Bin nun wieder zu Hause und wollte noch kurz meine Eindrücke vom Konzert und drumherum wiedergeben.
Gibt auf Reddit übrigens noch massig mehr an Erfahrungsberichten und Eindrücken wen es interessiert. Teils auch etwas interessanter als das was ich zu sagen habe, weil ich selber nicht direkt mittendrin war.
Ich selber kam erst am Nachmittag in Düsseldorf an. Im Nachhinein wäre es wohl besser gewesen ich wäre schon bereits am sehr frühen Morgen eingetroffen. Denn ich hätte schon Lust auf etwas mehr Merch gehabt. Dafür stellten sich bereits am Morgen mehrere Leute an. Da war der Stand auf dem Parkplatz noch gar nicht aufgebaut gewesen. Der Merch Verkauf sollte erst gegen 13 Uhr los gehen. Die Schlange war zu der Zeit bereits ellenlang gewesen. Als ich gegen 16 Uhr an die Mitsubishi Electric Halle ankam war die immer noch lang und es sah auch nicht danach aus als würde es da wirklich weiter gehen. Über Discord bestätigten viele, dass es an der Merch Schlange kaum wirklich voran geht. Viele schienen sich erst kurzfristig entschieden zu haben was die kaufen wollten. Ich hatte es auch gar nicht mehr versucht mich an die Merch Schlange anzustellen. Die war auch noch bis zu Beginn des Konzertes nicht wirklich kürzer geworden.
So stellte ich mich an die Schlange vorm Einlass an. Vor Eingang B standen die VIP-Ticketinhaber, die eine halbe Stunde früher rein durften, also 18 Uhr. Der Rest stand vorm Eingang A. Diese Schlange reichte über die Unterführung der S-Bahnstation bis über die U-Bahnhaltestelle hinaus. Nachdem alle VIPs drinne waren wurde die große Schlange vor Eingang A aufgeteilt. Nun konnte man sich auch vor Eingang B anstellen. So ging es auch zügiger mit dem Einlass. Diejenigen weiter hinten, die das nicht wirklich von der Security mitbekommen hatten hatte das erst mal irritiert, aber taten es dann den vorderen einfach nach. Meine leere Wasserflasche durfte ich nicht mit rein nehmen. Ansonsten wurde nur mein Ticket eingescannt und das war es. Abgetastet wurde ich nicht. Hatte wie viele andere aber auch keinen Rucksack mit dabei. Für diejenigen, die mit Rucksack ankamen gab es auf dem Parkplatz an einem Container eine Art Rucksack-Garderobe. Dort konnte man seinen Rucksack abgeben. Eine sehr gute Idee wie ich finde.
In der Halle gab es im Vorraum neben den obligatorischen Snack-Verkaufsständen und überteuerten Wasser und anderen Getränken noch einen weiteren Merch-Verkauf. Da stellte ich mich direkt an in der Hoffnung doch noch was ergattern zu können. Dafür musste ich auch länger warten und vorne wurde es ganz wuselig, da sich die Schlange zu einem ganz großen Menschenhaufen aufgelöst hatte. Erstaunlicherweise kam jeder trotzdem immer paar Schritte vor und niemand schmuggelte sich vor. Als ich dran kam war das meiste gute Zeug schon weg. CDs, Vinyls, Schlüsselanhänger, Kappe, Poster, Sticker. Alles weg. Das einzige was noch da war waren die Hoodies, T-Shirts und Buttons. Auch nach dem Konzert gab es noch massig T-Shirts zu verkaufen. Davon hatten die wirklich verdammt viel auf Lager.
Als ich mein T-Shirt entgegennahm hörte ich noch wie Ado schon zu ihrem ersten Song anstimmte. Daraufhin stürmte ich Richtung Bühne und lief zu meinem Platz. Der war im Oberrang links, Block 13. Ist wie sich herausstellt nicht unbedingt der optimalste Platz. Zum einen ist man doch eher abseits vom Geschehen, vor allem vom Stehplatzbereich, wo die meisten richtig Party gemacht hatten und zum anderen wurde meine Sicht auf Ado zum Großen Teil von den Lautsprechern verdeckt. Ado bzw. ihre Silhouette konnte ich nur sehen, wenn sie sich mal etwas weiter nach hinten bewegte. Die anderen Bandmitglieder konnte ich aber gut sehen und die gingen auch sowas von ab. Vor allem die Keyboarderin und den Gitarristen fand ich richtig stark. Die hatten so viel Power bei ihrer Performance.
Das ich Ado größtenteils nicht sehen konnte tat dem Vergnügen keinen Abbruch. Als ich sie live singen gehört habe wurde mir klar warum ich zum einen auf sie aufmerksam wurde und zum anderen warum sie mich so in den Bann gerissen hatte. Es ist ihre markante Stimme und unbändige Energie mit der sie ihre Songs raushaut und das Publikum in den Bann reißt und ebenso zum abgehen animiert. Ich selber konnte auch nicht wirklich still an meinem Platz sitzen und ging dabei auch mit ab, obwohl ich sonst eine eher ruhige Person bin, die selten aus sich heraus kommt. Ado machte das bei ihrem Konzert aber wirklich von Anfang bis Ende so. Ein Power Song folgte auf den nächsten. Andere Künstler haben etwa mal zwischendrin auch ruhigere Songs, die weniger belastend sind. Bei Ado war das nicht der Fall gewesen. Zwischendurch gab es mal 1-2 Minuten Pausen, wo die "Ado Box" blau leuchtete. Das gab ihr vermutlich die Möglichkeit kurz zu verschnaufen und was zu trinken, während des Publikum unablässig ihren Namen rief.
Dennoch stelle ich es mir enorm anstrengend vor das ca. 90-100 Minuten lang durchzuziehen. Der "Encore"-Teil klappte auch ganz gut. Ab einem Punkt kündigte Ado ihren "letzten" Song an und da war erst mal Ruhe und die Band schien von der Bühne abzutreten. Normalerweise sollte das Publikum da nach mehr Rufen. Im japanischen ist es meine ich "Encore". In Brüssel hatte das nicht wirklich geklappt. Da dachte das Publikum, dass es das wirklich war und der Saal leerte sich dort langsam. In Düsseldorf riefen dann alle wortwörtlich auf deutsch "Zugabe". Fand ich im übrigen ganz gut so. Gibt der Publikumsreaktion eben diese deutsche Note bei einem Konzert in Deutschland.
So kam die Band zurück und weiter ging es noch mit vier Songs. Ist vom Ablauf her natürlich genauso geplant gewesen. Wenn da das Publikum aber nicht mitspielt bzw. wirklich glaubt es wäre schon vor dem "Encore"-Teil vorbei ist es aber schon blöd für die Performer auf der Bühne.
Hervorheben möchte ich auch die tolle Bühnenkulisse und Lichtshow. Auch die Ado Box war in die Show mit eingebunden, was so meine ich so bei anderen Konzerten nicht so zu sehen ist. War wirklich alles schön abgestimmt gewesen und trug eindeutig zum Erlebnis mit bei.
Irgendwann so kur vor 21:45 war dann auch alles endgültig vorbei. In meinem Block hab ich übrigens niemanden gesehen, der während des Konzertes gefilmt oder fotografiert hatte. So sollte es sein. Rückblickend muss ich sagen, dass ein Stehplatz vor der Bühne sicherlich schöner gewesen wäre. Ist zwar viel anstrengender, aber man ist dann wirklich mittendrin und hat so nochmal ein ganz anderes Erlebnis als wenn man abseits auf den Oberrängen sitzt. Werde da auch etwas wehmütig, wenn ich andere Erfahrungsberichte lese von Leuten, die wirklich mittendrin waren. Sollte Ado wieder kommen werde ich auf jeden Fall versuchen ein Stehplatz Ticket vor der Bühne zu ergattern.