Alles anzeigenBitte jetzt nicht in den falschen Hals bekommen. Ich will damit nicht provozieren. Auch als arbeitender merkt man ja die folgen der Inflation. Ich fragte mich aber, während ich deinen Post gelesen habe, wie es die freiwillig Langzeitarbeitslosen, also wirklich nur die gemeint, welche so leben wollen, immer wieder schaffen, mit dem ALG2 auszukommen und trotzdem ihre Süchte wie Zigaretten und Alkohol zu bedienen? Das wird ja auch immer teurer. Dafür scheint aber immer Geld da zu sein.
Entweder, sie haben Freunde, die ihnen sowas auslegen. Oder sie gehen Schwarzarbeiten. Oder sie verzichten auf andere sachen oder überziehen ihr Konto. Mein Vater hat zb oft Kistenweise Bier gekauft und relativ günstig an seine arbeitslosen Kumpel weiterverkauft oder auch mal verschenkt. Obwohl er eigentlich selber nicht viel hatte, aber als arbeitender halt immer noch mehr, als ein arbeitsloser.
Viele die ich kenne lassen sich auch Zigaretten aus Polen mitbringen, weil günstiger.
Manche sammeln Pfandflaschen aus dem Müll , bringen die weg und kaufen von dem Geld Alkohol. So Personen gibts hier zu hauf.
Es mag von außen immer erstmal so aussehen wie "na der scheint aber ja genug zu haben", aber es ist einfach nicht so. Die finden nur Mittel und Wege, an Geld zu kommen, ohne arbeiten gehen zu müssen. Oder sie nehmen wie gesagt ein überzogenes Konto in kauf. Gibt genug die deswegen hochverschuldet sind.
Besonders wenns um ne Sucht geht, kennen die keinen Schmerz. Hauptsache sie können ihrer Sucht nachkommen.
Ich selber hab auch nur durch Hilfe oder Risiko in Kauf nehmen so viel. Sonst hätte ich vieles jetzt nicht. Und ich leb auch sehr über meine Verhältnisse. Aber mittlerweile denk ich mir immer nur "scheiß drauf", weil ich halt ab und zu auch mal gern ne Freude in meinem Leben haben will. Und ich denke dieses "scheiß drauf", werden sich diese Menschen auch oft genug denken.
Aber ich bin ja zumindest auch keiner, der nicht will. Ich will, aber ich kann nicht (aber hoffentlich bald, damit diese Misere auch mal ein Ende findet. Nur als kranker in Deutschland ist man halt relativ am Arsch, was ich auch bemängeln muss)
Ihr seid da schon viel zu tief drinnen. Passt auf: Grundsicherung (was gerne als Harzen bezeichnet wird) heißt, dass ein menschenwürdiges Existenzminimum gewährleistet wird, weil hallo Grundgesetz. Sprich, wenn ihr wirklich so scharf darauf seid, Menschen in Grundsicherung zu beschneiden, seid ihr nicht nur Feind des Grundgesetzes, sondern auch Menschenfeind. Wo ihr eigentlich hingucken müsst, ist, warum eure Gehälter so abgrundtief bescheiden sind, dass ihr am Rande der Grundsicherung lebt. Sprich, statt neidisch auf Arbeitslose zu schauen, solltet ihr mit eurer Gewerkschaft euren Job auf Fordermann bringen. Wenn sich Arbeit nicht mehr lohnt - und das tut es sich in dem Fall nicht - lasst alles liegen, geht in die Grundsicherung oder geht streiken. Jede andere Ausrede ist Mumpiz. Und was die Menschen mit ihrem Geld machen, ist deren Sache, denn es steht ihnen Schwarz auf Weiß geschrieben zu. Ob die nun Stammgast bei McDonalds sind oder ihren Lungenkrebs ausbrüten, ist deren Sache. Es steht uns nicht zu, die Menschen dafür zu verurteilen.
Sprich, was in Deutschland das echte Problem ist, ist der Niedriglohnsektor. Warum? Weil Deutschland in vielen Bereichen die höchsten Preise der Welt hat, weil der damalige Wohlstand alles nach oben geschossen hat. Da aber Deutschland wettbewerbsfähig bleiben und quasi gegen den Rest der Welt bestehen muss, wird massig Lohndumping betrieben, sprich Billigpersonal von außerhalb importiert oder ein Überschuss an Personal erzeugt, um Rosinen zu picken. Schaut man sich z.B. die Werften an, so fällt schnell auf, dass nur noch die Meyer Werft in Papenburg Schiffe baut, weil alle großen Aufträge an China verlorengegangen sind. Die Restlichen sind entweder pleite gegangen oder warten nur noch Schiffe.
Deutschland ist eine veraltete Krücke, die den globalen Wettstreit verliert. Weil man lieber Billigmüll aus dem Ausland einkauft, statt hierzulande was zu leisten und damit neue Standards zu setzen, mit denen sich auch Geld verdienen lässt. Selbst das 'made in Germany'-Siegel ist mittlerweile ein schlechter Witz, weil man die Standards an den globalen Markt anpassen musste.