Für die, die schon länger in einer Fernbeziehung leben und schon zusammen wohnen ein paar Fragen die mich interessieren:
Wie lange hat es gedauert, bis ihr zusammen gezogen seit?
Was hat sich in eurer Beziehung geändert als ihr zusammen gekommen seit? Ich meine das ist ja ein riesen Unterschied wenn ich eine frische Beziehung auf kurze intensive treffen aufbaut und dann das Gegenteil der Fall ist.
Wie war es für euch (oder euren Partner) in die neue Gegend zu ziehen und sein gesamtes neues Leben dort aufzubauen? Dazu gehört dann ja auch sehr viel Vertrauen vom hingezogen, und auf der anderen Seite Verantwortung von der Person die dort wohnt.
Mein Freund und ich haben so etwas über ein Jahr eine Fernbeziehung geführt (~500km Entfernung). Ich war damals noch im Studium - wobei ich keine Vorlesungen, sondern nur noch freies Lernen für die Abschlussprüfung hatte - er in der Ausbildung. Dadurch haben wir die Treffen weniger häufig, dafür aber länger gemacht; oft eine Woche. Hatte in den Semesterferien dann noch mein letztes Pflichtpraktikum im Studium in seiner Gegend gemacht und vier Wochen bei ihm gepennt (wobei ich bei Trennung bei meiner besten Freundin hätte pennen können, da ich ursprünglich aus seiner Gegend kam). Dadurch wussten wir, dass wir auch auf kleinem Raum (er ist zur Ausbildung wieder ins Elternhaus gezogen und hatte nur ein Zimmer) ganz gut auskommen.
Da wir gleichzeitig mit beidem fertig wurden und beide auch vor unserem Kennenlernen vorhatten, beide in die gleiche Gegend zu ziehen, dachten wir, dass es einfach sinnvoll sei, direkt zusammenzuziehen (keine doppelten Fixkosten, keine zwei Haushalte aufbauen, um dann bei späteren Zusammenzug doppelte Waschmaschine etc zu haben).
Vor dem Zusammenzug bin ich direkt nach Schulabschluss in meine eigene Bude gezogen und hatte zu dem Zeitpunkt bereits fast fünf Jahre alleine gewohnt. Deswegen fiel mir das Zusammenleben anfangs schon etwas schwer, weil ich es nicht mehr gewohnt war, Kompromisse eingehen zu müssen.
Die Beziehung hat sich unmittelbar nach dem Zusammenzug insofern geändert, als dass wir uns auch öfter angezickt haben. Das gab's in der Fernbeziehung nie. Aber das war nichts unbedingt negatives, sondern gehört halt einfach zu Ner Beziehung dazu. :D
Auch die Freundschaft in der Beziehung wurde stärker, da wir unsere gemeinsamen Hobbys nun zusammen ausführen konnten.
Wie eben bereits gesagt, sind wir beide aus anderen Gegenden zusammen in eine andere Stadt gezogen. Zu dieser Stadt hatte er mehr Bezugspunkte (kommt gebürtig aus der Gegend, hatte noch Kindheitsfreunde und Freunde ausm Studium hier). Ich weiß noch, dass ich mich anfangs etwas allein gelassen fühlte, weil er ab der ersten Woche erst einmal mit seinen ganzen Freunden die Zeit verplant hatte. Weiß nicht mehr, ob ich das angesprochen hatte oder sich das dann gelegt hatte. Jedenfalls wurde es irgendwann besser und auch unser Alltag begann dann dort (Arbeit).
Obwohl wir anfangs der Überzeugung waren, dass es wichtig sei, dass jeder auch einen eigenen Freundeskreis aufbaut, kam es dazu, dass wir einen gemeinsamen Freundeskreis aufgebaut haben, da wir mit den gleichen Leuten zurecht kommen und die gleichen Hobbies haben.
Ich weiß noch, dass ich die Fernbeziehung sehr genossen hatte (hätte in der Situation auch keine Nerven für eine Vor-Ort-Beziehung gehabt, in der anfangs erwartet wird, sich ständig zu sehen). Bei uns war aber auch klar, dass wir in relativ absehbarer Zeit in die Nähe des anderen ziehen könnten, wenn wir wollten. Das finde ich persönlich schon wichtig, da ich keine Lust darauf hätte, 6 Jahre ne Fernbeziehung zu führen, um dann einen Monat nach Zusammenzug zu merken, dass der andere doch nicht so knorke ist.
Bin auf jeden Fall froh darüber, dass es bei uns genau so gelaufen ist, wie es passiert ist; hält jetzt auch schon einige Jahre.