Beiträge von TylerDurden

    Also auch hier würde ich nicht generalisieren. Nicht jede Frau in jedem Anime wird sexistisch dargestellt. Allerdings gibt es offensichtliche Anzeichen, sobald dies der Fall ist. Sobald eine Frau auf ihre primären und sekundären Geschlechtsmerkmale reduziert wird und es inhaltlich nicht mehr wichtig ist, was sie zu sagen hat, weil der Fanservice es gebietet permanent ihren Busen, ihren Hintern oder ihre Unterhose zu betonen, kann man ganz eindeutig von Sexismus sprechen. Von Hentai-Titeln ganz zu schweigen. Die sind genau wie jeder handelsübliche Pornofilm absolut frauenverachtend. Aber ist dies wirklich in jedem Anime der Fall?


    Ich denke, es gibt ganz klar Anime, die darauf abzielen, bestimmte Interessen von alleinstehenden oder unterforderten Männern zu befriedigen. Wir dürfen nicht vergessen, dass es in Japan nicht Gang und Gebe ist, offen mit Sexualität und Aufklärung umzugehen. Alles findet hinter geschlossener Tür statt und eine Verbalisierung gleicht einem absoluten Tabu. Dementsprechend verhalten sich die Frauen auch auf sexueller Ebene eher verklemmt. Wer mal einen japanischen Ihr-Wisst-Schon-Film gesehen hat, der weiss, dass selbst die Darstellerinnen sehr affektiert, sehr speziell und sehr zusammengekniffen agieren.


    Dementsprechend verwundert es mich auf der einen Seite nicht, warum dann der pubertär wirkende Zwang entsteht hier und da in Anime "Fanservice" einzustreuen, selbst wenn es deplatziert wirkt. Viele Anime kämen auch ohne aus! Und andere widerrum überhaupt nicht. Ich bin mir sicher, sobald sich die Produzenten im Klaren sind, dass wenig Inhalt geboten wird um allein für sich zu überzeugen, dass man dann versucht diesen mit sexistischen Stellen auszugleichen. Das sieht man ja an geläufigen Beispielen wie Najika und Agent Aika oder Ikki Tousen oder Popotan. Würde man diesen Serien ihren "Fanservice" nehmen, dann könnte man den Inhalt um die Hälfte kürzen.


    Überhaupt ist das Wort "Fanservice" die reinste Katastrophe. Denn selbst wenn ich auf diesen "Service" verzichten wollen würde, könnte ich es nicht. Für mich wäre die Wortbedeutung von "Fanservice" eher, wenn ich zum Beispiel bestimmen könnte, KEINE Pantyshots sehen zu müssen.


    Überhaupt sind mir diese sexistischen Elemente innerhalb von Anime und Manga ziemlich peinlich. Denn sobald sie auftauchen fühlen sich Nicht-Anime-Gucker bestätigt, "was für Perverslinge die Japaner doch sind" oder noch schlimmer "was für sexistische Perverslinge doch die Anime-Gucker sind, wenn sie sich daran ergötzen, wie Frauen reduziert werden und es auch noch lutig finden oder als Kunstform beschönigen".

    Also mir gefällt vor allem die inhaltliche Struktur von Manga, bei der man definitiv von einer Novellisierung sprechen kann. Der Unterschied gegenüber dem Großteil amerikanischer und frankobelgischer Comics liegt vor allem darin begründet, weil Manga einfach oftmals eine großangelegte Geschichte mit fliessendem Übergang erzählen. Bei amerikanischen und westlichen Comics finden sich zwar auch Fortsetzungsgeschichten, allerdings stets in einem Rahmen, der es ermöglicht auch Kapitel oder Bände aus der Mitte rauszunehmen, getrennt zu lesen und immer noch ohne Vorkenntnisse zu verstehen. Bei Manga hingegen geht das zum Großteil nicht. Der Leser wird aufgefordert und motiviert bei einer neuen Reihe stets am Anfang zu beginnen und der Reihe nach folgenden Bände ohne Lücke zu lesen.


    Zudem ist bei Manga die Rollenverteilung schwerer vorrauszuahnen, als in westlichen Comics. Man hat in Manga oft Charaktere zwischen den Grenzen von Gut und Böse und kann nicht immer erahnen in welche Richtung ein Charakter tendieren wird. In westlichen Comics hingegen gibt es eine klare Rollenverteilung, die eher starr beibehalten und verfolgt wird und nur wenig Abweichung und langsamere Charakterentwicklung zulässt, was allerdings auch den Wiedererkennungswert steigern kann.



    Manga (und auch Anime) wird oftmals die Massenproduktion vorgeworfen und es ist leider auch nicht unter den Tisch zu kehren, dass sich viele Zeichner gewissen bewährten Story-Elementen oder Charakter-Stereotypen bedienen um an den Erfolg gewisser Mangaka-Größen rankommen zu wollen. Auch der sparsame Einsatz von Farbe kurbelt eine solche Produktion natürlich an. Während an einem amerikanischen Comic-Heft meistens ein ganzes Team arbeitet um es innerhalb eines bestimmten Zeitraums fertigzustellen oder ein frankobelgischer Zeichner wenns hochkommt 1 bis 2 Bände in Farbe im Jahr fertigstellt, ist eine Produktion von Manga in der Relation gesehen weit weniger zeitaufwändig.


    Und nichtsdestotrotz haben somit beide Formen des Comics ihre Daseinsberechtigung und ihre Vorzüge und Nachteile, wie diese kleine Gegenüberstellung verdeutlicht. Es kommt auf die persönlichen Präferenzen an, worauf man gerade Lust hat. :)

    Naja, es gibt schon einige Anime, die mich emotional total aufgewühlt haben. Allerdings ist das kein Aspekt, den ich an Geschichten von Anime besonders schätzen würde. Ich persönlich mag es nicht zwingend traurig gestimmt zu werden oder den Verlust eines geliebten sympathischen Charakters zu betrauern. Klar, der Tod gehört zum Leben dazu, aber dennoch schaue ich Anime nicht um mir das vorzuhalten.


    Was ich an Anime schätze, sind Überraschungsmomente, mit denen ich nicht gerechnet habe. Auch ein Aspekt von dem ich nicht genug bekommen kann, ist wenn Charaktere die Seite wechseln, also jemand von den Guten zum Bösen überläuft oder umgekehrt ein Bösewicht einen interessanten und nachvollziehbaren Sinneswandel erlebt und sich auf die Seite des Guten stellt.


    Eine Serie über die ich schon oft gesprochen habe und die für mich die Verkörperung ultimativer Spannung darstellte und zudem noch den finalen Anlass gab, Anime-Sammler zu werden: Die Königin der Tausend Jahre


    Ich schreibe hier mit Absicht nichts mehr darüber, weil ich es im dazugehörigen Thread schon getan habe und hiermit die Gelegenheit zum Pushen ergreife. Jedenfalls hat diese Serie bis heute für mich nichts von ihrer Faszination verloren. Als Kind schon liess mich die spannende Handlung nicht ruhig schlafen und noch heute fiebere ich bei jeder Folge mit, obwohl ich das Ende und den Verlauf bereits auswendig kenne. Mancher Anime, den ich versuchte mehrfach zu schauen hat dadurch viel von seiner Faszination eingebüsst. Nicht "Die Königin der Tausend Jahre". Natürlich wird manch oberflächliches Auge sagen "Das sieht aber scheisse gezeichnet aus", aber in diesem Thread geht es ja nicht darum, sondern um Dramaturgie! ;)


    Auch eine Serie, die mich von der ersten bis zur letzten Folge festgehalten hat, war:

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    Zwar nutzt sie sich nach mehrmaligem Schauen ab und mancher Subplot war für mich vorhersehbar, aber nichtsdestotrotz hat man hier eine Geschichte, die vor Epik strotzt. Was mir daran gefiel, war vor allem, dass die Charaktere sauber ausgearbeitet waren.


    Überhaupt mag ich zum Beispiel auch sehr gerne Anime, die nicht auf einem Manga, sondern auf einer literarischen Vorlage basieren. Der Erzählstil ist einfach ein anderer und die Geschichte oftmals wesentlich komplexer und vielschichtiger. Wenn jemand Interesse hat, gehe ich gerne mit entsprechenden Beispielen noch intensiver auf die Vorteile jener Literaturverfilmungen als Anime ein. :)

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    Könnte aber auch daran liegen, dass sie selbst mit mir auch schon Anime gesehen haben und ein weiterer Grund könnte auch sein, dass sie im Gegensatz zu anderen Eltern, die jugendliche Kinder in meinem alter haben, noch ziemlich jung sind. So sind sie noch mehr mit uns vertraut und können uns noch ein bisschen besser verstehen.

    Das lässt sich nicht pauschalisieren. Da spielen ganz viele Faktoren eine Rolle. Auch meine Eltern haben mal Anime mit mir zusammen geschaut, ja meine Eltern haben sogar selbst Anime geschaut, als sie selbst noch Heranwachsende waren. Meine Mutter bekam mich als sie 21 Jahre alt war und mein Vater war 23. Mittlerweile bin ich folglich 8 Jahre älter, als meine Mutter zu dem Zeitpunkt war, als sie mich bekam. Das ganze ist keine Frage des Alters, sondern hat viel mit der persönlichen Lebensgeschichte, dem individuellen Charakter und Lebensumständen zu tun. ;)

    "Kunst ist, in einem runden Raum in die Ecke zu scheissen"...Spass beiseite. Ich denke, dass Kunst lediglich eine Definitionsfrage ist. Wie wäre es denn erklärbar, dass ein Schmierfink, wie Joan Miró es schafft ein paar Striche mit dem Kugelschreiber zu kritzeln und diese dann für ein paar Tausender an Museen in aller Welt verkaufen zu können. Kunst besteht oftmals nicht darin etwas besonders künstlerisch wertvolles zu produzieren, sondern vielmehr ein Produkt als Kunst zu verkaufen. Von daher ist das ein derart dehnbarer Begriff, dass ich finde, dass Manga und Anime auf ihre Art genausoviel oder genausowenig Kunst sind, wie andere Medien auch. Kunst entsteht für mich persönlich eher durch einen Aspekt, der sich "Vielschichtigkeit" nennt. Optik spielt für mich in Sachen Kunst folglich weniger eine Rolle, sondern Erzählstil oder Atmosphäre. Aber jeder definiert sowas für sich ja anders, daher ist es nicht verwunderlich, dass ich Miró für einen Schmierfink halte und andere Leute eben Manga und Anime für Schmiererei ohne Tiefgang. Das darf jeder so finden, wie er möchte, finde ich. :)

    Also als ich in den Kindergarten ging war Anime noch keinerlei Problem. Alle guckten "Heidi" und "Biene Maja" und berichteten sich gegenseitig wie toll sie die letzte Folge fanden. Als ich zur Grundschule ging verfolgten auch einige aus meiner Klasse Anime-Serien wie "Die Königin der Tausend Jahre", "Kimba", "Kum Kum" oder "Miyuki" oder "Lucy in Australien" und ich hatte immer Gesprächspartner. Schlimmer hingegen wurde es, als ich auf die weiterführende Schule kam, denn dieser Schulwechsel bedeutete für viele Kinder unterschwellig, keine Zeichentrickfilme mehr gucken zu wollen. Ich hingegen blieb dabei und zeichnete meine Lieblingsserien immer noch auf und konsumierte sie in jeder freien Minute. Nichtsdestotrotz hielt ich das Thema bis ungefähr zur neunten Klasse unterm Tisch als ein paar meiner Mitschüler die Fähigkeit zum Differenzieren erlangten und den Unterhaltungswert einiger britischer VHS-Kassetten erkannten, die unter dem Label "Manga Video" vertrieben wurden. Und trotz allem war es denen auch peinlich und es war stets ein Thema über das nur geflüstert wurde.


    Wie bereits festgestellt wurde, ist der Anime- und Manga-Boom bereits am Abflauen, aber gerade dieser verhindert, dass ich heute mit dem Thema offen rumhausieren könnte. Denn immer noch haben gleichaltrige Erwachsene bestimmtes Schubladendenken und Vorurteile vorzuweisen. Entweder man konsumiert Kinderkram, brutales und/oder perverses Zeug. Nicht selten kommt auch die Frage ob "man zu den Spinnern gehören würde, die auf Conventions rennen, sich verkleiden und Katzenohren aufsetzen". Und gerade das sind Aspekte des Hobbies, die mir unglaublich peinlich sind, weniger weil ich vielleicht auch Anime für jüngere Zielgruppen schaue, sondern weil ich eben KEINE Hentai-Schweinereien oder brutale Metzelorgien gut finde und auch nicht weiterempfehlen würde. Und mir ist auch diese Eintagsfliegen-Community peinlich, die sich auf Conventions rumtreibt, zum Großteil wenig Ahnung von der Materie selbst hat, sich ein peinliches (vielleicht sogar geschlechtsunabhängiges) Kostüm anzieht und in den Medien und dem Volksmund als Prototyp des Anime-Fans dargestellt wird.


    Ich versuche mich ganz klar von diesem Klischee zu distanzieren. Jeder kann das Hobby natürlich so leben, wie er will und ist deswegen nicht besser oder schlechter. Ich spreche von mir selbst auch nie als "Anime-Fan", sondern stets als "Anime-Sammler", "Anime-Liebhaber" oder "Sammler zeitgenössischer Zeichentrick-Kunst" (denn ich schaue ja auch Zeichentrickfilme und -Serien aus anderen Ländern).


    Für den ein oder anderen klingt so etwas stets eingebildet und hochtrabend. Viele glauben durch solche Aussagen, dass ich mich für etwas besseres halten würde. Das bin ich nicht. Jeder ist wie er ist auf seine Weise ein liebenswerter Mensch. Aber ich bin erwachsen, ich habe eine private und berufliche Position erarbeitet und gegenüber von vorurteilsbehafteten Aussenstehenden muss ich mich einfach entsprechend verkaufen können um eben die Qualitäten die ich an Anime und Manga schätze als etwas Schönes und Ernstes verkaufen zu können, anstatt mich Lachsalven preiszugeben. Jeder ist letztendlich ein Ergebnis der Summe seiner positiven und negativen Erfahrungen und handelt nach bestem Wissen und Gewissen. :)

    Sehr nette Martial Arts-Serie, allerdings höchst schade, dass sie nur auf 13 Folgen ausgelegt wurde. Vor allem geil, weil es sich bei der Serie um ein Spin-Off von Groove Adventure Rave handelt und man viele Paralellen und Charaktere serienübergreifend wiedererkennen kann:

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    Bei uns im Comic-Shop sind öfter mal Signierstunden von verschiedenen Zeichnern. Ich war einmal dort um mich einzudecken, als Sascha Nils Marx (Naglayas Herz) vor Jahren dort eine Autogrammstunde gab (LOL).

    Ich frage den Mann an der Kasse "Wer ist denn das?" - "Das ist ein deutscher Manga-Künstler. Willste auch ein Autogramm?" Ich darauf: "Nee, ich wollte mir jetzt erstmal nen polnischen Döner holen". :rolleyes:

    Zitat

    TylerDurden: Ich stimme dir in vielen Punkten zu, aber bitte übertreibs nicht mit der banalisierung westlicher Comics.
    Nicht alle bestehen aus "One Shots" und leiden unter allgemeiner Typisierung. Ich z.B. fand Hell Blazer ganz toll. Tiefe Charakterentwicklung, interessante, übergreifende Story und nicht zuletzt sicherlich kein One Shot (mit ca 260 Bänden und Extras).
    Genauso wie es unter westlichen Werken episches gibt, gibt es unter "echten" Mangas ja auch banale Werke oder One Shots. Brauch man ja auch mal.

    Offenbar hast Du mich falsch verstanden. Ich sprach keineswegs über Werke wie Hellblazer oder westliche Comics im Allgemeinen, sondern um westliche Comics, die einen auf Manga machen. Ich lese selbst auch viele westliche Comics aus dem frankobelgischen, skandinavischen oder amerikanischen Raum. Ich kritisiere lediglich jene, die tatsächlich meinen Mangaka zu sein, obwohl sie keine japanischen Wurzeln haben und glauben, dass eine eigene Inerpretation des Zeichenstils ausreichen würde um sich als Mangaka zu definieren.
    Allerdings würde ich auch ein Werk zwischen 100 und 500 Seiten immer noch als One Shot bezeichnen. Aber das ist wohl eine individuelle Entscheidung jedes einzelnen Lesers.

    Ich bin der selben Meinung. Es fehlen einfach sehr viele feine Nuancen, die Nachhaltigkeit und das Abwechslungsreichtum. Es reicht nicht aus, einfach nur einen Zeichenstil zu kopieren. "Manga" ist vielmehr als nur ein künstlerischer Stil, wie Impressionismus, Abstraktion, Surrealismus oder Art Decor. Ein Mangaka muss nicht zwingend in Japan leben, aber er sollte jedenfalls japanische Wurzeln und Mentalität haben.


    Zum Beispiel Stan Sakaî ist sogar in Amerika geboren, aufgewachsen und dennoch akzeptiere ich ihn als vollwertigen Mangaka:

    Sein Werk ist nicht nur von Manga inspiriert. Es strahlt auch einen unterschwelligen Wiedererkennungswert aus, den die nichtjapanischen Werke nicht haben. Die nichtjapanischen Machwerke sind oftmals von oberflächlichen Geschmäckern geprägt, wie meine Vorredner bereits sagten: Große Augen, große Brüste, banale Geschichtchen ohne interessante Plot-Points. Klar gibt es auch innerhalb von Manga solche Machwerke, ABER eben nicht ausschliesslich und auch nicht hauptsächlich, sondern breitgefächert und in jedem medialen Genre ansässig.


    Der durchschnittliche Nicht-Japaner und vor allem der Deutsche jedoch ist was Unterhaltungsmedien angeht um einiges einfacher gestrickt und leichter zu unterhalten. Vergleichen wir doch einfach mal unsere TV-Produktionen oder unsere Comedians mit denen aus anderen Ländern. Hierzulande ballt sich leichte Unterhaltung ohne Tiefgang und ebendrum ist diese auch in den deutschen Werken zu erkennen, die so gerne als "Manga" definiert sein würden, aber es nicht schaffen. Weil deren Zeichner nämlich auch Komplexität nicht schätzen oder suchen, sondern bereits in ihrem eigenen Manga-Konsum sich offensichtlich vorwiegend auf leichte Unterhaltung konzentrierten. Es gibt zudem kaum einen Manga, der nicht in gewisser Form Referenzen über den Zeichenstil hinaus erkennen lässt. Seien es Referenzen auf die japanische Kultur oder Verbeugungen vor den Werken anderer.


    Falls einer von Euch mal die Gelegenheit hat auf einer Buchmesse bei einer Signierstunde einen "echten deutschen Mangaka" :uebel: zu treffen, so stellt diesem doch einfach mal Fragen, zum Beispiel welche Manga derjenige gerne liest oder wie er zum Beispiel den Einfluss von Osamu Tezuka in seine Arbeit berücksichtigt. Denn das ist in der Tat ebenfalls ein springender Punkt, den man nicht unter den Tisch kehren sollte: Osamu Tezuka war der erste Mangaka und hat den japanischen Comic erst zu dem definiert was er heute ist. Dazu gehört einerseits natürlich der spezielle Zeichenstil bezüglich von Frisuren, Augen, Proportionen, sowie die Novellisierung von Manga und nicht zu vergessen eben jene feinen Nuancen über die ich die ganze Zeit spreche.


    Novellisierung und Charakterentwicklung ist auch nochmal ein schönes Stichwort. Manga bestehen eben nicht wie bei der nicht-japanischen Konkurrenz aus One Shots, sondern ziehen sich über viele Bände und inhaltlich auch über einen langen Zeitraum und lassen eine Charakterentwicklung zu, die man mit schon mit Inhalten von Entwicklungs- oder Bildungsromanen vergleichen könnte. Das jedoch schafft der Nicht-Japaner trotz aller Bemühungen nie!


    Da Osamu Tezuka der erste seiner Art gewesen ist und jeder Manga einen gewissen Wiedererkennungswert hat, ist somit jeder Manga in seiner Entwicklung auf ihn und seine Werke zurückzuführen. Denn wenn man mal Manga untereinander vergleicht, bezogen auf bestimmte Generationen, so lassen sich stets viele Gemeinsamkeiten und kontinuierliche Weiterentwicklungen erkennen. Dennoch bleiben die Grundpfeiler dessen, was einen Manga ausmacht stets erhalten. Und genau DAS haben die nichtjapanischen Produktionen eben nicht, hatten es nie und werden es auch nie haben!

    Sofern Manga-Einzelbände von Vornherein als "One Shots" ausgelegt wurden, können sich darunter richtige Perlen verbergen. Manchmal jedoch sind diese allerdings auf gescheiterte Versuche zurückzuführen, eigentlich eine ganze Serie daraus entstehen lassen zu wollen und kranken dann an einem plötzlichen, vorzeitigen oder offenen Ende. "Oh Roh" oder "Japan" von Kentaro Miura waren zum Beispiel solche kläglichen Versuche.


    Ein recht guter Zweiteiler, den ich mal nennen möchte, ist "Shinku Chitai" von Wedding Peach-Zeichnerin Nao Yazawa. (Kaum zu glauben, dass ich was von ihr empfehle, gell? :D )

    Das ganz spielt in einer post-apokalyptischen Welt in der ein interessanter Kampf um Überleben beginnt. Die Geschichte läuft ohne Kompromisse und sonstige Mätzchen schnell und konsequent ab und man hat folglich einen Manga in der Hand bei dem man sich gut unterhalten fühlte.


    Ich möchte noch ein paar meiner liebsten One Shots zeigen, die man allerdings nur aus Amerika bestellen könnte:




    Wie man sieht, sind diese vier "One Shots" allesamt von Osamu Tezuka, dem unangefochtenen Gott des Manga/Anime. Das besondere an diesen Werken ist, dass sie zwischen 500 und 800 Seiten fassen, als One Shots geplant wurden und einen hohen Unterhaltungswert besitzen. Der entsteht vor allem durch sehr dynamisch erzählte Handlungsstränge, interessante Charaktere und vor allem deren Entwicklung. Denn typisch an Tezukas Geschichten ist auch, dass sie nicht selten über einen großen Handlungszeitraum spielen; manchmal sogar über Jahrzehnte, Jahrhunderte oder gar Jahrtausende. :)

    Medienpräsenz bringt uns aber bestimmte Menschen und deren Schicksal näher. Daher ist es natürlich um diese Menschen mitzutrauern. Ist ja interessant, dass Dir diese Form der Empathie fehlt oder Du zum Selbstschutz hier den harten Phül zeigst. :S


    Also ich bin kein Fußballfan, aber ich bin insofern geschockt, weil Neustadt am Rübenberge ein Nachbarort meines Wohnorts ist und ich den Enke durch den Wiedererkennungswert von "Hannover 96" auch schon mehrfach gesehen habe. Bei Promo-Aktionen, Festlichkeiten, Events präsentiert sich der Verein immer sehr transparent und volksnah, daher fühlte auch ich mich betroffen, obwohl ich wie gesagt Fußball nicht mag. Zudem war der Enke nur wenige Jahre älter als ich und sowas macht mich grundsätzlich traurig, wenn ein junger Mensch sich gezwungen sieht, sein Leben dermaßen wegzuwerfen. Er hatte seine Gründe, wie man weiss... :(

    Was hat das inhaltlich auszusagen? Irgendwie kriege ich den Zusammenhang nicht auf die Reihe. Warum ausserdem im Atelier? Ist dieses Machwerk nicht eher etwas für die Literatur-Ecke? Vielleicht kannst Du mal ein wenig erläutern und wir verschieben den Thread bei Bedarf. :)

    Zitat

    Klar sind wir nicht in amerika

    Ich dachte immer, Halloween wäre in erster Linie britischen oder sogar irischen (???) Ursprungs und wäre irgendsoein heidnischer Brauch der Kelten gewesen. Aber genau weiss ich das nicht. Vielleicht kann ja mal einer von Euch die Hintergründe des Festes näher erläutern. Die sind mir nämlich unbekannt. Ich wundere mich sowieso, warum das in den letzten Jahren auf einmal in Deutschland zelebriert wird? Feiern die Leute tatsächlich ein Fest, dessen Hintergründe sie nicht kennen oder die für uns nicht mal relevant sind, geschweige denn Tradition haben?
    Ich jedenfalls jage seit Jahren die Kinder von der Tür weg, mit Begründungen wie "Seit wann wird denn an Fasching an der Tür hausiert?" Oder "Huch? Ist heute schon Sankt Martin?" :P