Benjiro Misaki
[Warum habe ich ihm nur eine Begründung gesagt, dumm von mir.]
Doch bevor ich weiter darüber nachdenken kann, spüre ich einen starken Griff an meinem Arm und bevor ich realisiere, was passiert, höre ich auch schon Shuuseis Stimme an meinem Ohr. Ein bisschen starr vor Schreck versuche ich seinen Worten zu folgen. Noch während ich ihn sprechen höre, fängt er an mich rückwärts an eine Wand zu schieben. Trotz der anhaltenden Wirkung meiner Notfalltropfen, wird meine Atmung etwas schneller und mir wird schlecht. Ich verzieh mein Gesicht etwas vor Schmerz, weil mir mein Rücken durch den Druck gegen die Wand noch mehr Schmerzen bereitet als sonst. Immer noch versuche ich seinen Worten zu folgen, in der Hoffnung alles mitzubekommen. Bei seinen letzten Worten, an der Wand, schließe ich meine Augen, drehe meinen Kopf leicht weg und rechne damit, dass er mir gleich eine langen wird. Zum Glück lässt er mich einfach wieder los und redet weiter. Noch immer kommen seine Worte bei mir an, als ich merke, dass er mich ein weiteres mal drückt. Wieder drückt er mich so sehr, dass ich Schmerzen habe. "Au, nicht so doll" sage ich mit leicht Schmerzverzerrtem GEsichtsausdruck. Dann schiebe ich ihn mit ,einen Händen an seinen Schultern vorsichtig ein Stück von mir weg. „Lass mich bitte los, Du tust mir weh.“ sage ich ruhig und recht leise.
Dann schaue ich ihn für einen Moment an, während ich versuche meine Gedanken zu sortieren.
„Deine Menschenkenntnis ist grausam schlecht Shuusei. Ich wollte weg, weil ich keine Lust hatte, dass Du es kommentierst und wieder davon anfängst, in der Hoffnung, Du würdest es einfach akzeptieren. Leider war ich nicht schnell genug. Schwache Freundschaft durch das Gespräch gestern? Das ist total unlogisch. Durch ein solches Gespräch entsteht bestimmt keine schwache Freundschaft…. das ist Schwach … sinn. Wie soll das bitte gehen? Und nein, Recht hast Du mit Sicherheit nicht. Es gibt nur zwei Dinge, die mich aus der Fassung bringen und unüberlegt handelt lassen, aber ganz sicher nicht jede scheinbar aussichtslose Situation. Ich denke mehr über meine Handlungen nach als Du. Und wieso glaubst Du, dass Du mich gerade verwirrt hast? Keine Sorge, das hast Du nicht.“ Für einen längeren Moment schau ich ihn einfach nur an. Während ich darüber nachdenke, was ich ihm am besten darauf antworte, merke ich selbst, dass ich ein tatsächlich durch eine Aussage ein bisschen verwirrt bin. „Ob ich das verstehe, was Du gerade gesagt hast? … Nein. Wieso willst Du mir damit Mut machen? Man bezeichnet jemanden doch als Freund, weil er einer ist und nicht, weil man ihm Mut machen will. Und was habe ich denn besonderes gemacht, dass Du mich magst, was nicht jeder andere in dieser Situation auch getan hätte. Egal, ob man ihn mag oder nicht. Und wieso bin ich Dir dadurch ans Herz gewachsen? Tut mir ja leid, aber nein, das verstehe ich wirklich nicht. Und glaube mir, je mehr Du über mich weißt, umso weniger gern wirst Du mich am Ende haben. Ich würde Dir die Chance geben, wenn ich es könnte und glauben könnte, dass das was Du sagst auch stimmt. Aber ich habe jeglichen Glauben daran verloren.“ Ich spüre, wie ich bei diesen Sätzen traurig werde, ich unterdrücke meine aufsteigenden Tränen, schlucke einmal und atme langsam durch. „Weißt Du, ein kluger Mann hat mal gesagt, vertraue nur Dir selbst, denn Du bist der einzige, dem Du wirklich vertrauen kannst.“
Während ich das sage, muss ich an Jun denken. [Hoffentlich passiert ihr nichts… Aber hatte ich nicht gestern erst darüber nachgedacht, wie schön es ist, dass sie mir vertraut und wie gern ich wieder jemandem vertrauen würde?] Ich schüttel kurz meinen Kopf und schaue Shuusei dann wieder an.
„Du musst mir nicht antworten, ist schon ok…. Wollen wir wieder zum Van? Die anderen warten sicher schon.“ traurig, etwas verwirrt und fragend schaue ich Shuusei einfach nur an.