Autor: Otsuichi (Text), Hiro Kiyohara (Illustration)
Verlag: Egmont Manga&Anime
Release: März 2010
Reihe: one-shot
Altersempfehlung: adult
Seiten: ca. 192, s/w
(Preis: 6,50 €)
"Hallo? Kannst du meine Stimme hören?" - Eine einfühlsame, traurige und doch Hoffnung weckende Geschichte von der Einsamkeit.
(Bild: amazon.de)
"Kannst du meine Stimme hören?" ertönt es eines Tages plötzlich im Kopf der schüchternen, einsamen Schülerin Ryon. Das Handy, dass sie sich in ihrer Fantasie ausmalte, aber nicht wirklich existierte, schien plötzlich wirklich zu funktionieren und jemanden zu ihr zu verbinden! Am anderen Ende der Leitung ist Shin´ya, der ebenfalls ein imaginäres Handy besitzt und ebenso verblüfft ist wie sie.
Vorlage des Manga ist die Kurzgeschichte von Otsuichi, die zeichnerisch wundervoll umgesetzt wurde von Hiro Kiyohara.
Das Cover des Manga ist schlicht, trotzdem schön und zeigt genau das, was den Leser auch innen erwartet. Die Geschichte fließt glasklar vor dem inneren Auge des Lesers hinab und umschmeichelt die eigenen Gedanken, sodass man nicht in der Lage ist, das Buch beiseite zu legen. Die Zeichnungen Kiyoharas sind einfach, ohne unnötige Verschnörkelungen, setzen aber genau die richtigen Akzente und lassen die Charaktere sehr lebensnah erscheinen. Kiyoharas Arbeit ist schön anzusehen und passt genau zu der Stimmung, die die Geschichte vermittelt.
(Bild: Manganet.de)
Ryon und Shin´ya laden zum mitfühlen ein, zwei wirklich liebenswerte Charaktere, die der Leser ins Herz schließen muss. Jeder, der sich einmal auf seiner Schule oder in seinem Umfeld einsam gefühlt hat, kann Ryons Stimmung ein wenig nachvollziehen. Sie ist ein einfaches, normales Mädchen, dass wie jeder Mensch ihr Leid bei sich trägt und ihren Weg sucht. Shin´ya ist ein netter, aufrichtiger Junge, der hilfsbereit, fürsorglich und sympathisch ist und gelegentlich lieber auf dem Schrottplatz kaputte Dinge repariert und dann verschenkt als in der Schule zu sitzen. Sich mit ihnen zu identifizieren dürfte dem Leser nicht allzu schwer fallen. Umso tragischer erlebt der Leser das Schicksal der beiden und die Spannung während all der Zeit, die der Leser verpürt, voller Hoffnung auf ein Happy End.
Weinen am Ende ist erlaubt!
Jeder, der nach einer kurzen und herzbewegenden Geschichte mit einsichtiger Handlung und einsichtigen Charakteren sucht, ist mit dieser Geschichte gut bedient. Ich würd sie jederzeit empfehlen!