Tauziehen! HighScorers Prime vs. United DownCounters​

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    Ich lehne mich am Giebelfenster des verfallenen Glockenturms an, blicke hinaus in das Zwielicht der Dämmerung und betrachte die Fremden die, in ihre Mäntel gehüllt lange Schatten werfend, während sie ihre Schritte hierher richten.
    Wäre ich nicht was ich bin; Vielleicht schiene es mir, als wäre es die einbrechende Nacht, deren pechschwarze Schwingen sie vorwärts treibt und in Hoppwarts Armen Schutz suchen lässt.
    Doch die Dinge sind nicht wie sie scheinen, denn ich kenne die Nacht; Sie mag kalt sein und still, aber nicht grausam, nicht furchteinflössend; Nicht böse.
    Aber Hoppwarts Mauern sind kein Bollwerk des Guten, keine Zuflucht der Gerechten.
    Dieser Ort ist eine verwunschene Senkgrube der Verdammnis, ein Strudel, der finstere Mächte um sich sammelt, sie verschlingt und mit hungrigen Ächzen gierig hinaus in die Welt nach seines gleichen lechzt.
    So werden nur die wenigsten der Fremden einfache Reisende sein, die sich schuldlos hierher verirrt haben.
    In ihrem wahren Wesen sind es bestenfalls Glücksritter, Karottendiebe, verwirrte Geisteskranke und vielleicht noch Kopfgeldjäger, deren finstere Seelen Hoppwarts neben Sargschreinern und Totengräbern am ehesten noch als El Dorado betrachten.
    Doch sie alle haben eines gemeinsam. Sie kommen nicht ohne Grund...

  • 564


    @Skyla Darkheart D...das ist Ry-ryunosuke miyaji , mein Liebling aus Starry Sky.... :rice-blush-big:


    Still verharre ich auf einem der alten Eichenbalken des Dachstuhls im Glockenturm, lausche hinein in die Dunkelheit und höre dem Prasseln des Regens auf den Schindeln zu. Und dem unregelmässigen dumpfen Trommeln dicker Tropfen, die hindurch sickern, in die Tiefe stürzen und hart am steinernen Pflaster der Kerkerdecke zerschellen.
    Und doch finde ich keine Ruhe.


    Ob Namini sie gefunden hat? Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube nicht, das Nokdes ihr dabei helfen wollte. Nun, vielleicht wollte sie es - wünschte sie Lynn doch, sie möge in Frieden ruhen. Vielleicht war es nur die Gier, die sie übermannte und sie nur einen Augenblick später schön mit blinkenden Karotten in den Augen ihre Kleidung durchstöbern liess.
    Vielleicht aber war es von Anfang an die Gier nach Gelb, die nicht so lange warten wollte, bis die Wärme ihrer Seele Lynns Körper auf natürlichem Wege verlies.


    Und Skyla... Ein Blitz durchzuckt die Dunkelheit bei dem Gedanken an ihren Namen. Würden Kopfgeldjäger denn nicht für genügend Karotten auch den Kopf ihrer Grossmütter abliefern, zumal sie Kyosha die Drecksarbeit für sie machen lassen könnte?


    Mit einem lautlosen Satz springe ich vom Balken, und trete an die Stelle an der Wand, deren Steine vom Zahn der Zeit herausgenagt wurden und die mich hinab auf den Innenhof sehen lässt.


    Dort hocken die Krähen Schulter an Schulter auf dem alten Galgen, schütteln sich das Wasser aus dem Gefieder, und krächzen ungeduldig der Hinrichtung entgegen. Der Zettel, den man an den Schaft genagelt hat ist von Wasser durchtränkt, und ich erkenne ihn nur verschwommen. Doch ich weiss; Falks Name steht darauf.
    Ist es ein Trick? Verbirgt sie die Wahrheit hinter dem tief ins Gesicht gezogenem Cowboyhut und den aus zwei Löchern hindurch ragenden Hasenohren? Hat sie gar für sich selbst gestimmt? Oder stellt sie die falschen Fragen, aus der Sicht eines Wolfes?


    Und was ist mit der Gestalt, die in den Schatten des Kerkers haust? Mace? Welches Schicksal wiederfuhr ihr/ihm? - Oder dachte sie/er , dass das Leben für einen Mörder hier in Hoppwarts sicherer sei, wenn er hinter Gittern Schutz sucht..?

  • 563


    @Skyla Darkheart Ähm *Hust*


    Der Regen hat nachgelassen, und aus den toten Wäldern rings um Hoppwarts steigen nun die Nebelschleier auf. Wie vom Wind getragene Leichentücher, die sich an den knorrigen Ästen verfangen haben hängen sie in den Baumkronen und tauchen das Anwesen in fahlen Schein aus Weiss und Grau.
    In Hoppwarts selbst malt der tanzende Schein von Fackeln und Öllampen ein seltsames Bild an die steinernen Wände. Ein zuckendes Wirrwarr aus Licht, Zugluft und Getuschel.
    Denn aus den Zimmern und Korridoren wispert das Misstrauen und vermischt sich in der Weite der unheilvollen Gemäuer zu Gemurmel, das mich an dumpfe Totengebete von Priestern erinnern.
    Doch hier in Hoppwarts wird niemand gerettet oder erlöst. Zumindest nicht von Gott.



    Ich muss an den blassen jungen Mann mit den weit geöffneten Blick , aber hinter seiner Brille müde wirkenden Augen denken, der von Hoppwarts Vorsteherin auf den Namen Gamesfan getauft wurde...
    Konnte das ein Omen sein? Er wünschte sich, die Luft hier wäre so rein wie Bier.
    Entsprang dieser Wunsch der Sehnsucht nach Wahrheit, so wie sie nur Kinder, Narren und Betrunkene empfinden?



    Oder ist es anders, hat der Rausch des Bieres schon einen vernünftigen, guten Menschen in eine Bestie verwandelt, wie es in Othello angedeutet steht?



    Meine Gedanken drehen sich hier oben im Glockenturm im Kreise, während ich die morschen Dielen auf und ab spaziere, die selbst unter meinem Fliegengewicht meiner Schritte ächzen und knarren.



    Skyla , Nokdes und Mace scheinen der Gier verfallen. Der junge Samurai Howard aber hält die Schärfe seiner Überlegungen unter dem Mantel des Schweigens verborgen, fast so wie er die Klinge seines Schwertes besonnen in der Scheide ruhen lässt.
    Er hat ein Schwert, scheint es nicht für nötig zu betrachten, es zu ziehen. Fast wirkt es so, als verhielte es sich mit seinen Überlegungen genauso...



    Ebenso wie Gamesfan jagd er noch nach Geistern. Nach Yukiko.
    Man sagt, es wäre nicht die Schleichtheit der Menschen, nicht ihre Lügen und ihre Laster, sondern ihre endlose Gleichgültigkeit, welche die grausame Saat des Bösen in die Welt hinaus trägt.
    Aber ist das der wahre Grund, weshalb sie Yukiko hängen sehen möchten..?