Moralische Werte - Definiton "Gut & Böse"

  • Nun, ich würds persönlich mal so sagen:


    Dass es solche Dinge eigentlich nicht zu verallgemeinern gilt ist klar, da alles subjektiv ist.


    Nun in meinen Augen gibt es kein Gut oder Böse, alles ist, es ist einfach nur.
    Menschen tun Dinge, Dinge passieren.


    Wichtig ist hierbei eigentlich nur, um welche Gefühle handelt es sich, welche Gefühle führten dazu und welche Gefühle wurden auf anderer Seite damit ausgelöst.


    Jeder Mensch ist für sich verantwortlich und wie er seine Umwelt gestaltet, was er in die Welt trägt, tut nun jemand etwas, was anderen schadet.
    So geschieht dies gewiss nicht aus reiner Bösartigkeit, es geht um Blockaden:
    Es mag für den ein oder anderen vielleicht bescheuert klinge, aber ein Mensch der mit sich total im reinen ist, dem passieren keine schlimmen Dinge.
    Man denkt ja immer, man kann doch gar nichts für das was um einen herum passiert, aber in Wahrheit können wir diese Welt nicht als selbstverständlich abtun.
    Es ist genau wie bei unserem Körper, wenn dort etwas wehtut, ist klar irgendwas ist passiert, seien es nur die Viren die in unseren Körper gelangt sind, was machen wir? Wir schauen wohl als erstes was sich in der Hausapotheke so finden lässt und wenn das nichts bringt rennen wir zum Arzt, aber der eigentliche Punkt ist doch, dass egal was wir körperlich haben, selbst wenn wir uns unser Knie aufschlagen, es ist eine Nachricht unseres Körpers.
    Es gilt hinzuhören was er sagen möchte und die Umstände zu ändern.
    Und so ist es auch in unserem ganzen Leben, passieren schlimme Situationen, dann soll uns das etwas sagen und es ist nicht einfach diese böse Person auf die man zeigen sollte.


    Gut, ich glaube ich bin nun etwas abgeschweift, aber abschließend sage ich einfach noch:
    Wenn Dinge passieren die Menschen schaden, dann gilt es das hinzunehmen.
    Liebe an die leidenden Menschen zu schicken und ebenso Liebe an die Menschen die aus welchen Gründen auch immer, diese Dinge tun.
    Und dann gilt es nicht wütend zu werden, Menschen zu verfluchen, sondern weiterhin sich bewusst sein dass alles was man in die Welt trägt Folgen hat und mit dieser Klarheit handeln.


    Wahrscheinlich ist da nicht jeder meiner Meinung, vielleicht ist hier auch niemand meiner Meinung, aber das ist ja vollkommen in Ordnung.


    Ich wünsche allen noch einen grandiosen Tag!
    Adieu.

  • Gut und böse sind auf Personen bezogen sehr schwierige Begriffe. Wie schon mehrfach erwähnt macht einen eine unmoralische Tat alleine definitiv nicht direkt zum bösen Menschen, genau so wenig wie ein regelmäßiger Besuch in der Kirche dich zu einem guten Menschen macht. Ohne mich jetzt zu weit aus dem Fenster zu lehnen behaupte ich aber, dass es durchaus tendenziell moralische und unmoralische Typen gibt. Angenommen ich habe eine Person in meinem Umfeld, die ich eigentlich sympathisch finde. Dann stellt sich aber heraus, dass diese z.B. ohne schlechtes Gewissen ihren Partner betrügt. Aus meiner Sicht unter aller Sau, aber das ist schließlich nur meine subjektive Meinung. Solche Personen kann ich nicht wertschätzen und will sie auch nicht in meinem Umfeld haben, unabhängig davon wie sie sich sonst verhalten. Als böse kann man so eine Person natürlich nicht bezeichnen, meiner Ansicht nach aber definitiv als unmoralisch. Das gilt natürlich auch umgekehrt ebenso für Personen, die sich selbstlos und zuvorkommend verhalten.


    Jeder bewertet und verurteilt andere Menschen für ihr Verhalten, in welcher Art auch immer. Gut und böse sind aber schwammige Bilderbuchbegriffe, die man kaum allgemeingültig im realen Leben ansetzen kann.

  • Ich glaube aber dass es durchaus möglich ist, nicht zu verurteilen.


    Wenn ich Beispielsweise unschöne Gefühle bekomme, weil jemand etwas tut was ich nicht gut finde, dann halte ich inne und versuche mir die Situation aus seinem Winkel der Dinge anzusehen und kann hinnehmen wie es ist.
    Das bedeutet nicht, dass ich niemanden darauf hinweise wenn er Dinge tut die anderen Menschen schaden, aber ich verurteile die Person nicht.


    Mit dem Beispiel was du angemerkt hast @Kruadon also, deine Sicht ist deine Sicht, da möchte ich auch gar nichts dran sagen, da es nun mal keine gute und schlechte Sicht gibt, aber für mich ist das so:
    Es ist wichtig wie und warum es dazu kam.
    Für mich ist wichtig, was die Person fühlt und dass dieser Person vielleicht mal gesagt werden sollte dass sich nicht alles um sie dreht und es da andere Menschen gibt die verletzt werden, ist klar, aber das hat man ja nicht getan um anderen zu schaden.
    Vielleicht drückt diese Person strickt die Bindung zu anderen weg und versteckt sich davor, sich in die Situationen zu fühlen, verschließt sich vor Gefühlen.
    Das ist natürlich nur eine von sehr vielen Möglichkeiten, aber in meinen Augen ist dies dann ein Freund der Hilfe braucht, dem man vielleicht ein bisschen unter die Arme greifen muss und ihm auch ein wenig helfen die Augen zu öffnen.


    Wer blind ist kann nicht sehen. Hier ein tolles Zitat aus einem Song als Metapher dazu:



    Wir Blinden haben kein Gespür dafür
    Wo die Grenze ist, die man nicht überschreiten darf
    Ob es noch Tag oder schon Nacht ist
    Hört der Weg den man geht hier auf, oder geht er noch weiter?
    Wir sehen einfach nicht die Grenze
    Und deswegen haben wir Angst
    Ich weiß nicht wer böse ist und wer es nicht ist
    Ich hab' kein Gespür dafür, wie weit ich gehen kann
    Ich sehe keine Grenzen, kann nichts unterscheiden
    Ich hab' nicht mal ein richtiges Gefühl dafür ob ich noch lebe oder schon tot bin
    Ich weiß nicht wo mein Schwert sie erwischt,
    ich kann es ja nicht sehen.


    Wir sagen immer sehr schnell, dass jeder doch weiß was er tut, dem ist aber gewiss nicht so.



    Ich kann deine Sicht allerdings sehr gut verstehen, dennoch wollte ich auch mal meine offenlegen.

  • @Shiki Ryogi Diese Sichtweise ist natürlich sinnvoll, keine Frage. Wäre meine Sichtweise nicht kontrovers, dann würden in der Gesellschaft auf kurz oder lang die Fetzen fliegen :ugly:


    Ob man jetzt bewusst Menschen nicht nach ihrem Verhalten einstufen kann halte ich aber für fraglich. Was macht es denn dann für einen Sinn sich freundlich zu verhalten, wenn man aus der moralischen Sicht des Gegenübers auf einer Stufe mit Schwerverbrechern steht? Ein etwas überzogenes Beispiel natürlich.


    Das Beispiel des Betrugs von mir ist und bleibt halt ein Beispiel. Ich für meinen Teil kann es dabei nur in keiner Weise nachvollziehen, wie man der Person, die einem mit am nähesten stehen sollte, derartig schaden kann. Unabhängig von der Ursache. Das ist halt ein Vertrauensbruch erster Klasse wenn man so will. Folglich entscheide ich für mich, dass Vertrauen in diese Person mit einem Risiko einhergeht.


    Ist der Betroffene jetzt ein enger Freund, dann würde ich das natürlich in Frage stellen, aber bei Bekanntschaften oder sogar Fremden? Ich denke nicht.

  • Ich rede nicht davon, sich freundlich zu verhalten, sondern in erster Linie neutral, respektvoll.
    Respektvoll, aus Respekt zu diesem Menschen als gleichwertiges Lebewesen.
    Und ich habe keine Sicht von Moral, für mich gibt es nicht moralisches und unmoralisches.
    Ein Schwerverbrecher, ist auch wieder subjektiv.
    Für mich ist ein Mörder ein Mensch, ein Mensch der etwas getan hat, was negative Folgen für andere hatte.
    Ein Mensch der wenn er zum Mörder geworden ist, negative Worte und Gefühle am wenigsten gebrauchen kann.
    Ich rede hier gewiss nicht davon, sich unterzuordnen und diesen Menschen unglaublich freundlich zu behandeln.
    Ich rede von respektvoll, es ist mir auch unglaublich egal wie respektvoll er mit einem anderen Menschen umgegangen ist, denn ich bin nicht er sondern ich bin ich.
    Ich werde diesem Menschen nicht sagen, dass es alles ok ist wie es ist, ich werde im ehrlich begegnen, ich werde ihn behandeln wie einen Menschen und nicht wie jemand unter mir.


    Und ja, ich kann verstehen dass dies so für dich ist, aber wenn ich kein Vertrauen in einen Menschen habe, wie kann er jemals vertrauenswürdig werden?
    Ich weiß, man ist für niemanden verantwortlich und man muss auch niemanden mögen der etwas getan hat, was man selbst als unmoralisch empfindet.
    Aber wie ich schon sagte, wir gehen schnell davon aus dass jeder weiß was er tut.
    Also wie gesagt, ich kann sehr gut verstehen dass man das so sieht und so handelt, ich sehe es lediglich so.
    Es ist ja auch nichts besser oder schlechter, jeder soll mit dem Leben umgehen wie es für einen selbst am besten ist.

  • Wenn man den Mörder selber hasst, weil es Gründe hat - z. B. weil er jemand Nahestehendes getötet hat, dann ist das aber auch wieder etwas, das Gründe hat (der eigene Hass hat Gründe).


    Deshalb sind die, die den Mörder tot sehen wollen auch nicht böse. Berechtigterweise lässt man diese aber auch kein Urteil fällen - sondern einigermaßen neutrale Richter.


    Bei andern die irgendwo ganz normal allgemein diskutieren ohne selber betroffen zu sein - da ist es was anderes. Zum Beispiel, wenn welche drüber reden Vergewaltiger zu töten.

  • Wenn ein Mensch jemanden getötet hat der mir nahe steht, gilt es den für mich ebenso nicht zu hassen.
    Ob man es mir glauben mag oder nicht, ich sehe keine Grund darin Menschen für so etwas zu hassen und wenn ich diesen hass zulasse, ruiniere ich mir mein eigenes Leben.
    Ja, klingt etwas harsch.


    Aber mein Lieber @Luthan, ich bin da ganz bei dir, Menschen die Mörder tot sehen wollen verurteile ich ebenso wenig, dann würde ich mich auch nur selber belügen.
    Niemanden gilt es zu hassen, auch nicht die die den Mörder hassen.
    Aber ich möchte nicht dass man mich falsch versteht, ich sage nicht dass es so ist, ich sage nicht dass man das muss, ich rede hier lediglich von meiner Einstellung und wie es für mich in meinem eigenen Leben am besten ist.

  • Das klingt nicht so 100 Prozent logisch. Nach der Logik dürftest du dich - z. B. gegen einen Vergewaltiger - ja gar nicht wehren, wenn du ihn dabei verletzten würdest. Weil du ja Verständnis hast und im nicht schaden willst. Und dann höchstens versuchen, wegzurennen - aber wenn das nicht geht und du ihn nur mit einer Waffe, die du z. B. dabei hättest, aus Notwehr erschiessen könntest, dann würdest du das vermutlich nach der Sichtweise auch nicht tun.

  • Vertrauen muss man sich, genau wie auch Respekt, erarbeiten. Man kann beides nicht einfach voraussetzten. Im gleichen Sinn kann man diese Eigenschaften jedoch ebenfalls durch Taten schnell verlieren. So funktioniert die Welt, keiner drückt einem Wildfremden sein Portemonnaie in die Hand und das aus gutem Grund.


    Ich habe nie gesagt, dass ich auf 'unmoralische' Menschen herabblicke oder mich für besser halte. Ich baue nur lieber etwas Distanz auf, bevor ich der nächste Blöde bin, der auf etwas hereinfällt.

  • Nun gut, ich denke wir können das so stehen lassen.
    Jeder hat seine Sicht und solange jeder glücklich ist, ist alles gut.