• Das ist schon kein Mobbing mehr, das geht schon darüber hinaus, Richtung Straftaten, (schwere) Körperverletzung. Das als "Mobbing" zu bezeichnen ist verharmlosend. Und...leider ist sowas kein Einzelfall. Im letzten Jahr sind zwei-drei solcher Fälle an die Öffentlichkeit gelangt, einige Videos dazu gingen im Internet rum. Und das sind nur Fälle die irgendwie in die Öffentlichkeit gelangt sind und von den Medien aufgenommen wurden. Die Dunkelziffer ähnlicher Gewalttaten dürfte recht hoch sein. Und geht man nach den Fällen über die berichtet wird, dann scheint diese Problematik zuzunehmen.


    Die Opfer solcher Taten leiden mitunter ihr Leben lang an solch schlimmen Erfahrungen (da reicht schon weitaus weniger aus um ein Leben lang mit den Folgen leben zu müssen). Wirklich geholfen wird vielen nicht, wie man auch diesem Zeitungsartikel entnehmen kann. Und den Tätern solcher Taten passiert auch nicht wirklich was. Dann gibts ein "du du du", samt dem erhobenen Zeigefinger, nen Schulverweis oder nach Anzeige evtl ein Verfahren mit anschließenden Sozialstunden, Gesprächsrunden oder Ähnlichem, wenn die Täter denn überhaupt strafmündig sind. Ja, sowas schreckt wahrlich ab. Die Opfer sind also gleich mehrfach gearscht.


    Lehrer und Schulleitung unternehmen nichts...teilweise weil sie mit solchen Situationen überfordert sind oder aus Angst ggf. nach Eingreifen selbst rechtliche Probleme oder schlechte Presse zu bekommen, oder Stress mit den Familien der Täter. Besagte Familien interessierts auch nicht, gerne weil "mein Kind macht sowas nicht / der andere angefangen" etc. Oder auch weil deren moralischer Kompass selbst komplett im Arsch ist. Dritte greifen auch nicht ein, wehe ein "Täterkind" hat am Ende nen blauen Fleck abbekommen, dann greift auf einmal die volle Härte des Gesetzes. Außerdem muss man bei Gruppen auch damit rechnen selber noch Schaden zu nehmen.


    In meinen Augen hilft nur rechtzeitige Aufklärung. Das sollte Pflichtprogramm an allen Schulen werden. Viel zu viele Schulen behandeln diese Thematik gar nicht (weil: bei uns gibts sowas nicht) oder sehr stiefmütterlich. Außerdem braucht es meiner Meinung nach härtere Strafen, besonders bei solchen Gewalttaten wie aus dem Zeitungsartikel. Da hilft kein "du du du", das braucht Hausarrest, Jugendknast, Geldstrafen oder sonstige Sanktionen die "weh tun". Wenn die Täter noch nicht strafmündig sind müssen eben die Eltern für ihre Kinder haften. Ein Register für gewalttätige Kinder und Jugendliche sollte auch möglich sein.


    Leider ist auch dieses Thema eines, welches nicht wirklich behandelt wird. Es wird ignoriert oder verharmlost. Der schwarze Peter wandert von einer Instanz zur nächsten, Lösungen werden nicht gefunden...oder ignoriert.

  • Mobbing allgemein ist eine unschöne Sache. Vor allem in der Schule musste hier viel mehr gemacht werden (Lehrer sollten auch speziell geschult werden) und generell sollten sich auch Opfer trauen sich den Eltern und Lehrern anzuvertrauen. Leider schaffen dies nur die wenigsten. Ein intaktes Zuhause ist hier das A und O, gute Freunde die helfen können.


    In meiner alten Klasse in Soltau, hatten wir auch einen Bully, und das war auch ein Tier, meine Güte. Stark wie sonst was und, hier stimmt das Klischee, dumm. Jedenfalls hatte er es immer auf den kleinsten bei uns abgesehen. Tja, eines Tages ist mir dann die Wutschnurr gerissen. Klar das ich da keine Chance hatte, aber ich habe ihm gezeigt, so nicht. Zwar lag ich dann auf dem Boden und das sogar zweimal weil das wollte ich ja so nicht sitzen lassen, aber letzt hat unser Bully gemerkt, keine gute Idee obwohl ich am Boden lag ... Ein Zeichen setzen kann viel bewirken auch wenn es weh tut ^^ Seither lief es ganz gut mit den beiden. Aber das ist ja nun auch schon rund 22 Jahre her. Fakt ist, wenn man Mobbing beobachtet nicht weg sehen. Aktiv werden und den Mobbern die Stirn bieten. Ihr helft nicht nur dem Opfer, sondern allen weiteren.


    Es wird halt leider immer einen geben der euch in die Suppe spucken will, in der Schule, in der Ausbildung und im Beruf. Und hier ist es wichtig zu zeigen, so nicht. Auch wenn es ein schwerer weg ist, aber es lohnt.


    Daher um Hilfe zu bitten ist keine Schwäche!

  • Ist ein sehr spezielles Thema - ich habe auch (negative, als Opfer) Mobbingerfahrungen. Was mich oft stört ist, dass manche Leute das nicht so ernst nehmen - tendenziell sexuelle Gewalt oft stark gepusht wird und das als das allerschlimmste dargstellt wird. Und bei Mobbing - und gerade wenn man männlich ist - leider noch immer viel zu viele der Meinung sind "man soll sich halt einfach wehren" oder "das macht einem am Ende stärker" - und solcher Müll.


    Das hilft nicht wirklich. Am Ende ist jeder unterschiedlich und die Begleitumstände sind auch anders. Jemand bei dem das Elternhaus eher ne Stütze ist und der vielleicht auch noch Freunde hat ... hat da ganz andere Möglichkeiten. Wenn die Eltern auch noch stressig sind (teils aggressiv, wenn man mal schlechte Noten hat, etc. und Streit untereinander), die Lehrer einem nix glauben (nur sehen wenn man sich mal wehrte und man selber dann als der Täter gilt) und man sonst vielleicht eher isoliert ist ... gerät man an seine Grenzen. Gerade in der Kindheit/Jugend - wo Mobbing ja eher Thema ist. (Wobei es später im Erwachsenenalter am Arbeitsplatz natürlich auch mal zu sowas kommen kann.)


    Wenn dann mal einer ausrastet - und es tatsächlich mal zu Amok oder sonstwas kommt - das kann ich schon nachvollziehen. Gut zu heißen ist es natürlich nicht. Aber ich frag mich manchmal, in was für einer Welt die Leute leben, die vom Empathie labern und meinen man hat immer andere Möglichkeiten und kann/sollte sich Hilfe suchen, etc. ... statt Amok und dergleichen? Die haben anscheinend selbst nicht wirklich Empathie oder verstehen darunter nur "Mitgefühl" (nicht das verstehen/nachvollziehen von Menschen und deren Handlungen).


    Wie soll einer in der Jugend/Kindheit der vielleicht a) gar nicht mal alle Möglichkeiten kennt und/oder b) stets negative Erfahrungen hatte ... sich Hilfe suchen? Der muss ja damit rechnen da auch nur fertig gemacht oder nicht ernst genommen zu werden.



    Ich muss hier selber irgendwie an der Stelle mich auch mal lobpreisen und meine (meiner eigenen Einschätzung nach hohe) Intelligenz. Manchmal sag ich scherzhaft, dass ich so ein neter Mensch bin - weil ich noch nie Amok lief und das rein aus Kulanz so ist. :P


    Logisch betrachtet - und wenn man sich genug im Griff hat und Sachen aushalten kann und die kognitiven Fähigkeiten dazu hat ... kann man mit der Zeit schon lernen, mit dem Leben klarzukommen. (Bei mir wars tatsächlich so, dass die Eltern auch eher negativ zu bewerten warn. Lehrer auch. Ab Oberstufe - andere Schule - wars besser. Aber Klassenstufe 5-10 war schon die Hölle.) Habe dadurch zwar erst ne starke soziale Phobie entwickelt - die ist irgendwie jetzt nich mehr so krass.


    Auf der andern Seite analysiere ich gern viel. Bei Menschen. Denke ich durchschau da vieles besser als andere es tun. (Gerade die Politik macht leider viel Müll. Schiebt Straftaten nur auf Herkunft, etc. - die psych. Probleme von denen man in lezter Zeit häufig liest ... passiert ja gefühlt viel öfter momentan was - interessiern anscheinend niemanden. Also wollen die Leute wohl lieber, dass weiter öfter bestimmte Dinge passiern?)


    Ich denke es liegen schon irgendwie noch tiefergehende Probleme bei mir vor. Aber so lang ich mich damit arrangieren kann und "brav" bin - kanns ja andern egal sein. Sehe auch nich wirklich Sinn/Zweck in Therapie. (Das ist bei mir zu gefestigt und da scheint es auch zu viele Vorurteile zu geben bei Psychiatern/Therapeuten - da man als weißer Mann ja auch eher privilegiert ist und es eigentlich nich sein kann.) Ein bisschen ärgern kann ich andere aber schon - so mit "ziviliem Ungehorsam". In dem ich dauerarbeitslos bleibe.


    Der Gutachter vom Jobcenter scheint wohl auch bisher okay zu sein. Bei 2. Mal beim selben gewesen neulich - vor 4 Jahren zum ersten Mal. Da sind auch irgendwo vielleicht (unbegründete) Befürchtungen - dass man manchmal denkt es wird falsch eingeschätzt. Wegen der negativen Erfahrungen. Und deshalb nich wirklich zu Gutachtern, etc. gern geht. Aber lt. Google-Recherche der Mann wohl auch mit MIgrationshintergrund (aber schon ewig in Deutschland) - ausm Libanon oder so. (Die werden da ja auch oft "gemobbt" von den Israelis.) Vielleicht kann/konnte er deshalb nachvollziehen, dass man als Mann auch Probleme haben kann ... und ging von der Tendenz hin beim letzten Mal mir 3-6h (teilweise erwergsbemindert) reinzuschreiben, dieses Mal hatte ich den Eindruck (hab das Ergebnis noch nich) dass er mir sogar voll (unter 3h täglich) reinschreiben will. :D (Wenn auch das "befristet", weil er meint ich soll Therapie usw. machen.)



    Na ja ... scheiß drauf. So lang ich nich arbeiten muss (keine Lust auf Kontakt zu andern Menschen und ner Bewertungssituation mich auszuetzen - die geleistete Arbeit wird ja "überwacht" von andern) - kann ich relativ brav und friedlich sein. Ab und zu mal Einkaufen krieg ich hin. Auch wenn in der Schlange an der Kasse ich mittlerweile manchmal Platzangst krieg und mir fast schwindelig/schwummrig wird. Bin happy mit meinem Alltag. Und für sozialen Austausch reicht mir gelegentlich es in so Foren und Threads unterwegs zu sein - ohne feste/längerfristige Kontakte. Und wenns nebenbei ein paar (potenzielle) Mobber triggert, dass ich das Sozialsystem koste: Ja eure Strafe halt. :P (Die, die nie mobbten sollten sich einfach vorstellen, dass das Geld was ich koste von irgendwelchen Steuern die von Mobbern einkassiert werden weggenommen wird und deren Nichtmobber-Geld für andere Sachen im Sozialsystem halt.)