Glaubt ihr an Geister bzw Übernatürliches?

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  • Nein, ich glaube, alles Übernatürliche hat eine logische Erklärung. Dennoch finde ich solche Themen sehr spannend, ich liebe Horror und mag es, mich durch solche Geschichten zu gruseln. Ob jetzt nun "Geistervideos" fake sind stört mich nicht wirklich.

  • Dingen die man bis jetzt nicht wissenschaftlich erklären kann, einen übernatürlichen Ursprung zuzuordnen finde ich grundsätzlich einen legitimen Ansatz. Wie sonst soll man sich einen Sachverhalt erklären, für welchen es derzeit keine genaue Erklärung , noch konkrete Beweise gibt.


    Persönlich bin ich aber der Überzeugung, dass es für jedes auftretende Phänomen eine rational wissenschaftliche Erklärung geben muss, selbst wenn diese zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gefunden wurde. Die allgemeine Annahme, dass einige Phänomene in unserer Welt so bizarr und unerklärlich sind, dass sie, in der Theorie zumindest, übernatürlichen Ursprungs sein müssen finde ich aber grundsätzlich sehr spannend, obwohl ich selbst eben genannten Punkt vertrete.

  • Ich frage mich ernsthaft, was in diesem Kontext überhaupt "übernatürlich" bedeuten soll? Was ist denn "natürlich" und wo hört das "Natürliche" auf?

    Ich sehe alles als übernatürlich an, was durch wissenschaftlich festgelegte Gesetzmäßigkeiten (z.B. physikalische oder biologische Grundsätze) nicht zu erklären ist bzw. über diese hinausgeht.

    So kann ich für mich das Natürliche relativ klar vom Übernatürlichen abgrenzen, wobei ich auch sagen muss, dass etwas, was nach meiner Definition übernatürlich ist, eben jenes so lange bleibt, bis es eine Gesetzmäßigkeit gibt bzw. sich eine passende Gesetzmäßigkeit findet, die das erklären kann. Wenn ein solches, zu diesem Zeitpunkt, übernatürliches Phänomen dann erklärt werden kann, wird es für mich automatisch zu einem natürlichen Phänomen.

  • Ich war schon immer von dem Übernatürlichen und Paranormalen interessiert. Ich habe selbst ein paar Erfahrungen gemacht die mich dazu führten daran zu glauben das es mehr gibt als das was wir wahrnehmen.


    Meine erste Begegnung mit dem paranormalen war als ich ungefähr 6 war. Ich hatte nachts öfters mal Angst und habe dann bei meiner Mutter im Bett geschlafen. In einer Nacht hatte ich so viel Angst das ich kein Auge zutun konnte. Ich lag am Fußende vom Bett und schaute die ganze Zeit durch das Schlafzimmer hinaus auf den Flur. Dann sah ich eine durchsichtige Gestalt über den Flur in mein Zimmer rennen. Es sah fast aus wie aus einem Cartoon, es ist schwer zu beschreiben. Ich konnte es aber ganz deutlich vor meinen Augen sehen. Bis heute habe ich dieses Bild im Kopf und werde es auch nie vergessen. Ich habe die Nacht nicht geschlafen und habe mich eine Woche verweigert in mein Zimmer zu gehen. Das könnte man selbstverständlich auch als belebte Fantasie eines 6jährigen beschreiben, was ich gar nicht verneinen möchte.


    Als ich älter wurde fing ich an darüber nachzudenken und mich fürs paranormale zu interessieren. Ich hatte auch eine Freundin die sich sehr für Geister und Dämonen interessiert hat, und wir haben auf vielen Seiten "Nachforschungen" angestellt und Meditation und Energieübertragung geübt.

    Wir hatte einen Campingplatz als ich noch jünger war, wo wir jedes Wochenende übernachtet haben. Ich glaube wir waren so 14 bis 15, als mein Cousin mich dort besucht hat und wir entschlossen mal eine Nacht im Zelt auf dem kleinen Grundstück zu übernachten. Mein Cousin war ebenfalls daran interessiert und hatte sich ein Kruzifix gebastelt aus 2 Stöckern, die er mit Faden fest verbunden hat. Man musste schon wirklich kräftig daran ziehen damit man das abmachen konnte. Wir beschlossen einfach um Mitternacht wenn alles dunkel ist nur mit Taschenlampen und dem Kruzifix ausgerüstet den Campingplatz zu erkunden.

    Auf dem Campingplatz gab es einen See der zum baden benutzt wurde. Es gab einen langen Weg um den See rum, und dort gab es nur Wald. Keine Wohnwagen. Wir beschlossen den Weg langzugehen am dunklen Wald vorbei. Wir haben immer gefragt ob jemand da ist aber natürlich keine Antwort bekommen. Wir waren ein ganzes Stück gelaufen, hatten aber keine Lust den ganzen Weg zu gehen, also wollten wir umkehren.

    Auf einmal blieb mein Cousin stehen und starrte in den Wald. Er fragte mich ob ich das auch höre, aber ich hab gar nichts gehört. Aber nach kurzer Zeit hörte ich Kinderlachen aus dem Wald. Es hörte sich weit weg an, aber man konnte es erkennen. Wir standen ein paar Minuten wie angewurzelt stehen. Das Lachen wurde immer lauter, und wir hörten ein paar Meter vor uns ein rascheln, also nahmen wir die beine in die Hand und rannten so schnell wie moglich zum Platz zurück. Mein Cousin ließ sein Kruzifix fallen.

    Am nächsten Tag wollten wir nochmal zurück weil mein Cousin unbedingt sein Kruzifix haben wollte. Wir fanden es auf dem Weg...und es war in zwei Teile gebrochen. Also, wirklich gebrochen. der Faden war noch dran, es war als hätte jemand einfach den Stock in zwei getrennt. Das war definitiv absolut gruselig


    Einige Zeit später heiratete eine gute Freundin meiner Mutter wieder. Ich kannte sie noch als ich klein war, da ich damals mit ihren Töchtern gespielt habe. Sie hatte eine ältere und eine junge Tochter, die ältere war damals 14. Sie hatte eine schlimme Krankheit (kann mich jetzt nicht genau daran erinnern) und starb leider mit 14 Jahren. Ich war damals 8 oder 9, und konnte mich nicht so wirklich an ihr Gesicht erinnern.

    Naja, wir sitzen also bei der Hochzeit. Mir war natürlich langweilig also schaute ich ein bisschen durch die Kirche und aus den großen Fenstern. Und plötzlich sah ich aus den Augenwinkeln ein junges Mädchen mit langen schwarzen Haaren und weißen Klamotten von einem Fenster zum anderen rennen. Als ich dann nochmal hinschaute war sie einfach verschwunden. Niemand sonst schien irgendwas gesehen zu haben. Nach der Hochzeit habe ich meiner Mutter davon erzählt und sie zeigte mir ein Photo von der Tochter die gestorben ist, und sie hatte auch genauso lange schwarze Haare. Vielleicht wollte die Tochter bei der Hochzeit ihrer Mutter dabei sein. Ich hoffe sie hat ihren Frieden gefunden mit dem gewissen das ihre Mutter jetzt glücklich ist.


    Das waren die Dinge die mich am meisten geprägt haben. Ich hatte öfters mal irgendwas gesehen oder gehört, oder unerklärlich panische Angst bekommen oder sowas, aber das waren die intensivsten Erlebnisse. Das alles muss nicht heißen das es wirklich Geister oder sonstiges waren, aber ich glaube daran das es zumindest Dinge gibt, die wir normalerweise nicht mitbekommen.

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    To save those who need to be saved, the Angel descends.

  • Ich sehe alles als übernatürlich an, was durch wissenschaftlich festgelegte Gesetzmäßigkeiten (z.B. physikalische oder biologische Grundsätze) nicht zu erklären ist bzw. über diese hinausgeht.

    Das ist halt höchstens ein erkenntnistheoretischer Ansatz, kein ontologischer, daher frage ich mich, wofür du dann überhaupt die Begriffe "natürlich/übernatürlich" brauchst, die in aller Regel Seinsbeschreibungen sind. Damit stiftest du doch nur Verwirrung. Könntest auch einfach "naturwissenschaftlich konzeptualisiert / naturwissenschaftlich nicht konzeptualisiert" sagen, wobei ich mich frage, was an "Übernatürlichem" noch existiert, deiner Logik nach: ich meine, niemand würde sagen, Gravitation ist übernatürlich, nur weil da Quantenmechanik und Relativitätsheorie konzeptuell noch nicht zusammengehen?

  • Damit stiftest du doch nur Verwirrung. Könntest auch einfach "naturwissenschaftlich konzeptualisiert / naturwissenschaftlich nicht konzeptualisiert" sagen

    Na klar, das könnte ich natürlich, aber: Jeder definiert "natürlich" und "übernatürlich" anders, bzw. grenzt diese beiden Begriffe anders voneinander ab (sei es jetzt als "natürlich/unnatürlich", oder als "erklärbar/nicht erklärbar" etc.). Und ich definiere sie halt nach dem genannten Grundsatz, was bedeutet, dass ich nach meiner persönlichen Definition bzw. Ansicht die Begriffe gleichbedeutend mit ihrer meinerseits Erklärung verwende. Wenn ich für dich anstelle von "natürlich" den Ausdruck "naturwissenschaftlich konzeptualisiert" verwenden sollte, dann ist das deine Auffassung des Begriffs "natürlich", aber für mich ist das ein und derselbe Begriff, welchen ich auch als solchen verwende.

    wobei ich mich frage, was an "Übernatürlichem" noch existiert, deiner Logik nach

    Es gibt genug Phänomene, deren Ursprung bzw. Herkunft noch nicht geklärt bzw. bewiesen ist. Ich schließe damit sogar Phänomene mit ein, welche zum aktuellen Zeitpunkt nicht einmal entdeckt sind. Daher kann ich laut meiner persönlichen Definition zwar eine relativ genaue Grenze zwischen (dem meiner Meinung nach) "natürlichen" und "unnatürlichen" ziehen, kann allerdings nur sagen, wo für mich das "übernatürliche" anfängt, nicht aber wo es aufhört, weil das auch Dinge mit einschließt, über deren Existenz wir aktuell keine Kenntnis haben. Daher kann ich nicht genau sagen was an "Übernatürlichem" noch existiert, da ich keine genauen Kenntnisse über die Anzahl an "übernatürlichen" Phänomenen habe, welche existieren. Natürlich kann ich eine Anzahl an Phänomenen untersuchen, welche aktuell noch nicht geklärt oder bewiesen sind und diese numerisch auflisten und dokumentieren, aber ich weiß ja nicht, was darüber hinaus noch existiert bzw. einfach noch nicht beobachtet oder entdeckt wurde.

  • Na klar, das könnte ich natürlich, aber: Jeder definiert "natürlich" und "übernatürlich" anders, bzw. grenzt diese beiden Begriffe anders voneinander ab (sei es jetzt als "natürlich/unnatürlich", oder als "erklärbar/nicht erklärbar" etc.).

    Mag sein, aber ist das ein wünschenswerter Zustand? Begriffe sollten doch irgendwie schon einen Sinn ergeben, oder?

  • Mag sein, aber ist das ein wünschenswerter Zustand?

    Ich persönlich habe damit kein Problem. Es gibt ja auch genug andere Sachverhalte, welche zu unterschiedlich hohen Anteilen einer persönlichen Definition unterliegen und so keine genaue Zuordnung zulassen. Ich bin zufrieden mit meiner Auffassung und kann mir so relativ genau etwas darunter vorstellen bzw. einzelne Sachverhalte in diese (von mir) definierten Gruppen einsortieren.

    Begriffe sollten doch irgendwie schon einen Sinn ergeben, oder?

    Meiner Meinung nach tun sie das ja, ab dem Moment, ab dem ich ihnen per Definition eine feste Bedeutung/Erklärung zuschreibe. Ob diese nun allgemein gültig und anerkannt, oder persönlicher Natur ist, spielt ja dafür erstmal keine Rolle, solange ich mir dadurch ihre Bedeutung verständlich mache.


    Wenn nun deiner Meinung nach die Begriffe einer vorher festgelegten, einheitlichen und allgemein gültigen Abgrenzung unterliegen müssen, welche, wenn ich dich richtig verstehe nach meiner Auffassung nach ja nicht genau genau gegeben ist, dann ist das ja deine persönliche Wahrnehmung des Ganzen, da aus meiner Perspektive ja eine genaue Abgrenzung der beiden Begriffe voneinander erfolgt.

  • An so Begriffen wie Übernatürliches oder Feinstoffliches störe ich mich nicht besonders, aber ich gebrauch sie auch nicht weil sie auch mir zu schwammig und esoterisch sind. Ich bin auch der Meinung, entweder ist etwas existent, in dem Fall ist es als Teil des Universums nichts Unnatürliches, oder aber es besitzt keine Substanz, wie ein Traum, eine Idee, eine Vorstellung, oder aber auch eine Lüge oder ein Schwindel, dann kann mans Übernatürlich nennen, im Kern ist es halt trotzdem nicht mehr als Nichts.


    Auch dann darf aber jeder denken was er will, und diesen Sachen auch nachgehen. Und sollten sie ins Nichts führen - dennoch meinen grösste Achtung. Der Weg zu einer neuen Erkenntnis konnte seit jeher nur an den Grenzen des schon einmal Gedachten vorbei führen.


    Nur bei Blei für Gold verkaufen, da ist bei mir der Ofen einfach aus. Kirche, Karma, Wiedergeburt, Gespräche mit dem Jenseits, Rachsüchtige Geister, Chupacabras; Alles unterhaltsam, für Feuilleton, Film und Ferienlager aber wenn selbst ich so viele Mängel in diesen Konzepten zu finden in der Lage bin, dann steht für mich ausser Frage, dass sie zu kurz greifen um mir von ihnen Zuspruch, Trost oder Vergebung zu erhoffen. Oder gar zu erkaufen.


    Platons Höhlenvergleich auf der anderen Seite war eine Sache, die mir schon einleuchtete und die mir schwieriger zu widerlegen scheint. Der Goldfisch kann sein Glas nicht verlassen, und das des Menschen mag etwas grösser sein, aber auch er ist durch sich selbst, seine Wahrnehmung und seinen Intellekt beschränkt.

    I see the lights of the village

    gleam through the rain and the mist

    and a feeling of sadness comes o´er me

    that my soul cannot resist

    Einmal editiert, zuletzt von Haggard ()

  • Platons Höhlenvergleich auf der anderen Seite war eine Sache, die mir schon einleuchtete und die mir schwieriger zu widerlegen scheint. Der Goldfisch kann sein Glas nicht verlassen, und das des Menschen mag etwas grösser sein, aber auch er ist durch sich selbst, seine Wahrnehmung und seinen Intellekt beschränkt.

    Das empfinde ich als eine durchaus nachvollziehbare und rationale Argumentation, auch wenn ich selbst denke, dass wir durchaus einen Zugang zu den Dingen in der Welt haben und nicht allein ihre (metaphorischen) Abbilder sehen. Wir sind in der Tat durch Wahrnehmung und Intellekt beschränkt, fragt sich allerdings, wie stark? Geister jedenfalls scheinen mir der Wunsch zu sein, nach dem Tod des eigenen Subjekts doch noch irgendwie als Ich-Instanz "in der Welt" sein zu können, was ich persönlich für Wunschdenken halte.

  • Incubus Ich denke schon auch dass, wie die Entwicklung der Welt beweist, die Grenzen des Möglichen oder Begreifbaren keineswegs vordefiniert und unverschiebbar geblieben sind. Was es jedoch ermöglicht einen Pfosten immer mal wieder herauszuziehen und einen Schritt nach aussen versetzen zu können, da kann ich auch nur raten. Vielleicht ist es eine Frage der körperlichen, geistigen oder gesellschaftlichen Entwicklung, oder einer Kombination daraus. Dazu auch, dass es eine Eigenart alles Lebendigen, nicht nur des Menschen, sein könnte über sich hinaus wachsen zu können und am Ende mehr zu sein als die Summe der Teile. Denn auch ohne Gottheiten oder sonstige metaphsische Instanzen für Erklärungsversuche heranzuziehen: Das Leben als sich selbst erhaltendes physikalisches Ungleichgewicht - im konventionellen Sinne ja selbst eine Unmöglichkeit - erscheint mir persönlich schon sehr spannend, erstaunlich und rätselhaft.


    Was die Sache mit Geistern und die Erhaltung einer Ich-Instanz angeht... Ich denke, es ist auch nicht immer ganz einfach Mensch zu sein, und unter gewissen Umständen können die Vorstellung und die Glaubenswelt eines Menschen, vor Allem, wenn sie anderen nicht ins Gesicht gedrückt werden, durchaus auch etwas positives haben, auch um Stärke, Halt oder Trost für das eigene Leben daraus zu beziehen. Und in dem Fall sähe ich auch keinen Grund, weshalb ich daran rütteln oder etwas daran kleinreden sollte.


    Für mich persönlich aber wäre eine solche Vorstellung nicht sehr tröstlich. Ich meine, der Prozess des Älterwerdens ist in meinen Augen auf der einen Seite einer des Reifens, des Vertiefens und des Erweiterns; Auf der anderen Seite jedoch auch einer des Erkaltens und Erstarrens. Ich weiss nicht, ob man versteht was ich meine, aber so wie man nur einmal zum ersten Mal verliebt sein kann verliert jedes Gefühl nach und nach an Intensität. Die hunderste Ohrfeige die man einsteckt schmerzt längst nicht mehr so sehr wie die dritte oder vierte, und auch das leckerste Eis schmeckt heute lange nicht mehr so gut wie als Kind.

    Und man kann vielleicht etwas daran arbeiten in dem man versucht sich Neugier, Offenheit und Spass am Leben zu bewahren, aber das bremst in meinen Augen den Prozess nur etwas aus. Letztendlich wäre ein ewiges Dasein ein bedeutungsloses Dasein und selbst der rachsüchtigste Geist würde sich nach ein paar hundert Jahren des Kindererschreckens vielleicht denken: Bah, was soll das alles noch!?


    Für mich hat das Leben deshalb mehr was von Lego: Der Sinn liegt im erfinden, bauen, spielen und wieder zerlegen; Nicht im ins Regal stellen.

    Bedeutet das, dass mein Leben deshalb ebenso Sinn und Zwecklos ist, wie das Leben von Menschen die mir lieb waren und die ich verloren habe? Ich finde nicht, denn ohne ihre Existenz wäre die Welt ebenso wie ich ein anderer. So denke ich setzt sich der Einfluss auch fort... und man kennt das ja aus Zeitreisefilmen - die kleinste Veränderung der Vergangenheit und die Zukunft ist eine völlig andere! Ich denke, diese Macht die Zukunft zu verändern müsste man dann theoretisch ja auch in der Gegenwart haben, man nimmt sie nur meist nicht als derart drastisch wahr. :D

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  • Was es jedoch ermöglicht einen Pfosten immer mal wieder herauszuziehen und einen Schritt nach aussen versetzen zu können, da kann ich auch nur raten.

    In Bezug auf naturwissenschaftliche Erkenntnisse ist es z.B. Technologie: Bessere Linsen, bessere Beschleuniger, mehr Energie. Also schlicht das grundlegende Prinzip stetig verbessern. In Bezug auf geistigen Fortschritt, naja. Hegels prozessuale Entfaltung des Weltgeistes?

    Dazu auch, dass es eine Eigenart alles Lebendigen, nicht nur des Menschen, sein könnte über sich hinaus wachsen zu können und am Ende mehr zu sein als die Summe der Teile.

    Das ohnehin, die Welt ist voller Emergenzen. Bestes Beispiel vielleicht: unser eigenes Gehirn.

    Und in dem Fall sähe ich auch keinen Grund, weshalb ich daran rütteln oder etwas daran kleinreden sollte.

    Natürlich nicht, erst - wie du selbst sagtest - wenn Menschen anfangen, das zu kapitalisieren und arme Seelen denen auf den Leim gehen.

    Für mich hat das Leben deshalb mehr was von Lego: Der Sinn liegt im erfinden, bauen, spielen und wieder zerlegen; Nicht im ins Regal stellen.

    Absolut, kann ich konzeptionell wie ethisch unterschreiben. Allerdings gibt es gewisse Spielregeln, nach denen die Teile funktionieren, um die Metapher etwas auszureizen. Nicht alles passt zusammen und bestimmte Gesetze müssen eingehalten werden. Ist die Frage, ob das bei feinstofflichen Geistervorstellungen der Fall ist, um zum Thema zurückzukehren. Allerdings kommt mir persönlich Geisterglaube in gefühlten 90% der Fälle eh eher wie ein sozialer Marker vor, der eine bestimmte Einstellung/Weltanschauung reflektieren soll.

  • In Bezug auf naturwissenschaftliche Erkenntnisse ist es z.B. Technologie: Bessere Linsen, bessere Beschleuniger, mehr Energie. Also schlicht das grundlegende Prinzip stetig verbessern. In Bezug auf geistigen Fortschritt, naja. Hegels prozessuale Entfaltung des Weltgeistes?

    Kann sein, Hegel wird sich seine Gedanken dazu gemacht haben, aber irgendwie was Handfestes gibts dazu, für mich, der sich eh nur selten so ganz für die Details des Puddings interessiert, dafür mehr für den Geschmack, letztendlich auch nicht. Und anders als Hegel sehe ich persönlich den Menschen auch eher nicht so ganz entkoppelt aus dem Gefüge, dass Hegel zu beschreiben versuchte. So wie der Mensch physisch nicht abseits seines Ökosystems existieren kann scheint es mir recht unwahrscheinlich, dass, wenn ein Geheimnis im Leben liegt dies allein nur im menschlichen Leben zu finden wäre.


    Natürlich nicht, erst - wie du selbst sagtest - wenn Menschen anfangen, das zu kapitalisieren und arme Seelen denen auf den Leim gehen.

    Dito. Aber der Mensch ist nunmal des Menschen Wolf, das fiel den Leuten ja schon in der Antike auf. Und Angst liess sich nunmal seit jeher schon ganz wunderbar zu barer Münze pressen.


    Nicht alles passt zusammen und bestimmte Gesetze müssen eingehalten werden. Ist die Frage, ob das bei feinstofflichen Geistervorstellungen der Fall ist, um zum Thema zurückzukehren. Allerdings kommt mir persönlich Geisterglaube in gefühlten 90% der Fälle eh eher wie ein sozialer Marker vor, der eine bestimmte Einstellung/Weltanschauung reflektieren soll.


    Das auch jenseits des bisher bekannten oder überhaupt menschlich begreifbaren bestimmte Gesetzmässigkeiten gelten scheint auch mir im logischen Schluss als anzunehmen. Ich persönlich würde aber die Sache mit dem Geisterglauben vielleicht etwas weniger harsch sehen als du. Sicher unterliegt auch er einer Mode und was wird im Internet nicht alles veranstaltet um vorzugeben was für ein weltoffener, universalgelehrter und schöngeistiger Mensch man doch ist.


    Auf der anderen Seite liegt es aber vielleicht auch am Menschen selbst, und an der Zeit in der wir leben. Am Menschen weil er, wenn vielleicht auch nicht so ganz allein mit der Fähigkeit der Erkenntnis des Sterben müssens, lange schon vor der Frage stand wie er damit umzugehen hat und es nunmal keine von einem Rückkehrer verfasste Infobroschüre dafür gibt. Der Tod ist und bleibt für jeden eine Reise ins Unbekannte.


    Und das bringt mich zur Zeit; Zum einen, obwohl ich manchmal wirklich so meine Schwierigkeiten habe sie wirklich aufgeklärt zu nennen; Es gibt nur noch wenige neblige Moore, mit Erscheinungen von weisshaarigen Frauen die vom baldigen Tod eines angehörigen künden und Donnergötter haben ebenso ausgedient wie Meerjungfrauen und Zyklope. Das tägliche Leben unterliegt geklärten Gesetzmässigkeiten und an Vernunft und Rationalität finde ich absolut nichts Schlechtes, im Gegenteil. Aber ich denke Menschen leben halt nicht nur vom Brot allein. Fantasie, Vorstellungen, Mystik und Geschichten sind ebenso Teil von ihnen und die Sehnsucht das Unerklärliche zu erklären wird sich auch kaum mal ganz wegrationalisieren lassen. Wär, meiner Meinung nach, auch tatsächlich Schade drum, würden sich Menschen irgendwann mal keine Geschichten mehr erzählen.


    Der andere Punkt unserer Zeit ist der Tod selbst. Obwohl auch nicht fairer als das Leben erscheint mir er selbst sehr viel mehr als Teil des Lebens, denn als Gegensatz zu ihm. Und obwohl es für keinen von uns irgend eine Garantie dafür gibt, dass der eigene Weg nicht gleich vorne an der nächsten Strassenecke endet - der Tod ist zumindest in meiner Wahrnehmung dennoch ein grosses Tabu in der Gesellschaft. Man spricht ihn mal bei einer Beerdigung an, oder wenn man mal wieder hört das jemandem das Leben unerträglich wurde, aber das wars dann auch.

    Ich denke schon, dass da auch ein bisschen System dahinter steckt; Warum sich mit der Vergänglichkeit befassen, wenn man sich dafür stattdessen doch auch glücklich kaufen kann (und soll..!)

    Aber den Tod aus den Augen zu vertreiben bedeutet nicht, dass Menschen sich nicht zwischendurch mit ihm beschäftigen können und auch müssen, wenn wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt aus den falschen Gründen; Und wie oben gesagt: Angst schafft Markt.

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