Asiatische Religionen/Lehren

  • Mal ein etwas anderes Thema, vorneweg ich bin komplett unreligiös.


    Ich habe kein allzu großes Interesse am Christentum, Islam und Judentum, sondern eher geringeres.


    Weitaus interessanter sind dabei die asiatischen Religionen. Zwei besonderes große Vertreter sind sogar Weltreligionen, und zwar der Hinduismus und der Buddhismus. Doch im Gegensatz zum Buddhismus ist der Hinduismus fast ausschließlich in Indien verbreitet, der Buddhismus kommt überall vor. Zwei weitere recht große Vertreter in China sind der Konfuzianismus und der Daoismus (oder Taoismus). Vor allem vom Buddhismus gibt es noch sehr viele Unterarten, wie den chinesischen Buddhismus, den Amida-Buddhismus, den Zen-Buddhismus, und viele weitere.
    Doch viele asiatische Religionen (alle der genannten außer Hinduismus) sind nicht einfach als Religion zu bezeichnen, eher stehen sie an der Schwelle zwischen Religion und Lebenslehre&Philosophie, was so unglaublich interessant ist.


    Die drei (also außer Hinduismus) sind bei weitem menschenfreundlicher und weniger leidschaffend als die abrahamitischen Religionen. Sie bieten oft keinen Grund anderen Menschen Leid zuzufügen, eher im Gegenteil, der Konfuzianismus ist eine Lebenslehre in der es um das harmonische Zusammenleben von Menschen geht. So sind mir viele der Religionen sehr sympathisch, aber der Hinduismus ist auch interessant.


    Der Buddhismus hat es mir angetan, und vor allem aber der Konfuzianismus. Ich weiß nicht viel davon, dennoch hat Konfuzius vor 2500 Jahren Lehren und Regeln für das Zusammenleben formuliert die selbstverständlich sein sollten, es aber lange nicht waren und heute auch teils nicht sind. Konfuzius war im wahrsten Sinne ein weiser und gütiger Mensch, in der Lehre geht es um eben solche Dinge, der Mensch soll wichtiger sein als Götter und Geister. Der religiöse Anteil bezieht sich hierbei vor allem auf Yin und Yang, den Ursprung der Welt.
    Aber wie gesagt, auch den Buddhismus finde ich nett, aber Konfuzius war seiner Zeit einfach so weit voraus mit seinen Lehren.


    Interessant ist die andersartige Mentalität in diesen Religionen. Während hier eher die Angst vor dem Tod vorherrscht, geht man in Asien viel lockerer und natürlicher mit dem Tod um. Die Begräbnisfeiern wirken nicht so finster, und die Leute haben keine panische Angst davor. Im Buddhismus und dem Hinduismus ist die Erlösung auch kein ewiges Leben im Paradis, sondern das man sich selbst auslöscht, aus dem Kreislauf der Geburten ausbricht, von der leidvollen Welt verschwindet (Hinduismus Vereinigung mit dem urgöttlichen Weltgeist Brahman, Buddhismus Einkehr ins Nirwana (das höchste Nichts, ein Nichts noch mehr als einfach nur Nichts, unbeschreiblich)). Die Mentalität ist also deutlich anders, weswegen die Religionen auch nicht so verbreitet sind im Westen.


    Ich finde die asiatischen Religionen/Lehren sehr interessant, auch wenn ich selbst ungläubig bin. Wie siehts bei euch aus, wie findet ihr solche asiatischen Religionen/Lehren? Hat vielleicht selbst jemand Erfahrungen mit solchen Tempeln, Anhängern solch einer Religion, oder ist vielleicht gar selbst etwas so angehaucht?

  • Mich würde es interessieren was es mit diesen Tempeln auf sich hat, wo man eine Glocke bimmelt und 3 mal in die Hände klatscht.
    Hat das auch religiöse Hintergründe oder ist es lediglich eine Glücksbrunnenversion des Ostens?


    Ich bin nicht gläubig und halte auch nichts davon, aber wer meint sich dieser manipulativen, von den Eltern weitergegebenen und ohne irgendeiner Beweislage einer solchen Tradition hingibt, soll es tun und ich respektiere es. Was ich wiederum nicht leiden kann, ist wenn Leute versuchen mir Religionen logisch zu erklären oder sie mir gar aufdrängen wollen.


    Grundlegend habe ich allerdings schon Interesse an Religionen, aber für mich ist damit der Glaube an etwas höherem verbunden und von dem was du Berichtest (Lehren und Weisheiten), hört sich das für mich eher nach einem philosophischen Lebensstil an. Kenne mich wiederum nicht wirklich mit der Thematik aus.


    Halte wiederum mein "Ich-Bewusstsein" für unsterblich. Liegt aber eher daran, dass ich mir das "Nichts" ebenfalls noch nicht vorstellen kann.

  • Ich bin eigentlich auch total unreligiös, allerdings kann ich selber auch mehr mit den asiatischen Glaubensrichtungen anfangen.


    Wie du schon gesagt hast, ist es bei mir auch die Mentalität, nicht nur in Bezug auf den Tod, die ich gut finde. Die ganze kulturelle Einstellung ist dort auch ganz anders, hier im Westen haben wir die sieben Todsünden, die ja die negativen Charakterzüge eines Menschen auflisten. Bushido hingegen gibt positive Charakterzüge vor, an denen man sich orientieren soll, bzw. nach denen es zu streben sich lohnt.


    Daran merkt man, dass es einfach ein ganz anderer Grundgedanke ist. Wie soll ich mich verhalten um eine aufrichtige und ehrenhafte Persönlichkeit zu sein. Nicht was darf ich nicht machen um nicht in die Hölle zu kommen.

  • Ich bin nicht gläubig und halte auch nichts davon, aber wer meint sich dieser manipulativen, von den Eltern weitergegebenen und ohne irgendeiner Beweislage einer solchen Tradition hingibt, soll es tun und ich respektiere es. Was ich wiederum nicht leiden kann, ist wenn Leute versuchen mir Religionen logisch zu erklären oder sie mir gar aufdrängen wollen.


    Genau das ist was ich an der Lehre des Buddhismus beispielsweise schätze. Im Gegensatz zur Kirche z.B. (als Christen mögen mir an dieser Stell verzeihen, aber das ist meine Meinung) sind Buddhisten nicht darauf aus ihre Wertevorstellungen der Gesellschaft aufzuzwingen, oder irgendwelchen Einzelnen Leuten vorschreiben wollen wie sie zu leben haben. Buddhisten die versuchen andere hartnäckig von ihrer Religion zu überzeugen werden selten sein, es würde sich zu sehr mit dem Buddhismus selbst beißen. Der Buddhismus hat als einen Grundsatz dass alles Leben geachtet werden soll, und so achten Buddhisten in der Regel andere Lebensweisen, ganz im Gegensatz zu dem was teils die Kirche praktiziert. Ein Unterschied ist auch dass Buddhisten nicht nach einer Rechtfertigung, Erklärung oder Logik suchen. Sie nehmen die Welt so hin, und suchen dabei nach keiner Logik, und da im echten Buddhismus auch kein Gott verehrt wird, gibt es für sie keinen Grund ihre Religion irgendjemanden aufzuzwingen. Allerdings gibt es auch Formen des Buddhismus in denen ein Buddha (Amida-Buddhismus, monotheistisch) verehrt wird, oder gar mehrere vergöttert werden.
    Aber im allgemeinen sind das Gründe warum ich dem Buddhismus mehr abgewinnen kann als dem Christentum z.B., von Christen höre ich zu oft merkwürdige Rechtfertigungen, Buddhisten haben sowas nicht nötig, sie achten auch die Lebensweise anderer, und sind in der Regel nicht aufdringlich. Und von einem Glaubenskrieg mit dem Buddhismus als Rechtfertigung habe ich auch noch nie was gehört.



    Wie du schon gesagt hast, ist es bei mir auch die Mentalität, nicht nur in Bezug auf den Tod, die ich gut finde. Die ganze kulturelle Einstellung ist dort auch ganz anders, hier im Westen haben wir die sieben Todsünden, die ja die negativen Charakterzüge eines Menschen auflisten. Bushido hingegen gibt positive Charakterzüge vor, an denen man sich orientieren soll, bzw. nach denen es zu streben sich lohnt.


    Daran merkt man, dass es einfach ein ganz anderer Grundgedanke ist. Wie soll ich mich verhalten um eine aufrichtige und ehrenhafte Persönlichkeit zu sein. Nicht was darf ich nicht machen um nicht in die Hölle zu kommen.


    Genau dass spiegelt sich darin wider dass in vielen asiatischen Religionen (den Hinduismus muss man hierbei immer gesondert beachten, die dort herrschende Einteilung in Kasten ist nicht sehr menschenfreundlich) die Lebensweise anderer eher respektiert wird. Du sagst es, es wird gesagt wie man sich verhalten muss, verbietet aber nicht alle möglichen Lebensweisen, mir kommt das alles immer deutlich weniger verkrampft vor. Wenn ich nun noch mal den Konfuzianismus heranziehe, ist auch hier eine andere Einstellung deutlich als in der Kirche. Während die Kirche im Mittelalter (teils womöglich auch noch heute) für Ausgrenzung gesorgt hat und nicht gerade naturverbunden war, und bis heute noch hinterherhinkt im Punkt Menschfreundlichkeit, hat Kung Fuzi (Konfuzius) bereits vor 2500 Jahren erkannt das der Mittelpunkt die lebendigen Menschen und ihr Zusammenleben sein sollte, nicht Götter und Geister. Ich denke auch hier ist wie z.B. im Buddhismus und Daoismus eine größere Naturverbundeheit vorhanden, welche ich in der Kirche nicht bemerke, wo Gott der Mittelpunkt von allem ist, und einem bloß gesagt wird was aus Gottes Sicht böse ist...
    In den asiatischen Lehren erkenne ich viele moralische Bedeutsame Dinge eher als in der Kirche, und eine weitaus größere Weisheit und wie ich sagte Menschenfreundlichkeit.

  • Ich finde den Buddhismus an sich ebenso "interessant" (Trendwort dieses Threads, möchte ich mal behaupten). Allerdings auch nicht viel mehr als das.
    Ist ja auch ein bekanntes Phänomen, dass der Buddhismus gerade Modereligion in der westlichen Welt wird/wurde (bereits mit Arthur Schopenhauers Gedankengut), weil die Wohlstandsgesellschaft mit ihrer Entwicklung an Religiosität allgemein abnimmt, da die Notwendigkeit einer Religion schwindet. Lediglich das Gefühl des "In das Leben hineingeworfen"-seins und die Angst vor dem unerklärlichen Ende bieten einen unerschöpflichen Nährboden. Nicht zu verleugnen bleibt aber der Trend, dass die modernen Menschen in ihrer Konfession liberaler werden und das bietet der wunderbar exotische Buddhismus schließlich:
    Es ist zwar noch eine Religion, aber hey - eben keine ganz so "fixierte".
    (Totschlagargument aller westlichen Neo-Buddhismus-Fanatiker, bzw. "was sie so sehr am Buddhismus lieben")
    Bin Agnostiker (quasi Softcore-Atheist, weil ich weder das eine NOCH das andere beweisen kann; die Glaubenspraxis an sich aber erstmal ablehne weil ich sie in meinem Leben nicht brauche) und daher lediglich an philosophischen Gedanken interessiert; nicht an metaphysischen Fantastereien, die sich auf nichts als - wie "の バカ" so schön schrieb - Tradition stützen.
    Der Buddhismus ist deshalb für mich - so hart es im ersten Moment klingen mag - lediglich das geringere Übel. Ja, er scheint mir sympathisch; aus genau dem selben Phänomen heraus wie er anderen Menschen sympathisch erscheint. Nichts desto trotz ist und bleibt er eine Religion und die brauche ich nicht um mir meinen inneren Frieden zu beschaffen - von einem Moralkompass ganz zu schweigen. Habe mich jetzt sehr auf den Buddhismus beschränkt, das gilt aber natürlich auch für alle weiteren östlichen bzw. "exotischen" Religionen. Als Gedankenspiel bzw. Bereicherung meiner Lebenserfahrung (um allgemein meine Philosophie um neue Aspekte zu updaten) sind sie wunderbar geeignet; mehr muss nicht sein.

  • Religion allgmein ist immer etwas schwierig zu behandel finde ich da ja viele Kriege in deren Namen geführt wurden, was aber jetzt nicht heisst das Religion böse ist, sie ist einfach nur ein mittel um menschen zu bewegen um für etwas einzustehen und es ist einfach damit viele zu manipulieren, siehe Mittlerer Osten.
    Selbst der Buddhismus der eher eine Lebenseinstellung ist als eine religion beeinflusst viele handlungen und ausagen die Menschen machen, weil der Mensch nun mal etwas brauch woran er sich festhalten kann. Auch wenn es die Meinung ist es gibt keinen gott nur das was Bewiesen werden kann, was dann auch eine art einstellung wo sich ein mensch festhalten kann. Im prinzip ist jede Religion einfach eine art stütze für menschen im leben um in durch den Altag zu kommen.
    Wer Atheist ist und an nichts glaubt klammert sich eben an die tatsache das es sowas nicht gibt was diesem auch eine stütze gibt. Menscvhen sind eben nicht gerne aleine und deswegen bewegen sie sich in gruppen Aka Religionen.

  • Ja, der Buddhismus ist aus meiner Sicht wirklich mehr eine Lebenseinstellung als eine klassische Religion, vor allem wird er aber scheinbar gerne in der Light Version benutzt, ich z.B bin diesen Sommer zum glaubenden Christen geworden, mittlerweile kann mich kreationistisch nennen, weil wenn ich mich etwas beschäftige, dann entweder richtig oder gar nicht, so ist es auch bei den anderen Religion. Auch werden die Religionen wegen ihrer oberflächlichen Betrachtungsweise oftmals falsch wahrgenommen, auch heute noch, früher waren es dann die "Kreuzzüge", dass hat für mich nichts christliches, vor allem wenn es um das Evangelium geht.


    Da ging es um Ruhm, Macht oder man dachte man kann sich dann damit reinwaschen oder manche Menschen sind einfach bösartige Naturen die sich an Blut und das Töten laben.


    Man denke nur mal an die Aum Sekte in Japan, mit den Giftgasanschlägen, da kommen dann irgendwelche Gurus daher und die Leute glauben einfach alles, ohne sich selbst üben den Glauben ausführlich zu informieren, zu verstehen und darüber nachzudenken. Heut zu Tage finde die Leute aber auch wieder andere Wege um das Töten und andere Taten einen Grund zu geben, dazu brauch man noch nicht mal mehr eine Religion. ?(