Die WM läuft ja nun schon ein wenig und ein ziemlich befremdlicher Trend setzt sich durch:
Die WM scheint nicht von schlechten Favoriten und langweiligen Spielen bestimmt zu werden, sondern von Schiedsrichter Fehlentscheidungen.
Ich kann mich an keine WM oder EM erinnern, in der so schnell so viele Rote Karten gezogen wurden oder eben Gelbe Karten. Früher war die Rote noch ein Ereignis, das stand in allen Zeitungen, super selten und daher umso krasser für eine Mannschaft. Heute hat man bei 3 Spielen am Tag fast immer eine Rote dabei. Genauso geht es auch mit den Gelben, bei manchen Schiris glaubt man ja schon an eine sexuelle Perversion, die auf Gelbe Karten fokussiert ist.
Ich hab hier mal die aktuelle Statistik der Schiris:
weltfussball.de
Es ist ja nicht nur das letzte Spiel der Deutschen, das zugegebenermaßen wirklich schmerzhaft war, auch andere Mannschaften beklagen sich über Fehlentscheidungen der Unparteiischen. Da geht es um Abseits, Interpretationen von Torwartfouls, nicht gegebene Tore und natürlich der Kartenhagel. Aktuelle Beispiele wären das Spiel Slowenien vs. USA und Ghana vs. Australien.
Hier das nicht gegebene Tor
Beim letzten Spiel, Ghana vs. Australien hab ich noch kein ordentliches Video gefunden, das wird aber bald kommen. Da gabs mal wieder Rote Karte für ein Handspiel + Elfmeter, wobei letzteres ja selbstverständlich ist.
Hier gibts noch einen recht aufschlussreichen Artikel über die Gelben Karten, ohne das der dabei völlig patriotisch abgeht.
ZitatAlles anzeigenGelb-Sucht
Die Schiedsrichter trafen bei einer WM selten so viele folgenschwer-falsche Entscheidungen
Scharf und flach flog der Ball von der rechten Seite in den Strafraum. Slowenische Verteidiger zerrten und schubsten und rempelten, drei von ihnen legten beide Arme um ihre amerikanischen Gegenspieler, aber die Pfeife des Schiedsrichters blieb stumm. Aus dem Hintergrund stürmte Maurice Edu heran, er war als einziger nicht verwickelt in das allgemeine Knäuel und nutzte diese Bewegungsfreiheit zum 3:2-Siegtreffer. Es war dann nur ein vermeintlicher Siegtreffer, denn jetzt pfiff der Schiedsrichter, nicht etwa gegen die zerrenden Slowenen, sondern gegen die jubelnden Amerikaner. Warum Koban Coulibaly aus Mali dem Tor seine Anerkennung verweigerte, blieb sein Geheimnis. „Wir haben ihn gefragt, aber er hat uns ignoriert“, erzählte der amerikanische Stürmer Landon Donovan.
Coulibalys finaler Fehler war der bislang letzte in der wenig schmeichelhaften Bilanz, die die Schiedsrichter nach dem ersten WM-Drittel vorzuweisen haben. Südafrikas Trainer Carlos Alberto Parreira wütete über die Rote Karte gegen seinen Torhüter Itumeleng Khune, die Nigerianer fühlten sich beim 1:2 gegen Griechenland betrogen, die Deutschen zweifelten nach Gelb-Rot gegen Miroslav Klose am Sinn internationaler Standards. Nach einer gefühlten Statistik hat es bei einem internationalen Turnier lange nicht mehr so viele folgenschwer-falsche Entscheidungen gegeben.
Es zählt zu den amerikanischen Eigenarten, Sport vor allem mit Zahlen zu erklären. Football wäre nicht Football und Baseball nicht Baseball ohne die endlosen Statistiken. Im Fußball ist das im Allgemeinen nicht möglich, im Besonderen aber schon. So legte weltfussball.de eine überaus interessante Statistik über den Spanier Alberto Undiano vor. Nein, nicht aus dem bemerkenswert friedlichen Spiel der Deutschen gegen Serbien, als er neun Gelbe Karten verteilte, davon zwei für Miroslav Klose, womit für diesen das Spiel nach einer guten halben Stunde beendet war. Es geht vielmehr um die Bilanz des Señor Undiano daheim in Spanien in der gesamten vergangenen Saison. 17 Mal durfte er in der Ersten Liga an die Pfeife, was er weidlich ausnutzte, zu achtzig Gelben, sechs Gelb-Roten und fünf Roten Karten. Insgesamt leitete er 170 Spiele in der Primera Division und sprach 815 Gelbe Karten, 29 Gelb-Rote und 17 Rote Karten aus. Laut worldreferee.com verteilte er in 48 internationalen Partien 202 Gelbe Karten.
Auch dem Weltverband Fifa dürfte diese Neigung bekannt gewesen sein. Dass Undiano dennoch für die WM nominiert wurde, lässt sich als Zeichen besonderer Strenge interpretieren. Als Signal an die Spieler für verschärfte Ahndung jeglicher Verstöße – auch solcher, die nach den Maßstäben anderer Ligen gar keine sind. „Wenn es in jedem Spiel eine Rote Karte gibt, zerstört das den Fußball“, sagte der Münchner Bastian Schweinsteiger. „In der Champions League würde man darüber lachen.“ Und doch hatten auch die Deutschen einen Auffrischungskurs in Sachen Regelkunde von einem Fifa-Delegierten. Eine Stunde Zeit habe dieser mit den Spielern verbracht und auch Videos gezeigt, in denen dargestellt wurde, „was wird wie bestraft“, sagte Bundestrainer Joachim Löw.
Über die Kriterien für die Nominierung der WM-Schiedsrichter ist nur bekannt, dass Leistung und Herkunftsland nicht völlig außen vor sind. Eine offizielle Stellungnahme zu Undiano gibt es bisher nicht und wird es wohl auch nicht geben. Im Zweifelsfall hat der Weltverband die Verantwortung noch immer an sein pfeifendes Personal delegiert, auch in Angelegenheiten, die eigentlich in andere Hände gehören. Als die Fußballwelt darüber diskutierte, ob Didier Drogba gegen Portugal mit seiner umstrittenen Armschiene spielen dürfe, schob der Weltverband die Entscheidungsgewalt an den uruguayischen Schiedsrichter Jorge Larrionda ab.
Für mich wird gerade das ganze Turnier in Grund und Boden gepfiffen. So macht das wirklich keinen Spaß mehr. Auch auf das Risiko hin, dass mich alle für völlig reizbar und genervt halten (wegen des Vuvuzela-Threads), aber mir ist so ein Schiedsrichterverhalten total fremd. Wo kommt das her, dass die so pingelig und überhart pfeifen? Haben sich die Regeln grundlegend verändert, ist das neue FIFA-Politik?
Oder bilde ich mir das eventuell auch alles ein?
Gerade deshalb würd ich gern wissen wie ihr das seht. Wahrscheinlich fallen euch auch noch ein paar Beispiele von Fehlentscheidungen oder überharten Entscheidungen ein, wäre schön, wenn ihr dafür Videos findet.
LG, das völlig perplexe und ziemlich frustrierte KON