Es war ein ganz normaler Tag auf der Arbeit: Als ich mal für einige Zeit nichts zu tun hatte stöberte ich durch Facebook, besuchte von mir gelikede Seiten und lese mir ein paar Artikel durch.
In einem dieser Artikel ging es um den Walfang und die Mission der gemeinnützigen Organisation Sea Shepard in der Antarktis. Sea Shepard stationiert dort nämlich immer wieder ein
Schiff um vorallem japanische Walfänger an der Ausübung ihrer „Arbeit“ zu hindern. Als interessierter Tier- und Umweltschützer erhaschte der Artikel natürlich sofort meine Aufmerksamkeit.
Ich kann (und will vielleicht) nicht verstehen wie man solche wunderschönen Tiere jagen kann (Werde wohl noch ein anderes Thema eröffnen, wo es um den Walfang als Tradition in Japan bzw.
um schlechte Traditionen im allgemeinen geht). Da mich auch immer interessiert was andere denken, las ich mir natürlich auch genüsslich die Kommentare unter dem Facebook-Post durch.
Nach einigen Kommentaren mit Aufruf zur Lynchjustiz (die ich nicht unterstütze) und Trauerbekundungen, stoß ich auf einen Kommentar der mich zum nachdenken brachte. Der Kommentator
wies die anderen Kommentatoren auf eine Doppelmoral bezüglich der Jagd auf Wale und dem Schlachten von Nutztieren wie Schweinen, Rindern etc. hin. Genauer gesagt unterstellte er den
anderen zwar die Jagd auf Wale zu verurteilen, aber gleichzeitig bei der massenhaften Abschlachtung von Tieren zur Fleischverarbeitung (unsere Massentierhaltung) die Augen zu verschließen.
Denn jedes Tierleben sei gleich viel wert und ein großer Unterschied zwischen Walen und bspw. Rindern bestünde ja nicht. Zwar konnte ich seine Generalunterstellung nicht gutheißen, denn es
gab bestimmt den ein oder anderen Vegetarier unter den Kommentatoren, doch seine anderen Worte ließen mich nachdenken, denn ich war genau einer von diesen Menschen die er verurteilte.
Ich bin zum einen gegen den Walfang, Delphinfang etc., doch gleichzeitig esse ich sehr gerne Fleisch und verschließe auch gerne meine Augen vor der unbestritten schlechten Situation von
Tieren in der Massentierhaltung. Aber selbt wenn man das Problem mit der Massentierhaltung mal ausklammert, so ist da ja immernoch der Vorwurf, jedes tierische Leben sei gleich wertvoll
und es wäre heuchlerisch zu glauben es würde keinen Unterschied machen ob man nun ein Schwein oder einen Wal jagen oder/bzw. Essen würde.
Es steckt schon mehr als ein kleines bisschen Wahrheit darin, denn um ehrlich zu sein habe ich mit Wahlen deutlich mehr Mitleid als mit Rindern. Ob das nur daran liegt das es von Rindern sehr
viele gibt und von Walen sehr wenig? Ich glaube nicht, denn ich finde Wale ebenso deutlich majestätischer. Da bin ich, wie ich zugeben muss, dann doch sehr oberflächlich. Jedoch gibt es auch
einen objektiven Grund: Wale werden meist für ihre Fette gejagt, die dann später zu Seifen oder ähnlichem verarbeitet werden, das Ambran, einer Substanz im Darm wird dann später zu Perfümen
und ähnlichem verarbeitet. Neben vielen weiteren Gründen, die man am besten hier nachlesen kann, wird der Wal also Sachen genutzt, die man auch gut anders herstellen kann. In Japan wird
auch oft die lange Walfangtradition des Landes genannt, was natürlich Schwachsinn ist (wie ich bereits sagte, werde ich dem Thema später nochmal einen eigenen Thread widmen).
Trotz alle dem: Ich bin mir ehrlich gesagt noch unsicher wie viel Doppelmoral dahinter steckt. Bin ich in diesem Fall vielleicht wirklich heuchlerisch?
Daher die Frage an euch: Was denkt ihr, wie viel Doppelmoral steckt hinter diesem Dilemma? Kann man gegen den Walfang sein und trotzdem gerne Fleisch essen? Ist jedes Tier gleich viel Wert?
Habt ihr villeicht noch sonstige Ideen wie man das Thema angehen kann?
Ich freue mich auf eure Kommentare! :)