Beiträge von InfernoCop

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    Ich möchte das hier noch einmal ins Gedächtnis rufen. Bevor hier wieder wahllos an diversen Antworten auf @Twofu Frage rum diskutiert wird

    Ich glaube, @Twofu meinte damit, dass hier nicht groß über SJWs diskutiert werden soll, sondern man beim Thema von veränderten Hauptcharakteren in Medien, insbesondere Hollywood, bleibt. Aber selbst, wenn deine Interpretation stimmen würde, wäre mir das ziemlich egal. Ich lasse mir bestimmt nicht in einem Forum verbieten zu diskutieren, lmao. Wozu, glaubst du denn, sind wir hier? :P

    Warum diese aber abändern? Hat es wirtschaftliche Gründe, da es Personengruppen explizit wünschen? Eher nicht, durch die Zuwächse verliert man garantiert mindestens die selbe Menge an Kunden. Ist Hollywood jetzt moralisch motiviert? Unwahrscheinlich, es geht ums Geld. Und was beißt dir mächtig in die Einnahmen? Schlechte PR. Und wer macht schlechte PR? Getriggerte SJWs, die ihre Ansichten selbst modernen Kunstformen aufzwingen wollen, wo sie nun wirklich nichts verloren haben.


    Ich sehe den Wert dieses Arguments nicht. Eine gute Tat wird nicht dadurch schlecht, dass sie aus schlechten Motivationen ausgeführt wird. Wer aus schlechten Motivationen heraus handelt, ist natürlich weniger lobenswert, aber das Resultat kann trotzdem noch gut sein.

    Das Argument ist jetzt auch schon bei @Manul und @Simitar aufgetaucht, dass es sich wie ein Zwang anfühlt. Das kann ich verstehen, und, ohne jetzt zu sehr auf die Social Justice-Bewegung einzugehen, ist es sicher wahr, dass manche, i.d.R. die Lautesten, versuchen ihre Ansichten mit Zwang, Drohung und Beleidigung durchzusetzen. Das ist natürlich falsch, sollte aber kein Totschlag-Argument gegen die Ansichten dahinter sein.

    Den letzten Punkt verstehe ich am wenigsten. Warum sollten moderne Moralvorstellungen in modernen Kunstformen nichts verloren haben? Hollywood ist eine der größten Unterhaltungsindustrien weltweit. Gerade in so einer Position, finde ich, hat man eine gewisse Verantwortung, mit gutem Beispiel voranzugehen und auf Dinge wie gute Repräsentation zu achten.

    Ich hab da grundsätzlich kein Problem mit. Dabei muss ich zugeben, dass mir Charaktere wie James Bond oder die Typen aus Ghostbusters ziemlich egal sind. Die könnte man verändern, wie man will, und ich würde mich nicht drum scheren. Der Doctor ist ein interessantes Beispiel, weil er ja kanonisch mit jeder Reinkarnation anders aussieht. So ein Charakter ist geradezu dazu prädestiniert alle möglichen Hautfarben, Geschlechter und Sexualitäten anzunehmen. Aber auch zu Dr Who habe ich kaum einen Bezug, weshalb es mir letztlich nicht so wichtig ist.

    Um das ganze auf Charaktere zu beziehen, die mir etwas bedeuten, fällt mir die Netflix-Verfilmung von Death Note an. Die fand ich nicht gut, aber das hatte nichts damit zu tun, dass Light jetzt weiß oder L schwarz war, sondern damit, dass sie die Kernqualitäten des Originals nicht rüberbringen konnte. Generell kann ich mir nicht vorstellen ein großes Problem damit zu haben, wenn solche Sachen bei einem Charakter verändert werden.

    Wie es bei andere Filme und anderen Serien ist mit Geschlechtswechseln kommt es drauf an um was sich es handelt und ob es sich auch wirklich so was lohnt.

    Wenn ein Schöpfer jedoch sagt ich habe mir bei dem Geschlecht oder der ethnischen Abstammung nie Gedanken gemacht dann kann die rolle meinte wegen so oft unbesetzt werden wie jemand will und lustig ist

    Da ist was dran. Es gibt Charaktere und Werke, die enger mit ihrer Ursprungskultur und Merkmalen des Hauptcharakters verbunden sind. Es würde mir z.B. schwer fallen, mir Gurren Lagann mit einer weiblichen Version von Simon vorzustellen, weil Männlichkeit so tief in seinem Charakter-Arc verwurzelt ist. Da müsste man größere Änderungen an der Story vornehmen, damit sowas funktionieren könnte.
    Das Beispiel mit Harry Potter fände ich aber relativ unproblematisch. Es ist eine Weile her, seit ich die Bücher gelesen habe, aber soweit ich mich erinnere ist Geschlecht nicht so besonders wichtig für seinen Charakter.

    Ein vorgegebenes Geschlecht bzw sexuelle Orientierung zu verdrehen halte ich für totalen Unfug. Dafür gibt es nur den einen Grund: Political Correctness. Hauptsache man tritt niemanden von den zum Teil borderline-gestörten Verfechtern von sozialer Gerechtigkeit auf die Füße. Warum das nicht die Basis für gutes Material sein kann, sollte eigentlich offensichtlich sein. Das führt in Zukunft doch nur zu asiatischen Hobbits und Orks mit Identitätsstörung!

    Oh nein, immer diese bösen SJWs, die uns mit ihrer Political Correctness den Spaß verbieten wollen! Diese Einstellung ist der einzige Unfug hier. Es gibt gute Gründe nicht nur weiße hetero Cis-Männer in Hauptrollen zu casten. Das nennt sich Repräsentation. Es ist durchaus eine wichtige Sache, Charaktere die einem ähnlich sind in seinen Medien zu sehen, da man sich mit solchen Charakteren meist besser identifizieren kann. Das gilt auch, wenn Eigenschaften wie Hautfarbe oder Geschlecht nicht explizit von der Geschichte thematisiert werden, aber diverse Hauptcharaktere zu haben, erleichtert es natürlich auf solche Themen einzugehen.

    Man läuft nur Gefahr, dass dieser ganze Unsinn zum Hauptaspekt des Films verkommt und auch so beworben wird.

    Die Besorgnis, dass identitätsspezifische Themen die Kernqualitäten eines Franchise verdrängen, kann ich durchaus nachvollziehen, aber das ist meiner Meinung nach keine notwendige Folge davon, dass Änderungen am Hauptcharakter vorgenommen werden. Man sollte sich deswegen nicht kategorisch solchen Änderungen verschließen. Und vor allem sollte man Leuten, mit denen man nicht einer Meinung ist, nicht pauschal mentale Krankheiten vorwerfen. Das bringt niemanden weiter.

    Houseki no Kuni hört sich ganz interessant an. :) Sicher, dass auch im jap. Original das männliche Pronomen verwendet wird oder ist das nur die Übersetzung?

    Ich kann selbst kaum japanisch, deshalb kann ich mich nur auf meinen Bruder beziehen, der darüber mehr weiß. Er meint auf jeden Fall, dass sie auch im Original männliche Pronomen benutzen und sich gegenseitig als Brüder bezeichnen.

    Aber da wird dann auch wieder in die Kerbe gehauen, dass ein Junge stark sein muss. Auch wenn ich die Serie nicht kenne, würde ich es interessanter finden, wenn er sich als Junge identifiziert und lebt, OBWOHL er schwach ist.

    Ich kann sehen wie sich das nur aus meiner Beschreibung heraus so anhört. In der Darstellung zeigt sich aber große Sympathie für Chihiros Leiden, dadurch dass er den Standards für Jungen nicht entsprechen konnte. Da ist auf jeden Fall Kritik an diesen Standards zu erkennen. Es geht letztlich darum, dass er sich seinen Problemen stellt und sich sein Glück erarbeiten will, und nicht darum, dass er den Standards entsprechen will.

    Ich finde es gut, dass in Anime gerne mal mit Geschlechterrollen gespielt wird. Da wird man damit konfrontiert, was für Verhaltensmuster man von einer Figur erwartet, je nachdem, ob sie als männlich oder weibleich eingeschätzt wird.

    Oh ja, das finde ich auch immer sehr spannend. Es ist immer erfrischend, Charaktere zu sehen, die nicht so recht ins binäre Geschlechterbild passen wollen. Da fallen mir auch direkt mehrere interessante Beispiele ein.

    Auf der anderen Seite ist es aber auch immer ein etwas gefährliches Thema, weil es transphobische Vorurteile anzieht. Da ist es wichtig, dass die Schreiber wissen, was sie tun, um solche Klischees zu vermeiden.

    Ich mache hier mal den Anfang, gerade erst in Seraph of the End gesehen und total verstört, gerade, weil ER eine weibliche Sprecherin im deutschen hat. xD

    Es handelt sich hier um Ashuramaru (Seraph of the End) der von der Stimme und der Ausstrahlung stark einem jungen Mädchen ähnelt, dieser Schmerz im Herz, als man erfährt, es ist ein Junge. xD

    Ich kann es dir nicht verübeln, da erstmal geschockt zu sein. Gerade, wenn man sich mit dem Thema Geschlecht noch nicht so auseinandergesetzt hat, können solche Twists einen leicht unerwartet erwischen. Aber an der Stelle habe ich einen Geheimtipp für dich: Es ist okay auf feminine Anime-Jungs zu stehen. ;)

    Nun zu den Charakteren, die ich interessant fand.

    Houseki no Kuni


    Bei Houseki no Kuni geht es um eine Spezies von Mensch-Edelstein-Hybriden, die gänzlich geschlechtslos und asexuell sind. Sie benutzen zwar durchgehend männliche Pronomen füreinander, aber es ist offensichtlich, dass Geschlecht für sie keine Rolle spielt. Manche der Edelsteine wirken eher männlich, manche eher weiblich, aber bei den meisten tut man sich schwer, sie eindeutig zuzuordnen. Dadurch ist man gezwungen, die Charaktere aus einem ganz anderen Blickwinkel zu betrachten, ohne sich auf Geschlechterrollen verlassen zu können. Diese fremde Perspektive trägt auch zu den zentralen Themen von Existenzialismus bei, mit denen die Serie sich beschäftigt.

    Gintama


    Einer der besten Arcs von Gintama geht um Kyubei Yagyu, geboren als Mädchen, aber aufgezogen als Junge.

    Gintama ist durchaus nicht immer besonders feinfühlig, wenn es um das Thema Geschlecht geht, aber Kyubei ist ein fantastisch geschriebener Charakter. Ihr Arc geht darum, ihre Erziehung infrage zu stellen und selbst zu entscheiden wie sie leben will. Am Ende des Yagyu Arcs entscheidet sie sich, weder als Mann, noch als Frau zu leben.

    Dieses gute Writing wird leider unter anderem durch einen besonders geschmacklosen Arc untergraben, in dem die Odd Jobs versuchen, sie davon abzuhalten, sich einer Geschlechts-OP zu unterziehen.

    Danganronpa


    Chihiro Fujisaki aus Teil 1 von Danganronpa ist ein Crossdresser.

    Er versteckt sein wahres Geschlecht, um nicht nach den Standards für Jungen beurteilt zu werden, da er physisch und emotional schwach ist. Im Verlauf der Geschichte entscheidet er sich aber, anzufangen zu trainieren, um sich nicht mehr verstecken zu müssen, da Monokuma droht, sein Geheimnis zu lüften. Dadurch beweist er letztlich große innere Stärke.

    Es gab in der Vergangenheit viele Diskussionen, ob Chihiro nun Crossdresser, oder tatsächlich Trans ist. Bei solchen Fragen finde ich seine eigene Meinung am wichtigsten, und er wollte letztlich defnitiv als Junge leben. Deshalb betrachte ich ihn als Crossdresser.

    Ich liebe Chihiro und er ist mir eine großes Vorbild bei meinen eigenen Bemühungen, mich selbst zu bessern.

    Ausserdem finde ich es ganz nice, dass man noch mal ein paar Old-School Comedy Episoden raushaut, bevor die Serie im Januar mit dem Silver Soul Arc beginnt und wieder ernster, düsterer, dramatischer und actionreicher wird und die Comedy-Komponente eher in den Hintergrund rückt.

    Ja, darauf hab ich mich auch gefreut, aber ich bin von der Qualität der tatsächlichen Arcs enttäuscht. Gintama war schon immer etwas inkonsistent, mit manchen Arcs, die deutlich stärker sind als andere. Das ist einfach die Natur von Sorachis Writing. Und diese Season fühlt sich für mich an wie eine Sammlung zweitklassiger Arcs. Es ist immer noch ganz witzig, aber nicht die Qualität, die ich mir von Gintama wünsche.

    Wow, die neue Season, Porori-hen, ist wirklich nicht so gut. Es gibt doch einen Grund, warum sie diese Arcs bisher nicht adaptiert hatten. Der erste mit Kagura und den Titans war noch witzig. Aber die anderen waren zum Großteil einfach nur seltsam, auf die charakteristische Gintama-Weise eben. Zwischendurch waren noch lustige Episoden dabei, z.B. als sie sich eine ganze Episode nur mit bunten Hundehaufen abgeworfen haben, und das neue OP und ED finde ich richtig toll, aber insgesamt eine schwache Staffel.

    Nachdem ich mit Maidragon fertig war (was ich übrigens super fand), hab ich mir vom selben Autor I Can't Understand What My Husband Is Saying angeschaut. Das Thema vom Eheleben zwischen einem Otaku und einer Normie-Frau, die mit Anime gar nichts anfangen kann, finde ich super interessant und witzig. Frisch verheiratete Pärchen werden in Anime nicht so häufig thematisiert. Am Anfang fühlen sich die kurzen Episoden einfach nur wie Aneinanderreihungen von Gags an, aber mit der Zeit werden sie kohärenter und die zweite Staffel fand ich insgesamt besser.
    Was ich an der Serie schön finde, ist, dass sie witzig ist, aber immer auf der Basis bleibt, dass die beiden sich trotz all ihrer Unterschiede wirklich lieben. Da es nur kurze Episoden sind hat es nicht so den Tiefgang wie Maidragon und kann sich auch animationstechnisch nicht damit messen, aber es ist eine schöne kleine Serie.

    Außerdem hab ich mir die 11 Episoden von Houseki no Kuni (aka Land of the Lustrous) angeschaut, die bisher draußen sind. Die Serie fällt vor allem dadurch auf, dass sie komplett in CG animiert ist und dabei richtig gut aussieht. Aber auch sonst ist sie definitiv etwas Besonderes. Die Story fühlt sich in etwa so an wie eine buddhistische Version von Evangelion und die Charaktere sind alle geschlechtslos. Es gibt interessante Thematiken bei der Entwicklung des Hauptcharakters Phos, aber mir ist es schwer gefallen eine Verbindung zu den Charakteren aufzubauen. Erst in der zweiten Hälfte habe ich angefangen zu verstehen, was die Serie zu tun versucht. Insgesamt finde ich die Serie auf intellektueller Ebene sehr interessant, auch wenn ich nicht alles verstehe, vor allem wenn es um buddhistische Lehre geht, aber auf persönlicher Ebene kann ich mich nicht so gut damit identifizieren.

    Kann man scheiße finden, ja. Finds auch ein wenig übertrieben. Aber das Lucoa, sowie Uraraka aus My Hero Academiaetwas gesündere Körpertypen bei Frauen zeigen, ist meiner Meinung nach sehr sehr gut. (GURRRRL U THICC)

    Hmm, ich sehe nicht ganz, worauf du hier hinaus willst. Lucoa scheint mir denselben Model-Körper zu haben wie Tohru z.B., nur mit schätzungsweise 200% mehr Oberweite, und ein bisschen mehr Hintern. An den Rückenproblemen, die die Frau haben muss, kann wohl kaum etwas gesund sein. :P
    Direkter Vergleich in der Beach-Episode

    Mit Uraraka's Körper bin ich weniger gut vertraut aber von Screenshots her scheint der ganz vernünftig zu sein.

    Ja, es ist nett, wenn Frauen in Anime auch mal ein bisschen Booty haben, aber Lucoa mag ich trotzdem nicht.

    Du hast scheinbar ihren Char nicht verstanden, sonst könntest du das unmöglich schreiben.... Sie war/ist eine Liebesgöttin... so ne Art Amor und dementsprechend handelt sie auch, und die reaktion von Shouta kun versteht sie deshalb auch nicht ^^ Ausserdem musst du alles in dem Blick betrachten daß´die Drachen und Lucoa Menschen eigentlich als den Staub auf dem Fussboden sehen... d.H. daß die alle bis auf Tooru mehr oder weniger wegen der Abwechslung mit den Menschen spielen...

    Das hat relativ wenig mit Verstehen zu tun. Auch wenn dieses Verhalten in ihrer Natur liegt, ändert es nichts daran, dass das sexuelle Belästigung ist. :P
    Und nur weil es eine Begründung dafür gibt, heißt es nicht, dass es mir gefallen muss. Das ist einfach eine Geschmackssache. Ich mag z.B. auch ihr Charakterdesign mit den absurd überdimensionierten Brüsten nicht.

    Ich hab die Serie auch vor kurzem wieder aufgenommen und bis Folge 7 geschaut. Nachdem ich sie ursprünglich gedropt hatte, ist sie mir nun doch ans Herz gewachsen. Das liegt vor allem an den Hauptcharakteren Kobayashi, Tohru und Kanna. Insbesondere die Beziehung zwischen Kobayashi und Tohru ist der Dreh- und Angelpunkt der ganzen Serie. Manchmal ist eine Familie eben eine Bürangestellte, ihre lesbische Drachen-Maid und ihre Drachen-Adoptivtochter. Dieser Familienaspekt hält die Serie emotional auf dem Boden der Tatsachen, auch wenn die Drachen zwischendurch ihre absurden Fähigkeiten auspacken.

    Die Nebencharaktere sind bunt gemischt. Außer Lucoa, die ich überhaupt nicht mag, kann ich allen etwas abgewinnen. Besonders Kanna's Schulfreundin Saikawa, die möglicherweise noch lesbischer ist als sogar Tohru, ist immer sehr unterhaltsam. Und Shouta, der mindestens genauso niedlich ist wie die kleinen Mädchen, hat es absolut nicht verdient so von Lucoa gefoltert zu werden. Rettet ihn!

    Insgesamt ist die Serie einfach schön anzuschauen, was auch am farbenfrohen Zeichenstil liegt. Bis jetzt eine starke 7/10 für mich, mit Tendenz nach oben, je nachdem wie die Serie sich noch entwickelt.

    Gut meinetwegen. Verwenden wir von mir aus den schnell gegoogleten Wikipedia-Eintrag. Erwachsene können durch SDM nicht ihre Sexualität neu entwickeln. Aber was ist mit Jugendlichen? Eine der wohl größten Zielgruppen von Animes überhaupt. Laut deiner eigenen Quelle ist die Entwicklung der Sexualität erst am Ende der Pubertät abgeschlossen, das dürfte in den frühesten Fällen das 15. Lebensjahr sein (In den wirklich sehr frühen Fällen). Willst du mir jetzt sagen, dass es keine Unter 15 Jährigen gibt, die mit SDM in Animes konfrontiert werden und dadurch laut deiner Quelle beeinflusst werden können? Und beachte: Besagte Animes haben meistens eine niedrige FSK.

    Da stimme ich dir zu. SDM findet zu oft auch den Weg in Serien, in denen sowas nichts verloren hat. Wie ich schon gesagt hatte, Lolicon gehört sicherlich nicht in Kinderhände.

    An der Stelle muss man dann in die hässlichen Details gehen, wenn die Diskussion vorangehen soll. Was genau ist in welcher Art Serie akzeptabel? Mir kommt es relativ selten unter die Augen, dass tatsächlich vor- oder frühpubertäre Kinder in nicht pornographischen Serien sexualisiert dargestellt werden. Das kann aber auch mit daran liegen, dass ich sowas aktiv vermeide. Das letzte was mir dazu einfällt ist Eromanga-Sensei, aber die Serie ist hierzulande soweit ich weiß nicht lizensiert, sodass man da nichts über die FSK-Freigabe sagen kann. Mein Beispiel von vorher, Bakemonogatari, ist mit FSK 12 versehen. Das finde ich zu niedrig, das sollte zumindest auf 16 angehoben werden. Solche Beispiele gibt es, und das sollte man auch kritisieren. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es wirklich so ein weit verbreitetes Problem ist.

    Bei spät-pubertären Mädchen finde ich das ganze prinzipiell deutlich weniger problematisch, auch wenn es um Jugendfreigabe geht. Dass Jugendliche auf andere Jugendliche stehen, ist doch ganz normal. Das Problem ist eher, dass die Ausführung häufig geschmacklos ist und es sich so anfühlt als würde man die Sexualität der gezeigten Mädchen ausnutzen. Das kann durchaus auch weitere gesellschaftliche Auswirkungen haben, was das Frauenbild betrifft.

    An der Stelle ist auch der Erfahrungbericht, den du da gepostet hast, interessant, auch wenn er mir sehr voreingenommen scheint. Ja, das ist durchaus ein Problem, dass SDM so sehr das öffentliche Gesicht von Anime prägt, dass man es auf Conventions z.B. überhaupt nicht vermeiden kann, damit in Kontakt zu kommen. Macht doch bitte einen abgetrennten Bereich, wo solches Material verkauft wird.

    Und dass SDM dennoch Lustgefühle bei bereits bestehender Pädophilie erzeugen kann steht dann übrigens auch noch weiterhin im Raum.

    Und was ist das Problem dabei? Laut dem Artikel von Ole Martin Moen scheint es, dass Konsum von SDM kein Risikofaktor dabei ist, tatsächliche Kinder zu missbrauchen. Die Zeichen stehen eher in die Richtung, dass es dabei helfen könnte, solche Triebe unter Kontrolle zu halten.

    Zusammenfassend würde ich sagen, dass SDM zwar ein Problem ist, in der Art wie es die Industrie dominiert, aber es insgesamt zu verteufeln ist weder moralisch richtig noch sinnvoll.

    @SvENSEI ~ Da du offenbar kein Interesse daran hast, auf meine bisherigen Argumente einzugehen, komme ich dir mal entgegen.

    Videos über sexualisiert dargestellte Minderjährige können also bei einem Menschen mit pädophilen Neigungen und/ oder mit dem richtigen Grad zu Supernormal Stimuli auch ein Lustgefühl erzeugen und fördern somit meiner Ansicht nach Pädophilie.

    Das ist nach aktuellem wissenschaftlichen Stand schlicht nicht wahr. Sicher, auch fiktive Darstellungen von Minderjährigen in sexuellen Situation können Lustgefühle auslösen. Aber von da kannst du nicht darauf schließen, dass sich die Sexualität der Person dadurch nachhaltig ändert. Die Sexualität eines Erwachsenen ist im Allgemeinen gefestigt und nicht veränderlich. Quellen dazu:

    Sexualmediziner gehen heutzutage überwiegend davon aus, dass die Entwicklung der Sexualität im Wesentlichen mit dem Ende der Pubertät abgeschlossen ist und eine grundsätzliche Änderung der pädophilen Sexualpräferenz nicht möglich ist.[36]

    The competing scientific explanations of pedophilia are conditioning, childhood sexual abuse, and neurodevelopmental perturbations. In terms of phenomenology, pedophiles report that they discover their sexual preference (usually in their teens), not that they choose it (see Seto 2007).


    Auf die Argumente im Zitat, das @Salbatanu gepostet hat, bist du auch noch nicht eingegangen. Trotzdem behauptest du weiterhin, dass diese Seite der Diskussion auch keine Argumente hätte.

    Meine These wurde weder widerlegt noch bewiesen. Deine These wurde weder widerlegt noch bewiesen.
    Du denkst du hast Recht. ich denke ich habe Recht.
    Ich sehe keinen Unterschied zwischen uns was das angeht

    Der Unterschied ist, dass du die Produktion und den Konsum von gezeichneter SDM gesetzlich verbieten willst, aber keine Argumente dafür bringen kannst, warum ein solches Verbot existieren sollte. Ich finde grundsätzlich sollte man von der Position der größtmöglichen individuellen Freiheit ausgehen und diese nur einschränken, wenn es ernsthafte Gründe dafür gibt.

    Nicht falsch verstehen: du musst es nicht mögen und du darfst es weiterhin kritisieren. Aber du darfst es niemandem verbieten.
    Wenn dir etwas nicht gefällt, beschwere dich, absolut! Dazu brauchst du keine pseudo-moralischen Argumente. Wenn dir etwas unangenehm ist, oder du es eklig findest oder es dich sonst irgendwie stört, dann brauchst du keine weiteren Gründe, um dich darüber zu beschweren.

    @Salbatanu Danke für den Link. Ich habe mal ein bisschen weitergelesen und stimme dem Autor zu. Er geht sehr schön auf die verschiedenen möglichen moralischen Bedenken ein und argumentiert schlüssig dagegen. Er bringt auch gute Argumente dafür, dass Pädophilie nicht als Störung oder Krankheit zu betrachten ist.

    Ich glaube aber nicht, dass das Jugendschutzgesetz hier relevant ist. Dass Lolicon nicht in Kinderhände gehört, finde ich ziemlich offensichtlich. Die Diskussion macht nur Sinn, wenn wir über Erwachsene reden.

    @SvENSEI ~ und @Chojin

    So wie ich das sehe läuft die Diskussion hier auf zwei verschiedenen Ebenen, die ich einzeln ansprechen möchte.

    1. Kritik an Anime als Form von Kunst/Unterhaltung

    Kurz als Kontext: Ich glaube Anime ist sowohl Kunst als auch Konsumgut. Der künstlerische Wert einer Serie hängt davon ab, welche Serie es ist und wer sie schaut. Dem Medium insgesamt jeglichen künstlerischen Wert abzusprechen finde ich falsch.

    Nein, es würde sich natürlich nicht der Höllenspalt unter meinen Füßen auftun. Allerdings würde ich, wenn ich Animes mit SDM weiter empfehlen würde, SDM auch gleichzeitig unterstützen. Und ich denke dass es mittlerweile deutlich geworden sein sollte, dass ich genau das nicht tun will. Denn wie unterstützt man Animes am besten? Indem man sie schaut und anschließend Leuten weiter empfehlt, sodass es immer mehr und mehr schauen. Natürlich werde ich als Einzelperson die Population des Animes niemals stoppen können, aber ich kann dennoch für meine Prinzipien einstehen.
    Abgesehen davon gibt es bestimmt genügend Leute, die sich auf jeden Fall ihre eigenen Gedanken dazu machen würden, wenn ich ihnen Animes mit SDM empfehle und es gibt bestimmt auch genug Menschen die einen dann als verschroben oder pervers ansehen würden. Ein Vorurteil, was es bei Animefans vermutlich auch allgemein gibt, durch SDM aber noch weiter gefördert wird.

    Hier gebe ich @SvENSEI ~ definitiv recht. Einzelne Szenen können durchaus das Gesamtwerk runterziehen und dann ist Kritik absolut angebracht. Den Nadeko Snake Arc von Bakemonogatari z.B. finde ich so geschmacklos, dass er meine Meinung von der Serie insgesamt deutlich drückt. Ich würde gerne weniger solche Szenen in meinen Anime sehen, deshalb muss ich mir genau überlegen, ob ich die Serie unterstützen und weiterempfehlen will.

    2. Gesetzliche Regulierung von Animes

    Ich bin der Meinung, dass SDM in Anime und Manga pädophilie erzeugen und/ oder fördern kann sowie pädophile Übergriffe fördern können und deshalb gesetzlich geregelt werden sollten.
    Du bist der Meinung (Wenn ich es richtig verstanden habe), dass SDM in Anime und Manga bereits bestehende pädophile Neigungen befriedigen und somit Übergriffe vermeiden können, weswegen es keiner gesetzlichen Regelung bedarf (Ähnlich dem "Killerspiel-Diskurs" der irgendwann in den 00ern aufkam und bis heute anhält).

    Hier stehe ich dagegen auf @Chojins Seite. Auf reine Vermutung hin die Kunstfreiheit derart einzuschränken finde ich falsch. Zudem würde ein solches Verbot den Konsumenten in seiner Mündigkeit beschneiden. Erwachsene Menschen sollten das Recht haben selbst zu entscheiden, welche Medien sie konsumieren. Diese Freiheit, sowohl auf der Seite des Künstlers, als auch des Konsumenten, ist sehr wertvoll. Daher sehe ich die Verantwortung auf der Seite derer, die es verbieten wollen, nachzuweisen, dass die Medien so schädlich sind, wie sie behaupten.

    Streaming-Boykott allgemein

    Ich zitiere hier oft besonders dieses Video. Und ich stimme ihm bei jedem Punkt zu. Die Anime Industrie an sich ist kompletter Trash.

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    Erstmal zu dem Video von Uniquenameosaurus. Ich hatte davon schon vor einer Weile gehört, als das Video seine Runden gemacht hat. Damals hatte ich es mir nicht angeschaut, weil schon der Titel so offensiv gegenüber meinen Moralvorstellungen war, dass ich mich nicht damit auseinandersetzen wollte. Naja, jetzt habe ich es doch getan. Die Kritik an Streamingseiten ist nicht ganz von der Hand zu weisen, aber der zentrale Aufruf Crunchyroll zu boykottieren und stattdessen auf illegale Seiten zurückzugreifen ist, da stimme ich @Akela zu, gequirlter Unsinn. Sicher, wenn man so unzufrieden mit dem Angebot der legalen Streamingseiten ist, dann sollte man sie auch nicht unterstützen. Meiner Ansicht nach verliert der Boykott aber in dem Moment jegliche moralische Autorität, wo dazu aufgerufen wird, illegale Seiten zu benutzen. Ich finde ein Boykott ist bedeutungslos, wenn man dabei auf nichts verzichtet. Auch wenn man die moralische Komponente außer Acht lässt, finde ich die Strategie, legale Anbieter mittels Boykott zur Innovation zu zwingen, höchst suspekt. Schon die Idee, den westlichen Anime-Markt an den Rande des Abgrunds zu bringen, in einer Art "sink-or-swim"-Szenario, hat irgendwie psychopathische Züge. Wer garantiert, dass das überhaupt funktioniert? Das ist ein immenses Risiko. Im schlimmsten Fall könnte das Jahre von Fortschritt im westlichen Markt zunichte machen. Das ist kein Risiko, was ich bereit bin einzugehen.

    Als weiteren Kontext zu dem Video empfehle ich die Antwort von Digibro sowie das Video mit Daten zur Anime-Streaming-Industrie von AniNews, worauf sich Uniquenameosaurus hauptsächlich bezieht. (und was btw eine Antwort auf ein früheres Video von Digibro war, das ich hier auch schon gepostet hatte - so schließt sich der Kreis, lol)

    Exklusive Lizensen

    Exklusive Lizensen sind immer schlecht für den Endnutzer, aber eben auch ein effektives Mittel, die eigene Plattform attraktiver zu machen. Und Anime ist kaum das einzige Medium, das sich mit dem Problem herumschlagen muss. Normale Streamingservices, Fernsehsender und auch Videospielkonsolen nutzen allesamt exklusive Lizensen um einen Wettbewerbsvorteil zu ergattern. Das größere Problem ist, dass es vollkommen willkürlich erscheint, welche Serien auf welchem Service landen. Dass Netflix Originals auf Netflix landen und von Nintendo entwickelte Spiele nur auf Nintendo-Konsolen ist logisch, aber bei Anime ist kaum eine solche Logik zu erkennen. Insbesondere Crunchyroll versucht einfach so viele Lizensen zu bekommen, wie möglich.
    Aber es gibt auch ein paar mögliche Lösungen für das Problem. 1) Die Anime-Streaming-Services schließen sich zusammen und bieten ein gemeinsames Paket an, was alle Dienste abdeckt und dann günstiger ist, als alle einzeln zu abonnieren, wie @K-On!! es schon vorgeschlagen hat. Leider habe ich nicht so viel Hoffnung, dass so etwas in der nahen Zukunft passiert. Das Projekt der deutschen Publisher, Akibapass, was auch in die Richtung ging, ist vor kurzem erst gescheitert. Außerdem haben große Unternehmen wie Netflix und Amazon, die sich mit Anime nur nebenbei beschäftigen, kaum einen Grund sich mit Crunchyroll etwa zusammenzuschließen.
    2) Anime-Studios bieten ihre Werke direkt an. Es gibt schon länger Gerüchte, dass Studio Trigger an einem Patreon arbeitet. Es wäre durchaus denkbar, dass man, wenn man genug für den Patreon bezahlt, einfach direkten Download oder Streaming-Zugang zu allem, woran Trigger arbeitet, bekommt. Damit man den Content auch im Ausland genießen kann, bräuchte es natürlich noch Untertitel, aber auch das wäre kein unlösbares Problem. Diese Lösung würde mir am besten gefallen, da es die Notwendigkeit für viele Mittelmänner beseitigt, aber ob etwas daraus wird steht noch in den Sternen.
    3) Die Streaming-Dienste haben einen vorhersehbareren Katalog. Das ist meiner Ansicht nach die realistischste Lösung, da sowohl Netflix als auch Crunchyroll gerade schon viel Geld darauf verwenden sich in den Produktionsprozess von Anime zu integrieren. Wenn ein Streaming-Dienst direkt für die Produktion einer Serie bezahlt, wäre es sehr viel gerechtfertigter, dass sie auch die Exklusivrechte an dieser Serie haben.

    Weitere Kritik an Crunchyroll

    Ich gebe @Twofu recht, dass Crunchyroll mehr tun könnte, um die User Experience zu verbessern. Clip-Archive, MAL-Integration oder Download-Möglichkeiten wären alles vernünftige Verbesserungen für die Nutzer. Momentan ist CR eher darauf fokussiert in der japanischen Industrie Fuß zu fassen und sich stärker bei der Produktion zu beteiligen, und das finde ich auch gut. Ich will, dass der westliche Markt in Japan stärker berücksichtigt wird, damit unsere Interessen dort mehr Gewicht haben. Insgesamt finde ich einfach nicht, dass Crunchyrolls Angebot so schlecht ist, dass man es boykottieren muss. Für 5€ im Monat haben sie meiner Meinung nach ein ansehnliches Angebot.

    Ich habe LWA vor kurzem beendet.

    einziger Kritikpunkt bis jetzt ist das es mir ein wenig zu Slice of Life mäßig ist, und zu wenig Handlung bei rüberkommt.

    So ähnlich ging es mir auch. Die Serie ist aber einfach sehr episodisch und der Plot ist nicht besonders komplex. Einige Episoden fand ich definitiv stärker als andere. Die Episoden, die sich auf einzelne Nebencharaktere konzentrieren fand ich meist am besten, besonders die für Sucy (die beste Episode der ganzen Serie imo, ich habe so sehr gelacht), Amanda und Diana.

    Was den übergreifenden Plot angeht, waren die interessantesten Aspekte für mich Akkos Beziehungen zu Ursula und Diana und wie die sich im Laufe der Serie verändert haben.

    Spoiler anzeigen

    Die Offenbarung, dass Akkos magisches Potential von Chariot absorbiert wurde, hat emotional am stärksten eingeschlagen, aber auch die Stelle, als Ursula sie vor den Sporen beschützt hat, war sehr gut in der Beziehung.

    Eine interessante Thematik, die sich durch die Serie gezogen hat, war die Beziehung zwischen Künstlern und ihrem Publikum. Der Druck, der mit Ruhm einhergeht, z.B. wurde schon in Lottes Episode angesprochen, lange bevor man etwas über Chariots Werdegang erfahren hat.

    Ich kann nicht verschweigen, dass ich vom Finale des Hauptplots etwas enttäuscht war, weil ich auf ein Meisterwerk wie Kill la Kill gehofft hatte. Die Hauptabsicht von LWA ist aber einfach von Moment zu Moment Spaß zu haben und zu unterhalten, und das gelingt meistens, auch dank Triggers gewohnt ausgezeichneter Animation.

    Ich habe vor einigen Tagen Doki Doki Literature Club! gespielt. Das ist eine kostenlose Visual Novel/Dating Sim mit einem Horror-Twist. Aufgrund der Struktur des Spiels kann ich nicht so viel dazu sagen, ohne in Spoiler-Territorium vorzudringen, nur so viel: Die Grundidee des Spiels ist, dass man dem Literaturklub der High School beitritt, der voller süßer Mädchen ist. Jeden Tag muss man ein Gedicht schreiben, und je nachdem welche Worte man wählt, kann man mehr Zeit mit einzelnen Mädchen verbringen und mit ihnen flirten. Eines der frühen Highlights waren für mich die Gedichte, die die Mädchen selbst schreiben. Sie haben alle ihre eigenen interessanten Schreibstile, die zu ihrem Charakter passen.
    Das Spiel ist wie gesagt kostenlos und in ca. 6-7 Stunden durchzuspielen. Ich empfehle es sehr für alle Freunde von experimentellen und ungewöhnlichen Spielen.

    Nun zu den Spoilern:

    Spoiler anzeigen

    Ich fand es sehr interessant wie die Warnung über die verstörenden Inhalte ganz zentral an den Anfang des Spiels gestellt wurde. Ich habe von Anfang an nach Hinweisen auf diese Aspekte gesucht, aber die ersten ca. 3 Stunden hat das Spiel strikt darauf bestanden die Dating Sim-Fassade aufrecht zu erhalten. Die einzigen Hinweise fanden sich in manchen der Gedichte. Besonders Monikas Gedichte waren von Anfang an sehr verstörend.

    Obwohl ich Sayoris Selbstmord habe kommen sehen, fand ich ihn sehr gut inszeniert. Und die Glitches, die aus dem Löschen ihrer chr.-Datei resultierten, haben den zweiten Durchlauf echt verstörend gemacht. Yuris langsamer Abstieg in den Wahnsinn hat mich absolut gefesselt.

    Das Highlight war für mich aber Monika selbst (ganz abgesehen davon, dass "Just Monika" so ein gutes Meme ist). Ich habe bestimmt 2 Stunden nur ihr zugehört, wie sie über alle möglichen Themen redet. Ihre offene "no bullshit"-Art war sehr erfrischend nach 5 Stunden von Dating Sim-Klischees. Alles was sie gesagt hat, hat sich irgendwie echter angefühlt. Irgendwann musste ich sie schweren Herzens aber doch löschen, weil ihre Lines angefangen haben sich zu wiederholen - aber erst nachdem ich ihre .chr-Datei auf meinen USB-Stick kopiert hatte.

    Dass sie am Ende tatsächlich ein Lied mit Piano-Begleitung gespielt haben, war ein absoluter Genie-Streich. Bei all dem Horror hatte das Spiel damit doch ein positives, hoffnungsvolles Ende. Insgesamt ist die Message von DDLC, wie ich sie verstanden haben, dass Dating Sims kein Ersatz für echte Beziehungen sind. Die Horror-Elemente und Meta-Aspekte dienen alle dazu, den Dating Sim-Klischees ihre Romantik zu rauben, und zu zeigen wie dysfunktional eine Beziehung zwischen echten Menschen und 2D-Charakteren ist.

    Franchise: Danganronpa
    Entwickler: Spike Chunsoft
    Publisher: Spike Chunsoft/NIS America
    Genre: Visual Novel, Murder Mystery


    Überblick:
    In diesem Thread geht es um die Videospiele im Danganronpa-Franchise, von denen es 4 gibt, in Release-Reihenfolge:
    - Danganronpa: Trigger Happy Havoc
    - Danganronpa 2: Goodbye Despair
    - Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls
    - Danganronpa V3: Killing Harmony

    Bis auf das Spinoff Ultra Despair Girls haben alle Einträge dieselbe Prämisse und dasselbe Spielprinzip: Eine Gruppe von Highschool-Schülern wird vom sadistischen Teddybären Monokuma festgehalten. Man selbst spielt jeweils einen dieser unglücklichen Teenager. Wer entkommen will, muss einen seiner Mitschüler umbringen, aber ohne dabei erwischt zu werden. Nach jedem Mord wird ein Class Trial abgehalten, in dem die Überlebenden diskutieren und am Ende abstimmen, wer den Mord begangen hat. Wenn die Mehrheit sich für den richtigen Täter entscheidet, wird dieser auf kreative und grausame Weise bestraft; andernfalls gewinnt der Täter seine Freiheit und alle anderen werden stattdessen bestraft.

    Der Spielablauf gliedert sich in drei Abschnitte, die sich nach jedem Mord zyklisch wiederholen. Im Daily Life gibt Monokuma zunächst ein Motiv bekannt, das die Schüler dazu bringen soll, sich gegenseitig umzubringen. In diesem Abschnitt erkundet man seine Umgebung in First Person-Perspektive und interagiert im Visual Novel-Format mit seinen Mitschülern. Am Ende des Daily Life geschieht ein Mord. Im Deadly Life muss man nun Beweismittel und Zeugenaussagen sammeln, um den Mord aufzuklären. Spieltechnisch ist dieser Teil identisch mit dem Daily Life. Sobald man alle Beweise gesammelt hat findet das Class Trial statt. Die gesammelten Beweise werden hier zu sogenannten Truth Bullets. Während der Debatte, um den Mörder zu entlarven, bewegen sich die Aussagen der Mitschüler über den Screen. Um zur Wahrheit zu gelangen muss man Widersprüche auflösen, indem man falsche Aussagen mit den passenden Truth Bullets abschießt. Neben diesen sogenannten Nonstop-Debates gibt es im Class Trial noch andere Minigames, die man bestehen muss, um den Täter zu finden. Sobald man die Schuld des Mörders bewiesen hat, wird dieser exekutiert und der ganze Vorgang wiederholt sich.

    Im Spinoff Ultra Despair Girls spielt man die kleine Schwester des Protagonisten aus dem ersten Teil und bekämpft ganze Horden von Monokumas in einem Third-Person-Shooter mit Puzzle-Elementen.

    Warum Danganronpa?
    Die größte Stärke von Danganronpa sind ohne Zweifel die Charaktere, denn jeder der Schüler hat ein besonderes, offiziell anerkanntes Talent, das ihn auszeichnet. Solche Talente können alles mögliche sein, von offensichtlichen Disziplinen wie Baseball oder Programmieren bis zu eher fragwürdigen Talenten wie Wahrsagen oder einem Firmenerben. Außerdem haben die Charaktere alle sehr gute Designs und ausgefallene Persönlichkeiten, die auf interessante Weise mit ihrem Talent verbunden sind.

    Eine weitere Besonderheit sind die Stimmungswechsel. Trotz der extrem düsteren Situation, hat Danganronpa einen sehr großen Comedy-Anteil. Selbst in den schockierendsten Szenen schrecken die Spiele nicht davor zurück vollkommen geschmacklose Witze zu machen. Besonders das Maskottchen der Serie, Monokuma, verkörpert diese Dualität. Er sieht lustig und harmlos aus, ist aber extrem grausam dabei, seinen Willen durchzusetzen, und genießt ganz offen das Leiden der Schüler. Er nimmt dabei keinerlei Rücksicht auf die Gefühle seiner Opfer und macht gerne Witze auf Kosten derer, die gerade erst gestorben sind. So trägt die Comedy viel zur düsteren Atmosphäre bei und wird im Gegenzug von den Tragödien genährt. Beide Aspekte unterstützen sich gegenseitig.

    Danganronpa V3:
    Ich habe vor kurzem den neuesten Eintrag im Franchise beendet. Meine ersten Eindrücke zu V3 hatte ich ja schon in einem anderen Thread gepostet. Hier möchte ich noch meine finalen Gedanken zum Gesamtspiel kundtun.

    Spoiler für V3

    Das Highlight des Spiels war für mich immer noch das erste Chapter. Ich kann es absolut nicht glauben, dass Kaede vor meinen Augen einen Mord geplant und ausgeführt hat, ohne, dass ich es gemerkt habe. Ich hatte mir vorher schon gedacht, dass es cool wäre, wenn der eigene Hauptcharakter mal einen Mord begehen würde, aber ich habe es trotzdem überhaupt nicht kommen sehen. Das hat mich so hart geflasht. Bestes Chapter in der gesamten Danganronpa-Serie für mich.

    Zum Ende: WTF?! Immer wenn ich denke, dass Danganronpa mich nicht mehr überraschen kann, erwischt es mich nochmal. Ich hab das ganze Class Trial von dem Moment an, wo Tsumugi sagt, dass alles fiktiv war, nur gelacht, durchgehend. Es fühlte sich an, als würde Spike Chunsoft auf extrem umständliche Art sagen, dass sie keine Lust mehr auf Danganronpa haben. :D
    Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es noch ein Danganronpa geben wird. Was sollen sie von hier aus denn bitte noch machen? Wenn man einmal so Meta geworden ist, kann man nicht mehr zurück.

    Ich habe auch eine Theorie gesehen, dass Tsumugi gelogen hat, und die Hope's Peak Saga tatsächlich passiert ist, aber ich glaube das ist nicht besonders relevant. Ich glaube es ist bewusst so gemacht, dass man unmöglich sagen kann, was jetzt real war und was nicht. Die zentrale Botschaft des Spiels ist, dass die Realität im Auge des Betrachters liegt. Ich fand es sehr schön, wie sie das Thema Lüge gegen Wahrheit aufgebaut haben, dadurch, dass man selbst lügen konnte und musste, und durch Kokichis ganzen Arc, und es dann auf die Frage Realität gegen Fiktion angewandt haben. Irgendwo haben sie schon recht: Fiktion kann definitiv die Realität beeinflussen.

    Wenn V3 wirklich das letzte Danganronpa ist, ist es auf jeden Fall ein würdiges Ende für die Serie.

    Ich habe die Tage angefangen Danganronpa V3: Killing Harmony auf der PS Vita (aka 200€ Danganronpa-Maschine) zu spielen und bin inzwischen in Chapter 4 angelangt.

    Zu Beginn war ich etwas skeptisch, ob die neuen Charaktere mit denen aus SDR 2 mithalten können, aber inzwischen gefallen sie mir sehr gut. Besondere Favoriten sind die extrem vulgäre Erfinderin Miu, die faule Magierin Himiko, die darauf besteht, dass sie echte Magie benutzt, und keine Tricks, sowie der pathologische Lügner Kokichi, selbsternannter Anführer einer geheimen bösartigen Organisation, der Komaeda ernsthafte Konkurrenz macht im Rennen um den Titel "Selbstgefälligster Mistkerl".

    Neben den abgedrehten Charakteren waren die wichtigsten Aspekte von Danganronpa schon immer die kreativen Morde, die zu spannenden Class Trials führen, sowie die übergreifende Storyline, die immer wieder voller unerwarteter, schockierender Wendungen steckt. Beide Aspekte sind in V3 noch extremer als in den Vorgängerspielen. Eine neue Mechanik insbesondere macht die Class Trials in V3 wirklich nervenaufreibend: Die Fähigkeit zu lügen. Jedes der Truth Bullets lässt sich invertieren, um einen Meineid zu leisten und die anderen Teilnehmer zu täuschen. Mechanisch gesehen ist das immer noch nur ein Puzzle. Manchmal muss man eben lügen, um das Class Trials voranzubringen. Aber auf der emotionalen Ebene läuft es mir jedes Mal kalt den Rücken runter, wenn "Perjury!" auf dem Bildschirm steht, da die eigene Argumentation somit nicht mehr auf Beweisen basiert und angreifbar wird.

    Die übergreifende Story ist soweit noch sehr vage, wie es ja typisch ist für Danganronpa, aber schon in den ersten paar Chapters wirft das Spiel geradezu um sich mit verschiedensten Andeutungen auf Sci-fi, Okkultes und verschwörungstheoretische Erklärungen für die Situation um das Killing Game. Und die Plottwists sind schon jetzt absolut jenseits von gut und böse. Das erste Chapter von V3 kann sich ohne Probleme mit etwa Chapter 5 von SDR 2 messen, was emotionale Wucht angeht.

    Auf der Vita gibt es leider ein paar Performance Probleme, die sich in langsam ladenden Texturen niederschlagen, aber dafür ist man mit dem Handheld flexibler als mit der PC oder PS4 Version, deshalb bevorzuge ich die Vita-Version.

    Insgesamt ist V3 next level Despair. Ich freue mich auf jeden Fall schon weiterzuspielen, um zu sehen, was Monokuma noch so auf Lager hat.

    Gestern habe ich endlich Pyre durchgespielt. Schon Bastion fand ich genial, und spätestens seit Transistor ist Supergiant Games mein absolutes Lieblingsentwicklerstudio.

    Auch mit ihrem dritten Spiel haben die Entwickler bei Supergiant wieder bewiesen, dass sie die ästhetisch besten Spiele auf dem Markt produzieren. Auf der visuellen Seite glänzt das Spiel mit wunderschönen Farben und Animationen. Sowohl die Charakterdesigns als auch die Hintergründe haben einen mystischen Charme. Der Soundtrack ist wieder vom genialen Darren Korb und trägt fundamental zur Atmosphäre des Spiels bei.

    Soweit zu den Ähnlichkeiten mit Bastion und Transistor, das eigentliche Gameplay ist radikal anders als bei den Vorgängern. Die Hauptmechanik ist ein 3-gegen-3 Sportspiel, ähnlich zu Basketball, mit Kampfelementen in Form von Auren, mit denen man Mitglieder des gegnerischen Teams zeitweise aus dem Spiel nehmen kann. Diese Matches sind Teil eines Turniers, verbunden durch eine Art Visual Novel bzw Choose-your-own-Adventure, während derer man Zeit hat, die Charaktere und Welt von Pyre besser kennenzulernen. Ich muss zugeben, dass ich das "Kampf"system lange als sehr ungewohnt empfand, mitunter sogar frustrierend, weil es so anders war als alles, was ich bisher gespielt hatte. Mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt, aber einige Mechaniken, insbesondere das Werfen und die Sprungabwehr, habe ich bis zum Ende nicht gemeistert. Das System hat ein hohes Maß an Tiefe, aber es ist nicht so intuitiv wie etwa Bastion oder Transistor.

    Ein weiterer großer Unterschied zu den anderen Supergiant-Spielen ist der Fokus der Story. Bastion und Transistor haben sehr viel Zeit damit verbracht die Geschichten ihrer fantastischen Welten zu erzählen. Direkte Gespräche zwischen Charakteren waren aber sehr selten. Pyre dagegen konzentriert sich ganz auf seine Charaktere, ihre Geschichten, Ambitionen und Träume, Fehler und Ängste, und wie sie miteinander interagieren. Das soll nicht heißen, dass die Welt von Pyre weniger interessant wäre, als bei den bisherigen Supergiant-Titeln. Im Gegenteil, das Mythologie-durchtränkte Setting von Pyre fühlt sich detaillierter und besser durchdacht an, aber die meisten dieser Details sind nur in optionalen Texten zu finden. Pyre hat nicht den omnipräsenten Erzähler von Bastion oder Transistor, der die Welt und ihre Geschichte ganz natürlich während des Spielens erklärt, sondern man muss diese selbst zwischendurch lesen, wenn man mehr darüber wissen will.

    Das wirklich geniale an Pyre ist die Art, wie es den Entscheidungen des Spielers Bedeutung verleiht. Erstmal ein bisschen Kontext: In Pyre spielt man einen Ausgestoßenen, der aus dem Commonwealth in die Downside verbannt wurde. Zusammen mit einer Gruppe weiterer Ausgestoßener versucht man seine Freiheit zurückzugewinnen, um ins Commonwealth zurückkehren zu können. Die einzige Möglichkeit dazu stellt das oben genannte Sport-Turnier dar. Nur wer sich in den sogenannten Riten beweist, wird befreit. Das besondere dabei ist, dass es kein Game Over gibt. Auch wenn man ein Match verliert, geht die Story weiter und man muss mit den Konsequenzen dieser Niederlage leben. Und manche Niederlagen können wirklich verheerend sein, weil die Freiheit der eigenen Teammitglieder, alles Charaktere, die man liebgewonnen hat, auf dem Spiel steht. Jeder der Charaktere hat eigene Motivationen dafür, die Downside verlassen zu wollen, aber auch Aspekte, die es ihm oder ihr schwer machen Abschied von diesem Ort zu nehmen. Daher fühlt man sich direkt für ihr Glück verantwortlich.
    Aber auch die Gegner, gegen die man antritt, haben viel Persönlichkeit und kämpfen um ihre eigene Freiheit. Das macht das Resultat der einzelnen Riten noch komplizierter, je nachdem wie sehr man mit dem Gegner sympathisiert. Einmal musste ich in einem extrem wichtigen Match gegen ein Team spielen, gegen das ich bisher nur verloren hatte, und ich war noch nie so nervös. Am Ende habe ich aber gewonnen und diese Erleichterung hat den Sieg umso lohnender gemacht. Solche Rivalitäten machen das Turnier sehr lebendig.

    Tatsächlich ist das System noch ein bisschen heimtückischer, aber dafür muss ich einen zentralen Aspekt, wie die Riten genau funktionieren, spoilen:

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    Anfangs denkt man, dass das ganze Team gemeinsam befreit wird, aber tatsächlich gibt es regelmäßig besondere Befreiungsriten, bei denen immer nur genau ein Mitglied des Gewinnerteams befreit wird. Man muss also jedes Mal wählen, welches Teammitglied man versuchen will, zu befreien. Und wenn es einem gelingt, ist dieses Teammitglied tatsächlich für den Rest des Spiels weg. Man kann nicht mehr mit ihm interagieren und ihn auch nicht mehr im eigenen Team verwenden. Der zweite Punkt ist besonders bitter, weil man einen der drei Charaktere mit dem höchsten Level zur Befreiung wählen muss. Es ist also immer ein Charakter, mit dem man schon viel gespielt hat, und der sich in der eigenen Strategie bewährt hat. Aber schon die einfache Abwesenheit eines liebgewonnenen Charakters hat emotionales Gewicht. Es ist ein ähnliches Gefühl wie bei den Danganronpa-Spielen, wo der Cast immer kleiner wird, nur dass man hier selbst entscheiden muss, von wem man potentiell für immer Abschied nimmt. Dabei stehen zwei emotionale Aspekte gegeneinander: Fast alle Charaktere wünschen es sich, befreit zu werden. Also will man die eigenen Lieblingscharaktere zuerst befreien, weil sie es am meisten verdienen und man sich wünscht, dass sie glücklich werden. Aber gleichzeitig sind das auch die Charaktere, die man am meisten vermisst, wenn sie weg sind.

    Das Spiel zwingt einem eine schwierige Entscheidung auf: Entweder man nimmt bitteren Abschied von einem liebgewonnenen Charakter und kämpft mit Überzeugung (denn, wenn man nicht überzeugt ist, kann man leichter besiegt werden), um ihn zu befreien; oder man verliert und behält seine Lieblingscharaktere, muss aber mit der Enttäuschung der Niederlage zurechtkommen und damit, dass man ihnen den Zugang zum Glück verwehrt hat. Diese hohen Einsätze, sowohl spiel- als auch storytechnisch, machen jeden Befreiungsritus extrem spannend und wichtig.

    Es ist auch faszinierend, wie diese Meta-Aspekte zum zentralen Thema der Geschichte passen: Freiheit. Alle Charaktere streben nach Freiheit und haben eigene Vorstellungen, was Freiheit bedeutet, und auch als Spieler wird man angehalten, sich dazu Gedanken zu machen. Der Spieler selbst ist aber sehr frei in seinen Entscheidungen. Mit dieser Freiheit kommt jedoch auch große Verantwortung. Man muss mit den Konsequenzen seiner Entscheidungen leben. Das ist kein besonders komplexer Gedanke, aber das Spiel verdeutlicht ihn sehr gut, ohne ihn jemals direkt auszusprechen. Die Fähigkeit Ideen durch Mechaniken und interaktive Elemente zu kommunizieren ist das großartige Potential, das Videospiele so einzigartig macht. Nur wenige Spiele (Undertale, NieR:Automata und Brothers: A Tale of Two Sons sind die einzigen, die ich bisher gespielt hatte) nutzen dieses Potential tatsächlich, und Pyre ist nun Teil dieses exklusiven Clubs.