Story
Es ist tausend Jahre her, als ein Krieg die Welt zerrüttete. Heute weiß kaum ein Mensch etwas über den Konflikt, der dafür sorgte, dass alle Magie auf Erden verschwand. Dafür entwickelte sich die Technologie und gleichermaßen eine Diktatur, welche in Kombination dank des imperialen Herrschers Gestahls zu einer immer größeren Bedrohung der frei lebenden Völker wird. Doch plötzlich ereignet sich ein Zwischenfall: In einem Dorf namens Narshe finden Bauarbeiter einen intakten, eingefrorenen Esper, jene Rasse, welche der Legende nach die Gabe der Magie besäße und entsprechend seit tausend Jahren als ausgestorben gilt. Gleichzeitig gerät ein Mädchen namens Terra in die Hände des Imperiums, welche außerordentliche Fähigkeiten beim Kampf zu besitzen scheint. Weil Gestahl eine Verbindung zwischen ihren Fähigkeiten und denen der Esper sieht, schickt er sie mitsamt einem Trupp nach Narshe. Dort passiert das Unvorhergesehene: Ihr als Spieler müsst mit ansehen, wie der Begleitschutz von Terra von dem Esper pulverisiert und das Mädchen anschließend von Unterstützern der Returner (Rückkehrer) aufgegriffen wird. Die Returner (Rückkehrer) haben es sich zum Ziel gesetzt, das Imperium mit aller Macht zu zerschlagen und sehen in den außergewöhnlichen Kräften Terras ihrerseits die Chance, endlich eine Kehrtwende im aussichtlosen Kampf zu erzwingen. Denn vielleicht sind ja die Esper und die Magie im allgemeinen der Schlüsselpunkt für eine neue Hoffnung.
Gameplay
Einfach gesagt: Ihr steuert euren Protagonisten über die Weltkarte oder durch Städte, Höhlen, Gebirge und andere Örtlichkeiten und werdet regelmäßig durch Zufallskämpfe überrascht. Kämpfe laufen immer nach dem sogenannten Active-Time-Battle System halb runden-, halb zeitbasiert durchgeführt. Ihr habt also entsprechend genug Reaktionszeit euch die Taktik für den nächsten Zug zu überlegen.
Das Job-System des fünften Teiles musste der ausgefeilten Charakterisierung und der besagt epischen Story weichen. Dafür blieben viele der Job-Fähigkeiten erhalten und wurden einfach auf die jeweiligen Protagonisten fest zugeschnitten. Beispielsweise greift Edgar mit diversen Gadgets alle im Kampf zu sehenden Feinde gleichzeitig an, Gau imitiert das Verhalten von angriffslustigen Tieren, Celes kann für eine Runde jeden noch so starken Magieangriff absorbieren und Sabin beherrscht Martial Arts. Weil die einzelnen Charaktere erst nach und nach ins Spiel kommen, bleibt die Übersicht trotzdem erhalten und ihr habt nie das Gefühl, überfordert zu sein.
In manchen Szenarien steuert ihr nicht nur eine Party, sondern teilt eure Charaktere in bis zu drei Gruppen mit jeweils maximal vier Personen auf. Abseits der individuellen Fähigkeiten gibt es ganz normale Angriffe, hilfreiche Gegenstände und ab einem bestimmten Zeitpunkt Zaubersprüche. Letztere sind anfangs wenigen Charakteren wie Terra oder Celes, einer Überläuferin des Imperiums, vorbehalten, später jedoch kann jeder Charakter die Kräfte der Esper erlernen, in dem er sich mit einem von ihnen bindet. Während solch einer Bindung darf auch eine gesonderte Kraft des Espers genutzt werden, welche ansonsten einem normalen Menschen verwehrt bleibt.
Schon recht früh erzählt die Geschichte zwei oder gar drei Storys parallel, wobei euch die Reihenfolge des Nachspielens überlassen wird. Ihr kämpft auf einem Geisterzug, müsst mit dem Dieb Locke möglichst unentdeckt aus Südfigaro fliehen, schleicht durch die hoch technisierten Anlagen des Imperiums, landet in einer Wüste, lernt das Volk der Moogles kennen, usw. Kaum ein Abschnitt gleicht dem anderen, allein durch die unterschiedlichen Fähigkeiten der Charaktere bekommt ihr alle paar Minuten irgendetwas Neues zu sehen, zu hören oder zu spielen. Dieser Anspruch zieht sich glücklicherweise bis hin zum Abspann.
Grafik
Immer von dem damaligen Stand der Technik ausgehend, war Final Fantasy VI grafisch total auf dem Laufenden. Liebevoll und detailliert und farbenreich gezeichnete Landschaften und Charaktere sowie Gegner, Magieeffekte usw. lassen Freude aufkommen. Einen Vergleich zu aktuellen Teilen stelle ich hier aus Prinzip nicht an, da es unfair wäre Final Fantasy VI grafisch mit z.b. einem PS3 Spiel zu vergleichen. Für Super Nintendo-Verhältnisse ist es bestimmt mit unter das Beste was rauszuholen war.
Sound
Hier merkt man deutlich die Handschrift von Star-Komponist Nobuo Uematsu der schon für andere Final Fantasy Teile verantwortlich zeichnete. Der Score zu Final Fantasy VI ist berühmt und legt ab diesem Zeitpunkt die Messlatte für Spielsoundtracks hoch an. Tracks wie "March on Narche" oder "Aria di Mezzo Caraterre" zählen hierbei zu den schönsten, besten und anspruchsvollsten Liedern der ganzen FF-Geschichte. Jeder Charakter bei Final Fantasy VI hatte eine eigene sehr gut durchdachte und überarbeitete Geschichte die musikalisch gut unterstrichen wurde.
Fazit
Ein Meilenstein der RPG-Geschichte und unbedingt empfehlenswert auch gespielt zu werden. Die veraltete Grafik tut dem Spielspass nichts ab und die Story fesselt bis zur letzen Minute. Für Fans der Reihe ein Muss aber auch jedem ans Herz gelegt, der erst später in die Reihe einstieg. Ganz nach dem Motto: Gute Story muß nicht unbedingt in 3D daherkommen.
Ich freu mich riesig auf eure Anworten und Meinungen ^^
LG KeiKei