565
Ich lehne mich am Giebelfenster des verfallenen Glockenturms an, blicke hinaus in das Zwielicht der Dämmerung und betrachte die Fremden die, in ihre Mäntel gehüllt lange Schatten werfend, während sie ihre Schritte hierher richten.
Wäre ich nicht was ich bin; Vielleicht schiene es mir, als wäre es die einbrechende Nacht, deren pechschwarze Schwingen sie vorwärts treibt und in Hoppwarts Armen Schutz suchen lässt.
Doch die Dinge sind nicht wie sie scheinen, denn ich kenne die Nacht; Sie mag kalt sein und still, aber nicht grausam, nicht furchteinflössend; Nicht böse.
Aber Hoppwarts Mauern sind kein Bollwerk des Guten, keine Zuflucht der Gerechten.
Dieser Ort ist eine verwunschene Senkgrube der Verdammnis, ein Strudel, der finstere Mächte um sich sammelt, sie verschlingt und mit hungrigen Ächzen gierig hinaus in die Welt nach seines gleichen lechzt.
So werden nur die wenigsten der Fremden einfache Reisende sein, die sich schuldlos hierher verirrt haben.
In ihrem wahren Wesen sind es bestenfalls Glücksritter, Karottendiebe, verwirrte Geisteskranke und vielleicht noch Kopfgeldjäger, deren finstere Seelen Hoppwarts neben Sargschreinern und Totengräbern am ehesten noch als El Dorado betrachten.
Doch sie alle haben eines gemeinsam. Sie kommen nicht ohne Grund...