Kann schon sein. Solche Charakterrollen sollen wohl als Identifikationsfigur für den Zuschauer dienen, der vielleicht selber nicht der "stärkste" ist.
Ich vermute, dass damit auf den "typischen" japanischen Otaku, der Zuhause sitzt und mit seinem Leben nicht viel anfangen kann, außer Anime zu gucken, abgezielt wird.
Shinji Ikari (Evangelion) empfinde ich übrigens nicht als der Typus weinerlicher "Held", der jetzt in neueren Anime auftritt. Den finde ich nämlich sehr realistisch dargestellt. Ich will mal einen 14jährigen sehen, der das, was Shinji erlebt, leicht wegsteckt. Und selbst wenn Shinji mit mehr Heldenmut an die Sache rangegangen wäre - die Ernüchterung wäre definitiv schnell gekommen. Zum 1. Weltkrieg haben sich viele Jungen (auch Minderjährige, die ein falsches Alter angegeben haben) mit Begeisterung freiwillig gemeldet, weil sie dachten, dass sie das Abenteuer ihres Lebens vor sich haben. Die wurden dann an der Front ganz schnell von der Realität eingeholt und da ist keiner als strahlender Held hervor gegangen. Sie sind entweder elendlich verreckt oder traumatisiert wieder nach Hause zurück gekehrt.
Kousei77 Ich gebe zu, dass ich das mit dem Matriarchat mal in einer Doku über Urvölker gesehen habe und dass das auch schon eine ganze Weile her ist. Übrigens
dafür, dass du dich informierst, auch wenn wir ansonsten sehr unterschiedliche Meinungen haben.
Zitat von Kousei77
da der Mann in vielerlei Situation nicht das moralische Recht hat, rumzuheulen - er muss aktiv handeln, Verantwortung übernehmen, für sich, für seine Frau und für seine Kinder.
Also dass du Männern das "moralische Recht" absprichst zu weinen, finde ich schon ziemlich heftig. Außerdem - würde man der Frau nicht erzählen, dass das Männersache ist, könnte sie sowohl die Verantwortung für die Familie mit tragen, als auch diese zur Not gemeinsam mit ihrem Mann verteidigen.
Zitat von Kousei77
Ich finde es, wie gesagt, wichtig, dass den heranwachsenden Generationen klare Orientierungspunkte aufgezeigt werden, ansonsten führt es zu der Lage, die wir jetzt haben.
Was für eine Situation haben wir denn jetzt? Gerade in den letzten 10 Jahren wird über Marketing den Kindern doch das althergebrachte Rollenbild wieder regelrecht aufgedrängt. Sieh dir mal die Abteilungen von einem Spielwarenladen an. Vom Ü-Ei gibt es jetzt haarsträubenderweise eine Mädchen-Variante und selbst in Babykleidung steht drin, ob sie für Junge oder Mädchen ist.
Dass ein Kind Orientierungspunkte braucht, sehe ich ebenfalls, aber das heißt nicht, dass einem Jungen das althergebrachte Männerbild und einem Mädchen das althergebrachte Frauenbild als Orientierungspunkt aufgedrängt werden muss. Die Kinder sollen mMn die Möglichkeit haben, das Vorbild als Orientierungspunkt zu wählen, das am besten zu ihnen passt.