein.

    Eine subjektive Meinung in einem Internetforum, in welchem es ausschließlich um den Austausch von Meinungen geht? Das ist aber ganz schön skurril, dass du sowas in einem Forum gefunden hattest. Wie schon geschrieben, eine Rechtsberatung ist das hier keine, weswegen Statements wie deines hier ohne Belang sind.

    Richtig, es ist ein Austausch von Meinungen und im Sinne dieses Austausches frage ich dich, was für eine Grütze du mir da auftischst. Du denkst dir irgendwelche skurrilen Szenarios aus, um mit Konjunktiven die Todesstrafe bei einigen Menschen zu legitimieren.


    Du sagst es. Alles ist möglich sobald man solch einen Täter wieder auf die Gesellschaft loslässt. Es kann gutgehen, es kann deinen Heiligenschein aber auch rot färben. Und ganz ehrlich? Wer bereitwillig andere Menschen und deren Sicherheit gefährdet, der ist am Ende genau so Schuld an allem was in Folge dieser Entscheidung geschehen wird, wie der eigentliche Täter

    Nach dieser Logik dürfte man keinen Verbrecher mehr auf die Straße lassen, der gefährdet sein könnte rückfällig zu werden und zwar unabhängig von Tötungsdelikten. Und wie gehst du mit einer möglichen Schuldfrage um?


    Ja, unsere Gesetzbücher.. dank welchen Kapitalverbrecher oft übrigens härter als Vergewaltiger bestraft werden. Interessanter Sidefact: Gerade Triebtäter neigen sehr stark dazu rückfällig zu werden.

    Kapitalverbrechen werden oft härter als Vergewaltigungen bestraft? Das kannst du mir bestimmt an vielen Beispielen aufzeigen, oder?
    Gerade Triebtäter? Da gibt es doch bestimmt eine Statistik.


    Hier geht es um Meinungen, nicht um Seriösität. Ich habe so langsam das Gefühl, dass du das Konzept eines Diskussionsforums nicht zu verstehen scheinst.

    Selbstverständlich geht es hier um die Details, wenn du zwei Fälle miteinander vergleichen willst. Wie willst du denn eine Meinung zu irgendwas haben, wovon du nur einen Bruchteil kennst? Damit führst du jegliches Gespräch ad absurdum und es fällt zunehmend schwer dich ernst zu nehmen. Ich für meinen Teil habe das Gefühl, dass du ein Diskussionsforum mit einem Marsch der besorgten Bürger verwechselst. Dort kann man auch irgendwelche Halbwahrheiten verbreiten, ohne dass es jemand hinterfragt.


    Das kannst du so nicht pauschalisieren. Die Situation in den USA ist einfach grundlegend eine ganz andere als unsere. Die dortige Kultur und die dazugehörigen Subkulturen entwickelten sich vollkommen anders, als unsere. Es gibt auch Länder in denen das Konzept aus der von dir betrachteten Perspektive aufgegangen zu sein scheint, auch wenn wir diese Staaten größtenteils zu den "Schurkenstaaten" zählen würden.

    Mit Verlaub, du hast die USA ins Spiel gebracht, in dem du zwei Fälle versucht hast zu vergleichen. Wenn die Situation dort so anders ist, warum die Gegenüberstellung?



    Und es ist ebenfalls ein Fakt, dass man den Angreifer zunächst darum "bitten" darf aufzuhören. Danach erst darf man wenn überhaupt damit anfangen Verteidigungsmaßnahmen zu ergreifen. Also wenn du zwei Personen vor dir hast, die gerade jemanden zu Tode treten, dann darfst du nicht hinzurennen, einen davon niederschlagen und dann in einer fairen 1on1-Situation versuchen auch Täter Nr. 2 zu überwältigen. Du musst vorher laut und deutlich "vorwarnen" und dich selbst dazu prädestinieren, ebenfalls zu Tode getreten zu werden.. wobei man sich dann natürlich versuchen darf zu wehren.
    Das war nun übrigens kein hypothetisches Beispiel. Einer meiner ehemaligen Kollegen befand sich in exakt dieser Situation, half, und erhielt eine Vorstrafe wegen "Körperverletzung" als Dankeschön. Und warum erhielt er sie? Weil viele unserer Gesetze so "offen" ausformuliert wurden, dass sie mit vielen in der Realität auftretenden Situationen nicht wirklich vereinbar sind. Unser Gesetzgeber ist häufig nicht flexibel genug um mit der Realität auf vernünftigem Wege mithalten zu können.

    Wer erzählt denn sowas, dass man den Angreifen um irgendwas bitten muss? Selbstverständlich darfst du gleich agieren.
    Warum er sie erhielt? Ich kenne die Fallakte nicht. Vielleicht hat er doller zugeschlagen, als es für die Verteidigung notwendig gewesen wäre. Nicht immer sind die anderen Schuld und Gesetze doof.


    Die Argumentation hinter diesem passiv-aggressiven Statement finde ich übrigens beeindruckend :ugly:
    Dir ist übrigens bewusst, dass wir beiden hier aktuell eine Grundsatzdiskussion führen, bei welcher wir definitiv niemals auf einen gemeinsamen Nenner kommen werden, ja? ^^

    Ich muss für diese Plattitüden und Unterstellungen keine Argumente suchen. Das wäre Perlen vor die Säue. Alleine schon mit dem Jargon "Gutmensch" zeigst du sehr deutlich, wessen Geistes Kind du bist.

  • Dir drohen? Wieso sollte ich? :ugly: Ich weiß nicht was für ein skurriles Feindbild du hier über diesen Thread entwickelt haben könntest, ich von meiner Seite entwickelte aber keines. Ich möchte dich nur vor dem Begehen einer Straftat bewahren. Ich versuche dich gerade vor dir selbst zu schützen! *g*


    Denn du und ich, wir beide wissen genau, was du mit deinem Kommentar zum Begriff "Gutmensch" andeuten wolltest. Den Kommentar erahnte ich übrigens schon bevor ich mein Posting abgeschickt hatte, da er in Foren häufiger mal - wie nun von dir - interpretiert wird. Der Link zum Duden kam, damit du dort einmal nachlesen kannst wie dieser Begriff angewandt wird und was er tatsächlich bedeutet. In englischsprachigen Ländern hat man den Begriff "Justice Warrior", den es im Deutschen nicht gibt. Hier haben wir den Gutmenschen, und die Verwendung dieses Begriffs sagt rein gar nichts über die politische Sichtweise eines Menschen aus. Was der Begriff aussagt, das findest du im Duden.. welchen ich dir - nett wie ich bin - verlinkt habe.


    Wir driften nun übrigens ins Off-Topic an. Wenn du mir antworten möchtest tu es doch per PN. Ich tat es nicht, weil du mir nun neben deinem Gutmenschen-Kommentar auch öffentlich eine Drohung unterstelltest.

  • Dir drohen? Wieso sollte ich? :ugly: Ich weiß nicht was für ein skurriles Feindbild du hier über diesen Thread entwickelt haben könntest, ich von meiner Seite entwickelte aber keines. Ich möchte dich nur vor dem Begehen einer Straftat bewahren. Ich versuche dich gerade vor dir selbst zu schützen! *g*

    Du willst mich nur vor dem Begehen einer Straftat bewahren? Interessant, und welche genau soll das sein? Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich gerade lachen oder mit dem Kopf schütteln soll. Und welches Feindbild? Du redest einen Nonsense...

    Denn du und ich, wir beide wissen genau, was du mit deinem Kommentar zum Begriff "Gutmensch" andeuten wolltest. Den Kommentar erahnte ich übrigens schon bevor ich mein Posting abgeschickt hatte, da er in Foren häufiger mal - wie nun von dir - interpretiert wird. Der Link zum Duden kam, damit du dort einmal nachlesen kannst wie dieser Begriff angewandt wird und was er tatsächlich bedeutet. In englischsprachigen Ländern hat man den Begriff "Justice Warrior", den es im Deutschen nicht gibt. Hier haben wir den Gutmenschen, und die Verwendung dieses Begriffs sagt rein gar nichts über die politische Sichtweise eines Menschen aus. Was der Begriff aussagt, das findest du im Duden.. welchen ich dir - nett wie ich bin - verlinkt habe.


    Wir driften nun übrigens ins Off-Topic an. Wenn du mir antworten möchtest tu es doch per PN. Ich tat es nicht, weil du mir nun neben deinem Gutmenschen-Kommentar auch öffentlich eine Drohung unterstelltest.

    Wieso, passt doch wunderbar zu deinem Populismus. Wobei ich weniger dich in eine politische Ecke stellen wollte. Es bezog sich rein auf dein Gemüt. Selbst wenn ich es getan hätte, wo versteckt sich die vermeintliche Straftat? Du machst dich gerade ernsthaft lächerlich. Antworte lieber auf meine Frage.

  • Wenn ich dich richtig verstanden habe, redest du explizit von Breivik und ein Breivik wird für den Rest seines Lebens nicht mehr in Freiheit leben. Insofern ist hier die Frage überflüssig.

    Es ist vollkommen belanglos von wem er redet. Die Frage ob man Wiederholungstaten riskieren will oder nicht ist durchaus berechtigt. Die Statistiken zahlreicher Länder (bsp. USA) zeigen, dass zahlreiche Gewaltverbrecher nach ihrer Haftstrafe erneut straffällig werden. Im Falle dieser Personen hat das Justizsystem objektiv versagt, weil es nicht dazu im Stande war weitere Straftaten der Person zu verhindern. Damit bleibt die Frage, wie man mit diesem Problem umgehen sollte natürlich weiterhin offen.


    Würde man jeden Gewalttäter lebenslang wegsperren oder gar hinrichten fügt man wahrscheinlich denjenigen, die tatsächlich "lediglich" auf die falsche Bahn geraten sind und nach der Strafe ein gutes Leben vor sich hätten unsäglichen Schaden zu. Lässt man Straftäter wieder frei, riskiert man dass sie erneut straffällig werden und anderen Schaden zufügen.


  • Es ist vollkommen belanglos von wem er redet. Die Frage ob man Wiederholungstaten riskieren will oder nicht ist durchaus berechtigt. Die Statistiken zahlreicher Länder (bsp. USA) zeigen, dass zahlreiche Gewaltverbrecher nach ihrer Haftstrafe erneut straffällig werden. Im Falle dieser Personen hat das Justizsystem objektiv versagt, weil es nicht dazu im Stande war weitere Straftaten der Person zu verhindern. Damit bleibt die Frage, wie man mit diesem Problem umgehen sollte natürlich weiterhin offen.
    Würde man jeden Gewalttäter lebenslang wegsperren oder gar hinrichten fügt man wahrscheinlich denjenigen, die tatsächlich "lediglich" auf die falsche Bahn geraten sind und nach der Strafe ein gutes Leben vor sich hätten unsäglichen Schaden zu. Lässt man Straftäter wieder frei, riskiert man dass sie erneut straffällig werden und anderen Schaden zufügen.

    Dein Einstieg ist relativ obsolet, da wir uns sehr schnell von Breivik getrennt haben.
    Wieso hat die Justiz versagt? Sollte eine Person XY wegen eines Vergehens verurteilt werden und die Haftstrafe hinter sich gebracht haben, ist damit objektiv betrachtet die Aufgabe der Justiz erfüllt. Gibst du etwa de Verkehrspolizei die Schuld, wenn jemand nach einem temporären Fahrverbot wieder zu schnell fährt? Natürlich dient ein Aufenthalt dem Zweck einer Resozialisierung. Jedoch sind Gutachter auch nur Menschen und keine Hellseher. Oft kommt es auf die Faktoren an, wie die entlassene Person in der Gesellschaft wieder aufgenommen wird.

  • Gesellschaftlich ist es Aufgabe der staatlichen Gewalt dafür zu sorgen, dass alle Gesetze eingehalten werden. Das bedeutet, wenn es Exekutive und Judikative nicht gelingt Straftäter von Straftaten abzuhalten haben sie objektiv versagt.


    Selbstverständlich ist niemand unfehlbar und es wird sehr sicher nie dazu kommen, dass eine menschliche Gesellschaft in kompletter Freiheit vor Straftaten lebt. Das habe ich auch keinesfalls behauptet. Ich stelle lediglich klar, dass ein Strafvollzugssystem, dass Rückfalltäter hervorbringt nunmal objektiv gesehen nicht seine Aufgabe erfüllt. Wenn man sich Zahlen des Bundesjustizministeriums ansieht werden knapp 35% aller Straftäter die im Vollzug saßen rückfällig. In diesen Fällen hat der Apparat dementsprechend versagt und die Straftäter lediglich für eine Weile von der Bevölkerung fehlgehalten. Weder das Ziel der Strafminderung noch das der Resozialisierung ist in diesen Fällen erreicht.

  • Selbstverständlich ist niemand unfehlbar und es wird sehr sicher nie dazu kommen, dass eine menschliche Gesellschaft in kompletter Freiheit vor Straftaten lebt. Das habe ich auch keinesfalls behauptet. Ich stelle lediglich klar, dass ein Strafvollzugssystem, dass Rückfalltäter hervorbringt nunmal objektiv gesehen nicht seine Aufgabe erfüllt.

    Das ist gleich doppelt Unsinn.
    Erstmal kannst du dem Strafsystem nicht vorwerfen, dass es seine Aufgabe nicht erfüllt, wenn du direkt davor sagst, dass die Aufgabe unmöglich zu erfüllen ist. Wieso sollte das Strafsystem bitteschön eine unmögliche Aufgabe erfüllen sollen?
    Zweitens bringt nicht das Strafsystem Rückfalltäter hervor, sondern es scheitert lediglich daran, den Rückfall zu verhindern. Es verursacht den Rückfall aber nicht, wie du mit der Wortwahl (vielleicht unabsichltich) implizierst.


    Zudem hat das Versagen der Justiz nichts mit der Todesstrafe zu tun.
    Wo sind denn die Rückfallquoten hoch? Sicherlich nicht bei Verbrechen, bei denen eine Todesstrafe gefordert wird oder auch nur angemessen wäre. Also völlig irrelevant der Punkt.
    Das Versagen der Justiz lässt sich außerdem recht schnell auf mangelnde Resozialisierungsmaßnahmen zurückführen. Zur Beseitigung eines Problems sollte grundsätzlich erstmal das mildeste Mittel gewählt werden, sofern möglich.
    Wenn man Menschen tötet, weil man zu geizig ist, Geld in psychotherapeutische Beratung zu investieren, dann untermauert man nur das eigene unmenschliche Weltbild. Nicht, dass du das getan hast - im Gegensatz zu Hawke wirfst du ja erfreulicherweise nicht gänzlich zusammenhangslos Beispiele ein ^^



    Es ist vollkommen belanglos von wem er redet. Die Frage ob man Wiederholungstaten riskieren will oder nicht ist durchaus berechtigt.

    So gut ist die Frage aber eigentlich nicht. Nach Absitzen der Haftstrafe ist die Schuld der Tat juristisch gesehen verbüßt.
    So gesehen ist die Wiederholungstat juristisch identisch zu der Tat eines Unschuldigen. Der Täter wird womöglich weniger milde bestraft, weil die theoretisch stattgefundene Dauer der Resozialisierung unzureichend war. Aber abgesehen davon man juristisch gesehen zur Vermeidung von Wiederholungstaten nicht anderes tun, als Unschuldige einsperren.


    Und dabei muss man schon bedenken, wen man da eigentlich einsperrt. Die meisten Morde sind Beziehungstaten, nicht selten sind die Täter jahrelang Opfer von psychischer und/oder physischer Gewalt der späteren Mordopfer gewesen. Diese Personen haben praktisch kein Rückfallrisiko, weil sich dafür erstmal der Jahrelange Psychoterror durch eine neue Person wiederholen müsste.
    Das heißt bei Widerholungstaten reden wir von harmloseren Verbrechen. Am häufigsten sicherlich Kapitalverbrechen wie Diebstahl und vermutlich Körperverletzung. Beides Taten, bei denen eine lebenslange Freiheitsstrafe schlicht nicht als angemessen gerechtfertigt werden kann.

  • Eins noch kurz, weils mir auffiel und nachher ist von mir auch Ruhe. Es ist mir etwas zu oft die Rede von Gutmenschentum, von Heiligenscheinen und Moral, von Blauäugigkeit und Glücksbärchitum, wenn wir hier pro oder contra Todestrafe argumentierten



    Dazu muss ich sagen, ich habe mir in meinem Leben alles andere als einen Heiligenschein angewirtschaftet, und auf Gott, den Himmel, die Hölle oder Karma geb ich nicht mehr als ein müdes Gähnen. Und trotzdem mahnt mich jede Faser meines Körpers, das es falsch wäre, und immens gefährlich die Todesstrafe zuzulassen.



    Selbst wenn behauptet wird, es wäre ja nur in 100% klaren Fällen und so weiter und so weiter. Wie weit weg sind wir denn so schon manchmal von den Gesetzen und Regeln, die eigentlich aktuell gültig sein müssten - und eigentlich ja auch hundert prozentig.
    Wie kann man denn nur glauben, die Gesellschaft würde insgesammt oder auch nur in Teilen zu einer besseren, wenn der Staat wieder Menschen töten darf? Wie lange würde es gehen, mit den Ausnahmen und den Sonderfällen und der hundert prozentigkeit?



    Und ich weiss, das ist jetzt Off-Topic, aber zur Todesstrafe scheint mir eh auch zumindest von meiner Seite alles gesagt, aber sagt mal, erinnert ihr euch zum Beispiel noch an die Geschichte mit den CD der Steuerbetrüger? Als ich damals mal in Gesellschaft sagte, ich wäre arg dagegen, das Deutschland die kauft hab ich weitaus mehr geerntet als nur schiefe Blicke.
    Aber ich fand, das man mit Verbrechern keine Geschäfte machen dürfte, nichtmal mit der Rechtfertigung von sozialer Gerechtigkeit. Nicht als Privatperson - und am aller wenigsten als Staat.



    Und was ist passiert, nachdem man es doch gemacht hat? Hat sich irgendwas verbessert? Findet ihr, dass die soziale Gerechtigkeit zugenommen hat, im Vergleich von vor 10 Jahren?
    Bezahlt ihr weniger Steuern? Ist die Steuermoral irgendwie allgemein gestiegen? Steht es besser um die Schulden, oder die EU?



    Nein! In meinen Augen ist nichts von alledem ist passiert; (Was die Steuern angeht, da weiss ichs übrigens genau...)
    Die paar Millionen, die man sich mit den CDs geholt hat waren nicht mehr als ein Tropfen auf dem heissen Stein - aber was dafür gopfert wurde steht in keinem Vergleich dazu.
    Man gab Ingtrität und Recht auf, damals ein Stück, und bis heute immer wieder. Schliesslich würde so eine Lappalie heute noch nicht mal mehr in den Nachrichten stehn. Dafür machte man sich abhängig und erpressbar, ein weiteres Stück weit, und ich wette, so mancher Konzern, so manche Bank, so manche Lobby, die heute ihre Krallen tief in die Regierung gepflanzt hat wird diesen Entschluss damals immer noch wie einen Geburtstag feiern!



    Von daher, nein, man muss kein Gutmensch sein und kein Heiliger, um etwas genauer zu betrachten, und um weiter zu denken als bis zum nächsten Dorffest. Etwas Vernunft reicht mehr als aus. Und ein Ideal ist ein Ideal, etwas zum an die Wand hängen. Aber je weiter man sich von dem entfernt, das sich in der Geschichte als stark und richtig erwies - und sich dem falschen, dem grausamen, dem gefährlichen annähert, desto mehr läuft man Gefahr - selbst im Glauben der vermeintlich richtigen Sache zu dienen, genau das eben nicht zu tun.

    I see the lights of the village

    gleam through the rain and the mist

    and a feeling of sadness comes o´er me

    that my soul cannot resist

  • Gesellschaftlich ist es Aufgabe der staatlichen Gewalt dafür zu sorgen, dass alle Gesetze eingehalten werden. Das bedeutet, wenn es Exekutive und Judikative nicht gelingt Straftäter von Straftaten abzuhalten haben sie objektiv versagt.


    Selbstverständlich ist niemand unfehlbar und es wird sehr sicher nie dazu kommen, dass eine menschliche Gesellschaft in kompletter Freiheit vor Straftaten lebt. Das habe ich auch keinesfalls behauptet. Ich stelle lediglich klar, dass ein Strafvollzugssystem, dass Rückfalltäter hervorbringt nunmal objektiv gesehen nicht seine Aufgabe erfüllt. Wenn man sich Zahlen des Bundesjustizministeriums ansieht werden knapp 35% aller Straftäter die im Vollzug saßen rückfällig. In diesen Fällen hat der Apparat dementsprechend versagt und die Straftäter lediglich für eine Weile von der Bevölkerung fehlgehalten. Weder das Ziel der Strafminderung noch das der Resozialisierung ist in diesen Fällen erreicht.

    Also unter der Definition und Aufgaben der Staatsgewalt verbirgt sich schon einwenig mehr. Sagen wir mal es muss ein friedliches und geordnetes zusammenleben gewährlichleistet sein inklusive einer Rechtssicherheit. Man kann im Vorfeld keine Straftaten verhindern. Es ist auch kein Versagen der Judikative oder der Exekutive. Die Judikative hat ja noch nicht mal was mit einem Strafvollzug zu tun. Darüber hinaus ist das StGB nur ein Gesetzbuch von vielen.
    Doch, es erfüllt seine Aufgabe die vom Gericht angeordnete Verurteilung zu vollziehen. Das ist die primäre Aufgabe.

  • Es ist mir etwas zu oft die Rede von Gutmenschentum, von Heiligenscheinen und Moral, von Blauäugigkeit und Glücksbärchitum, wenn wir hier pro oder contra Todestrafe argumentierten

    Im Grunde sind das Beleidigungen. Werden von Populisten gerne benutzt, um sich auf ein hohes Ross zu setzen und auf andere herab zu schauen, während üblicherweise selbst keine handfesten Argumente kommen, wenn überhaupt.
    Passt ja wunderbar in das Gesamtbild, das Hawke hier abgibt. Hat irgendeine Position, die er wenig koordiniert und ohne konsistente Argumente "vertritt", aber wird aggressiv und mit solchen Worten faktisch ausfällig gegenüber Andersdenkenden.


    Und was ist passiert, nachdem man es doch gemacht hat? Hat sich irgendwas verbessert? Findet ihr, dass die soziale Gerechtigkeit zugenommen hat, im Vergleich von vor 10 Jahren?

    Die soziale Gerechtigkeit hat doch zugenommen. Mehr Leute zahlen Steuern und aktuell ist der Staatshaushalt sogar positiv. Nicht so positiv, dass die Regierung in Zeiten der Niedrigzinsen in notwendige Bereiche investiert, aber das ist unabhängig von den CDs.
    Und dass Polizei und Staatsanwaltschaft zuweilen mit Belohnungen und Deals (Kronzeugenregelung) selbst mit Kriminellen kooperieren ist auch keine Neuigkeit.
    Die CDs haben jetzt nicht das ganze Land umgeworfen und leider habe ich nicht mehr im Gedächtnis, wie es danach mit der Schweiz weiter ging. Dass es keine Wirkung gehabt habe, ist so jedenfalls nicht richtig.

  • Das ist gleich doppelt Unsinn.
    Erstmal kannst du dem Strafsystem nicht vorwerfen, dass es seine Aufgabe nicht erfüllt, wenn du direkt davor sagst, dass die Aufgabe unmöglich zu erfüllen ist. Wieso sollte das Strafsystem bitteschön eine unmögliche Aufgabe erfüllen sollen?
    Zweitens bringt nicht das Strafsystem Rückfalltäter hervor, sondern es scheitert lediglich daran, den Rückfall zu verhindern. Es verursacht den Rückfall aber nicht, wie du mit der Wortwahl (vielleicht unabsichltich) implizierst.

    Da werden wir wohl anderer Meinung sein müssen. Für micht ist das endgültige Ziel eindeutig eine Gesellschaft frei von Verbrechen. Der zweite Punkt in diesem Satz ist inhaltslos, du weißt genau was gemeint war und hast mir nicht widersprochen. Es gibt Rückfalltäter, in ihrem Fall hat das System seine Aufgabe nicht erfüllt.


    Zudem hat das Versagen der Justiz nichts mit der Todesstrafe zu tun.
    Wo sind denn die Rückfallquoten hoch? Sicherlich nicht bei Verbrechen, bei denen eine Todesstrafe gefordert wird oder auch nur angemessen wäre. Also völlig irrelevant der Punkt.

    Spitzenreiter bei Wiederholungstätern sind: Raub/Erpressung (53,8%), Besonders schwerer Diebstahl (53,1%), Gefährliche/Schwere Körperverletzung (44,5%), einfache Körperverletzung (40,0%).
    Ich denke bei diesen hier sind wir uns einig, dass die Todesstrafe nicht angebracht wäre. Eventuell bei wiederholter schwerer Körperverletzung, aber das sehe ich durchaus als Grauzone.


    Interessanter für die Diskussion:
    - Sexuelle Gewaltdelikte: 30%
    - Tötungsdelikte: 18,3%


    Man kann also garantiert nicht abstreiten, dass Gewaltverbrecher auch nach abgesessener Strafe objektiv gesehen deutlich gefährlicher Sind als "normale" Menschen. Das sehe ich als Versagen an. Wenn der Apparat richtig funktionieren würde, dürften wir dort keine derartige Diskrepanz sehen. Ich konnte leider auf die schnelle keine Zahlen finden, die zeigen wieviele Mörder erneut gemordet haben etc. Vielleicht kannst du da nachhelfen. Sicher ist, dass bei leichteren Gewaltdelikten häufiger der gleiche Akt wiederholt wird (bsp. Körperverletzung/Raub). Da wäre die Todesstrafe aber sicherlich unangebracht und anständige Resozialisierungsmaßnahmen sollten vorgezogen werden.


    Quelle (Stand 2010)


    So gesehen ist die Wiederholungstat juristisch identisch zu der Tat eines Unschuldigen. Der Täter wird womöglich weniger milde bestraft, weil die theoretisch stattgefundene Dauer der Resozialisierung unzureichend war. Aber abgesehen davon man juristisch gesehen zur Vermeidung von Wiederholungstaten nicht anderes tun, als Unschuldige einsperren.

    Was das juristische angeht gebe ich dir voll und ganz recht, aber die Zahlen sprechen da eine deutlich andere Sprache. Einmal verurteilte werden statistisch gesehen mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit erneut straffällig. Wie bereits oben gesagt, sehe ich das als Versagen an.


    Das heißt bei Widerholungstaten reden wir von harmloseren Verbrechen. Am häufigsten sicherlich Kapitalverbrechen wie Diebstahl und vermutlich Körperverletzung. Beides Taten, bei denen eine lebenslange Freiheitsstrafe schlicht nicht als angemessen gerechtfertigt werden kann.

    Siehe oben, stimme zu.



    Also unter der Definition und Aufgaben der Staatsgewalt verbirgt sich schon einwenig mehr. Sagen wir mal es muss ein friedliches und geordnetes zusammenleben gewährlichleistet sein inklusive einer Rechtssicherheit. Man kann im Vorfeld keine Straftaten verhindern. Es ist auch kein Versagen der Judikative oder der Exekutive. Die Judikative hat ja noch nicht mal was mit einem Strafvollzug zu tun. Darüber hinaus ist das StGB nur ein Gesetzbuch von vielen.
    Doch, es erfüllt seine Aufgabe die vom Gericht angeordnete Verurteilung zu vollziehen. Das ist die primäre Aufgabe.

    Man kann im Vorfeld Straftaten verhindern. Beispielsweise durch anständige Bildung, faire Behandlung und auch einer angekündigten Strafe für Vergehen. Nicht umsonst ist die Verbrechensrate in entwickelten Ländern meist deutlich niedriger als anderswo.
    Die Judikative hat sehr wohl etwas mit dem Strafvollzug zu tun, sie entscheidet welche Strafe du für eine Tat bekommst. Eine nicht anständig arbeitende Judikative schadet dem Strafvollzug weil er seine Arbeit nicht machen kann. Das der Strafvollzug von der Exekutive durchgeführt wird ist klar.
    Das Strafgesetzbuch ist aber das Gesetzbuch dass Gewalttaten und die dafür anstehenden Strafen definiert. Damit ist es das wichtigste für die hiesige Diskussion. (Wie kommst du überhaupt plötzlich auf das StGB?)

  • Man kann im Vorfeld Straftaten verhindern. Beispielsweise durch anständige Bildung, faire Behandlung und auch einer angekündigten Strafe für Vergehen. Nicht umsonst ist die Verbrechensrate in entwickelten Ländern meist deutlich niedriger als anderswo.Die Judikative hat sehr wohl etwas mit dem Strafvollzug zu tun, sie entscheidet welche Strafe du für eine Tat bekommst. Eine nicht anständig arbeitende Judikative schadet dem Strafvollzug weil er seine Arbeit nicht machen kann. Das der Strafvollzug von der Exekutive durchgeführt wird ist klar.
    Das Strafgesetzbuch ist aber das Gesetzbuch dass Gewalttaten und die dafür anstehenden Strafen definiert. Damit ist es das wichtigste für die hiesige Diskussion. (Wie kommst du überhaupt plötzlich auf das StGB?)

    Wie willst eine zum Beispiel eine Affekthandlung mit den von dir erwähnten Aspekten verhindern? Darüber hinaus existiert hier alles. Trotzdem wird es auch weiterhin Straftaten geben. Und das unabhängig von Bildung und gesellschaftlicher Stellung.
    Was ist eine nicht anständig arbeitende Judikative? Das Gericht stellt fest, ob eine Straftat vorliegt und wenn ja, welche. Das Strafrecht gibt das Strafmaß vor. Ein Richter kann sich also nur im Rahmen des Strafkatalogs bewegen.
    Du sprichst von einem allgemeinen Versagen der Judikative. Zu Judikative gehört jedoch viel mehr. Die Aussage ist damit auf vielen Ebenen falsch.

  • Da werden wir wohl anderer Meinung sein müssen. Für micht ist das endgültige Ziel eindeutig eine Gesellschaft frei von Verbrechen.

    Du kannst es als utopisches Ideal annehmen, dem man möglichst nahe kommen sollte. Aber wenn es ein richtiges Ziel sein soll, dann musst du schon annehmen, dass es irgendwie auf eine ethisch akzeptable Weise möglich sei.
    Die Menschen in der Matrix könnten theoretisch ohne Verbrechen leben, wenn die Matrix Verbrechen unmöglich macht. Aber alle Menschen in einer computergesteuerten Simulation einzufangen, ist nicht gerade wünschenswert.

    Man kann also garantiert nicht abstreiten, dass Gewaltverbrecher auch nach abgesessener Strafe objektiv gesehen deutlich gefährlicher Sind als "normale" Menschen. Das sehe ich als Versagen an. Wenn der Apparat richtig funktionieren würde, dürften wir dort keine derartige Diskrepanz sehen.

    Die Menschen, die zu Gewaltverbrechern werden, sind objektiv gesehen deutlich gefährlicher, als jene, die es nicht werden - klar. Die Haftstrafe reduziert das Risiko, das von diesen Menschen ausgeht (siehe Rückfallquoten). Aber viele Gründe wird man nicht los. Da wäre das soziale Umfeld und die ökonomische Situation. Jemand der in Armut lebt, keine Ausbildung hat und in einem Raub die einzige Möglichkeit sieht, sich ein halbwegs annehmbares Leben zu finanzieren, wird natürlich nicht rechtschaffener, wenn er im Gefängnis auf Gleichgesinnte trifft und wenn der Gefängnisalltag nicht schlechter sein kann, als der Alltag am Existenzminimum in Freiheit.


    Anders gesagt: Den Leuten geht es in Freiheit so schlecht, dass man sie praktisch kaum mehr sinnvoll bestrafen kann. Daran ist weder die Judikative noch die Exekutive schuld, sondern wenn überhaupt die Legislative. Damit meine ich nicht, dass wir schlimmere Strafen brauchen - diese Menschen haben zum Teil keine realistischen Optionen, außer kriminell zu werden oder kennen keinen anderen Lebensstil und werden sich nicht zu Bauernopfern erziehen lassen, die apathisch vorm Fernseher dahinsiechen wollen.


    Auch deswegen ist die Todesstrafe abzulehnen, weil Verbrechen meistens ein Ausdruck gesellschaftlichen Versagens sind. Und mit der Todesstrafe würde versucht, dieses Versagen unter den Tisch zu kerhen, weil die Menschen als böse Monster dargestellt werden, die man vernichten muss. Dabei sind es eigentlich psychisch vollkommen verstörte Persönlichkeiten, die von der Gesellschaft und vom Leben meist extrem vernachlässigt oder anderweitig gezeichnet wurden.


    Hier ein Video über Breivik und seine Vorgeschichte

  • Gibt es für mich nichts zu diskutieren.


    Der Wert eines Menschenlebens ist (zumindest in besseren Gegenden der Welt) bewusst undefiniert, und er soll es auch bleiben.
    Da dennoch rationalisieren zu wollen, empfinde ich als abstoßend.


    Zudem wirft jedes Land, welches die Todestrafe vollstreckt, die eigene Glaubwürdigkeit direkt aus dem Fenster.
    "Wenn ich nicht töten soll, warum tötest du dann?" ist da eine legitime Frage und suggeriert dem Volk, dass Mord gerechtfertigt sein kann.
    Diese Meinung teilen zwar Viele, aber darüber nachdenken tun wohl nur die Wenigsten.
    Selbst Kinder sehen den Widerspruch, wenn die rauchenden Eltern ihnen das Rauchen verbieten wollen (und du willst doch nicht blöder sein als ein Kind, oder? *Rhetorik*).


    Ich sehe dies hauptsächlich als philosophisches, moral-orientiertes Problem und sonst nichts.
    Alles andere ist für mich perverse Erbsenzählerei.


    Kleines (aber gängiges) Gedanken-Experiment:
    Ein Boot mit fünf Rentnern und ein Boot mit fünf Kindern. Nur eines kann gerettet werden. Der Rest stirbt.
    Viele werten die Rentner ab und retten die Kinder (was durchaus nachvollziehbar ist), aber der Akt an sich ist pervers.
    Niemand hat das Recht dies zu entscheiden, und genau das ist der springende Punkt und das Ideal, das wir in diesem Land vertreten.
    Dennoch muss in dem Beispiel eine Entscheidung fallen - und man tut dies, ob man will oder nicht, denn nicht zu handeln ist ebenfalls eine Entscheidung.
    Man kann sich dem eben nicht entziehen.


    Bei der Todesstrafe ist das anders.
    Hier wird niemand gezwungen. Niemand muss handeln. Sie ist absolut unnötig.
    Somit bleibt die Rechtfertigung vollkommen aus und wird lediglich erfunden (und damit meine ich "an den Haaren herbeigezogen").
    Wenn dich also nicht stört, dass der Staat nahezu willkürlich (denn Gesetze kann man jederzeit ändern) über Leben und Tod entscheidet, dann nur zu.
    Sei dir aber stets bewusst, dass du damit Mord gutheißt und in oben genannte Glaubwürdigkeitskrise gerätst, ob du willst oder nicht (du wirst da nämlich einfach gar nicht gefragt).


    Für mich liegt die Todesstrafe nur eine Stufe unterhalb der Hexenverbrennung, und wenn man sich einige Gemüter mal etwas genauer anschaut, scheint mir der Mob sogar nahezu identisch. Wenn man dann aber Scheiße baut, will es wieder keiner gewesen sein, und das geht so nicht.


    Mir sind auch jegliche "Vorteile" absolut egal, da diese immernoch mit Menschenleben bezahlt werden.
    Dies ist nicht zu rationalisieren, schon alleine weil wir die Konsequenzen (den Tod) nicht wirklich kennen.

  • Für mich ist das Thema eigentlich ziemlich einfach...


    "Menschen töten Menschen, die Menschen getötet haben, um zu zeigen dass es falsch ist, Menschen zu töten"


    Es ist nicht nur paradox, sondern primitiv. Nicht das es mich wundert, denn egal wie weit wir forschen, die Menschheit wird zu einem Punkt immer primitiv bleiben.
    Am Ende sind wir halt auch nur Tiere, die schlimmsten nebenbei.


    Ich bin der Meinung das Schwerverbrecher die eigentlich eine Todesstrafe erhalten sollten, durch andere Methoden bestraft werden.
    Da ich beruflich nichts mit ausführenden Strafen zu tun habe, fallen mir nun nicht viele Möglichkeiten ein, aber die Täter sollten mit der Last leben und dementsprechend leiden.
    Thematische Strafen werden in manchen Ländern schon durchgeführt, sollte es sich zum Beispiel um ein Kinderschänder handeln, werden ihm seine Genitalien entfernt (zusätzlich zu seiner Haftstrafe etc).
    Vielleicht sind das nicht die optimalsten Methoden, aber alles ist besser als das Leben von jemanden zu nehmen.


    Die einzige Problematik sehe ich bei unschuldig angeklagte, aber das besteht wohl bei Todesstrafe noch schlimmer.


    Sich gegenseitig unter dem Vorwand von Todesstrafe umzubringen ist kein deut besser als der Täter selbst.

  • Diese Frage ist schwer zu beantworten... Wer von uns kann entscheiden wer sterben muss und wer das Recht hat zu leben ? Ebenso wären wir dann Mörder. Natürlich wird heiß darüber diskutiert und viele meinen, dass die Todesstrafe wieder eingeführt werde sollte. Aber wie gesagt, wer von uns hat das Recht zu entscheiden wer leben darf oder wer sterben soll. Wenn wir einen Mörder/in zum Tode verurteilen würden, würden wir auch einen Mord begehen. Es würde genauso viel Leid geben, wie als der / die
    Mörder/in jemanden umgebracht hatte. Den auch der Mörder/in hätte Familie, Freunde die sich um ihn /ihr sorgen machen. Jedoch wäre der Mörder/in selber schuld an seinem / ihrem Leid. Manche Massenmörder/in hätten echt den Tod verdient.. so mein Gedanke.. aber dann wären wir nicht besser als sie.

  • NEIN! Es ist immer besser die Menschen am Leben zu lassen! Und ich finde die Todesstrafe ist viel zu harmlos. Man sollte die Menschen psychisch foltern. Sie sollen selber spüren was ihren Opfern passiert ist. Je nach Leiden des Opfers wird fest gelegt wie oft der Täter das machen muss. So wie in der einen Folge von Voyager.