So liebt Japan? Kleine Soziologiestunde :)

  • Ein Zitat aus dem "Stern" im Jahre 2005, auf den ich gerade wieder gestoßen bin. Tjaaa ich hab mal eine zeit solche Artikel gesammelt. =D Und ich habe gerade über so manches die Erleuchtung wiedererlangt und NATÜRLICH teil ich das. :popcorn: Let´s go!


    Zitat

    Die neuen Formen der Begierde: Liebe und Lust klaffen in Japan immer stärker auseinander. Die Ehe dient oft nur dem Status. Frauen verzweifeln an der Verklemmtheit der Männer - und die suchen Befriedigung im Bordell und in bizarren Kunstwelten des Internets.


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    Dazu zuerst mal ein paar Fakten:


    Aufklärung: Sexualkunde sucht man lange in der Schule, es würde lediglich über die Biologie des Körpers und die Physiologie der Geburt aufgeklärt. Jugendliche würden den Rest über Teeniemagazine lernen.


    Laut Umfrage eines Kondomherstellers hätten Japaner ihr erstes Mal mit 18,6 Jahren - zum Vergleich die Deutschen mit 16,2 Jahren.


    Nach einer Umfrage hätten Japaner im Schnitt 12,7 Sexualpartner im Leben und zählten damit zur Spitze - Deutsche liegen bei 6,3. Affären (der Männer!) würden aktzeptiert, Sex und Liebe seien gesellschaftlich durchaus trennbar.


    Früher lernte man sich meist durch einen Heiratsvermittler kennen, oft ein sog. Nakado (ein hochgeachteter Mann, zB ein Vorgesetzter). Heute geschehe dies häufig auf Gokon-Partys = Kuppelpartys.


    Früher galten unverheiratete Frauen mit 25 als übriggebliebener Kurisumasu-Keki (Christmas-Cake), d.h. sie waren von den guten Tagen zurückgeblieben und hätten quasi das Verfallsdatum überschritten. 8| Heute liege das Heiratsalter bei Frauen um 27, Männern um 29 Jahren. Geheiratet wird häufig westlich in Anzug und weißem Brautkleid.


    In den 50er/60er Jahren hatte Japan die niedrigste Scheidungsrate der Welt: Eine Scheidung bedeutete immerhin persönliches Scheitern und einen Gesichtsverlust. Heute liegt die Rate bei 2,3 Scheidungen je 1000 Einwohner (De: 2,5).


    Japanerinnen bekommen im Schnitt 1,28 Kinder, das ist eine der niedrigsten geburtenraten der Welt. Sexualwissenschaftlerin Sabine Frühstück: "Die Ansprüche an die Mutterrolle sind so hoch, dass sich Frauen kaum noch trauen, Kinder zu bekommen. Wer als Mutter in Japan arbeitet, gilt als Rabenmutter." (Wusstet ihr eigentlich, dass eine Mutter pro Kind morgens durchschnittlich 45 Minuten braucht, um das Bento (kunstvolles Lunch-Paket) zuzubereiten und das jeder Fehler (Bento hat strenge Zubereitungsregeln) und jedes besonders gute Bento auf die Stellung des Kindes Einfluss haben kann? Das beginnt schon im Kindergarten.)


    Abtreibung ist legalisiert, aktzeptiert und gilt als Privatsache der Frau.


    Bis zum 19. Jahrhundert war männliche Homosexualität ein Bestandteil der Kultur und galt als legitimer ersatz für krieger und Mönche. Weibliche Homosexualität war verpönt. Heute kämpfen beide Geschlechter hier um Aktzeptanz, das Coming-out einer Frau kann zum verlust von Freunden und sogar des Jobs führen. (--> Was sagt uns das über den reissenden Absatz von Shonen-Ai? ^^)



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    Noch mehr erleuchtend-verwunderliche Geschichten:
    Die Vermischung von Tradition und Moderne war selten so verwirrend. :konfus: Schauen wir mal in ein paar Erfahrungsberichte.


    • O-Ton Yasuki Imashuku (weiblich aus Tokyo) [nein, das ist alles nicht erfunden, was ich hier fabriziere ><]:
    "Ich glaube, ich bin eine der wenigen glücklichen Ehefrauen in unserem Land. In Japan gleichen die meisten Ehen einem Vertragsverhältnis, die Menschen sind oft nicht aus Liebe zusammen, sondern weil die Gesellschaft es erwartet. Ich konnte mir im Traum nicht vorstellen, zu heiraten, ich habe Psychologie studiert, hatte einen guten Job, wofür alles aufgeben? Dann lernte ich meinen Mann auf einer Gokon-Party kennen.


    Für körperliche Liebe ist im Alltag kein Platz. Wie die meisten Japaner kommt mein Mann nicht vor Mitternacht nach hause, ich muss wegen der Kinder um 6 Uhr aufstehen. Und wie es Sitte ist, schlafen die Kinder im Zimmer der Eltern. Alle 4 Wochen geben wir die kinder zu den Großeltern, das ist der romantischste Tag im Monat, meine Freundinnen beneiden mich darum." (Die Zahl der japanischen Ehen OHNE Sex schwankt zwischen 30 - 70 %)



    • O-Ton Soziologin Yuki Tanaka: "Der japanische Mann führt zwei seperate Leben. Schon in alten Zeiten ging er aus dem Haus, um seinen Traumsex zu erleben. Der Beruf der Hure, Yujo genannt, war damals angesehen und stellte hohe Ansprüche an Intelligenz und Bildung." (man denke auch indirekt an den Film "Die Geisha" und die Ansprüche an diese)
    "Ehe dient eher praktischen Zwecken. Auch heute erwarten Männer, dass die frau in die Rolle der Ersatzmutter schlüpft, dass sie akzeptiert und verzeiht, was immer er tut. 40% der 30-40jährigen bleiben deshalb solo.



    • O-Ton Taka Kato (Pornostar und mittlerweile Sexberater der Nation ;) ): Alle Frauen sind Lustobjekte für den japanischen Mann. Nur die eigene Mutter und die eigene Frau nicht. Sie werden in den überfüllten Bahnen dermaßen begrabscht, dass fast alle Großstädte zur Rushhour U- und S-Bahn-Wagen nur für Frauen eingerichtet haben.



    • Angesichts der Männerlust ist die Vorstellung tief verwurzelt, dass Prostitution einen Beitrag zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung leistet. Betriebsausflüge führen häufig in "Soaplands" genannte Etablissements, die als Bäder firmieren, tatsächlich Sex verkaufen. (Nunja, gewaschen wird sich schon, der Kunde wird nämlich erstmal gründlich abgeschrubbt :) ) Der Kunde soll das Mädchen erst in normaler Kleidung sehen (besonders beliebt der Shibuya-Typ), um das Gefühl zu haben, eine junge, attraktive Eroberung gemacht zu haben, die sie sich auf der Straße nie anzusprechen gewagt hätten.



    • Flirten hat keine Tradition in dem Land der arrangierten Ehen. Partnerschaftswebseiten boomen deshalb, großarrangierte Gokon-Partys vom Fachmann werden - nicht gerade billig natürlich - viel besucht. Es werden sogar Flirtkurse angeboten (zB "Anmachschule für unattraktive Männer", der Kurs kostet beim Autor des gleichnamigen buches 200 Euro).


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    Wacky Japan! :freak:
    Diese Daten erklären mir so manches Mal, warum Leute in manchen Manga so reagieren, wie sie reagieren (Girls Love Bible zum Bleistift. Ja, ich weiss, es ist FIKTION! Und es spiegelt doch so manches Mal ein vorhandenes Lebensgefühl wieder).
    Wundert euch die Fülle an Hentaiseiten im Internet?
    Ist euch klar, dass Ranma 1/2 wahscheinlich vielen jungen Leuten aus der Seele spricht?
    Wundern euch diese verdammt NIEDLICHEN :lovex: Girls in Manga und Anime und die kurzen Röcke?


    Naja, mich nicht. :) (Zweiteres konsumier ich ja selber gern ^^)
    Ich habe zumindest einiges wiedererkannt...


    Noch ein kleiner Joke am Rande: ^^


    mata ne
    sue-chan

    ______________________________________________________


    Ein Großvater sprach mit seinem Enkel über seine Gefühle angesichts einer kürzlich erlebten Tragödie.
    Er sagte: "
    Es ist so, als ob zwei Wölfe in meinem Herzen miteinander kämpften. Einer der Wölfe ist rachsüchtig, wütend und gewalttätig. Der andere ist eher traurig, liebevoll und voller Mitgefühl."
    Der Enkel war aufgeregt und fragte: "Aber Großvater,
    welcher Wolf wird den Kampf in deinem Herzen gewinnen? "


    Der Großvater lächelte und sagte: "Derjenige, den ich füttere."

  • Zitat

    (Wusstet ihr eigentlich, dass eine Mutter pro Kind morgens durchschnittlich 45 Minuten braucht, um das Bento (kunstvolles Lunch-Paket) zuzubereiten und das jeder Fehler (Bento hat strenge Zubereitungsregeln) und jedes besonders gute Bento auf die Stellung des Kindes Einfluss haben kann? Das beginnt schon im Kindergarten.)

    Ja, es gibt sogar richtige Wettbewerbe während der Schulpausen, wer das schönste und filigranste hat. Darüber habe ich eine interessante Reportage auf Arte gesehen. 45 Minuten ist ein Witz. Und dass die Mütter das für die Kinder machen ebenso. In der Reportage ging es um den Wettkampf von drei Mitschülerinnen aus der Unterstufe, von denen einige schon um 4 Uhr morgens aufstanden um das Bentô zuzubereiten. Auf den Schulhöfen wurde dann Rotz und Wasser geheult, wenn die anderen Mitschüler ihre Wertungen abgaben.


    Zitat

    Heute kämpfen beide Geschlechter hier um Aktzeptanz, das Coming-out einer Frau kann zum verlust von Freunden und sogar des Jobs führen. (--> Was sagt uns das über den reissenden Absatz von Shonen-Ai? ^^)

    Ich glaube tatsächlich, dass der Bezug zu Shonen Ai und dessen Absatz nicht wirklich mit der Unterdrückung von Homosexuellen in Japan zusammenhängt. Denn bis auf die homoerotische Komponente haben die Protagonisten im Shonen Ai-Genre nicht wirklich viel mit tatsächlichen Homosexuellen gemeinsam. Die Umwelt in Shonen Ai-Geschichten ist oftmals extrem homophob eingestellt oder aber völlig tolerant und offen gegenüber von homosexuellen Männern. Die Männer sind zu geschätzten 95% Schönlinge, aber wie sieht es mit tatsächlichen Homosexuellen aus? Würde man da was die in Shonen-Ai propagierte Definition von "Schönheit" angeht, auch noch auf 95% kommen? Ich denke nicht. Ich denke innerhalb von Shonen Ai wird eine komplett eigene Ebene vermarktet. Es ist zum Beispiel keinesfalls verpöhnt in Japan bis zur Volljährigkeit homosexuellen Erfahrungen gemacht zu haben, ja sogar als Kind eine Romanze mit dem gleichen Geschlecht gehabt zu haben. Zudem ist Androgynität ein erstrebenswertes Ziel für viele Männer allen Alters und wird somit als Kompliment verstanden, wenn ein Mann sich nicht aufgrund von Homosexualität zu einem anderen Mann hingezogen fühlt, sondern durch dessen blendende androgyne Aura. Ich denke was das angeht, muss man ein bisschen trennen. :)

  • Zitat

    Ja, es gibt sogar richtige Wettbewerbe während der Schulpausen, wer das schönste und filigranste hat. Darüber habe ich eine interessante Reportage auf Arte gesehen. 45 Minuten ist ein Witz. Und dass die Mütter das für die Kinder machen ebenso. In der Reportage ging es um den Wettkampf von drei Mitschülerinnen aus der Unterstufe, von denen einige schon um 4 Uhr morgens aufstanden um das Bentô zuzubereiten. Auf den Schulhöfen wurde dann Rotz und Wasser geheult, wenn die anderen Mitschüler ihre Wertungen abgaben.




    uuuuuh ja, die armen. Bento ist aber auch wirklich eine Kunst. Wer das gut drauf hat, der hat auf jeden Fall meinen Respekt. ^^


    Zu Shonen-Ai: hab ICH so auch gar nicht gemeint aber gut, dass du´s ansprichst.




    was mir auch stark auffällt und was mich sehr wundert bzw. was ich anders nicht erklären kann als mit den japanischen Wurzeln, ist, warum es so wenige Shojo-Ais gibt?
    Leider kann ich da nur für Deutschland sprechen, möglicherweise ist das ja in Japan stärker verbreitet und ich weiss es nur nicht, aber ich denke doch, dass es sehr auffällig ist, dass die Regale voller Shonen-, aber sich kaum ein Shojo-Ai dazwischen findet.
    Zumal ich Shojo-Ai wesentlich ansprechender finden würde. :huh:


    Aber wie kommt das, wenn nicht durch eine Entwicklung der Kultur und der tatsache, dass weibliche Homosexualität stärker verpönt ist als männliche? So würde sich für mich der Kreis schließen und der Bezug zur Moderne ist hergestellt. ^^


    sue-chan

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    Ein Großvater sprach mit seinem Enkel über seine Gefühle angesichts einer kürzlich erlebten Tragödie.
    Er sagte: "
    Es ist so, als ob zwei Wölfe in meinem Herzen miteinander kämpften. Einer der Wölfe ist rachsüchtig, wütend und gewalttätig. Der andere ist eher traurig, liebevoll und voller Mitgefühl."
    Der Enkel war aufgeregt und fragte: "Aber Großvater,
    welcher Wolf wird den Kampf in deinem Herzen gewinnen? "


    Der Großvater lächelte und sagte: "Derjenige, den ich füttere."

  • Nunja, weibliche Homosexualität wird ausschliesslich klar als solche definiert, sobald es sich um Hentai handelt oder die spezielle Ausrichtung Yuri. Der Begriff "Shojo Ai" ist in Japan quasi nicht existent und dennoch gibt es Werke, die sich versteckt mit der homosexuellen Liebe unter Frauen auseinandersetzen. Allerdings geht es dabei immer eher um Themen wie "Gegenseitige Bewunderung", aufopfernde Freundschaft oder Liebe im platonischen Sinne. Hervorragende Vertreter für solche Themen wären zum Beispiel:


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    Warum das nun so ist, dass lesbische Liebe nicht offen thematisiert wird, hängt mit der devoten Rolle der Frau zusammen. Frauen in Japan haben sich weit stärker Konventionen zu fügen, als ein Mann es müsste.

  • oh i-wie tun die japaner mir leid^^ 30-70% der ehen sind ohne sex oO naja xD und das mit den homosexuellen hab ich nicht ganz verstanden. also bis zum 19. wurden männliche homosexuelle akzeptiert, weibliche jedoch nicht. und wie is das heute?

  • Heute sind sowohl weibliche wie männliche Homosexualität verpönt. öö Gibt ja auch keine Mönche und Krieger mehr, wo man das entschuldigen könnte. ;) Für Bauern schickte sich das aber auch damals nicht. Die Homoseyualität war lediglich ein Ersatz neben dem Schlachtfeld, kann man sagen.
    Tjaaa und ich hab mich immer gewundert anfangs, warum in meinem Japan-Epos aus K.A. welchem Jahrhundet der Protagonist so viel mit Männern rummacht. ôô

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    Ein Großvater sprach mit seinem Enkel über seine Gefühle angesichts einer kürzlich erlebten Tragödie.
    Er sagte: "
    Es ist so, als ob zwei Wölfe in meinem Herzen miteinander kämpften. Einer der Wölfe ist rachsüchtig, wütend und gewalttätig. Der andere ist eher traurig, liebevoll und voller Mitgefühl."
    Der Enkel war aufgeregt und fragte: "Aber Großvater,
    welcher Wolf wird den Kampf in deinem Herzen gewinnen? "


    Der Großvater lächelte und sagte: "Derjenige, den ich füttere."

  • Abtreibungen sind in Japan war legal, aber verpöhnt.
    Die Frau kann zwar abtreiben. Allerdings darf der Kindesvater mitentscheiden, ob die Frau das Kind behält oder nicht. Die Frau braucht definitiv die Einverständniserklärung des Erzeugers. Und wenn der dies nicht möchte, hat die Frau keine Chance.


    Genauso wie niemand direkt fragt, ob man zu dir oder mir geht. Man fragt, ob man noch in eine andere Karaoke-Bar gehen möchte. Das ist sowas wie ein Codewort für Sex. Oo"

    [...] Als Kartoffelkäfer futterte ich auf Korsika mit anderen Artgenossen ein Kartoffelfeld leer. Ich traf dabei auf einen besonders kleinen, Französisch sprechenden Käfer, der in einem früheren Leben wohl Napoleon gewesen war. Und ich sammelte gutes Karma, in dem ich ihn, unter Einsatz meines Lebens, daran hinderte, die Kartoffelkäfer in einen sinnlosen Vernichtungskrieg gegen Borkenkäfer zu führen.[...]

  • hahaxD
    da wird mir einiges klar als ich in japan warxD
    die japaner flirten ja wirklich nicht, auch nicht aus spaß.
    und als ich mit freundin picknicken war und wir nur paar brote /milch & früchte im korb hatten, haben die auch auf uns gestarrt als wir gepicknickt haben im park...
    naja das mit der homosexualität gabs doch auch bei den römern das ältere reichere männer sich jüngere suchten usw.
    aber krass, wenn man bedenkt das ich in die schule immer nur ein apfel und vllt ein brötchen mitgenommen habeXD
    und die für bentos mehr als ne std brauchen, also meine mutter würde das sich sicherlich nicht antuenxD
    und soviele ehen ohne sex??
    also ....das würde ich ! keine woche aushaltenxD
    in 1 zimmer mit meiner freundin zu leben und nicht geil auf sie werdenxD


    Ein Herz für Manga Chars:
    "Right...this is a erotic* Manga...they give a crap
    that I`m tired from work"

  • So detailliert hab ich mich damit noch nie befasst obwohl es mir bekannt war, das die Japaner in sozialen Dingen verklemmt sind. Vieles hielt ich doch nur für Gerüchte oder Stereotypen aber scheint wohl doch vieles wahr zu sein.


    Dann wundert mich die Darstellung in vielen Manga von Beziehungsverhalten gar nicht mehr. Das spiegelt ja nur den waren "Trieb und Instinkt" dessen wieder was in der Gesellschaft nicht toleriert und geduldet wird.


    Schon schade, das Japan ein Land mit so unterschiedlichen Wertvorstellungen dass sich vor lauter Tradition und Kulur schon wieder selbst im Weg steht.

  • Hallo,


    entschuldige, dass ich Euch in vielen widersprechen moechte, aber das stimmt so einfach nicht.


    Zitat

    Japanerinnen bekommen im Schnitt 1,28 Kinder, das ist eine der niedrigsten geburtenraten der Welt. Sexualwissenschaftlerin Sabine Frühstück: "Die Ansprüche an die Mutterrolle sind so hoch, dass sich Frauen kaum noch trauen, Kinder zu bekommen. Wer als Mutter in Japan arbeitet, gilt als Rabenmutter." (Wusstet ihr eigentlich, dass eine Mutter pro Kind morgens durchschnittlich 45 Minuten braucht, um das Bento (kunstvolles Lunch-Paket) zuzubereiten und das jeder Fehler (Bento hat strenge Zubereitungsregeln) und jedes besonders gute Bento auf die Stellung des Kindes Einfluss haben kann? Das beginnt schon im Kindergarten.)




    Also entschuldigt mal, welche Mutter wird hier als Rabenmutter bezeichnet? Im Gegenteil, hier ist es einem voellig selber ueberlassen, ab wann man wie lange sein Kind in eine Tagesstaette schickt. Ganz im Gegensatz zu vielen Teilen im Westen Deutschlands! Ausserdem gibt es viele Muetter, die spaetestens, wenn ihr Kind in der Schule ist, oft aber auch schon aber dem Kindergarten oder noch frueher, wieder arbeiten geht. Allerdings muss zugegebenerweise gesagt werden, dass es sich da oft nicht um festangestellte Stellen mit Festgehalt, Bonus und anderen Zuzahlungen handelt, sondern um nach Stunden bezahlte studijobmaessige Arbeit. Ich kenne aber auch Muetter, die wieder in ihre Arbeit als Beamtin, Krankenschwester, Technikerin oder Empfangsdame eingestiegen, als ihr Kind 1,5 bis 2 Jahre war.


    Und nein, ich wusste nicht, dass ein Bento auf die Stellung eines Kindes Einfluss haben soll. Vielleicht gibt es ja irgendwelche Privatschulen, wo mangels freiwaehlbarer Sachen die Konkurrenz unter den Kindern ueber das Bento ausgetragen wird. Aber aber hier habe ich noch von keiner Seite auch nur einmal von dem Problem gehoert, und ausserdem ist Schulspeisung an oeffentlichen Grundschulen und auch an vielen Tagesstaetten die Regel. So wo soll da ein Wettkampf herkommen? Wenn, dann wuerde das hoechsten ab Klasse 7 gehen, und da wird dann wohl eher an anderen Sachen konkurriert, wenn ueberhaupt.


    Und ausserdem sind normale Bentous auch nicht aufwaendiger als bessere Pausenbrotdosen. Wenn wenig Zeit ist, sind die Bentos meiner Kinder auch in 15-20 min erledigt. Und da ist dann trotzdem noch kleingeschnittene Tomate oder Fleischkloesschen drinnen, damit der Kleine das besser essen kann. Andere Eltern bestellen sich "Schulessen" oder geben ihren Kindern Onigiri mit. Also mit der Bentoerstellung die niedrige Kinderquote erklaeren zu wollen, ist absolut schwachsinnig. (Entschuldigt bitte den Ausdruck, aber mich aergert solche sinnlose Verbreitung von Geruechten durch die Medien...)


    Ausserdem sind die Gruende so vielzaehlig: ich kenne einen Teil, wo es trotz Kinderwunsch und Versuchen nicht klappt, mandche haben einfach nicht zur richtigen Zeit den Partner gefunden, im Tokyoter Raum ist Kinderserziehung so teuer, dass man sich auch genau ueberlegen muss, was man macht. Nur um ein Beispiel zu geben, Geburten und vorgeburtliche Untersuchungen (1-4 Mal im Monat Pflicht) werden nicht von den Krankenkassen getragen, weil das eben keine Krankheit gibt. Und wenn mich jedes Kind dann eben mal nur bis zur Geburt schon 6000 Euro kostet, und bis dieses Jahr im April das Kindergeld auch ein Lacher schlechthin war, allein nur Kindergaerten in Tokyo 3-400 Euro im Monat kosten, und mit viel Pech die Schulen dann auch solche Summen oder mehr sehen wollen, dann ueberlegt man sich schon 2Mal, ob man sich ein oder mehr Kinder LEISTEN will. Klar, ich will nicht behaupten, dass es auch genuegend Frauen oder Eltern gibt, die sich bewusst aus allen moeglichen Gruenden gegen mehr Kinder entscheiden, aber den Grund "sie trauen sich nicht" ohne irgendwelche vertrauenserweckenden Daten in den Raum zu stellen, halte ich fuer sehr gefaehrlich. Das grenzt doch schon fast an Negativpropaganda.


    Ausserdem ist die Quote ein Durchschnitt und muss auch als so etwas kritisch betrachtet werden. 1 und 9 und 4 und 6 ergeben beide 5 als Durchschnitt, aber beschreibt das auch den gleichen Zusammenhang? Wohl nicht, oder? Es ist eher so, dass eine grosse Anzahl von Frauen aus den verschiedensten Gruenden keine Kinder hat, haben kann oder auch bewusst will, und Leute mit Kindern haben dann 2 oder 3 Kinder. Und eine Familie mit 2 Kindern und eine Frau mit Null zieht den Durchschnitt schon auf ein Kind pro Frau runter.





    Zitat

    Laut Umfrage eines Kondomherstellers hätten Japaner ihr erstes Mal mit 18,6 Jahren - zum Vergleich die Deutschen mit 16,2 Jahren.


    Mal ne Gegenfrage: Warum in aller Welt MUSS man denn mit 16 schon unbedingt das erste Mal mit jemandem im Bett liegen? Ausserdem ist auch das nichts weiter als ein Durchschnitt und muss als solcher kritisch betrachtet werden. In Japan gibt es auch Muetter mit 14. Und wenn ich eben vor 20 nicht den Partner treffe, mit dem ich es machen moechte, warum muss ich mich dann unbedingt mit dem Erstbesten irgendwo auf eine Parkbank legen und mich entjunfern lassen, bloss damit Europaeer mich nicht als pruede und verklemmt abstempeln. Der Wert von Deutschland ist auch nichts mehr als ein Durchschnitt, und ich moechte ehrlich gesagt mal wissen, wieviel Prozent aller jungen Deutschen erst mit 18 oder aelter ihr erstes Mal haben.


    Desweiteren muss bei der Betrachtung der Sache auch bedacht werden, dass es doch immer noch eine fuer europaeische Augen relativ strenge Trennung in Maennlein und Weiblein gibt, die durch die Erziehung und das System durchgefuehrt wird. Maedchen moegen halt NUR Puppen, also werden sie in die Puppenecke abgeschoben, Jungs moegen natuerlich nur Autos und werden in die Autoecke abgeschoben. Weiterhin ist es so, dass reine Maedchenschulen in Japan noch sehr oft vorkommen. Und manche koedukative Schulen trennen auch Klassen strikt nach Maennlein und Weiblein. So selbst wenn ich als Junge oder Maedchen Interesse am anderen Geschlecht habe, so habe ich so gut wie keine Moeglichkeit, mal Mitglieder des anderen Geschlechts kennen zu lernen. Und das passiert oft erst, wenn man anfaengt zu arbeiten oder man auf koedukative Unis geht. Kein Wunder, dass dann oft erst die ersten sexuellen Kontakte zustande kommen.


    Was die Sexualitaet und Schwangerschaft bei Minderjaehrigen angeht, so ist das uebrigens auch ein Teil der Lehrerausbildung. Und es gibt auch mehr und mehr Schulen, die das im Rahmen des Naturwissenschafts- oder Allgemeinen Unterrichts mit einbinden. Aber es soll nicht ermutigt werden, daher gibt es hier i.d.R. keine Uebungen mit Bananen und Kodomen. Ich glaube, vielen Eltern wuerde so etwas auch zu weit gehen und nur zu Beschwerden fuehren. Wenn es Unterricht gibt, dann mehr nur die Theorie aus der Biologie.


    Zitat

    und als ich mit freundin picknicken war und wir nur paar brote /milch & früchte im korb hatten, haben die auch auf uns gestarrt als wir gepicknickt haben im park...


    Ich moechte ehrlich gesagt wirklich mal die genauen Umstaende wissen, bevor ich ein Urteil darueber faelle. Wenn du die ungeschriebenen Regeln des Parks dort genau so wenig beachtet hast, wie die beim Flirten mit dem anderen Geschlecht, dann braucht es dich auch nicht zu wundern, dass die Japaner dort ueber die komischen Auslaender voellig ueberrascht waren und sie verwundert angestarrt haben.


    Zitat

    Abtreibungen sind in Japan war legal, aber verpöhnt.
    Die Frau kann zwar abtreiben. Allerdings darf der Kindesvater mitentscheiden, ob die Frau das Kind behält oder nicht. Die Frau braucht definitiv die Einverständniserklärung des Erzeugers. Und wenn der dies nicht möchte, hat die Frau keine Chance.


    Ja, theoretisch schon, aber niemand ueberprueft, ob der Stempel wirklich vom Kindsvater gedrueckt wurde oder nicht. Praktisch hat der Kindsvater keinerlei Einfluss darauf, ob sein Kind geboren wird oder nicht.


    Zitat

    Heute sind sowohl weibliche wie männliche Homosexualität verpönt.


    So? Wirklich? Wie erklaerst du dir dann die ganzen Newhalfs und Homos, die im Rampenlicht von Japan stehen? So einfach kannst du dir die Sache nicht machen. Eine Tatsache ist, dass als Zusammenlebensform gesetzlich NUR die Ehe akzeptiert wird. Und nach dem Gesetz besteht die aus einem Mann und einer Frau. Und gesetzlich gesehen werden Kinder auch innerhalb der Ehe geboren, und das wird gesetzlich z.B. bei der Regelung vom Erbe und bei Steuern und Zuzahlungen auch so forciert. Und unter diesen gesetzlichen Realitaeten ist kein Platz fuer HOMO-Ehen oder wilde Ehen.


    Dass das nicht mit den gesellschaftlichen Realitaeten uebereinstimmt, ist vielen auch klar und es wird dafuer gekaempft. Langsam, aber sicher aendert sich das auch, aber bis es Leuten selbst ueberlassen ist, wie sie leben, wird noch viiiiiiiel Wasser die Elbe hinunter fliessen muessen.

  • Zitat

    Leider kann ich da nur für Deutschland sprechen, möglicherweise ist das ja in Japan stärker verbreitet und ich weiss es nur nicht, aber ich denke doch, dass es sehr auffällig ist, dass die Regale voller Shonen-, aber sich kaum ein Shojo-Ai dazwischen findet.
    Zumal ich Shojo-Ai wesentlich ansprechender finden würde.



    Ich moechte bei der Tatsache auch zu Bedenken geben, dass Lesbilitaet traditionell in Europa weniger ein Problem als Homosexualitaet unter Maennern war. Wenn Frauen eng befreundet waren, hatten frueher auch Leute weniger ein Problem damit. Haendchenhaltende Freundinnen sind weniger als "komisch" empfunden worden als denn haendchenhaltende Jungs oder gar Maenner. Homosexualitaet bei Frauen liess sich halt besser in die von der Gesellschaft vorgeschriebene Rolle einbinden als das bei bei Maennern ging, die ja eher einen rauhen Umgang miteinander zu haben hatten.


    Zu Mangas kann ich nichts sagen, um da einen guten Ueberblick zu haben, interessiere ich mich nicht genug fuer die Sache. Aber wenn man ueberlegt, dass in Kinderfilme fuer Kindergartenkinder und Grundschueler (und egal, was man jetzt sagen will, SM und Co. ist in erster Linie fuer diese Zielgruppe gemacht worden) ohne mit der Wimper zu zucken
    Liebesbeziehungen zwischen jungen Maedchen einbaut, dann kann das ja auch nur heissen, dass man keinerlei Probleme mit so einer Beziehung hat. In der Theorie zumindest.


    Zitat

    Bis zum 19. Jahrhundert war männliche Homosexualität ein Bestandteil der Kultur und galt als legitimer ersatz für krieger und Mönche. Weibliche Homosexualität war verpönt. Heute kämpfen beide Geschlechter hier um Aktzeptanz, das Coming-out einer Frau kann zum verlust von Freunden und sogar des Jobs führen. (--> Was sagt uns das über den reissenden Absatz von Shonen-Ai? )



    Und was soll das jetzt beweisen? Als ob europaeische Klosterinsassen und der Adel nicht auch ihre "Spielzeuge" hatten... Und als ob deutsche Homos voll und ganz akzeptiert werden...


    Ja, was sagt uns das ueber Shounen-Ai? Das moechte ich auch gerne wissen. Und was ist das fuer ein reissender Absatz? Wo, wo?



    Zitat

    Flirten hat keine Tradition in dem Land der arrangierten Ehen. Partnerschaftswebseiten boomen deshalb, großarrangierte Gokon-Partys vom Fachmann werden - nicht gerade billig natürlich - viel besucht. Es werden sogar Flirtkurse angeboten (zB "Anmachschule für unattraktive Männer", der Kurs kostet beim Autor des gleichnamigen buches 200 Euro).


    Welches Land der arrangierten Ehen? Liebesehen sind jetzt der Standard, und wo unterscheiden sich die japanischen Partnerschaftsinstitute oder -annoncen von deutschen? Als ob jeder Deutsche die Liebe seines Lebens ploetzlich auf der Strasse sieht und anspricht. Oder jeder seine Sandkastenliebe heiratet.


    Noeh, ich will auch gar nicht bestreiten, dass es hier unsichere Maenner gibt, die sich davor scheuen, die Verantwortung von Mann und Vater zu uebernehmen und mit ihrem Leben gluecklich sind. Die gibt es in Deutschland mit Sicherheit auch, ich kenne mindestens einen... Und wenn sich unsichere Maenner nicht gluecklich in der Situation fuehlen und aktiv an ihrer Lage etwas machen wollen, warum in aller Welt wird das als negativ dargestellt? Ist doch toll, wenn sich Leute dazu entschliessen.


    Und gegen diese Stereotypisierung ueber japanische Maenner moechte ich mich von ganzem Herzen wehren. Das stimmt so einfach nicht. Und es gibt grosse Unterschiede zwischen Regionen, Alter und noch mehr zwischen Individuen. Es mag vielleicht eine grosse Ueberraschung sein, aber untern den jetzt 30-Jaehrigen oder juenger gibt es viele, die Kochen zum Beispiel auch toll finden und durchaus in der Lage sind, ihr Hemd richtig zu buegeln, die Wohnung zu putzen oder die Sachen zu waschen, aufzuhaengen und in den Schrank zu raeumen. Dieses Jahr hatte gerade NHK einen Bericht darueber gebracht, wie Ausbildung das Leben von Leuten veraendert. Die jetzt 30-Jaehrigen sind naemlich der erste Jahrgang gewesen, die gemeinsam mit den Maedchen zusammen Hauswirtschaft ab der 7. Klasse hatten. Und dort mussten ALLE Hausarbeit, Kochen und Backen lernen. Der Jahrgang darueber war dagegen noch in Hausarbeit fuer Maedchen und Werken/Reparatur fuer Jungs getrennt.


    Desgleichen sind die Stereotypen ueber die normale Arbeitszeit von Maennern nicht richtig. Klar, wenn man Ueberstunden bis 8 Uhr macht und dann schnell mal 2-3 Stunden Heimweg hat, dann kommt man eben erst zwischen 22-23 Uhr nach Hause. Aber zum Beispiel hier in der Stadt sind die Berufsstaus und die vollen Bahnen zwischen 17-19.30 Uhr. Sicher gibt es hier auch Ueberstunden, aber wer eine Stunde bis zu seinem Arbeitsplatz faehrt, der muss schon weit fahren. Und dieses Zwangsausgehen in Kneipen hoere ich auch sehr selten von Freundinnen oder vom eigenen Mann. Wenn das mal ein- oder zweimal im Monat ist, dann ist das viel. Desweiteren ist es auch so, dass die ganzen traditionellen Tokyoter Unternehmen im Rahmen des Zusammenbruchs der Aktienmarktblase, der wirtschaftlichen Depression und jetzt auch noch des starken Yens gar nicht mehr so viel Reserven haben, als dass man so grossartig Saufgelage oder hyperteure Klubbesuche zahlen kann oder auch dem mittleren Management so hohe Gehaelter zahlen kann, dass die jeden Tag ihre Angestellten haushalten koennen. Ausserdem setzt sich (zugegebenerweise langsam, aber sicher) ein neues Bild von einem guten Vater durch, und auch wenn die Zahlen immer noch gering sind, so hat man z.B. Vaetern jetzt auch die Moeglichkeit gegeben, Vaterschaftsurlaub zu nehmen und bei der Geburt und kurz danach freizunehmen und der Ehefrau beizustehen oder sich um aeltere Geschwister zu kuemmern.


    Klar, nicht jeder Mann sieht sein Lebensziel im Leben mit seiner Familie, aber gerade unter jungen Maennern gibt es immer mehr, die wirklich Spass an ihren Kindern haben und moeglichst viel Zeit mit ihnen verbringen wollen. Und es gibt immer mehr, die gerade deshalb mit einer Frau zusammen sind, weil das die Frau ist, mit der sie alt werden wollen.
    Japan aendert sich, vielleicht sollten sich langsam auch mal oeffentliche Meinungen im Ausland ueber die japanische Gesellschaft aendern.


    Zitat

    Und wie es Sitte ist, schlafen die Kinder im Zimmer der Eltern. Alle 4 Wochen geben wir die kinder zu den Großeltern, das ist der romantischste Tag im Monat, meine Freundinnen beneiden mich darum." (Die Zahl der japanischen Ehen OHNE Sex schwankt zwischen 30 - 70 %)


    Was ist das denn fuer ne Quote? 30-70%? Statistisch gesehen ist diese Aussage voellig sinnlos. Entweder eine kleine Zahl oder wahlweise eine ziemlich hohe muss also doch ein erfuelltes Sexleben haben. Und wieviele 60-jaehrige Frauen in Deutschland amuesieren sich jeden Tag mit ihrem Mann? Genau so muss auch in Japan ein grosser Unterschied zwischen den verschiedensten Altersgruppen sein. Fuer welche Altersgruppe ist denn diese nichtsagende Zahl, vor allem auch WIE ist sie festgestellt worden?


    Wo ist das Problem dabei? In Europa wurde auch oft zusammen geschlafen, und trotzdem waren grosse Kinderanzahlen die Regel. Wo ein Wille, da auch ein Weg. Und es hat noch niemand behauptet, dass Sex nur was fuers Bett ist, wenn schlafende KInder neben einem als stoerend empfunden werden.


    Werde selbst mal Mutter und versuche es aus, ob dir das Familienbett nicht auch gefaellt. Ich konnte es mir nicht wirklich vorstellen, aber fuer uns ist es die schoenste Alternative. Wenn die Kinder tagsueber nicht da sind, hat man sie nachts wenigstens bei sich, bei Problemen kann man sofort einschreiten. Versuche mal, ploetzliches hohes Fieber beim Kind im Kinderzimmer ueber das Babyphon mitzubekommen! Und im Bett stillen ist weit weniger anstrengend als staendig 30 m durch die Wohnung laufen zu muessen, im wachen Zustand die Kleinen zu stillen/beruhigen und dann irgendwie wieder einzuschlafen. Letzteres ist definitiv die bessere Methode fuer chronischen Schlafmangel. Und aus irgendwelchen Gruenden ist beim gemeinsamen Schlafen die Wahrscheinlichkeit fuer den ploetzlichen Kindstod kleiner als beim Getrenntschlafen. Vielleicht ja, weil man als Mutter zumindest unterbewusst hoert, wenn ploetzlich die Atmung komisch wird. Sicher ist das Familienbett keine Sache fuer jeden, aber ohne es auszuprobieren, wuerde ich es nicht so schlecht machen wollen.



    Zitat

    Früher lernte man sich meist durch einen Heiratsvermittler kennen, oft ein sog. Nakado (ein hochgeachteter Mann, zB ein Vorgesetzter). Heute geschehe dies häufig auf Gokon-Partys = Kuppelpartys.


    Also erstens heisst das NakOUdo 仲人, und woher hast du die Tatsache, dass das immer ein hochgeachteter Mann gewesen sein soll? Klar, in Firmen konnte es schon sein, dass ein chef mal den Vorschlag machte, mal mehr dezent, mal weniger, dass man sich doch mal die Mitarbeiterin XY genauer anschauen sollte. Tradtionell haben sich naemlich Chefs in der Lage gesehen, dass sich sich wie die echten Eltern um das Glueck der jungen Leuten kuemmern muessen. Und Eltern hatten das auch erwartet und tun es teilweise heute noch.


    Aber gerade traditionell ist das mehr eine Arbeit von aelteren Frauen gewesen. Sie haben die Kinder aufwachsen sehen, und als die Kinder ins heiratsfaehige Alter kamen, vorgeschlagen, man solle doch mal das Maedchen XY genauer unter die Lupe nehmen. Oder wenn man in der eigenen Umgebung selbst keinen Partner mehr gefunden hatte oder die Bedenken zu gross waren, wie wohl reagiert werden wuerde, dann hat man das dem Profi ueberlassen. Soooo extrem viel anders als das in deutschen Doerfern bis teilweise in die 50er Jahre hinein war, war das in Japan auch nicht gewesen. Ja, und heutzutage, wo diese gewachsenen Dorflandschaften eingemeindet oder durch Weg- und Zuzug sich sehr geaendert haben, haben sich diese "ich kenne da jemanden"-Personen eben als formalisierte Unternehmen etabliert, wo sich Maennlein und Weiblein anmelden und eben der Profi (genau wie in Deutschland) passende Partner vorschlaegt. Die Formalisierung, wo man sich in Kimonos gekleidet mit Mama und Papa zusammen zu irgendeinem Tatamimattenzimmer geht, dort dann 3 vorgeschriebene Phrasen wechselt und man mindestens beim 3. Mal zusagen muss, um nicht als unvermittelbar zu gelten, sind doch schon lange vorbei bzw. sehr, sehr selten geworden.


    Und warum muessen GOKONs so extrem schlecht gemacht werden? Wie ich gesagt habe, jungen Japanern werden bei weitem nicht so viele Moeglichkeiten gelassen, mit dem anderen Geschlecht zu verkehren. Dass dann, wenn es doch geht, fuer Deutsche vielleicht nicht vorstellbare Schuechternheit und Unsicherheit auftritt, ist doch klar. In Japan hat man eben mehr formalisierten Umgang mit dem anderen Geschlecht (siehe auch Valentinsschokolade). Dann laesst sich halt, ohne dass man grosse Szenen und Peinlichkeiten erleben muss, austesten, ob der Partner einen auch mag. Das ist definitiv die leichtere Methode als ein direktes "Du, ich mag dich. Willst du meine Freundin werden?". Und sicher gibt es auch solche GOKONs, die als Ziel haben, dass sich Paare (gerne auch nur fuer den Abend) bilden und ES dann auch gemacht wird. Aber es gibt auch genuegend solche, wo serioes nach Partnern gesucht wird, weil man so wenig Moeglichkeiten hat. Erst vorgestern wurde vorgestellt, dass ein Teil der Bauern in Miyazaki durch den Wegzug der Maedels in andere Staedte wirklich nur schwer Kontakt zum anderen Geschlecht finden. Eine Frau hatte so eine GOKON oder Heiratsaktion organisiert, wo die Frauen und Maenner waehrend gemeinsamer Projekte ungezwungen miteinander reden konnten. Und von den 15 Frauen hatten 3 dann auch Partner gefunden, mit denen sie weiter Kontakt haben werden, der vielleicht ja dann auch in einer Hochzeit endet. Wo ist das jetzt so schlimm? Wenn es eben so relativ wenig Kontakte gibt, dann wird eben ueber so etwas ein potentieller Partner gesucht.


    Zitat

    O-Ton Soziologin Yuki Tanaka: "Der japanische Mann führt zwei seperate Leben. Schon in alten Zeiten ging er aus dem Haus, um seinen Traumsex zu erleben. Der Beruf der Hure, Yujo genannt, war damals angesehen und stellte hohe Ansprüche an Intelligenz und Bildung." (man denke auch indirekt an den Film "Die Geisha" und die Ansprüche an diese)
    "Ehe dient eher praktischen Zwecken. Auch heute erwarten Männer, dass die frau in die Rolle der Ersatzmutter schlüpft, dass sie akzeptiert und verzeiht, was immer er tut. 40% der 30-40jährigen bleiben deshalb solo.



    • O-Ton Taka Kato (Pornostar und mittlerweile Sexberater der Nation ): Alle Frauen sind Lustobjekte für den japanischen Mann. Nur die eigene Mutter und die eigene Frau nicht. Sie werden in den überfüllten Bahnen dermaßen begrabscht, dass fast alle Großstädte zur Rushhour U- und S-Bahn-Wagen nur für Frauen eingerichtet haben.


    Wer sollen die 3 angeblich als Experten zitierten Leute sein? Ich habe in all der langen Zeit nicht einmal von ihnen gehoert. Davon mal abgesehen, also nur weil 3 Leute als angebliche Profis ihre MEINUNG sagen, (und ich sehe mit keinem Punkt, wo das irgend etwas mit Daten oder Wissenschaft zu tun haben soll, vor allem auch landesweit,) finde ich es sehr, sehr zweifelhaft, ALLE japanischen MAENNER zu verurteilen und in die BUH-Ecke zu stellen. Gerade auch vielen jungen Maennern tut das grosses Unrecht. Und in Japan unterscheiden sich Lebenseinstellungen ganz gewaltig von der Region, der Groesse der Stadt, der Art der Arbeit und vom Alter. Gerade bei Bauern oder auch Fischern in Japan ist es z.B. so, dass traditionell Mann und Frau eng MITeinander arbeiten mussten, so dass sich auch Respekt fuereinander entwickelte. Gerade die so fuer Japan beruehmte Oben-unten-Beziehung ist in Regionen mit einem traditionell grossen Anteil an Fischerei so gut wie nicht existent. Beim Retten von Leben kann eben nicht erst ueber die Stellung nachgedacht werden. (Das ist zumindest eine gaengige Erklaerung fuer diese Phaenomen.) Die Frauenrolle Yamato-Nadeshiko ist die Frauenstellung, die in der Samuraiklasse vorherrschend war und nach der Oeffnung des Landes als IDEAL von der Regierung propagandiert wurde. Und trotzdem waren Frauen in dem Punkt schon wesentlich besser als deutsche Hausfrauen gestellt, weil diese naemlich ALLES Geld verwalteten und es das Taschengeld an die Frau, genannt Haushaltsgeld nicht gab. Und selbst unter den Samuraifrauen gab es so einige, die sehr wohl auch grossen Einfluss auf das gesamte Geschehen nahmen. Sooo einfach in einen Kasten schieben laesst sich das Ganze auch nicht.


    Liebe Gruesse


    Emiko

  • Sorry, ich habe mir jetzt diesen Schreibanfall nicht durchgelesen.


    Aber mal ehrlich. Ist schön, dass wir hier mal Insideransichten kriegen, aber mich stört dieser durchweg aggressive Unterton. Du machst dir doch auch nicht die Mühe, mal zu schauen, woher unsere Sichtweise stammt, oder wer das jeweils ist, der diese Dinge geäußert hat. Ganz zu schweigen von fehlendem Wissen auf deiner Seite (Shonen Ai).
    Gleiches zu Statistiken: Die Dinger sind dazu da, das man vom Individuum wegkommt und eine Kategorie findet, um halbwegs vergleichen zu können. Glaub mir, sowohl innerhalb der deutschen als auch innerhalb der japanischen Werte sind Schwankungen drin und trotzdem unterscheiden sich die Werte erheblich. Würde man nicht so vorgehen, könnte man die Unterschiede zwischen den Gesellschaften nicht feststellen. Und sobald man einen Unterschied festgestellt hat und man darüber also nicht mehr diskutieren muss, kann man dazu übergehen, nach Ursachen zu suchen.


    Im Übrigen: Sei doch einfach mal froh, dass die meisten hier im Forum nicht aufgrund ihres Hobbys Japan kompromisslos als das geheiligte Land ansehen. Vieles, was du hier erzählst ist für mich ein weiterer Grund, das Land nicht unbedingt zu lieben. Aber wenn ich jetzt anfange, dich zu zitieren, brauche ich mindestens zwei Stunden um meine Argumentation stichhaltig zu machen. Soviel Zeit besitze ich nicht. Ich würd gern mit dir diskutieren, aber nicht in dem Umfang.

  • Mir sind das nun auch zu viele Punkte, um explizit einzeln drauf einzugehen. Aber um wenigstens einen Teil zu beantworten:
    Wie oben als erstes über dem Artikel angegeben, habe ich die Informationen aus dem "Stern". Dabei habe ich die Interpretationen des Sterns weitestgehend weggelassen und nur die Statistiken (das sind eben Statistiken - Von einem gewissen Wahrheitsgehalt kann man da ausgehen und selbstverständlich hat das nichts mit dem Individuum zu tun, das erklärt sich aber eigentlich von selbst) und zum anderen die Aussagen der interviewten Japaner aufgeführt (diese widerum repräsentieren mit Sicherheit ein Stück das Individuum, nämlich zumindest sich selbst - denn zumindest in ihrem Umfeld ist das, was sie sagen, die Wahrheit, auch wenn es für andere Individuen nicht zutrifft).


    Wie die Statistiken zustande gekommen sind, kann ich dir gerade nicht sagen. Zum einen weiss ich nicht, wo ich den Artikel gerade habe (wir ziehen derzeit um und es ist alles in Kisten...) und ich weiss auch nicht, ob sie es überhaupt näher erläutert haben, meistens werden Statistiken ja einfach als Fakt aufgezählt und fertig.


    Über die Insiderinfos freue ich mich an sich. ^^ Frag doch aber nicht verschreckt "wo ist das Problem?", wir haben damit keins. =) Wir wollen die Kultur nicht abwerten anhand genannter Punkte. Wir konsumieren Statistiken und i.d.R. sollten die meisten Leute intelligent genug sein, das einzuschätzen, dass das nun nicht für jeden Japaner gilt. Es ist aber interessant zu lesen, wo in dem Land unseres Interesses vielleicht kulturell andere Schwerpunkte gesetzt werden. Schließlich kann niemand abstreiten, dass sich die Kulturen ziemlich unterscheiden.


    Liebe Grüße
    sue-chan

    ______________________________________________________


    Ein Großvater sprach mit seinem Enkel über seine Gefühle angesichts einer kürzlich erlebten Tragödie.
    Er sagte: "
    Es ist so, als ob zwei Wölfe in meinem Herzen miteinander kämpften. Einer der Wölfe ist rachsüchtig, wütend und gewalttätig. Der andere ist eher traurig, liebevoll und voller Mitgefühl."
    Der Enkel war aufgeregt und fragte: "Aber Großvater,
    welcher Wolf wird den Kampf in deinem Herzen gewinnen? "


    Der Großvater lächelte und sagte: "Derjenige, den ich füttere."

    Einmal editiert, zuletzt von sue-chan ()

  • Hallo,


    Zitat

    Und ich habe gerade über so manches die Erleuchtung wiedererlangt und NATÜRLICH teil ich das.


    KON, warum darf ich nicht veraergert sein, wenn falsche Geruechte oder ueberalterte oder nur auf bestimmte Schichten bezogene Halbwahrheiten ein Land, seine Frauen und Maenner schlechtmachen? Japanische Maenner behandeln ihre Frauen wie den letzten Dreck, Frauen haben kein Selbstbewusstsein, deswegen haben sie nur ein Kind etc., etc. etc. ...
    Ich moechte mal wissen, wie reagierst, wenn ich Zeugs auf dem gleichen Niveau ueber Deutschland loslasse.


    Deutsche sind so stolz auf ihre Ausbildung und die Analysefaehigkeiten etc., und dann schlucken sie solche Behauptungen und stellen sie als allgemeine Weisheiten dar, ohne dass irgendwo bei solchen Aussagen die Alarmlampen angehen. Das Stern und Spiegel gerne mal sehr zweifelhafte Artikel veroeffentlichen, sollte sich doch langsam mal weiter bekannt geworden sein. (Ich sage nur z.B. die Hitlertagebuecher oder aehnliches.) Egal, wie gut KONs oder Sue-chans Intentionen dahinter sind, es so zu machen, ist einfach nur konterproduktiv und zieht Japan und seine Kultur (womit ich nicht Samurai und Co., sondern das taegliche Leben, die Umgangsformen der Menschen, die Einstellungen zu Dinge meine) ins Laecherliche. Es ist mit keinem Deut besser als das, was die Leute machen, die Japan heiligsprechen. Im Gegenteil, da Menschen die Tendenz haben, sich eher Negatives als Positives zu merken, haben solche Beitraege wie der von Sue-chan und die Reaktionen darauf nur die Folge, dass Japans Image nur noch unrealistischer und laecherlicher wird. Er schlimmverbessert nur.


    Desweiteren waere es nur reine Hoeflichkeit, auch mal zu lesen, was ich geschrieben habe. Ich habe die Paragraphen mit den groessten Fehlern genommen und analysiert, KON, du kannst genau sehen, worauf sich ein Kommentar bezieht. Dass ich keine Namen mit hinzugefuegt habe, liegt daran, dass ich die Zitierfunktion in diesem Forum noch nicht ganz verstanden habe. Ich habe ziemlich hin- und herprobieren muessen, um ueberhaupt Zitate eingefuegt zu bekommen. Ich waere mal sehr interessiert zu hoeren, woraus du schlussgefolgert hast, dass ich mir nicht die Muehe gemacht haette, die Beitraege richtig zu lesen. Was Shonen-Ai betrifft, ich habe auch was davon gelesen, aber es ist nicht das, was ich persoenlich als interessant empfinde. Was ich geschrieben habe, ist dass ich nicht sagen kann, welchen Marktanteil Shonen-Ai innerhalb der Mangawelt in Japan hat, weil ich dazu nicht genug an Mangas interessiert bin. Selbst nur mittelgrosse Mangalaeden haben oft tausende Buecher liegen, und ich wuerde ehrlich gesagt nicht sagen wollen, wie viele Buecher darunter wirklich Shonen-Ai sind. Wenn ich aber so die nur die Titel anschaue, dann habe ich persoenlich eher den Eindruck gewonnen, dass Shonen-Ai in JAPAN ein Randphaenomen ist und andere Themen fuer junge Japaner oft viel interessanter sind. Und viele hier populaere Genre sind in Deutschland so wieso eher nicht bekannt.


    Zitat von "Emiko"

    Was ist das denn fuer ne Quote? 30-70%? Statistisch gesehen ist diese Aussage voellig sinnlos. Entweder eine kleine Zahl oder wahlweise eine ziemlich hohe muss also doch ein erfuelltes Sexleben haben. Und wieviele 60-jaehrige Frauen in Deutschland amuesieren sich jeden Tag mit ihrem Mann? Genau so muss auch in Japan ein grosser Unterschied zwischen den verschiedensten Altersgruppen sein. Fuer welche Altersgruppe ist denn diese nichtsagende Zahl, vor allem auch WIE ist sie festgestellt worden?


    Ich habe nicht die Quelle, sondern die Zahl bezweifelt und das auch begruendet. Also nicht das Englische "quote", sondern das deutsche Wort Quote im Sinne von Zahl. O.k., dann lasst mich bitte die Sinnlosigkeit dieser Zahl anders erklaeren. Wir backen ein 1-kg Brot. Im Rezept steht "Bitte nehmen sie zwischen 300 und 700 g Mehl." Wieviel Mehl nehme ich denn nun? Wenn da zwischen 500 und 550 g staende, waere das ne ganz andere Sache. Aber 300 g auf ein Kilo oder 700 g auf ein Kilo, dazwischen liegen doch Welten! Selbst wenn man nie Statistik in der Schule gehabt haben sollte oder nie so der Ueberflieger in Mathe war, muesste doch so etwas die Alarmglocken laeuten lassen.


    Genau so sagt eine Statistik aus, die behauptet, dass unter 10 Frauen 3 oder wahlweise auch 7 Frauen mit ihrem Sexleben unzufrieden sind. 3 Frauen ist doch o.k., da ist die Quote in Deutschland bestimmt schlechter, bei 7 von 10 Frauen sieht die Sache voellig anders.


    Wenn es eine serioese Statistik waere, dann wuerde da so etwas stehen*
    20-29 Jahre: o.k. x % weder noch y % nicht o.k. y %
    30-39 Jahre: o.k. a% weder noch b% nicht o.k. c%
    etc.


    Und bevor man dazu eine Aussage macht, ob Japan nun schlechter oder normal oder besser als andere Laender ist, muesste man das mit aehnlichen Umfragen in anderen Laendern vergleichen. Aber der Stern will ja auch nur verkaufen, und der Journalist schreibt dann natuerlich auch nur das, was Leute schockiert und bestehende Vorurteile bestaetigt. Wer wuerde schon einen Artikel lesen wollen, der nur sagt, dass auch hier nur jeder normal sein Leben fuehrt und mit den Fiesigkeiten des Alltags genau so kaempfen muss wie jedes andere Land? Aber so ist das auch hier? Die Probleme sind nicht immer ganz identisch, aber auch gar nicht sooo weit voneinander entfernt.


    Liebe Gruesse


    Emiko

  • Deswegen ist das ein Forum und keine Zeitung und deswegen wird auch gern mal was kontroverses verfasst: wir wollen diskutieren. Es hat definitiv dazu angeregt, sich mit dem Thema zu befassen, sieht man ja jetzt an der Zahl und Stimmung der Posts. :D


    Übrigens habe ich deshalb meinen Text in den Konjunktiv umformuliert: Der Konjunktiv suggeriert eine Möglichkeitsform und bedeutet, dass das nicht meine Aussage ist und schon gar nicht ein unbestreitbarer Fakt ist, sondern evtl. so sein könnte!



    Find ich gut, dass du deinen Standpunkt darlegst. :) Es ist bloß ein didaktischer Hinweis: Die meisten Leute sind zu lesefaul um sich zweiteilige Postings durchzulesen, ich würde das stückchenweise einbringen oder aber mich kürzer fassen, damit die Leute sich die Argumentation überhaupt durchlesen, worauf man erst eine Diskussion aufbauen kann.


    LG sue-chan

    ______________________________________________________


    Ein Großvater sprach mit seinem Enkel über seine Gefühle angesichts einer kürzlich erlebten Tragödie.
    Er sagte: "
    Es ist so, als ob zwei Wölfe in meinem Herzen miteinander kämpften. Einer der Wölfe ist rachsüchtig, wütend und gewalttätig. Der andere ist eher traurig, liebevoll und voller Mitgefühl."
    Der Enkel war aufgeregt und fragte: "Aber Großvater,
    welcher Wolf wird den Kampf in deinem Herzen gewinnen? "


    Der Großvater lächelte und sagte: "Derjenige, den ich füttere."

    2 Mal editiert, zuletzt von sue-chan ()

  • Mit platzt der Schädel....


    Zitat

    Deutsche sind so stolz auf ihre Ausbildung und die Analysefaehigkeiten etc., und dann schlucken sie solche Behauptungen und stellen sie als allgemeine Weisheiten dar, ohne dass irgendwo bei solchen Aussagen die Alarmlampen angehen. Das Stern und Spiegel gerne mal sehr zweifelhafte Artikel veroeffentlichen, sollte sich doch langsam mal weiter bekannt geworden sein. (Ich sage nur z.B. die Hitlertagebuecher oder aehnliches.) Egal, wie gut KONs oder Sue-chans Intentionen dahinter sind, es so zu machen, ist einfach nur konterproduktiv und zieht Japan und seine Kultur (womit ich nicht Samurai und Co., sondern das taegliche Leben, die Umgangsformen der Menschen, die Einstellungen zu Dinge meine) ins Laecherliche. Es ist mit keinem Deut besser als das, was die Leute machen, die Japan heiligsprechen. Im Gegenteil, da Menschen die Tendenz haben, sich eher Negatives als Positives zu merken, haben solche Beitraege wie der von Sue-chan und die Reaktionen darauf nur die Folge, dass Japans Image nur noch unrealistischer und laecherlicher wird. Er schlimmverbessert nur.

    Erste Verallgemeinerung über die Deutschen deinerseits. Aber vllt waren die Deutschen auch lauter Hegels und Kants als du nach Japan gegangen bist.
    Danke weiterhin für deine schulmeisterliche Einstellung zu meinen Intentionen. Genau das mein ich mit "befass dich mit den Leuten, die was sagen". Du urteilst uns doch genauso ab.
    Und stell dir vor, niemand hat Lust zwei Posts zu lesen, bei dem die eigenen Meinung durchweg abgekanzelt wird von jemanden, der es stichprobenartig besser weiß, weil er so viele Japaner persönlich kennt. Das ist weder besonders höflich noch macht es deine Position stark. Es macht das ganze eher ziemlich unerträglich.


    Könnten wir uns vllt jetzt darauf beschränken in Posts zu diskutieren, die nicht als Rundumschlag zu verstehen sind und vor allem zurückkehren zum Thema? Das da nämlich ist: Unterschiede im sexuellen Leben in Japan und Deutschland. Und das es die gibt, ist offensichtlich.

  • Es gibt Vorurteile gegenüber Japan, es gibt sie auch gegenüber Deutschland.
    Genau wie es Vorteile und Nachteile in den jeweiligen Ländern gibt.
    Sowas ist normal, sowas kann man nie verhindern.


    Es gibt Dinge die mag ich an Japan absolut nicht, aber es gibt auch Dinge die ich in Deutschland nicht mag.


    Von daher sollte man sich darüber nicht streiten.
    Ich habe schon einige Filme Dokus etc. gesehen wo Ausländer halt wirklich denken wir laufen mit Knickerbocker rum und futtern Weißwürste.
    Also genau so rum gibt es auch gegenüber Japan.
    Es werden auch alle Asiatischen Länder oft in einem Topf geschmissen und nennen das dann China oder Japan.


    Sowas wird auch weiterhin bleiben.
    Solange hier keine rassistischen Aussagen wiederspiegeln sondern nur falsche Informationen ist es doch noch okay.

  • Japaner haben kein Sexleben und leben sich im Bordell aus und behandeln ihre Frauen wie den letzten Dreck. Wo ist da denn der Unterschied zu rassistischen Aussagen? Beim Einen wird sich auf den Pass bezogen, beim anderen auf die Hautfarbe.


    KON, wenn 2 Seiten Text mit Abstand zwischen den Abschnitten zu viel fuer Dich und infolge deiner Aussage auch fuer andere sein sollte, dann haette ja PISA wirklich recht. *schock* Leseverstaendnis unterer Bereich. Das haette ich jetzt nicht gedacht. So werden positive Verallgemeinerungen zerstoert.


    Ich weiss jetzt nicht, wie alt du bist, die VorPISAschockzeit kann durchaus noch zu Zeiten gewesen sein, als so etwas noch von keinerlei Belang fuer dich war, aber bis zum Ende der 90er war Deutschland extrem stolz auf sein tolles, ueberragendes Schulsystem. Das ging durch alle Schichten und hat sich z.B. daran auch geaeussert, dass man viele Abschluesse anderer europaeischer Laender nur sehr widerwillig und die von anderen Laendern gar nicht anerkannt hatte. Das bestkannte Beispiel war der Highschoolabschluss, weil der ja sooooo schlecht war, musste man als Ami mindestens 2 Jahre Uni/College hinter sich gebracht haben, bevor man normal Erstsemestler in Deutschland werden konnte. Und warum sollte sich Deutschland auch internationalen Vergleichen aussetzen? Wir wissen, dass wir top sind. Daher ist PISA oder anderes auch jahrelang ignoriert worden. Und um so boeser war das Erwachen, als man feststellte, dass Deutschland so schlecht ist oder zumindest geworden ist.


    Ja, ogenki de.

  • So, und nun kommen wir zurück von der Beurteilung meiner geistigen Fähigkeiten zum eigentlichen Thema. Deine Äußerungen sind zu diesem Thema zwar der größte Schrott (ich dachte immer, das das heutige bemängelte Schulsystem aus den 90ern kommt) und außerdem äußerst beleidigend und daher hier absolut nicht gern gesehen.


    Ich bin zwar kein Moderator für dieses Subforum, überschreite jetzt aber soweit meine Kompetenzen um dir hier zu sagen, dass wenn ich noch einmal erlebe, wie du in einer Diskussion beleidigend wirst, weil keiner Lust hat, eine Diskussion über mehrere 100.000 Zeichen zu führen (ist hier einfach mal nicht üblich und auch sehr aufwändig), dann gibt es Post. Das ist einfach keine Art.

  • Hey Leute, jetzt beruhigt euch alle mal wieder.


    Ich hab mal nur eine Frage. Was bringt es jetzt sich gegenseitig anzugiften?
    jeder hat andere ansichten von einem land und seiner Kultur. Also Meinungsfreiheit.
    Desweiteren kann man auch ganz freundlich sagen das das einem nicht passt was man über das Land schreibt, aber nicht so-.-


    Haben wir hier nicht alle einen gewissen grad an Reife?


    So genug Senf dazugegeben. Habt euch alle wieder lieb und gut is =)