(Edit: Sorry dass zu lang. Tendiere bei sowas immer alles mögliche ansprechen zu wollen und die Posts blähen extrem auf. Wollte eigentlich Einkaufen. Wocheneinkäufe. Montags. Mach ich jetzt dann auch.)
Ich habe definitiv auch "komplizierte" Erfahrungen gemacht. Kurz gefasst: Mobbing in der Schulzeit. Und "strenge" Eltern. (Vor allem verbale "Gewalt" durch die Eltern aber der Vater auch leicht aggressiv - eher aber gegenüber der Mutter.) Dadurch habe ich schon früh mich komplett isoliert. (Nur Gaming - damals noch ohne Internet und an Konsole.) War bei mir wohl etwas Richtung "soziale Phobie" - weil ich mich nie im Unterricht meldete (nur schriftl. gut), aus Angst was falsch zu sagen (und dass Lehrer es den Eltern sagen könnten und der Vater "ausrastet").
Therapien machte ich nie wirklich - ich hinterfrage da auch das System. Psychiater sind wohl schnell drauf aus Medikamente zu verschreiben. (Bitte nicht falsch verstehen: Ich weiß dass die vielen auch tatsächlich helfen. Aber ich möchte eher nicht "beeinflusst" sein - lehen auch Alkohol usw. eher ab und bin da wenig suchtanfällig bzw. das Gegenteil davon.) Therapien eher ... "Verhaltenstherapie". Ich habe diese Ängste in direkten sozialen Situationen durch Vorstellungsgespräche (Zwang zum Bewerben durchs Jobcenter) stark verbessern können. Weil ich mich selber irgendwie zwinge mitzuarbeiten - aber halt nur das Minimum was nötig. (Mehr Motivation ist nich da.) Tieferliegend sehe ich bei mir auch noch ne zwanghafte Persönlichkeitsstörung (da treffen fast alle Kriterien superstark zu) und vielleicht was Richtung schizoid und/oder ängstlich-vermeidender Persönlichkeitsstörung. Ggf. Trauma - auch wenn manche Meinen "nur" Mobbing reicht für sowas nicht.
Jetzt interessiere ich mich recht gern für Psychologie (neben Gesellschaft und Politik) - wobei ich eigentlich die Sozialpsychologie (so Verhalten von "normalen" Leuten erklären ... wieso Leute nich helfen, etc.) am interessantesten finde. Alles oft sehr schlüssig da. Bei den Störungen kann ich aber auch irgendwie mittlerweile gewisse Logiken erkennen.
Was sich irgendwie - so glaube ich - durch viele Bereiche menschlichen Lebens und der Psyche zieht: diese Subjektivität von Erwartungen. Einschätzungen von der Zukunft und was passiert. Das gibts bei Kriminalität. (Wenn die BILD Berichte von Tätern mit bestimmter Herkunft aufbauscht.) Bei Leuten die einfach Flugangst haben - da hilft keine Statistik.
Aber eben auch im Zwischenmenschlichen. Wie oft les ich es online - wenn Leute von sich berichten: Angst nicht gut genug zu sein. Der Partner könnte fremd gehen, verdient was besseres, etc. Da kommt man mit Logik wohl auch nich dagegen an und der Partner könnte zig Sachen machen um das Gegenteil zu beweisen und es ist schwer sowas zu durchbrechen. Wenn vorher zu negative Erfahrungen da warn die das festigen. (Wobei ich tatsächlich meine dass das dann sehr wirksam wäre wenn man einen Partner hätte der da stark mitwirkt und dran bleibt auch wenn man selber problematisch sich mal verhält. Aber sowas machen viele nicht mit. Aus der andern Perspektive - wenn man selber so ein Partner wäre - wärs auch problematisch, wenn die Person mit Vertrauensproblemen da ne Beziehung abbricht und man eigentlich objektiv gesehen da nich weiter zu aggressiv hinterher sein sollte. Kann dann ja strafbar werden.)
Die Hoffungslosigkeit ist wirklich ein Problem - je nach Ansprüchen und wie weit man "durchblickt". Ich bin etwas am verzweifeln, da ich am liebsten die Gesellschaft komplett geändert/umgekrempelt sehen würde. Aber so weit durchblicke um zu verstehen, dass das nicht (zumindest nich so einfach und innerhalb meiner Lebenszeit) geht - das sind Prozesse die Jahrzehnte brauchen, Wandel bei sowas.
Rein für andere Leben (damit diese nicht traurig sind) - ist auch irgendwie problematisch. Wenn man sonst keine andere Motivation ziehen kann. (Ich hatte tatsächlich mal von einer Person gelesen bei der es anklang als wärn die Eltern Ursache - oder zumindest Teil der Ursache - ihrer extremsten Probleme. Mir wurde echt übel als die Person dann meinte sie wolle nur nich sterben wegen der Kosten für die Beerdigung. Und überlegte dann sich zu prostituiern um da Geld zu verdienen und das dafür wegzulegen. Sowas triggert mich immer übelst hart wenn Personen so extrem gegen sich gehen obwohl es - imo - gegen andere gehen sollte.)
Was genau willst du/brauchst du? Hobbies habe ich auch. Manchmal machen sie Spass. Manchmal sogar sehr. Manchmal weniger. Manchmal gar nicht - und bei manchem Kram denk ich ich verfolge das nur weiter um Zeit totzuschlagen.
Das Zwischenmenschliche kann man schwer ausblenden. Und bei mir fehlts denk ich da - aber eher im positiven Sinne für ne andere Person leben. Das kann - meiner Meinung nach - Kraft geben. Also dass man jemandem was helfen kann/tun kann ... der auch irgendwo Probleme hat. (Was über ein "die Person würde leiden wenn ich sterbe" hinaus geht.) Aber man sollte das wirklich wollen. Die Person mögen.
Das scheint dir doch tatsächlich auch zu fehlen - wenn du als Problem beschreibst, Vertrauen aufzubauen? (Dann sicher auch bei vielen tiefergehenden Bindungen vorher blockierst wenn es zu "ernst" wird.)
Einen wirklichen Rat kann ich nicht gegen - wenn viele Therapien da bei dir wohl schon scheiterten bzw. (noch) nicht zum Erfolg führten. Ich würde aber weiter dran bleiben. Wenn du Zugang zu Therapien hast und das dein Ding ist. (Ich persönlich kriege nich mal genau erklärt was ich will und habe das Gefühl die würden mich nich ernst nehmen - war nur mal bei "Psychotherapeutischen Sprechstunden" und dann wird gemeint es wäre gar kein Therapiebedarf.)
Auf jeden Fall versuchen dahingehend was aufzubauen. MIt andern Menschen. Ne Freundin oder so. Auch wenn das schwierig ist - mit schwierigem Lebenslauf und psych. Problemen. (Persönlich finde ich dass bei mir als potenzielle Partnerin auch nur eine Frau mit eigenen Problemen in Frage käme. Weil man eben daraus dann was aufbauen könnte. Sicherheit ziehen in dem man sich gegenseitig was gibt/unterstützt. Bei "normalen" würde ich wohl auch nich genau wissen was die mit mir anfangen sollten - und vermuten dass die sehr schnell weg sein könnten bei nem andern/besseren. Und mich da gar nich drauf einlassen können. Zudem find ich Leute meist dann auch nicht "tiefgründig" genug, wenn Normalmensch nur über Hobbies und Shopping redet und der Deeptalk oft eher bei Leuten mit Problemen eher möglich ist, weil die eher sich mit ernsteren Themen auseinandersetzen.)
Allgemein fänd ichs aber auch wichtig auf ne gesunde Portion Egoismus hinzuarbeiten. Also nich wie ein Arschloch draußen rumrennen. Aber halt auch mal an sich denken - nich nur an andere. (Dazu muss man aber auch rausfinden, was man selber will/mag.) (Also ich mach mir jetzt mit meinen eigenen Problemen z. B. einfach gar nich Gedanken über Tiere und bin der böse Fleischesser weils mir einfach schmeckt.)
Medikamente - alls du offen bist und dir Psychiater sowas anbieten - vielleicht auch in Erwägung ziehen. Bei wirklich Depressionen sollen sie ja hilfreich sein. Du scheinst doch schon genug Hobbies und auch normale Freundschaften zu haben. Wie am Ende des Postes beschrieben. Vielleicht da versuchen was rauszufiltern. Auf das konzentrieren, was am meisten Spass macht? Da auch aktiver austauschen und Kontakte zu Menschen/Freunden vertieten? Einerseits liest es sich ja als wärst du in der "realen Welt" in der negativen Stimmung dann drin (Anime, zocken), andererseits doch diese vielen "realen" Hobbies (nich am Computer/Internet - der beschriebene Sport zum Beispiel). Wirkt als wärs hauptsächlich wenn du grad gar nix bzw. wenig machst und dich nicht ablenken kannst und dann zu viel nachdenken stattfindet?
Kurz nochmal zu mir: Persönlich sah ich mich tatsächlich lange Zeit als stabil an. Obwohl Langzeitbürgergeld-Bezieher. Wenige Hobbies. Nich viel körperlich aktiv. Gaming und Austausch in Foren online + Anime reichte aus. Ich hatte zwar manchmal das Gefühl dass manche Hobbies eher zum Zeittotschlagen da sind. Aber gelegentliche Top-Titel bei Anime (und da sein oder andere Indie Game) rissen mich da etwas raus vom ... stupide Achievements abarbeiten in Guild Wars 2. :D Wenn dann wirklich mal wo was fesselte.
Die kleinere Krise - wo ich noch nich so wirklich raus bin - ereignete sich eher durch eine Art Zufallskontakt. Als ich merkte dass so eine (weibliche) Person sehr gut ähnlich denken wirkte wie ich. (Optisch auch nich so schlecht aussah. Aber das wurde mit der Zeit immer nachrangiger.) Ich mich da quasi reinsteigerte. (A la "ich wusste gar nich dass ich sowas brauche/will", weil ich vorher gar nich wusste dass es sowas gibt. Also klar: Gibt genug andere potenzielle Partnerinnen. Aber die meisten sortierte ich früh aus, weil mich Menschen oft schnell langweilen/nerven, die "Passung" halt sehr gering wirkt. Dass ich da nicht wirklich Bedürfnisse verspürte. Vielleicht aber verdeckt/unterdrückt vorhanden.) Das hat mich dann doch etwas schockiert - weil ich auf der einen Seite sah, dass da ganz andere/tiefergründige Motivation möglich ist. (Statt irgendwo zwischen "will nicht sterben aber sooo viel Spass macht Leben auch nicht" zu verharren.) Auf der andern Seite (weil es mit der Person nicht klappt und ich es mir irgendwo selber auch kaputt machte - durch mein übertriebenes Interesse zu sehr "stalkte" online etwas) mich dann aber auch da ins Negative gezogen - mich auch mal über Suizid nachdenken lassen, obwohl ich eigentlich eher der Typ bin gegen andere sein würde.
(Bin froh dass ich bisher intellektuell/kognitiv immer gut alles verarbeiten konnte und mich in den Griff kriege und nie Amok lief. Da wäre eher meine Gefahr, denke ich. Aber je mehr man vom Kopf her in der Lage ist zu reflektieren ... desto mehr Optionen hat man. Auch selber an sich selbst zu arbeiten. Auch wenn die geistigen Fähigkeiten leider auch zum "zu viel nachdenken" einladen bei mir.)