Ich fange mal mit ein paar allgemeinen Anmerkungen an. Aufgefallen ist mir an der deutschen Übersetzung, dass doch einige englische Wörter auftauchen, aus Gründen, die ich nicht nachvollziehen kann, z.B. "Punch" anstelle von "Schlag" oder "Shit" anstelle von "Scheiße" bzw. dem allgemein gebräuchlichem "Mist". Sowas bringt mich dann immer ziemlich raus. Abgesehen davon sind mir zudem die Teile mit der "Jugendsprache" ein Dorn im Auge. Die ist ziemlich klischeehaft und ich kenne zumindest kenne Person, die so spricht oder gesprochen hat (liegt aber vielleicht auch daran, dass ich auf dem Lande aufgewachsen bin). Natürlich kann ich nicht sagen, ob es im Original ebenso ist, oder es bei der Übersetzung eingefügt wurde. Was das Geschriebene an sich angeht, so sind mir nur wenige Fehler ins Auge gesprungen (Wort vergessen, Komma zu wenig und sowas).
Der Manga selbst...hm, der Stil ist teilweise ok. Um ehrlich zu sein, die erste Seite hatte mich wirklich direkt verschreckt....so mit den Lippen...aber zum Glück sind die in der Geschichte dann weniger schlimm. Was trotzdem nicht so toll bleibt, die riesigen Augen, die gerade bei Ayaka ungünstig wirken (eine Brille, die nur 50% des Auges überdeckt). Die Zeichnungen insgesamt sind weder gut noch schlecht. Was im Fokus steht, wurde entsprechend gezeichnet und was sich im Hintergrund tummelt, wurde "skizziert" - das Übliche eben. Was komisch ist...so relativ am Anfang, da wechselt Mayu ihre Ohrringe von Panel zu Panel ziemlich schnell (Ohrstecker -> Ohrring -> Ohrstecker). Es wundert mich, dass es dem Autor nicht aufgefallen ist, da man gerade am Anfang ja noch mehr Acht auf so etwas gibt.
Zu den Charakteren und der Geschichte...uff. Generell sehe ich das alles relativ negativ. Wenn man bedenkt, dass die Mädchen 17/18 Jahre alt sein sollen, so handeln und denken sie doch extrem unüberlegt und naiv. Das fängt bei simplen Fragen wie: "Wer liegt richtig, wer liegt falsch" an und hört beim physischen Verhalten auf. (Sie fahren nach Tokio um...was zu tun? Die meisten wollen es dem Typen "heimzahlen", weil er Moe (doofer Name übrigens) verlassen hat und sie indirekt durch ihm einen Selbstmordversuch hinter sich hat (müsste sie nicht eigentlich hinüber sein, wenn man bedenkt, dass der Schnitt schon relativ vertikal gewesen ist?). Sie selbst haben wenig Ahnung, was die Radioaktivität angeht, aber wenn jemand noch weniger als sie hat (zum Beispiel ein Junge aus Tokio, der davon nicht betroffen ist), dann wollen sie ihm an die Kehle? Klar ist man emotional mitgenommen, aber normalerweise setzt man sich dann nicht ins Auto und fährt los nach Tokio, um den ehemaligen Freund zu treffen....und dann absolut nichts zu tun. Sie hätten ja versuchen können, ihn etwas aufzuklären. Das ist aber auch nicht passiert. Stattdessen quatschen sie ihn voll, und das war's. (Übrigens, die anderen Besucher des Cafés sind in dem einen Panel plötzlich alle verschwunden.) Zudem ist es fraglich, wie wichtig er überhaupt gewesen ist. Immerhin war das (wahrscheinlich wirklich) ein arrangiertes Ding und eine Fernbeziehung ist doch immer noch etwas anderes. Dementsprechend ist das Hauptproblem (für Moe) das, was er gesagt hat...nämlich mit "Frauen aus Fukushima" und blabla. Was mich nur wundert und was mich danach gestört hat (auf dem Fest mit der rauchenden Lehrerin (grml)), dass ihr Freund als Gegenbeispiel verwendet wird. Warum? Als 17/18-jährige Personen sollte man kritisches Denken beherrschen und wissen, dass nicht alle Männer (oder Menschen) so denken. Sicherlich kann man nun sagen, dass es als Symbol dient, da es vor ihren Augen passiert und sozusagen laut ausgesprochen wird, aber trotzdem...
Was mich auch immer überrascht (aber nicht nur in Manga, sondern auch im realen Leben), dass Leute einfach nicht miteinander reden. "Beste Freunde", blabla. Aber anscheinend ist das nicht gut genug, um sich ihre Sorgen und Ängste mitzuteilen. Was Fumi (wie kommt keisuke auf Yumi?) angeht, so ist sie wie im oberen Post bereits gesagt, eher ein "plot device". Aus ihrer Sicht wird alles beleuchtet und sie ist sozusagen der Beobachter bzw. sie ist sogar der Ersatz für den Leser, finde ich zumindest, da mit ihr bisher noch absolut nichts passiert ist. Moe hatte ihren kurzen Stint, allerdings wirkte sie auch eher wie ein "plot device", da sie nur dazu gedient hat, die Situation in Fukushima weiter zu beleuchten und manche Themen aufzugreifen und danach verschwunden ist. Mit Ayaka ist bisher noch nicht viel passiert und Mayu...ja. Ob die "Schickimicki-Tante" wirklich Reis anbauen wird, na ja, ich bezweifle es eigentlich. Menschen ändern sich nicht plötzlich um 180 Grad, außer es passiert etwas Großes. Das ist definitiv der Fall gewesen, aber wenn man die letzte Szene mit dem Nagel bedenkt (auch wenn die hoffentlich komödiantisch gemeint war), naja. Ich bin aber auch generell nicht der Fan von ihrer Art Typ, dementsprechend hat sie einen harten Stand bei mir.
Ach ja, es gibt ja auch noch Fumi + Tamaki. Meh. Da bin ich kein Fan davon. Das lässt den ganzen Rest, um ehrlich zu sein, noch eher wie Kitsch wirken.
Mayu wollte vor dem Unglück selber was anderes machen. Nur hat sie dann gesehen, wie schlecht es um ihre Eltern geht und wollte sie anscheinend nicht alleine zurück lassen. Dazu hat vor allem das Fax meiner Meinung nach beigetragen.
Denkst du? Ginji meinte, sie hat den ganzen Sommer gelernt. Das Fax ist aber sicherlich irgendwann während der Sommerferien oder am Ende gekommen, ansonsten hätten es die anderen Beiden sicherlich schon eher von ihr zu Gesicht bekommen. Immerhin waren sie zusammen auf dem Sommerfest und so...