[Spiel 117] Runde 3
Raluca Sorawo the Witch tonguecat ErzaTheLight Nox Katsu | Raeken
tl;dr -> an der üblichen Stelle ^^
Der alte Zimmermannshase und seine Assistentin waren also gerade unterwegs zu den Kiellenzpumpen, unterhalb des Frachtraumes. Und in der Dunkelheit des Schiffsinneren wirkten die beiden Lichtkegel der Öllampen wie Glühwürmchen, die sich taumelnd im Bauch des Schiffes voranbewegten.
Im fahlen Lampenschein wanderte Patricias Blick nachdenklich den massiven, grobgeschlagenen Längs-und Querspanten entlang des Kiels nach. "Hey Jacob..." begann sie vorsichtig. Und schob mit gespielt sorgloser Neugierde: "In welcher Werft mag die Hayflower wohl eigentlich gebaut worden sein? Was meinst du?" nach.
Denn Patricia hatte nich vergessen, was der Alte damals im Hafen zu ihr gesagt hatte; Dass das Schiff nicht von Hasen gebaut worden wäre - aber sie wollte Jacob nur ungerne zu verstehen geben, dass ihr seine Worte - nach allem was geschehen war - noch im Gedächtnis geblieben waren.
"Hm..." summte Jacob nur. "In welcher Werft kann ich dir leider auch nicht sagen. Aber wenn du auf unser Gespräch vor ein paar Tagen anspielst; Wo wir schon hier unten sind, könnte ich dir was Interessantes zeigen."
Patricia fühlte sich etwas ertappt, also hielt sie nach diesem Satz plötzlich in ihrem Schritt inne um von sich abzulenken.
"Jacob, du hast doch nicht etwa was mit den Morden zu tun? Falls ja möchte ich lieber darauf verzichten, von dir was Iiiinteressantes gezeigt zu bekommen und dafür lieber noch etwas länger Leben." neckte sie Jacob.
"Nun, da du so direkt bist, gut; Dann verschone ich dich..." erwiderte Jacob im mühsamen Versuch witzig zu sein. Denn nein, er hatte nichts mit den Morden zu tun; Zumindest nicht mit jenen an Bord dieses Schiffes. Doch auch wenn er sein ganzes Leben lang Zimmermann gewesen war - nicht immer hatte das gereicht, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen....
Auch Patricia fand es nicht sehr lustig, als sie überlegte, dass sie hier unten wohl tatsächlich niemand schreien hören würde - und beschloss das Thema fallen zu lassen.
"Und warum kann die Hayflower dann nicht in Ravenport gebaut worden sein? Ich meine, dass Schiff wurde dort doch auch zum Passagierschiff umgebaut?"
"Mag sein; Aber auch wenn ich nicht weiss woher Weasley das Schiff hat - es kommt von weit aus dem Norden."
"Børesund?"
"Weiter im Norden."
"Dann ja wohl Hasosibirk!"
"Noch weiter nördlich..."
"Hö, was soll noch weiter oben liegen? Kein Hase war doch jemals weiter im Norden!"
Jacob hatte seinen Schritt gestoppt, und leuchtete mit seiner Lampe auf die Überreste einer zerfetzten Kanone, die teilweise im Schiffsrumpf steckte, und die man aus Stabilitätsgründen den Kiel eingebaut hatte anstatt die Trümmer zu entfernen.
"Sieh dir das Ding mal genau an, Patricia." begann Jacob, und Patricia lehnte sich über das, was wie eine ganz gewöhnliche zerfetzte Kanone aussah. Das Metall war durch die Feuchtigkeit hier unten etwas beschlagen, also fuhr sie mit der Pfote über die Ladekammer um den Tau zu entfernen wobei sie eine Gravur erfühlte. Sie brachte die Lampe näher zu ihren Augen und las das Emblem vor.
"R.S.M..." begann sie;
"...Haremower..."
Erschrocken suchte sie Jacobs Blick. "Das Schiff hiess mal Haremower? ... Hasen...mäher?!"
Jacob nickte und zuckte mit den Schultern, und die Beiden unterhielten sich noch eine Weile über die Legende der Königlich-seewölfischen Marine jenseits des 30igsten Breitengrades, und wie das Schiff hier herkam, allerdings blieb es nur bei Spekulationen; Selbst Jacob musste in der Diskussion mit Patricia irgendwann einräumen, dass die seltsame Herkunft des Schiffes zwar merkwürdig und auch ein wenig unheimlich war - nichts desto trotz war ein Schiff letztendlich aber nur Planken, Spanten, Masten und Segeltuch. Selbst wenn Wölfe es gebaut haben mochten - es wäre wohl kaum lebendig, und dazu in der Lage Morde zu begehen.
Und die Frage, ob sie den Führungsoffizieren davon berichten sollten wurde auf später vertagt. Jacob schätzte, dass der Kapitän ohnehin davon wusste, immerhin inspiziert jeder Kapitän sein Schiff vor dem Auslaufen. Und der Commander machte auch nicht den Eindruck sich für Gespenstergeschichten zu interessieren und bevorzugte es vornehmlich, wenn Matrosen nur ihre Arbeit machten und nicht am Seemannsgarn sponnen. So beschlossen die Beiden sich fürs Erste der Aufgabe zuzuwenden, für welche sie hier herunterkamen; Die Kontrolle der Lenzpumpen.
Damit hielten sie sich nicht lange auf, Jacob und Patricia waren in Sachen Wartung recht pflichtbewusst, das ersparte böse Überraschungen - aber sie hatten die Pumpen dennoch überprüft, und konnten dem Steuermann so einmal mehr die für ihn beruhigende Meldung machen das alles in Ordnung sei. In dieser Absicht schritten sie also gegen Mitternacht wieder die Treppe nach oben - aber sie gerieten dabei in den Weg des Kochs, der mit bestürtzter Miene nur "Macht Platz!" rief. Dem Koch folgten einige Hasen, die Tong Uecató an Armen und Beinen haltend eilig in Richtung Lazarett schleppten wie einen Jutesack...
Wie sich herausstellte waren der Koch und Uecató befreundet und hatten sich nach Dienstende verabredet um sich über die französische Küche auszutauschen. Doch als Uecató eine Stunde später noch nicht in der Kombüse aufgetaucht war begab sich Diego ungeduldig auf die Suche nach Tong. Und er hatte ihn auch gefunden. In seiner unverschlossenen Kabine - gekrümmt und bewusstlos am Boden liegend.
Der Doktor fühlte seinen Puls - und wollte mit dem Versuch beginnen Uecató zu reanimieren, doch kurz bevor LeMur zur Mund-zu-Mund Beatmung überging hielt er mitten in der Bewegung abrupt inne. Denn sein Blick war auf Tongs Mundwinkel getroffen, und einen kleinen Rest weissen Pulvers, das an Mehl erinnerte.
LeMur nahm eine Probe davon mit seinem Finger und roch daran. Der Koch fluchte und machte Anstalten, die Beatmung selbst zu übernehmen (als weit gereister Hase war ihm die Prozedur bekannt) weil er dachte, der Doktor würde sich ekeln - doch dieser hielt ihn ungewöhnlich ernst zurück.
"Beruhre Sie auf keine Fall Gesicht! Sehe Sie weisse Pulver? Isse Arsentrioxid..!" Der Koch verstand nicht. "Nenne man auch Giftmehl..."
Die Augen des Kochs weiteten sich voll Entsetzen. Er, und auch der Rest der mittlerweile Anwesenden hatte verstanden; Ein neuer Mord.
Die Nachricht von Tong Uecatós Tod verbreitete sich rasch an Bord. Selbst wenn sich die Meinungen über ihn teilten - er war dennoch bekannt. Denn Tong war ein exzentrischer Dandy - oder etwas das man eines Tages einmal einen Playboy nennen würde. Aber, liebe Hasenkinder. Kein Playboy in der Art wie man sie heute leider allzu oft verstehen muss; Als chauvinistische Egoisten, die durch Rücksichtslosigkeit oder Erbschaft an Wohlstand gekommen sind und der Meinung sind, an Champagnerflaschen genauso Preisschilder heften zu können wie an Hasen.
Playboys vom alten Schlag waren anders. Sie waren lebenslustige Hasen, die, was immer sie taten mit grosser Leidenschaft und Hingebung verfolgten. Das machte sie natürlich oft etwas eigen, aber auch selbstbewusst und charismatisch. Und so, ganz nebenbei, auch erfolgreich in vielen Bereichen des Lebens. Macht und Geld interessierte sie höchstens als Mittel zum Zweck - für sie war die Welt ein Spielplatz auf dem sie Spass hatten und Neues entdeckten, und wo immer sie sich gerade befanden, dort liebten sie es auch, diesen Spass am Leben grosszügig mit anderen zu teilen.
Und wer ihnen ihre Gaben und ihr Feuer nicht neidete und ihnen ihre Eigenheiten verzieh, der würde wohl sagen dass solche Hasen zu den angenehmsten Zeitgenossen gehörten.
So hatte auch der Koch mit Tong Uecató einen Freund verloren und kehrte aufgrund dieser Tragödie in dieser Nacht nicht mehr in die Kombüse zurück; Dabei hätte er doch noch einen Kuchen backen sollen, wie der kleine Küchenjunge Timmy O´Owl wusste. Dieser konnte zwar weder Lesen und Schreiben, noch besonders gut kochen, noch hatte er viel Ahnung von dem, was auf dem Schiff vor sich ging. Jedoch hatte er eine kleine Schwester gehabt der er oft versprochen hatte er würde ihr einen Geburtstagskuchen backen; Aber es kam ihm jedesmal etwas dazwischen - und als sie eines Tages am Fleckfieber starb blieb sein Versprechen für immer uneingelöst. Seitdem nahm der kleine Timmy Kuchen sehr ernst. So rührte er Teig und schmelzte Schokolade und buk - doch als er fertig war fiel ihm ein, dass er ja gar nicht wusste für wen der Kuchen bestimmt war! So kniete er sich hin, faltete seine Pfoten und richtete ein frommes Gebet an den Herrn des Lichtes. Und da dieser ja kein grausamer Gott war - oder dies zumindest gern von sich behauptete - erhörte dieser Timmys Bitte. Nur mit ein paar Tippbewegungen seiner Finger lies er den Kuchen vor Timmys Augen verschwinden und in Katsu Behrendt´s Quartier auftauchen...
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Tong Ucatós Vorliebe für Mehl verhängnisvoll STOP Im Kiel steckende Kanonenhälfte kein Sicherheitsrisiko STOP Vorkoster für Mehlvorräte gesucht STOP Küche morgen geschlossen STOP Timmys Kuchen kaum schmackhaft - aber mit Sicherheit nicht vergiftet STOP
[Raluca] [Ikuto] [tongue] [Fully] [Erza] [Nox] [SelY] [Kousei] [Katsu]
[Stanley Murdog a.k.a Gustav Schwan a.k.a Wyatt Earthworm a.k.a Pjetr Raccoonovic a.k.a Jerry D. Ratte]
Ihr habt 72 Stunden*
Um Jackal den nächsten eurer Nächsten auszuliefern,
das Schiff zu übernehmen um nach Ravenport zurückzukehren,
euch nach Seemannsgarn umzuhören
oder um den wahren Täter zu fangen
* leider muss ich euch nochmal drei Tage aufbrummen; Am Sonntag komm ich wahrscheinlich nicht zum Schreiben, weil Draussen und so... was ja gut für mich ist ^^V Nur für euch dauerts wieder länger
Und Katsu; Nicht nur! Aber auch - für morgen...