"Herzlose" Gesellschaft?

  • Wie oft sieht oder hört man es, Kinder werden von anderen Kinder verschlagen, gemobbt oder von Erwachsenen belästigt und in vielen Fällen passiert einfach nichts.
    Oftmals stehen die Leute nur um das Geschehen drum rum und schauen zu, der ein oder andere (in dem Fall nenn ich ihn mal "Assozialer") nimmt sogar die Tat auf um es später isn Internet zu stellen, anstatt einfach mal die Polizei zu rufen.
    Wo man schon Zivilcourage zeigen kann indem man einfach den Krankenwagen ruft, wird nur zugeschaut.


    Findet Ihr, dass die Bürger mehr hingucken müssten und handeln sollten? (Auch der Anruf bei der Polizei oder Krankenwagen zeigt Einsatz)
    Habt ihr euch schon in solch einer Situation wieder finden können?
    Haben die Leute einfach Angst? (also auch Angst davor einfach einen Notruf zu tätigen)


    Wie immer sachlich bleiben. ;)


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    Ich persönlich würde jedem helfen, auch wenn sich im nachhinein rausstellt es ist ein Arschloch, letzendlich "jeden Tag eine gute Tat". (bezogen auf die Einstellung mancher Menschen und was ich mit meiner Psyche draus mache)
    Ich selbst bin schon in 2 Situationen gekommen, 1mal wo ein Junge und ein Mädchen ein anderes Mädchen geschlagen, gestumpt und beleidigt haben und 1mal wo 2 Jungs einen anderen Jungen fertig gemacht haben, ich persönlich bin dazwischen gegangen, auch wenn ich eine kassieren sollte.
    Durch meinen knacks, schalte ich zu dem Zeitpunkt die Intelligenz (mehr oder weniger) aus und will der Person helfen, weil es mich einfach rasend macht und ich immer denke, "genau das könntest du doch sein" (wie damals halt...), lebensmüde? ja ich weiß, aber ich verabscheue es wenn ich sehe wie Leute mit nem weitaus besserem kräftigeren (Muskeln) Körperbau da stehen und zugucken (im besten Fall (meistens von jugendlichen) noch filmen).
    Nicht einmal den Finger krum machen un die Polizei rufen, nein man guckt so lang zu bis die Person auf dem Boden bewusstlos liegt und die Täter/der Täter abhaut. *facepalm*
    Dass ich dabei mein eigenes Leben riskieren könnte schon klar, aber wenigstens war es dann für einen guten Grund gewesen. (ja mag krank klingen aber hey, ich vergötter Oh My Goddess und will unbedingt, dass die Menschen so wie Belldandy sind *Psychoblick* )

    Bei Verkerhsunfällen konnte ich bis jetzt noch nicht eingreifen, aber ich hätte keine Hämmungen zu helfen, mein Onkel hat einen Kollegen der den erweiterten Erste Hilfe Kurs leitet und da komme ich sogesehen umsonst ran, das heißt ich gehe jedes Jahr (2 Tage (Wochenends)) da hin und gucke mir das an, vllt. kommt was neues dazu, dann habe ich das wenigstens auch schonmal gelernt.

  • Also ich finde bei vielen Dingen haben es Mädchen schwerer: Wenn strake Jungs ein Ausländer verkloppen würde ich nicht eingreifen. Die einzige Möglichkeit die bleibt ist soviele Menschen wie möglich darauf Aufmerksam zu machen. Alleine sich in sowas verwickeln lassen, kann ja wirklich sehr gefährlich sein, aber das dürfte ja jedem Bewusst sein...Naja auf jeden Fall ist mir, als ich das gelesen hab zwei was wieder eingefallen:


    1. Es gab mal bei Galileo den Test, was es für ein Unterschied macht, wenn Menschen "Hilfe" und "Feuer" rufen. Bei Feuer könnte man ja auch selber betroffen sein, weshalb viel mehr Leute eingreifen würden. Also: Immer Feuer schreien :)


    2. Müsst ihr euch unbedingt auf Youtube "Social Experiment anschauen. Das sagt viel über unsere Gesellschaft aus. Da gibt es Experimente von -wer würde einem Penner helfen bis -wer würde eingreift wenn man hört, dass einer Vergewaltigt wird. Ich finde diese Videos extrem schokieren, aber interessant und dan fragt man sich auch selber: Würde man auch helfen? In dem Moment wo man die Videos sieht, denkt man sich: Na klar würde ich da helfen, aber in Wirklichkeit wird den meisten der Mut verlieren.


    Zum Glück befand ich mich noch nie in einer Situation wo ich helfen konnte, weil wie gesagt: Ich denke ich hätte es ignoriert und mich dan blau und schwarz geärgert. Aber vielleicht hilft es, wenn man mit den Gedanken ran geht: Ich will auch das mir geholfen wird, wenn sowas passiert, also solte ich irgendwas tun, hauptsache ich hab was getan. Naja ich kann eben nur spekulieren was ich machen würde X/


    Und noch ein paar Links zu Social Experiment
    https://www.youtube.com/watch?v=XuxOrCoYnV0
    https://www.youtube.com/watch?v=6-U_fHJkGNc
    https://www.youtube.com/watch?v=DI7OHCmIsAE
    https://www.youtube.com/watch?v=8HiO4uupBPw

  • Findet Ihr, dass die Bürger mehr hingucken müssten und handeln sollten? (Auch der Anruf bei der Polizei oder Krankenwagen zeigt Einsatz)
    Also generell würde ich sagen ja. Im Endeffekt kann man natürlich niemanden dazu zwingen, aber dieses passive Verhalten was man manchmal sieht, regt mich schon auf.

    Habt ihr euch schon in solch einer Situation wieder finden können?
    Nein, noch nicht. Und das folgende mag sich etwas merkwürdig anhören, ist aber die Wahrheit. Es ist sehr wichtig für mich, wenn ich denn mal in so eine Situation geraten würde, dass ich den Leuten helfe. Ich sage mir das fast jeden Tag, damit ich mich dann auch dazu überwinden kann es zu tun, sollte es soweit sein. Das ist tatsächlich Teil dessen, warum ich angefangen habe Kampfsport zu trainieren. Gleiches gilt wenn ich Leute sehe, die gemobbt werden etc. Da kann ich mich sehr gut mit Hummingbird identifizieren.

    Haben die Leute einfach Angst? (also auch Angst davor einfach einen Notruf zu tätigen)
    Klar haben sie Angst, sie haben Angst selbst in irgendeine Gefahr verwickelt zu werden, sie haben außerdem Angst, dass das ganze nur ein Filmset ist oder ähnliches, wodurch sie sich lächerlich machen könnten. Was ich nachvollziehen kann, zumindest wenn es um das "eigene Leben" geht. Wie man bei sowas jedoch nachher keine Bedenken haben kann ist mir schleierhaft.

  • Wenn ich helfen kann helfe ich, auch wenn ich selbst was dabei abbekomme. Heißt natürlich nicht, dass ich aus Edelmut vor Kugeln oder Züge springen würde. In so einer Situation helfen konnte ich noch nicht, aber es gab eine Situation in der ich selbst mal hätte Hilfe gebrauchen können. Ich hätte ein verdammt schlechtes Gewissen, wenn ich jemanden so einfach hängen lassen würde.


    Ich kann absolut verstehen, wenn man sich vor allem körperlich nicht in der Lage sieht zu helfen, ohne selbst im Krankenhaus zu landen. Alleine durch benutzen des Handys für einen Notruf kann man sich gegebenenfalls zum Ziel machen wenn man gesehen wird, daher ist es auch verständlich, wenn man sich zuerst außer Reichweite begibt. Spätestens dann sollte man aber etwas unternehmen. In der Beziehung finde ich es schon erschreckend wie wenig Engagement gezeigt wird, von den Gaffern ganz zu schweigen.

  • Findet ihr, dass die Bürger mehr hingucken müssten und handeln sollten?
    Ja, definitiv. Viele Leute sehen was passiert, sehen aber weg und versuchen ihr eigenes Gewissen zu beruhigen (mit so Sachen wie "Ach was, dem wird's schon gut gehen... Was hätte ich machen können?" oder sowas eben). Oder sie gehen einfach weiter und tun so, als ob sie nichts gesehen hätten.


    Habt ihr euch schon in solch einer Situation wiederfinden können?
    Zu meinem Glück, soweit ich mich richtig erinnern kann, noch nicht.


    Haben die Leute einfach Angst?
    Ich denke schon. Vor allem davor, sich die Hände schmutzig zu machen oder in irgendwas mit reingezogen zu werden.


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    Allgemein denke ich auch, dass es für Mädchen/ Frauen/ junge Frauen schwieriger ist, zu handeln, wenn es um Gewalt geht; einfach, da sie körperlich schwächer gebaut sind bzw. meistens nicht so große physische Kraft aufweisen können wie Männer/ Jungen/ junge Männer. Ich sag mal so, wenn ich sowas sehen bzw. miterleben würde, würde ich vermutlich versuchen zu helfen so gut ich kann. Da ich sowas allerdings noch nie wirklich miterleben musste, kann ich das aber nicht genau sagen.

  • Ich sage das jetzt mal ohne jemanden direkt anzusprechen oder jemandem etwas vorwerfen zu wollen:
    Die meisten, die sagen, dass sie in so einer Situation helfen würden, waren vermutlich noch nie in einer solchen und können von daher gar nicht wissen ob sie dann auch tatsächlich zum Handeln fähig sind. Ich bin mir dazu sicher, dass sehr viele dieser Leute dann auch tatsächlich nichts machen würde und die wenigsten aktiv in's Geschehen eingreifen würden.


    Das mindeste, was man aber von jedem verlangen können sollte, ist ein Anruf bei der Polizei (oder ähnlichen Behörden). In vielen Situationen reicht das nur leider nicht aus, weil schon viel passieren kann, bis diese vor Ort ist.
    Man kann allerdings von niemandem verlangen, dass es in so einer Situation tatsächlich einschreitet und sich selbst der gleichen Gefahr ausliefert.
    Man muss natürlich dazu sagen, dass man auch wissen sollte, wie man die Situation anpackt - Gewalt mit Gewalt zu bekämpfen ist zum Beispiel, meiner Meinung nach, nicht der richtige Weg.


    Was natürlich gar nicht geht ist zu gaffen oder das Geschehen aufzuzeichnen, um dieses dann später im Internet zu verteilen. Ignoranz hingegen kann ich nachvollziehen und auch nicht zwangsläufig verurteilen.



    Im Endeffekt kommt es denke ich auch immer auf die Situation an:
    Es ist deutlich wahrscheinlicher, dass man jemandem hilft, den man verletzt auf der Straße findet als dass man in einen bewaffneten Überfall eingreift.
    Auch ist es wahrscheinlicher, dass man in einer bekannten Umgebung hilft während eine fremde Umgebung vielleicht eher abschreckt und zur Ignoranz oder zum Zurückhalten führen kann.



    Für mich persönlich kann ich sagen, dass ich schon ein paar Mal in solche Situationen eingegriffen habe; zum Beispiel als ein jüngerer Schüler von einem deutlich älteren verprügelt wurde. Generell habe ich mich auch immer für Mobbingopfer in meiner Umgebung eingesetzt.
    Ich kann für mich allerdings genauso sagen, dass ich definitv nicht in jeder Situation einschreiten würde. Aber einen Anruf bei der Polizei tätigen und vor Ort bleiben, bis Hilfe eintrifft, würde ich schon.


    Einen verletztes Lebenwesen (ich sage das einfach mal so, weil ich auch schon verletzte Tiere gefunden und zum Tierarzt gebracht habe) würde ich aber nie ignorieren.


    Unterlassene Hilfeleistung ist übrigens strafbar (dabei wird von dem ausgegangen, was einem zumutbar ist).



    Übrigens: Ich finde den Titel des Topics absolut dämlich, no offense. Aber es hat denke ich wenig mit "herzlosigkeit" zu tun, wenn man fremden nicht hilft, weil man zu viel Angst vor der Situation und den eventuellen Folgen hat.


    Um die Fragen aber dennoch zu beantworten:
    Findet Ihr, dass die Bürger mehr hingucken müssten und handeln sollten? (Auch der Anruf bei der Polizei oder Krankenwagen zeigt Einsatz)
    Ich finde, dass das jeder für sich selbst entscheiden muss. Es sollte allerdings zumindest besagter Anruf getätigt werden. Ich weiß aber nicht, inwiefern hier zu wenig Menschen handeln - bis jetzt wurde in jeder Situation, die ich miterlebt habe, geholfen. Ich lebe allerdings im Dorf und die Stadt, die am nächsten ist ist recht klein. Vielleicht ist das in Großstädten anders. Kann ich nicht beurteilen (wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass bei einer größeren Masse Menschen weniger Leute helfen als hier).

    Habt ihr euch schon in solch einer Situation wieder finden können?
    Ja.


    Haben die Leute einfach Angst? (also auch Angst davor einfach einen Notruf zu tätigen)
    Selbstverständlich haben die Leute Angst. Vor allem davor einzugreifen.
    Der Anruf ist für viele sicherlich auch schon eine Hürde.

  • Ich gebe dem Thread-Ersteller recht !


    Egal ob: Persönlich, Religiös, Links, Rechts = Gewalt darf nicht sein und sollte auch unterbunden werden !
    Und wenn es eben "nur" ein Anruf bei Polizei/Krankenwagen ist.


    Aber diese ganzen angeblichen "Anti-Gewalt" Demos arten ja selbst in Steine schmeißen und Karossen verbrennen aus ...
    Irgendwie hat der Mensch tief im Inneren stets ein Bedürfnis danach parat.
    Eine traurige Tatsache, an der wir leider auch nichts dran ändern können :(

  • Also in der Hinsicht hat Deutschland viele Probleme, nicht nur in den genannten bereichen. Als ich letzten November nach zurück nach Deutschland kam, musste ich erleben wie unsozial das Deutsche Volk geworden ist.


    Als ich eine Gruppe Jugendliche (17-19 Jahre Alt) nach dem Weg fragte, haben sie mir kichernd mit Absicht den falschen Weg gezeigt.
    Zum Glück war ich helle genug....


    Bei der Abreise am Frankfurter Flughafen, habe ich 3 Leute gefragt ob sie ein 2 Euro Stück für zwei 1 Euro stücke geben konnten, den ich für den Gepäck wagen brauchte, alle 3 haben mich ignoriert.


    Wenn man die Menschen fragt, warum sie anderen Personen nicht helfen kommen nur Antworten wie "Muss ich helfen ?" oder "Bin ich dazu verpflichtet ?"

  • Hmmmm ich glaube würden wir mehr auf andere achten wäre die Welt viel einfacher für uns alle.
    Leute die nix tun haben oft Angst etwas falsches zu tun oder das ihnen selbst geschadet wird aber Leute die Taten aufnehmen sind Mittäter und kaum besser als die Schläger und wollen dadurch oft cool wirken.
    Die meisten Menschen sind egoistisch und ich glaube das war schon immer so

    If i stay all alone, there's no one left to leave me.

  • Haben die Leute einfach Angst? (also auch Angst davor einfach einen Notruf zu tätigen)


    Nun ja... gab ja schon diverse Fälle, in denen Leute Ihre Zivilcourage mit Blut bezahlt haben. Von daher kann ich die Angst bei vielen verstehen, selbst wenn es nur darum gehen solllte, die Polizei zu alarmieren. Zum einen ist und bleibt sich jeder selbst der nächste, dann gibt es die - vor allem in Großstädten kursierende - "Gleichgültigkeit" (auch ich bin der Vielzahl meiner Mitmenschen sehr gleichgültig gegenüber eingestellt) und "Verfremdung" - heutzutage kennt man noch nicht einmal seine Nachbarn eine Haustüre weiter... und letztlich ist Angst nichts weiter als eine Schutzfunktion. Man muss sich der Situation im Klaren sein... und dann dementsprechend nach eigenem Empfinden handeln.

  • Das große Problem bei diesem Thema sehe ich bei der Berichterstattung, sei es nun in der Zeitung, im Fernsehen oder im Internet. "Person abgestochen, ohne dass jemand eingegriffen hat" oder "Person abgestochen, weil sie eingegriffen hat". All die Fälle, in denen alles gut gelaufen ist sind langweilig und generieren nicht genug Quote/Klicks. Und das hat dann zwei negative Effekte:


    1. Es entsteht das Bild, dass unsere Gesellschaft "herzlos", um den Thread-Titel zu zitieren, sei


    2. Und das ist der schlimmere Effekt, die Leute zögern zukünftig damit in einer Notsituation einzugreifen, weil sie schlicht Angst haben, dass morgen groß in der BILD steht "XY musste für seine Zivilcourage mit dem Leben bezahlen!"


    Natürlich besteht die Gefahr immer, dass wenn man sich irgendwo einmischt, wo es um Gewalt, Nötigung, etc. geht eskaliert und ich würde niemandem dazu raten, wenn er das Gefühl hat, dass Leib und Leben bedroht sind, wenn er eingreift. Aber zumindest bei der Polizei anrufen kann jeder, ohne sich dabei in Gefahr zu begeben.

  • Findet Ihr, dass die Bürger mehr hingucken müssten und handeln sollten? (Auch der Anruf bei der Polizei oder Krankenwagen zeigt Einsatz)
    Ja sollten sie. Schließlich kann es auf alles mögliche bezogen sein. Sei es nun auf eine gefährliche Schlägerrei auf der Straße , Die (Sexuelle)Belästigung anderer Menschen oder sonstiges. Ich würde dazwischen gehen es geht um andere Menschen , wie du es auch bist , und egal warum es dazu gekommen ist , und sie es von den angreifern aus verdient hätten , es ist und bleibt falsch. Du könntest diese Person sein , und das gibt mir schon Grund genug. Sollte es für mich gefährlich sein Rufe ich auch die Polizei , oder sollte es ins Sträfliche usw gehen , natürlich auch oder wenn jemand dabei schwer verletzt wurde ruft man auch den Krankenwagen , schließlich ist es ein Leben , wie du. Ansonsten versuche ich es immer selber zu beenden.


    Habt ihr euch schon in solch einer Situation wieder finden können?
    Wenn man es auf den Bereich Schule einbezieht , ja. Ich war eine Lange Zeit eine Außenseiterin und wurde dementsprechend von anderen behandelt , als Opfer. Als es zu einer Grundlosen Schlägerei auf mich kam wurde auch eingegriffen , von meiner jetzigen besten Freundin , und seitdem bemühe ich mich auch anderen die so etwas erlebt haben zu helfen und mögliches voraus zu unterbinden. Sowohl in der schule , Öffentlichkeit oder im näheren Umfeld.


    Haben die Leute einfach Angst? (also auch Angst davor einfach einen Notruf zu tätigen)
    Sie haben Angst selber verletzt zu werden , oder später eine Art Rache Aktion mit zu erleben. Und oder durch einen Notruf in diese Sache verwickelt zu werden obwohl sie dies nicht wollen. Teilweise , von mir aus , nachvollziehbar , dennoch würde ich mehr Zivil Corauge erwarten.

  • Herzlos trifft es, sieht man doch bei Facebook.

    Ich denke, dass liegt doch auch daran, dass es in der Anonymität des Netzes stattfindet. Dort ist es viel einfacher und scheinbar ungefährlicher, über andere herzuziehen, sie fertig zu machen oder zu beleidigen. Die ganzen Sprüche und Aussagen, die in Social Media getätigt werden, würden sicher viele dieser Menschen im realen Leben nur selten trauen, einem Gegenüber das so direkt ins Gesicht zu sagen.


    Da dies aber immer mehr als normal angesehen wird, und viele damit einfach durchkommen, sorgt solches Verhalten langsam auch dafür, dass diese Leute dies als normal ansehen und nach und nach dann auch im Reallife so mit anderen umgehen. Darum denke ich, dass das Verhalten im Netz so nach und nach auf das normale Leben abfärbt.

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

    Albert Einstein

  • Hm Ich persönlich finde Herzlos ziemlich hart. Ich bin z.B. jemand der sich gerne in die Angelegenheiten von anderen einmischt und immer helfen möchte. Wenn mich Leute ansprechen versuche ich immer zu helfen, selbst wenn ich selber nicht viel weiß oder mich nicht gut auskenne. Wenn ich sehe das jemanden was runterfällt will ich sofort aufspringen und es aufheben. Mein Körper bewegt sich einfach von alleine, das haben auch schon die Kollegen angemerkt. Aber ich sehe mich deswegen nicht als herzensguter Mensch. Genauso wenig sehe ich andere Menschen die es nicht tun nicht als herzlos an. Ich denke in unserer heutigen Gesellschaft wird einem einfach zu sehr eingetrichtert das man sich nicht in andere Angelegenheiten einmischen sollte und sich lieber um sich selbst kümmern sollte. Natürlich spielt auch der Faktor mit, wie hier schon mehrfach erwähnt wurde, dass Leute auch einfach Angst haben das Ihnen selbst etwas passiert. Und das kann ich auch nachvollziehen. Jetzt wo ich mich alleine um mein Kind kümmere, schwebt bei mir auch immer der Gedanke was wohl passiert wenn mich jemand absticht weil ich wem helfen wollte. Natürlich ist es nicht zu viel verlangt zumindest die Polizei zu verständigen, doch ich denke auch das wir Menschen sowas wie ein Zuschauersyndrom entwickelt haben durch diese ganzen Reality TV Shows. Wir sind einfach desensibilisiert. Die Leute sind es gewohnt das wenn sie sowas sehen, sie zuhause vor ihren Glotzen sitzen mit ihrem Feierabendbierchen in der Hand. Manche lesen in den Nachrichten so viele negative Dinge, also vertrauen sie keinen fremden und wollen nicht an den falschen geraten der sie dann absticht oder ausraubt. Es gibt so viele verschiedene Gründe...aber deswegen würde ich niemanden als herzlos betiteln. Ich bin mir sicher viele dieser Menschen fühlen sich furchtbar weil sie nichts getan haben, und sie selbst wissen vielleicht auch nicht genau wieso sie nichts getan haben. Es ist nun mal sehr schwer sowas aus den Köpfen rauszukriegen

    21432-fated-king-of-miracles-rezael-vita

    Bring forth miracles, to guide the world towards the ideal future.

  • Denke auch, dass herzlos eigentlich der falsche Begriff ist; rücksichtslos fände ich viel treffender. An und für sich glaube ich, dass sich die Gesellschaft mit jedem Jahr weiter in eine positive Richtung bewegt, wir uns aber immer wieder ein neues Übel ins Licht rücken, dass uns nur allzu gut davon ablenkt. Ich würde viele Menschen eher als rücksichtlos in der Hinsicht beschreiben, dass ihnen die meisten anderen einfach herzlich egal sind. Da würde ich auch so weit mitgehen, bis Dritte dadurch benachteiligt werden. Soll heißen, Egoismus ist in Maßen gesund und sich die Probleme und das Leid anderer als persönliche Aufgabe zuzuschreiben macht viele eher selbst kaputt, als dass es hilfreich wäre. Wenn man aber eher anderen auf die Füße tritt, anstatt sich ein Mindestmaß an Unbequemlichkeit einzugestehen, dann sinkt meine Meinung gegenüber dieser Person auch direkt in den Keller. Und gerade das machen viele scheinbar komplett unbewusst, als wären sie der Hauptcharakter unter NPCs, wenn man so will. Da würde ich mir wünschen, dass dafür ein generelles Bewusstsein vorhanden wäre. Klar gibts auch eine Menge Idioten, die andere aktiv angreifen; garantiert auch zu Hauf in sozialen Medien, aber da wird niemand zur Teilnahme gezwungen. Lasst euch löschen, das braucht kein Mensch und ist mit Sicherheit Ursache von mehr Problemen als Lösungen :peepoLeave:

  • Wenn es um die Gesellschaft geht glaube ich nicht wirklich, dass diese per se herzlos geworfen ist. Die Medien und sozialen Netzwerke fluten seit Jahren die Menschen mit zunehmender Negativität und Gewalt, sodass viele Menschen einfach Angst haben sich in gewisse Situationen einzumischen. Und diese Angst ist mmn auch berechtigt, da viele Situationen zunächst harmlos erscheinen und plötzlich kommen Waffen und Gewalt zum Einsatz und man ist plötzlich schwer verletzt oder am Ende sogar gestorben. Man sollte gut abwägen, ob man hilft oder nicht, denn sich selbst zum Opfer machen will natürlich niemand. Es ist einfach schwer als Außenstehender zu beurteilen, aber meistens kann man schon Rettungskräfte oder Polizei verständigen, was zumindest das Nötigste ist. Was das filmen in gewissen Situationen angeht könnte es nützlich sein, um klare Beweise zu sammeln, aber sollte das Filmmaterial nur dazu dienen um es eben dann im Internet zur Schau zu stellen hört bei mir der Spaß auf. So etwas sollte bestraft werden.


    Persönlich kommt es einfach auf die Situation an. Ich bin an sich schon hilfsbereit, aber in Gewaltsituationen würde ich mir zweimal überlegen, ob ich eingreife oder nicht. Es wäre hier ziemlich pauschal zu sagen ob und wie ich helfen würde, es kommt wie gesagt auf die Situation an. Schließlich möchte ich wie oben genannt auch nicht selbst plötzlich zum Opfer werden. In alltäglichen Situationen bin ich natürlich hilfsbereit, sollte jemand irgendwie den Weg nicht finden oder ähnliches.



    𝔬𝔫 𝔱𝔥𝔢 𝔯𝔬𝔞𝔡 𝔱𝔬 𝔬𝔟𝔩𝔦𝔳𝔦𝔬𝔫, 𝔪𝔞𝔯𝔠𝔥𝔦𝔫𝔤 𝔦𝔫 𝔬𝔲𝔯 𝔬𝔴𝔫 𝔡𝔢𝔞𝔱𝔥 𝔭𝔞𝔯𝔞𝔡𝔢

    𝑐𝑙𝑜𝑠𝑒 𝑦𝑜𝑢𝑟 𝑒𝑦𝑒𝑠 - 𝑓𝑒𝑒𝑙 𝑡ℎ𝑒 𝑟ℎ𝑦𝑡ℎ𝑚

  • Findet Ihr, dass die Bürger mehr hingucken müssten und handeln sollten? (Auch der Anruf bei der Polizei oder Krankenwagen zeigt Einsatz)

    Habt ihr euch schon in solch einer Situation wieder finden können?
    Haben die Leute einfach Angst? (also auch Angst davor einfach einen Notruf zu tätigen)

    Also ich selbst kritisiere unsere Gesellschaft häufiger, weil "Wegseh-Gesellschaft". Ich mag es absolut nicht, wenn Leute ein Problem eindeutig wahrnehmen, aber aktiv entscheiden es zu ignorieren. Ich beobachtete soetwas schon oft, und ich selbst griff auch schon oft ein. Hier mal ein paar Beispiele:


    Feuer:

    Die Geschichte ist mein Favorit. 36° oder sowas, trockener Sommer und ein Gebüsch am Feldweg hier im Ort stand in Flammen. Drum herum befanden sich Felder, mehr ausgetrocknete Büsche/Wiesen, ein Friedhof und ein ehemaliger Kohleberg. Auch unsere alte Burg, bestehend aus nicht wenig, altem, Holz, war nur 250m entfernt.


    Die Flammen waren knapp 2m hoch, und das ganze war irgendwo zwischen 3-5m breit. Ich sah von weitem den Rauch und ich sah mehrere Leute direkt an den Flammen vorbei gehen, stehen bleiben, gucken und weitergehen. Als ich einige Minuten später ankam und genau sah was wir dort vor uns hatten war ich es der die Feuerwehr rief. Andere, auch die, die hinter mir kamen, gingen dran vorbei als wäre nichts gewesen.


    Bewusstlos:

    Lustiger Weise im gegenüberliegenden Busch lag vor 2 Jahren mal eine Frau. Hier sah ich auch wieder mehrere Leute einfach dran vorbeigehen, bzw. hinschauen und dran vorbei gehen. Hier war wieder ich der einzige der auf die Idee kam zu schauen ob alles okay ist. Es war alles okay, die war nur betrunken.. aber das konnte man im Vorbei-Gehen ja nicht wissen.


    Fahrrad-Unfall:

    Wieder so eine Geschichte. Als ich mit dem Hund spazieren war, so gegen 23 Uhr, stürzte ein Radfahrer nicht weit von mir und blieb regungslos auf dem Boden liegen. Ich bin hin, half ihm da er ansprechbar war auf und setzte ihn auf eine kleine Mauer.. dann versuche ich rauszufinden ob er noch komplett ansprechbar und bei sich ist. Dabei stand er auf, mein Angst-Hund erschreckte sich, riss sich aus seinem Hundegeschirr frei und rannte mitten auf die Straße. Der Kerl hingegen taumelte extrem nach vorne und hinten, realisierte es aber nicht und blieb nicht sitzen.. ich denke ihr seht das Problem.


    Ich also setzte ihn hin, hielt ihn so fest, schaute nach meinem Hund und rief nach Hilfe. In zwei Häusern war Licht an und wer am Fenster.. man sah also was los war. Kam eine der Personen? Nö. Kurz nachdem die wohl sahen dass ich die sah machten sie das Licht aus :mellow:


    Habs am Ende noch gelöst bekommen. Ich schubste den Kerl über die kleine Mauer (30cm), hielt ihn dabei aber fest. So lag er dann wie eine Schildkröte auf dem Rücken im Garten, dann sammelte ich schnell meinen Hund ein, rief während dessen den Notarzt und brachte meinen Hund schnell Heim damit er nicht wieder weg läuft.


    Erst als der Krankenwagen kam ließen sich ein paar Anwohnerinnen blicken, aus Neugierde.. sie wollten von mir wissen was los war.


    Krankenhaus:

    Und dann gab es da Anfang Dezember noch eine Krankenhaus-Situation, eine wegen der ich aktuell mehrere Gutachten in Arbeit habe, die mehreren Verdachten nachgehen, zwei davon lauten "Unterlassene Hilfeleistung mit Todesfolge", bei meinem Vater. Hier mache ich es kurz: Eindeutige Schlaganfall-Symptome, mehrere, ich machte die Krankenschwestern und eine Ärztin mehrfach darauf aufmerksam, und mein Vater wurde nicht untersucht. Man log mich an, erzählte mir man untersuchte ihn, aber es wurde nie getan. Lediglich ein mal den Sauerstoffgehalt des Blutes hatte man wohl gemessen, was bei Schlaganfällen natürlich ultra-hilfreich ist.


    Erst vier Tage später wurde er untersucht, aber auch hier - als er nicht mehr ansprechbar war - nicht sofort. Man ließ ihn erst vier Stunden mit einem privaten Transportdienst (!) in Köln hin und her fahren, statt ihn sofort mit einem Krankenwagen in die 5 Minuten Fahrzeit entfernte Neurologie zu stecken.


    Das Personal war überarbeitet, klar. Trotzdem.. über mehrere Tage hinweg summierten sich Schlaganfall-Symptome, mehrfach machte ich das Krankenhauspersonal darauf aufmersam, mehrfach tat man nichts und log mich an. Und nun warte ich auf die dazugehörigen Gutachten, die Krankenkasse und ich sind uns sicher, dass hier mindestens eine Person ihren Job bald verlieren dürfte.


    Bei allen anderen Situationen die ich ebschrieb sehe ich, dass die Leute vermutlich Angst hatten Verantwortung für die Situationen zu tragen. Das bei meinem Vater aber war was anderes, das sehe ich irgendwo zwischen Bequemlichkeit, Ignoranz und Fahrlässigkeit angesiedelt.


    Also wenn ich sehe das wer Hilfe braucht, dann helfe ich.. auch bei Tieren. Vor zwei Jahren sammelte ich z.B. einen Igel von der Straße ein und setzte ihn mit Sicherem Abstand dazu wieder ab, zwei entlaufene Hunde sicherte ich in den letzten 7 Jahren auch, bei letzterem davon wurde ich angeschnautzt, weil der Besitzer wohl dachte ich klaue ihn als er mich damit sah ^.^ Aber ein großer Hund, alleine, der hier im Dorf mitten auf der Straße herumschlendert.. mir kam das nunmal komisch vor, zumal ich den Hund hier im Ort auch noch nie gesehen habe.


    Ich versuche grundsätzlich nicht wegzuschauen, aber sehr oft bemerkte ich schon das es andere um mich herum taten, während ich einsprang.. bzw. auch bevor ich einsprang. Mich ärgert sowas immer.