"Welche wären denn diese Gründe? kannst Du mir bitte einige nennen und meine Unwissenheit erleuchten? Ich bin gerne bereit zu lernen."
Das schrieben andere jetzt zur Genüge, außerdem kannst du googeln. Leider bekommst du für deinen Beitrag maximal eine ausreichend - von mir. Ganz schön viele Dinge durcheinander geworfen. Deine Vergleiche nagen etwas an der Ungenauigkeit und deine Bezüge sind, offensichtlich, subjektiver Natur, da du keinen wissenschaftlichen Konsens lieferst, sondern nur "Meinung". Was bei Behauptungen dieser Natur bedauerlicherweise wertlos für mich ist. Daher werde ich darauf mal nicht eingehen, da jeder auch seine eigene Meinung verdient hat. Egal wie fernab sie von der Realität ist. Auch, wenn das nicht meinen Ansichten entspricht, respektiere ist das trotzdem mal.
Das war in der Vergangenheit schon so (z.B. die Auswanderung in die neue Welt in mehreren Wellen in den letzten 500 Jahren) und auch noch Heute.
Auswandern bzw. was in extremen Fällen auch Flüchtlingswelle bezeichnet wird, ist genau das gleiche, wie vor hunderten vor Jahren. Die Menschen erhoffen sich durch das verlassen ihrer Heimat, eine Verbesserung ihrer Lebensumstände. Gründe hierfür gibt es viele. Kriege, Hunger, Armut, religiöse Verfolgung, oder auch einfach keine Arbeit.
Allg. ein Bezug oder Quelle vor 500 Jahren, was ich eigl. gar nicht so nennen möchte, da du ja keine angegeben hast, als Beispiel aufzuführen, sollte eigl. schon offensichtlich sein, wieso das nicht funktioniert. Wir schreiben das Jahr 2023...
Lebensumstände, Denkweisen, Ansichten, Bildung, um nur wenige Aspekte der zeitlichen Differenzen, die wir bei einem so großen Abstand wie vor 500 Jahren haben, zu erwähnen. Die Verwendung davon, ist daher fast schon eine Farce. So ein Beispiel, ist in keinster Weise repräsentativ oder anwendbar für unsere Zeit.
Aber gut, schauen wir uns doch mal an, was vor 500 Jahren passiert ist. Vllt. wirst du dann selbst merken, wieso es nicht anzuwenden ist.
Ich denke, du beziehst dich hier genau gesehen auf den Wettlauf mit Portugal um die Entdeckung des Seeweges nach Indien. Wo Christoph Kolumbus, der zunächst den Spaniern und dann allen Europäern den Seeweg zu den amerikanischen Kontinenten bekannt machte. Vor "500 Jahren" ist hier nicht ganz genau, aber sind wir mal nicht so.
Uwe, 24 Jahre alt. Mittelschicht. Liebt Japan und dessen Kultur. Studiert daher vllt. sogar Japanologie. Hat bock auszuwandern.
Unser fiktiver Charakter für die Zukunft. Welche Menschen, vor 500 Jahren, stehen nun im Vergleich?
Dafür schauen wir uns mal an, was denn so los war in West und Osteuropa. Krieg. Wie so oft ein großer Antrieb von Menschen, vor allem widerwillig auszuwandern. Der Hundertjährige Krieg ging langsam zu Ende, aber gerade politische und vor allem wirtschaftliche Schäden sind lange Zeit ein großes Problem geblieben. Zu allem Übel hörte der Krieg nicht auf. England führte nach der Regenschaft von Heinrich V. die Kriegshandlungen gegen Frankreich fort. Eine große Siegeswelle für England. Nach dem Tod von Heinrich V. begann Frankreich zu dominieren, ein großes hin und her, was zur Folge hatte, dass die Bevölkerung am meisten unter dieser Zeit lit.
Doch nicht nur England und Frankreich bekriegten sich, sondern wurden in fast ganz Europa Kriege ausgefochten. Ich werde da nicht näher drauf eingehen, da es den Rahmen hier sprengen würde und eigl. die Massage schon klar sein sollte, warum dieses Beispiel realitätsfern ist.
Oder, vllt. hat Uwe ja dasselbe in der Hansestadt Buxtehude erlebt?!
Wer weiß das schon.
Weitere Kriege zur selben Zeit:
- Rosenkrieg zwischen den Adelshäusern Lancaster und York.
- Einmarsch der Franzosen auf den Italienischen Halbinseln Neapel und Mailand sowie den, vor allem religiösen, verbündeten Städten Florenz und Venedig.
- Die Iberische Halbinsel dominierten die Königreiche Portugal, Kastilien
und Aragon. Vor allem Portugal mit Unterstützung von Kastilien ergriffen
Rechte an Afrika.
- Das Reconquista wurde eingeleitet und somit die letzten muslimischen Exklaven auf der Iberischen Halbinsel "vertrieben".
- Verbindung von Staat und katholischer Kirche wurde gefestigt. Ferner wurde die Inquisition, die sich vor allem gegen Juden und ehemalige Muslime richtete, verstärkt.
Das hier sind ein paar, wie ich finde, bedeutsamsten "Ereignisse". In Europa war die Hölle los und die Menschen litten unter Krieg, Hunger, religiösen Zwängen und der Launen der adeligen Herrschaftshäuser.
Da ist es nur verständlich, dass Menschen flüchten. Vor allem, wenn Adelige, wie Christoph Kolumbus oder Vasco da Gama neues Land erschließen. Nicht nur die Angst führte Menschen in das "neue Reich", sondern ein Trieb, den wir Menschen seit Anbeginn der Zeit in uns haben, nämlich der Expansionsdrang. Die Gier nach neuem, bedeutungsvollem und unerklärlichen.
Uwe hat Internet, Uwe kann sich informieren, daher liebt er Japan so sehr. Nicht nur für seine schönen Dinge, nein, vllt. sogar für seine negativen, denn kein Land ist perfekt. Er kann sich vllt. einfach mit dem Land mehr identifizieren?! Gönnen wir das Uwe doch einfach mal, hm?
Uwes größtes Problem ist vllt., dass er noch nie eine Freundin hatte und Jungfrau ist...
Ich denke, es sollte klar sein, dass globale Lebensumstände hier eine große Rolle für die Motive, nicht nur beim Auswandern, sondern in allen menschlichen Denkens und Handelns, eine große, wenn nicht existenziell Rolle spielen.
Ich verlinke dir hier gerne Literatur, damit du dich dahingehend nochmal ausführlicher informieren kannst.
Gerade die letzte, von mir angegebene Literatur, ist sehr Anfängerfreundlich. Wenn du Gebrauch machst, wünsche ich eine tolle Reise durch die Geschichte. 
Gut in dem Zielland mögen sie keine dieser Probleme mehr haben, dafür aber wieder neue. Oft werden sie nicht akzeptiert, diskriminiert oder ausgenutzt. Auch wenn das nicht auf alle zutrifft, so werden Fremde immer noch als solche wahrgenommen und die Eingliederung ist selbst bei sehr liberalen Gemeinschaften durchwachsen.
Dazu würde ich mir gerne wissenschaftlichen Konsens wünschen, da du diese Haltung irgendwoher haben musst. Ich bin mir nämlich sehr sicher, und das behaupte ich jetzt einfach mal, nicht in jeder "liberalen Gemeinschaft" aktiv bist, um erfahrungsgemäß diese Aussage treffen zu können, daher beziehst du dies sicher aus einer Quelle, gerne mal angeben. Aber, fundiert bitte.
Wenn dies natürlich nur deine Meinung ist, dann ignoriere das. Damit kann ich nicht viel anfangen.
Ansonsten würde es mich wirklich interessieren, da es eine starke und interessante Aussage ist. Dahinter steckt viel und wird hoffentlich nicht leichtfertig von dir verwendet.
Das sieht man doch schon alleine hier bei uns wenn Leute zu uns einwandern wollen. Nehmen wir sie wirklich so danken auf? Sind sie wirklich so glücklich hier zu sein? Geht es ihnen wirklich besser? Teilweise ja, teilweise nein. Das ist das was ich eben meine. Die einen Probleme mögen gelöst worden zu sein, doch man hat dann auch wiederum neue. Wer aus einem Kriegsland flüchtet ist hier zwar sicher, findet aber nur schwer Arbeit, muss sich sogar von einigen das Stigma des Sozialschamrozers anhören und die Ausländerfeindlichkeit ist sicherlich auch kein positiver Effekt, den man als Pluspunkt ansehen kann.
Das ist ja der Punkt. Das zieht sich allg. in deinem ganzen Beitrag durch und sorgt für deine "schlechte" Note.
Du vergleichst Äpfel mit Bananen. Es macht einen extrem großen Unterschied, wenn jemand aus seinem gewohnten und gewünschten Umfeld entrissen wird und sich zwangsläufig an ein neues gewöhnen muss, oder, wenn wir einen Uwe haben, der sich vorab mit der Kultur, seinen möglichen Perspektiven und Herausforderungen vor der "Auswanderung" beschäftigt und somit einen "Kulturschock" abfedern kann und die damit verbundenen Auseinandersetzungen mit den dort lebenden Menschen. Wobei man dies auch nicht für jedes Land pauschalisieren kann.
Du willst im allg. sagen, dass man immer auf Probleme stößt, egal ob es nun ein Uwe ist oder ein Mensch der aus einem Kriegsgebiet flieht.
Das ist grundsätzlich richtig. Aber man sollte "Herausforderungen" mit "Problemen" versuchen zu differenzieren. Im Kontext ist es nämlich nicht immer ein Synonym. Und gerade in diesem Kontext sind es zwei komplett verschiedenen Bedeutungen und Gewichtungen.
Fazit:
Auf den Rest von deinem Text ist es kaum notwendig darauf einzugehen, da es ein großes hin und her von Klarheiten sind, die jeder weiß und kennt, die aber allg. einfach am Thema vorbei sind, da es darum gar nicht ging. Außerdem "behauptest" du viel, aber belegst nichts. Hier und da ist es so und so. Versuch vllt. eine etwas fundiertere Argumentationslage zu schaffen, wenn du jemanden von etwas überzeugen möchtest, vor allem bei einem Thema, wo es sehr kritisch ist, stark zu verallgemeinern. Mir ging es hauptsächlich um die dreiste Verallgemeinerung, dass jeder mit starken Problemen zu kämpfen hat und wir erinnern uns: Herausforderungen vs. Probleme. Nicht vergessen. Auch die Verwendungen von falschen Beispielen und unzureichender Sachlage in Bezug zum Thema war hier dein größtes Problem.
Pauschalisierung als Instrument von Unwissenheit. Subjektivität als tragbarer Mantel der Engstirnigkeit. Sowas sind gefährliche Haltungen.
Ich hoffe, ich konnte dir damit etwas helfen, weiter darauf eingehen werde ich nicht, da dieses Thema mir etwas zu offensichtlich für einen Diskussionskulturellenumgang ist.