Depressionen & ähnlich philosophische Gespräche

SPOOKY TIME - Halloween Event 2024
 Zeit sich dumm und dämlich durch alle ACG Seiten zu klicken: die Kürbissuche beginnt!
 >> Halloween Event Info
  • Hi erstmal.


    Gleich ein Vorwort meinerseits: Ja. Ich hae durchaus Probleme und auch Depressionen, allerdings möchte ich das Topic nicht zum Ausheulen nutzen, als viel mehr um meine Gedanken nieder zu schreiben, aus denen man wiederum Diskussionen spinnen kann. Denn gewiss gibt es noch andere Menschen da draußen bzw. vllt sogar hier im Forum, die ähnliche Proleme haben und das vielleicht als eine Art Gedankenstütze nutzen können oder gar Ideen bekommen um sich selbst zu helfen. Andere können hier selbstverständlich auch ihre Gedanken niederschreiben.


    Vielleicht jetzt noch etwas zu mir als Person: Bald 26, männlich, single, alleinlebend, in Berufsvorereitender Bildungsmaßnahe vom Arbeitsamt.


    Ich kann glaube von mir behaupten, dass ich schon einiges durchgemacht habe: Mobbing in der Schule, Ausgrenzung, Einsamkeit,Ende einer Beziehung nach gut 4-5 Jahren an der Träume und Hoffnungen hingen..
    Ich hocke hier gerade auf der Arbeit und habe gerade extremen Leerlauf, weshalb ich die Zeilen gerade schreibe und fühle mich momentan einfach nur.. müde vom Leben. Nach all dem Mist den ich durchgemacht habe, habe ich es so halbwegs geschafft aufzuhören in die Vergangenheit zu blicken. Leider ist mir momentan auch die Zukunft relativ egal, weil das noch in der Ferne und nicht wirklich erfassbar, wirklich greifbar ist. Ich möchte gerne im Hier und Jetzt leben. Betonung liegt dabei auf "Leben". Nur fühle ich mich absolut nicht lebendig. Ich habe keine Freunde, habe mich von meiner Familie größtenteils abgekapselt aufgrund von Meinungsverschiedenheiten und spüre nur eine konstante Einsamkeit bzw. Leere in mir. Sofern ich mich nicht immer bei Menschen melde, würde sich niemand um mich kümmern. Dadurch entstehen in mir Gedanken wie: "Wenn ich nicht mehr da wäre, würde es eh niemandem auffallen."
    Versteht mich nicht falsch: Ich bin alles andere als Suizidgefährdet. Im Gegenteil: Ich weiß ganz genau, dass ich mir niemals was antun könnte. Ich kann es schlichtweg nicht. Es ist nur: Wenn ich nicht ständig anderen hinterher rennen würde, wäre ich diesen Leuten doch egal. Nur ohne diese Menschen hätte ich niemanden mehr, mit dem ich irgendwie meine Zeit totschlagen kann.
    Was mir fehlt sind Freunde, die sich auch für mein Wohl interessieren, die auch mal von alleine zu mir kommen und einfach mal sagen: "Hi, wie gehts dir?" bzw. sich auch an mir als Person interessieren und nicht nur ein Mittel zum Zweck oder einen zeitweiligen Zeitvertreib in mir sehen.


    Das Problem mit mir ist nur, dass ich wie eingangs erwähnt schon einiges durchgemacht habe. Ich bezeichne mich manchmal als verwundeten einsamen Wolf ohne Rudel. Und ein verwunderter einsamer Wolf knurrt natürlich erstmal jeden an, der sich versucht ihm zu nähern, weil er noch mehr Schaden, noch mehr Schmerz befürchtet. Auch wenn er dann mal kurz wen an sich ranlässt, zieht er sich häufig wieder zurück in seine altbekannte Sicherheit. Kurz: Ich habe in der Vergangenheit schwere Vertrauensbrüche erfahren, die u.a. auch mit meiner Ex-Beziehung zusammenhängen. Seitdem habe ich massive Probleme damit Vertrauen zu fassen. Also.. ECHTES Vertrauen. Sowas wird wohl Zeit und Geduld anderer Menschen brauchen. :/


    Apropos bevor jemand mit der Schiene kommt: Ich war nicht nur bei Psychiatern und Psychotherapeuten, sondern auch schon in einer psychiatrischen Tagesklinik, aber das waren alles meist nur temporäre Lösungen, die meine Stimmung wieder verbessert haben. Ich war auch manchmal unterwegs in der Hoffnung vllt irgendwo neue Menschen kennen zu lernen, z.B. im Meltdown in Berlin (Ist eine Gamer-Bar).


    Die frage die ich mir halt nur momentan stelle ist: "Wofür lebe ich gerade noch?"


    So jetzt habe ich schon so vieles geschrieben, dass ich gerade ein wenig wirr im Kopf bin. Ich denke ich belasse es erstmal an der Stelle und werde ggf. im Laufe einer entstehenden Diskussion Dinge hinzufügen.


    Ich hoffe, dass wir hier eine zivilisierte Diskussion führen können, ohne dass Dinge runtergeredet werden mit einem "Nun stell dich nicht so an." oder ähnlichem. Weil das wird niemandem helfen, der sich in so einer Situation befindet. Solche Dinge lassen sich nicht so "einfach" lösen.


    Naja.. dann jetzt aber mal ran an die Bouletten. ;)


    P.S.: Ja sry. Die "B"-Taste auf der Tastatur scheint dezente Hemmungen zu haben. :P

  • Oha hier hat man schon etwas angst etwas dazu zu schreiben :-D


    Aber es liest sich ähnlich wie ich mich vor ca. 5 Jahren mal gefühlt habe daher schreibe ich mal etwas dazu.


    Ich hatte wie schon gerade gesagt vor ca. 5 Jahren nachdem meine 5 Jährige Beziehung zu ende war auch mal so eine Phase (sage ich jetzt einfach mal) du hast ja schon so ziemlich alles Geschrieben und ich könnte einfach Copy und Paste machen deshalb gehe ich jetzt nicht mehr genauer darauf ein.


    Nachdem meine damalige Beziehung zu ende war hatte ich auch keine neue mehr und naja Single bin ich immer noch, damals habe ich versucht so schnell wie möglich wieder jemanden für mich zu finden aber es waren nur Enttäuschungen man mag sich nach einer langen Beziehung sehr einsam fühlen aber zwanghaft jemanden zu suchen ist auch nicht gut so etwas wie eine Beziehung lässt sich nicht erzwingen es braucht zeit die richtige Person zu finden.


    Zum Thema Freunde für mich ist ein Freund jemand mit dem ich über meine Probleme reden will der mir zuhört mich aufmuntert und dem ich vertrauen kann wen ich genau drüber nachdenke so eine Person hatte ich mal aber das ist schon lange her.


    Zum Thema Familie kann ich nur sagen das solltest du nochmal überdenken mit dem abkapseln meine Familie lebt auch ein ganz anderes Leben als ich aber Familie ist wichtig und von ihr sollte man sich nicht abkapseln, ich weis natürlich nicht wie deine Familie ist aber wen sie nicht die allerletzten Menschen sind sollte man die Meinungsverschiedenheiten doch klären können.
    Möchtegern Freunde und Beziehungen kommen und gehen aber eine Familie hat man halt sein ganzes leben.


    Ich habe mir dann damals gedacht ihr könnt mich alle mal ich laufe euch nicht mehr hinterher ich tue jetzt das worauf ich lust habe :D , tja und das erste was ich gemacht habe war ich bin einfach mal weit weg gezogen in eine andere Stadt das war schon toll ich hatte dort 2 Monate meinen Spaß und es hat mich wieder aufgebaut dann kam mein Chef zu mir und sagt das sie wegen Auftragsmangel alle neuen wieder entlassen müssen :huh: na toll, ja schnell einen neuen Job suchen hat nicht geklappt und ich musste wieder nach Hause wegen Geld aus.
    Aber dieser kurze Ort wechsel hat mir gut getan und wäre das mit dem Job nicht passiert wäre ich bestimmt noch immer dort.
    Nun war ich dann wieder ein paar Jahre in meiner Heimatstadt weil ich dort Arbeit gefunden hatte und Geld brauchte ohne Geld läuft halt leider in dieser Welt nichts :( letztes Jahr war ich dann wieder an dem Punkt man so macht das doch alles kein Spaß aufstehen Arbeiten Schlafen Wochenende vorm PC sitzen weil in dieser scheiß Stadt nichts geht und mit meinen "Freunde" ist auch nichts los.
    Und da hab ich mir gedacht gehste halt mal ein Jahr nach Japan.


    Tja was will ich sagen ich glaube so ein tief haben viele in ihrem Leben mir hat es geholfen einfach mal mein eigenes ding zu machen und sich nicht an alten "Freunden" festzuhalten, meine Stadt wechsel hat zwar nicht funktioniert aber egal ich habe mir ein neues Ziel gesetzt, habe ich eine Zukunftsplanung nein xD ich habe keine Ahnung was ich nächstes Jahr mache aber ist ja auch egal man lebt nur einmal tu einfach das worauf du lust hast es ist dein leben ;)

  • Ich kann dich verstehen wie du dich fühlst. Ausgrenzung und Mobbing führen zur Ausgrenzung und Ausgrenzung zur Einsamkeit. Da ist es nicht verwunderlich das man anfängt an Lustlosigkeit zu leiden und immer tiefer in ein Loch ohne Boden fällt. So ähnlich geht bzw. ging es mir auch in Großteilen meines Lebens. Abet als angehender Krankenpfleger kann ich dir sagen dass der Gedanke "Wofür Lebe ich einfach noch oder ohne mich wäre es besset" der Anfang zu etwas schlimmes werden kann. Aus einer Depression kann leicht etwas anderes entwickelt werden wie psychosen oder schizophrenien. Deshalb kann ich dir nur sagen fange an dein Leben zu packen und etwas daraus zu machen. Gehe raus und am anfang vl in die Natur und einfach andete Gedanken zu bekommen. Als nächster Schritt wäre dann vl. in die von dir besagte Bar zu gehen. Ein paar Tage und vl. dann dein erstes Gespräch anzufangen. Aber sei nicht enttäuscht davon wenn es am anfang nicht klappt. Irgendwann fruchtet deine Arbeit. Gehe vl. auch mal zu einem Community Treffen. Das ist auch ein anfang. Dies alles ist eine Lösung die ohne psychiatrische bzw. psychopharmikahilfe schaffbar ist. Ich denke du wirst das echt packen. (:

  • Danke erstmal für die Gut gemeinten Ratschläge. Das mit dem "Ohne mich wäre es besser", verneine ich mal an der Stelle. Denn ich in der Ansicht, dass ich schon ziemlich vielen Menschen geholfen habe, die selbst Probleme hatten. Aber das was mir glaube dabei fehlt ist die Anerkennung, da ich auch nicht unbedingt viel von mir halte. Nicht missverstehen: Ich hasse mich nicht, sondern.. ja. Ich stehe mir selbst neutral bzw. mit gewissem Abstand gegenüber. Die Sache ist dabei halt nur, dass ich mich häufig ausgenutzt fühle, weil sobald die Probleme der Menschen gelöst sind, drehen sie mir meist den Rücken zu und.. ja. Bin ich wieder alleine. Daher fühle ich mih häufig nur wie ein Mittel zum Zweck. Wie "benutzt".
    Das führt übrigens dazu, dass ich tatsächlich die meiste Energie aus mir gewinne, wenn es jemandem schlecht geht, weil ich dann die Kraft finde aufzustehen, zu dem hinzugehen und mir all seine Probleme anzuhören, damit ich helfen kann. Ich habe dann einfach das Gefühl "gebraucht" zu werden.
    Daher meine ich auch eher das: "Wenn ich nicht da wäre, würde mich keiner vermissen. Es würde keinen Unterschied machen." Weil dann würden sie sich einfah einen anderen suchen, den sie mit ihren Probleme vollquatschen können.
    Psychopharmaka sind btw. für mich eh keine Option. Die lösen nicht meine Probleme sondern machen nur das, was die Therapien etc. halt mit mir gemacht haben. Mich temporär besser fühlen lassen.


    Das mit dem Umziehen habe ich auch schon mehrfach in Betracht gezogen und ich will auch umziehen, allerdings ist das aus meiner aktuellen Lage schlichtweg nicht möglich, da mir auch das Geld dafür fehlt. Zumal (Funfact!): Fast alle die ich übers Internet kennenlerne kommen aus dem Westen Deutschlands, während ich im Osten lebe, Berlin. '_'

  • Hallo Kaito,


    zunächst einmal finde ich es sehr mutig von dir, so offen über deine Probleme zu sprechen. Das war bestimmt nicht einfach.


    Ich lese eine große Einsamkeit und Schmerz aus deinem Text heraus. Aber auch Hoffnung und Wünsche - Diese zwei Dinge mögen sich eventuell gerade sehr weit entfernt und nicht greifbar anfühlen aber sie sind da und das ist ein großes Geschenk.
    Greife sie am Schopfe und arbeite mit ihnen an deinem Schmerz. Nutze sie. Ich sage das ganz bewusst, denn irgendwo haben deine Probleme ihre Wurzel und die solltest du verstehen lernen.


    Du schreibst von Vertrauensbrüchen und einer gewissen Angst, erneut Vertrauen zu fassen. Das ist nicht verwunderlich, denn dir wurde Ungutes getan und das hinterlässt Spuren. Du hast für dich gelernt, dass Rückzug eine gute Verteidigung ist und Böses von außen von dir weitgehend abhält. Aber „es ist unmöglich, das Licht richtig zu würdigen, ohne das Dunkle zu kennen.“
    Sprich, lerne dich besser kennen. Und damit meine ich nicht „Ja das kommt alles vom Mobbing und Person xy“ sondern viel detaillierter; das Wie und Warum ist sehr entscheidend.
    Wie kam es dazu, dass du gemobbt wurdest? Hast du dich verteidigen können, für dich einstehen können? Und wenn nicht, wieso nicht?
    Warum hat Person xy dich dermaßen verletzten können, dass es dein weiteres Leben jetzt so beeinflusst?
    Was fehlt dir, um dein Selbstbewusstsein aufzubauen?
    Warum kannst du Kraft für andere aufbringen (Helfersyndrom) aber nicht unbedingt für dich selbst?


    Du hast Psychotherapie und Tagesklinik ausprobiert aber manchmal reicht das nicht. Ich kenne dich nicht aber du wirkst auf mich sehr gebeutelt von deiner Situation. Auch, weil du kaum jemanden in deiner Umgebung hast, auf den du dich stützen kannst. Und es wird ja so kaum besser, eher im Gegenteil, es kommen vielleicht noch ein paar neue Päckchen dazu…
    Ich kann dir nur raten, nicht allein damit zu bleiben.
    Klinik klingt immer so absolut und ehrfürchtig aber betrachte es als eine Möglichkeit, dich von Außen mal komplett abzukapseln und dich auf nichts anderes als dich selbst zu konzentrieren. Ich meine Vollstationär. Nicht Tagesklinik. Ich halte Tagesklinik für eine gute Anschlußsache aber man ist abends halt doch immer wieder zuhause. Und das ist ein kleiner aber sehr feiner, spürbarer Unterschied.
    Klinik benötigt aber auch einen starken Willen, etwas ändern zu wollen. Hat man den, wird man in den meisten Fällen dafür sehr belohnt.


    Was ich mir in deiner Situation auch gut vorstellen kann, ist eine angeleitete Selbsthilfegruppe. Ja, man sitzt mit mehreren Leuten im Stuhlkreis und redet über seine Probleme; Man kennt es aus Film und Fernsehen und alle finden das immer sehr witzig.
    Aber ernsthaft, es macht viel mit dir - unbewusst. Du kannst in der Gruppe Interaktionen üben und dein Selbstbewusstsein auf die Probe stellen. Und du lernst Gleichgesinnte kennen.


    Es dauert, sich in diesen Dingen wieder aufzupäppeln.


    The owls are gone when you look away. Sleep well: they lie in wait.

  • Also ich werde mich hüten irgendwelche Ratschläge zu geben, dafür bin ich nicht der Richtige. Nicht nur weil meine Kindheit und Jugend ziemlich stinknormal verlaufen ist was Höhen und Tiefen betraf, sondern weil Ratschläge zu geben impliziert, das man etwas besser weiss - oder es zu wissen glaubt. Und ich SAGE zwar oft, dass ich was besser weiss - es stimmt nur meistens nicht. (Erzählts blos nicht rum, okay? xD)
    Aber ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern könnte ich ja mal. Hab ich hier im Forum eh schon lang nicht mehr gemacht.
    Nur möcht ich dann nicht von Depression sprechen, ich glaub in meinem Fall würde das die Definition dieser Krankheit sträflich verniedlichen. Ich nenns bei mir lieber "meine Tage" haben. xD"



    Ein etwas komischer Vogel war ich ja immer schon und da wird sich wohl auch nichts mehr dran ändern, aber ich steh einigermassen im Leben und komm damit klar. Meistens bin ich auch gesellschaftlich annähernd tageslichttauglich und (bei nem grossen Glas Wein xD) zu einem lockeren oder erwachsenen Gespräch fähig - aber wenns mich dann mal wieder erwischt, dann muss ich mich sehr anstrengen um doch halbwegs auf dieser Schiene zu bleiben. Denn wenns nach mir ginge würde ich mich dann wie eine kranke Katze am liebsten in eine dunkle Ecke verziehen und dort bleiben bis es mir besser geht - oder ich abgekratzt bin.



    Wohers kommt weiss ich auch nicht, es hat nichts mit dem Wetter zu tun, auch nichts mit der Jahreszeit und auch nicht damit ob ich gerade viel oder wenig zu tun hab - (auch wenn superviel zu tun zu haben die Sache auch nicht besser macht...) aber ich weiss genau, wann es wieder so weit ist.
    Nämlich dann, wenn ich morgens die Zähne putze und mein Spiegelbild dabei einen Monolog anstimmt, der sich in etwa so oder so ähnlich anhört: "Hör mal, Alter; Was machst du eigentlich auf dieser Welt - mal abgesehen davon, Ressourcen zu verheizen, blöd Däumchen zu drehen und Nahrung in Scheisse zu verwandeln..?"
    Ein schlagfertiges Konterargument fällt mir dann nur sehr, sehr selten ein, und von da an geht der ganze Tag bachab. Vor allem dann, wenn ich nicht das Glück habe mit Leuten zu tun zu haben die mich gut kennen.
    Denn auch wenn ich mir nur sehr ungerne was anmerken lasse fällts doch oft auf - und dann kommt die Frage die ich so gar nicht hören mag. Was ist denn los? Erzähl schon!



    Ich weiss, es ist freundlich und gut gemeint, aber die Frage lässt mich innerlich an die Decke gehen und mich selbst nur noch mehr verachten. (Allein schon deshalb, weil ich über etwas wütend werde, was gut gemeint ist.)
    Aber ich kann auch keine ehrliche Antwort auf die Frage geben, weil ich die Antwort selbst nicht kenne. Hätte ich mir einen Finger gebrochen wärs einfach, weil es etwas Greifbares ist, ein mechanisches medizinisches Problem, etwas das man punktgenau analysiert, diagnostiziert, behandelt und dann ist wieder gut.
    Aber ich weiss nicht, was los ist, ich bin der selbe Mensch der ich gestern war - und doch irgendwie auch jemand sehr anderes.
    Dabei gibt es nichts, worüber ich mich wirklich beschweren könnte, ich bin gesund, ich komm etwas herum in der Welt, hab keine grossen Geldsorgen, ich hab keine Zukunftsängste (also für mich persönlich, das Weltgeschehen lässt einen natürlich manchmal mit den Zähnen knirschen, aber das geht wohl jedem so) und ich hab zwar keine Millionen Follower aber einen handverlesenen Zirkel wirklich guter Freunde.
    Was ist also los mit mir? Was fehlt?
    Die Antwort darauf gibt mir dann wieder mein Spiegelbild; "Dir fehlt überhaupt nichts, ausser dass du ein elender Jammerlappen bist. Die Leute die für nen Laib Brot in einer Schwefelmiene schuften würden sich alle fünf Finger abschlecken, hätten sie nur einen Bruchteil von deinem Glück."



    Soll ich den Leuten etwa DAS antworten, wenn sie mich danach fragen, was los ist? Weder könnte ichs, noch möchte ichs. (Ich sag dann vielleicht höchstens dass ich etwas down bin, weil ich von meiner Katze enttäuscht bin. Ich hab rausgefunden, dass sie mich beim Karten spielen betrügt)
    Aber am liebsten ist mir tatsächlich, wenn ich nicht gefragt werde, wenn gar nicht lange drin rumgestochert wird. Meine Freunde wissen das, und ich bin ihnen da auch unheimlich dankbar dass ich ihnen nicht viel erklären muss. Sie fragen mich ob ich was essen oder trinken gehen möchte, oder irgendwo hin was unternehmen und manchmal mach ich das und es geht mir besser. Oder ich habe wirklich keinen Bock auf draussen - und auch das ist dann kein Problem. Man verabschiedet sich "bis die Tage", ich verbarrikadier mich ein paar Tage, nehm mir sehr viel Zeit für mich und wenn ich dann wieder an die frische Luft gehe ist der Himmel wieder klar.



    Von daher ist es bei mir nicht soo schlimm, selbst wenn ich mal sehr der Ansicht bin nutzlos zu sein ist sich das Kernprogramm durchaus bewusst das eben grade schlecht Wetter ist und alles andere als Grund irgendwas Unüberlegtes, Dummes oder Egoistisches zu tun.
    Und ja, ich weiss nicht, wie ein Psychologe das bewerten würde, aber bisher und wenns nicht schlimmer wird bleib ich doch dabei meine eigenen Antworten zu suchen. Denn zum Beispiel hätte ich auch eben so gar keinen Bock auf diese Lebensglück- Standartbinsenweisheit, dass man sich selbst ganz doll lieb haben soll.
    Jaa, mein Spiegelbild geht vielleicht manchmal etwas zu hart mit meinem Leben ins Gericht, ist halt seine Art( - und ich bin dafür umso nachsichtiger mit mir :D)
    Andererseits, lieber das, als dass ich als der Welt grösstes Arschloch durchs Leben gehe und mir überglücklich und dämlich grinsend selbst auf die Schulter klopfe was für ein toller Hecht ich doch wäre. Dann lieber die gänzlich ungeschönte Variante, auch wenn sie nicht immer angenehm ist.
    Und wenn ich dann wieder die Melancholie in vollen Zügen ausgekostet hab, wie süss ist dann wieder die Lebensfreude und die Schönheit in den kleinen Dingen - die ich zu meinem grossen Glück durchaus auch zu empfinden fähig bin. Von daher, mit hin und wieder etwas gesunder Distanz komm ich mit mir und mit der Welt schon klar - und sie hoffentlich mit mir auch. :3

    I see the lights of the village

    gleam through the rain and the mist

    and a feeling of sadness comes o´er me

    that my soul cannot resist

  • @Gluehwuermchen
    Vielen Dank für deine Lieben Worte, aber ich muss tatsächlich sagen, dass ich das meiste davon schon kenne. Ich kenne mich tatsächlich sehr gut. Und das sage ich nicht nur so daher, sondern auch durch die Tagesklinik und die Therapien.


    Das mit dem Mobbin z.B. hat bereits in der Schule angefangen. Warum? Der einzige Grund den ich mir da immer vorstellen konnte war, dass ih einfach anders war als die anderen. Selbst als kleines Kind war ich irgendwie schon ein Vollzeit-Nerd. :P Habe auch mehrfach die Schule gewechselt, aber ich glaube als ih zur 4. Klasse die Schule wieder gewechselt hatte, habe ich es mir einfach selbst verbaut. Da hae ich wahrscheinlich einen "Spaß" falsch verstanden und bin dann auf den Mitschüler losgegangen. Hinzuzufügen wäre, dass ich damals ein.. recht leicht entflammbares Temperament hatte. Das hat sich im Laufe der Zeit und durch eine Therapie gelegt. Nur.. naja. Seitdem hatte ich meine Mitschüler halt so ein bisschen gegen mich. Man hat mir gehässige Spitznamen verpasst und was weiß ich was alles (in Biomüllcontainer gesteckt, Handy aus dem 4. Stockwerk geworfen, Handrücken gebrochen.. etc) mit mir angestellt. Das hat mich vor allem in die Einsamkeit getrieben. Ich hatte in meiner Schulzeit nichts außer meiner guten Leitungen und den paar Internetfreunden, die ich dann in der Zeit kennenlernte als "World of WarCraft" erschien.
    Was meine Familie anbelangt (ich bin übrigens der älteste von 3 Kindern): Mit meinem Bruder habe ich mich irgendwie noch nie verstanden. Wir sind so ähnlich und so verschieden zugleich.. es gibt irgendwie konstant nur Diskrepanzen. Meine Schwester.. ja. Sie gehört noch zu den mir eher gut gestellten, aber in letzter Zeit torpediert sie auch nur noch meine Vorstellungen, was ich aus mir in beruflicher Hinsicht machen will. Mein Vater.. als Kind habe ich mir gewünscht, dass er mehr Zeit mit mir verbracht hätte, in der Teenager-Zeit, als es um Bewerbungen ging, wollte ich nur noch, dass er mich in Ruhe lässt. Mittlerweile hat sich das Verhältnis zwischen uns beruhigt und ist.. Neutral. Ich kann mit ihm reden, aber wenn es um Dinge geht, wo ich eine Entscheidung fällen will, hält er sich weitesgehend raus, wofür ih auch dankbar bin. Auch dass er mir dann hier und da vielleicht noch einen weisen Ratschlag gibt, weil meine Entscheidungen vllt nicht ganz so klug sind. Aber zumindest macht er mir keine Vorschriften mehr.


    Der Grund weshalb ich halt recht abgekapselt von meiner Familie bin ist btw. einfah, dass ich einfah nicht im selben Ort lebe wie der Rest meiner Familie.


    Als ich dann in die 11. Klasse ging, habe ich meine Leistungen schleifen lassen, weil ich es einfach satt hatte alleine zu sein. Konzentriere mih also darauf mich irgendwie in Gruppen einzufinden. Allerdings eher mit nicht vorhandenem Erfolg. Ich habe häufig das Gefühl, dass ich als Retro-Nerd kaum in irgendwelche Gruppen reinpasse, da ich mich auch für recht wenige andere Dinge interessiere.


    Mittlerweile war ich ja auch bereits 8 Jahre lang auf Ausbildungssuche. Ohne Erfolg. Immer die selben Absagen: "Wir haben uns leider für einen Bewerber entschieden der besser auf die Stelle passt." Dadurch kamen auch Zweifel über meine eigenen Fähigkeiten und meine Wahl der Berufe auf.


    Was meine Ex-Freundin anbelangt.. Ohje.. das ist ein Kapitel für sich, muss ich wohl mal so sagen.. Ich kannte sie 5 Jahre und war 4 Jahre lang mit ihr glüklih zusammen, auch wenn es eine Fernbezihung war. Ich meine: Wir hatten bereits Pläne zusammenzuziehen, wir hatten Pläne zu heiraten (war bereits dabei den Antrag insgeheim zu planen) und wir sprachen sogar bereits über Kinder.. und dann.. ja.. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, ohne zu tief ins Detail zu gehen. Aber ich habe halt nicht nur meine Liebe, sondern auch meine beste Freundin, die sie für mich war, verloren.


    Eines möchte ich klar stellen: Bevor ich hier nur bemitleidet werde oder dergleichen muss ich sagen: Ich bin nicht perfekt. Auch ich habe vieles Falsch gemacht und viele Dinge verbockt. Ich wünschte ich wäre perfekt, ich wünschte, ich würde immer die richtigen Entscheidungen treffen und alle glücklich machen können, aber das kann ich nicht. So sehr ich es auch wollen würde. Ich würde sogar sagen, dass wegen mir viele Dinge früher oder später kaputt gehen mussten.


    Ich bin durchaus eine zwiegespaltene Person, denn auf der einen Seite möchte ich, dass es allen Menschen um mir herum gut geht, dass alle glücklich sind, aber auf der anderen Seite ist der böse egoistische Teil. - Klar. Der Teil ist die Fürsorge für mich selbst, dass ich mich um mich selbst sorge und dass es mir gut geht, aber der verlang halt verzweifelt nach der Anerkennung, Zuneigung oder sonstiges von anderen.. Ich bin häufig innerlich so isoliert, dass das einzige was ich mir wünsche halt nur von außen kommen kann.


    Heutzutage ist es tatsächlich so, dass ich häufig befürchte, dass wenn ich mit diesen Problemen zu Leuten gehe und die zu einem Diskussionsthema mache, dass sie früher oder später nur von mir genervt sind und dann Abstand von mir nehmen. Deswegen trage ich heutzutage "sozusagend" eine Maske. Ich lache und lächle für die anderen, damit ich ihre heile Welt nicht kaputt mache mit dem Schmerz, den ich unter der Maske mit mir trage.


    *seufz*.. und da bricht so ein wenig der Romantiker aus mir hervor, der sich wünscht, dass ich irgendwann irgendwo die Partnerin fürs Leben finde, die mir diese Maske abnimmt und willentlich den Schmerz von mir annimmt.
    Okay das klang jetzt etwas komisch: will sagen: dass sie mich so annimmt wie ich bin: Mit meinem Schmerz, mit meinen Fehlern, mit meinen Macken und den dollen-5-Minuten, die ich manchmal so etwa alle 5 Minuten habe. :p

  • Mein Gott diese Beiträge. Roman ohne ende. Die lese ich mir jetzt nicht alle durch. :zZz:


    Zunächst:


    Also der Name des Topic's ist etwas verwirrend. Depressionen sind doch keine philosophischen Gespräche.
    Es müsste eher heißen "Depressionen und philosophische Gespräche". Wobei ich die Verbindung dann immer noch nicht sehe. Am besten du belässt es bei "Depressionen". :D


    Obwohl ich auch sagen muss, dass du wohl nicht mal welche hast. Also müsste es heißen "Depressionsähnliche Zustände und Gespräche darüber".


    Naja, alles nicht so leicht. :shower:


    An sich lebe ich aktuell in einer sehr ähnlichen Situation wie du.


    Zunächst:
    Mein leben lief bisher auch nicht so besonders. In der Schule wurde ich damals auch gemobbt und war da immer der Blöde, auf den jeder einschlagen konnte. Lebe heute alleine und stehe nach 5 Jahren Studium mit nichts da. Von Partnern wollen wir gar nicht erst reden, die gab es nie. Freunde habe ich auch nur sehr wenige (aber nicht hier in der Stadt in der ich lebe). So bin ich die meiste Zeit eigentlich immer alleine. No friends, no lover, no work, no money, aber allerhand Zukunftsängste.


    Da durch den Studienabbruch meine Träume ins Kloh runter gespült wurden, habe ich gerade irgendwie keine Vorstellungen mehr von meiner beruflichen Zukunft, oder was ich überhaupt noch erreichen kann, bzw. was ich überhaupt will.


    Um nun auch ein wenig Philosophie rein zubringen:


    Mir wird klar, dass meine gewünschte Zukunft (Haus, Partner, Kind, guter Job) nur noch sehr schwer erreichbar ist. Ich habe das Gefühl ich müsste drei mal so stark sein, ich zweifle also an meinem Durchsetzungsvermögen. Das ist schon etwas komisch. Es geht nicht um bestimmte Fähigkeiten, oder um Intelligenz, sondern darum, Risiken einzugehen und sich nicht die Wurst von der Stuhle nehmen zu lassen. Das habe ich aktuell als mein Dämon identifiziert, der mir mein Leben zu versauen versucht. Deshalb scheitere ich bisher. Ich bin viel zu gutmütig, nehme mir nicht was mir zusteht.
    Deshalb habe ich natürlich auch nie einen Partner gehabt. Ich gehe es ja nicht an. Bei einer Beziehung nimmt man die Person zum Teil für sich ein. Man muss also zugreifen können. Ich wiederum habe immer nur das Gefühl, ich würde den Leuten die Zeit stehlen und sie würden ja etwas bestimmtes von mir erwarten. So ein Blödsinn. Der Dämon nutzt auch meine Schwäche in der Disziplin, um mich passiv zu machen. Oft komme ich früh nicht richtig aus dem Bett, schlafe viel zu lange und schaffe dann viele Sachen nicht. Aktuell hat er mich so sehr in die Mangel genommen, dass ich sogar keine Lust habe, abzuwaschen oder einkaufen zu gehen.


    Auch wenn es aktuell mehr als scheiße läuft, Depressionen o.ä. habe ich trotzdem nicht. Ich nutze die Zeit, um mir einen Plan zurecht zulegen. Eine Idee ist es, erst mal mehr Sport zu treiben und mit meinem Körper zufrieden sein zu können. Dann werde ich mir eine Ausbildung o.ä. suchen, um wieder eine Perspektive und Geld haben zu können. Und wenn dann Arbeit und Gesundheit läuft, werde ich es mit der Partnersuche angehen.


    Es sind sicher keine Ratschläge an dich, aber das waren "meine Gedanken" zu diesem Thema. :D


    Vielleicht noch was anderes:

    Als ich dann in die 11. Klasse ging, habe ich meine Leistungen schleifen lassen, weil ich es einfach satt hatte alleine zu sein. Konzentriere mih also darauf mich irgendwie in Gruppen einzufinden. Allerdings eher mit nicht vorhandenem Erfolg. Ich habe häufig das Gefühl, dass ich als Retro-Nerd kaum in irgendwelche Gruppen reinpasse, da ich mich auch für recht wenige andere Dinge interessiere.


    Mittlerweile war ich ja auch bereits 8 Jahre lang auf Ausbildungssuche. Ohne Erfolg. Immer die selben Absagen: "Wir haben uns leider für einen Bewerber entschieden der besser auf die Stelle passt." Dadurch kamen auch Zweifel über meine eigenen Fähigkeiten und meine Wahl der Berufe auf.

    Dann versuch es doch noch mal? Noch bist du nicht so alt, noch könntest du dich weiterbilden. Ein höherer Abschluss öffnet die Tür zu neuen beruflichen Möglichkeiten. Ich habe mein Abi damals auch einfach nachgeholt, weil ich nicht so ein unterbezahlten scheiß Job machen wollte.


    Fast alle die ich übers Internet kennenlerne kommen aus dem Westen Deutschlands, während ich im Osten lebe, Berlin. '_'

    Willkommen im Club! So sieht es aus. Also sollten wir uns lieber auf gen Westen machen. Dort leben interessantere Leute. :D


    <<Mein körper definierter als von Magersüchtigen!>>

  • ich weiß nicht ob ich mich damit vergleichen kann oder mich darin wiederspiegel.
    Ich Bin erst 17 ich wurde nie Gemobbt hatte jedoch nie ein Gutes verhältniss zu meinen Eltern


    Ich habe auch Viele Probleme wie Deprssionen , Angststörungen usw jedoch bin ich niemand der das Leben Schätzt, ich möchte keine Freunde, keine Famile oder so ich weiß nicht was ich möchte. Ich schätzte das Leben nicht, ich habe das Gefühl als wenn mein Leben von Tag zu Tag surrealer wird, was daran liegt das ich über keine entscheidungen nachdenken muss da mir die Ergenisse diese taten egal sind. Ich fühle mich langsam so wie in einem Film wo ich jede sekunde hoffe das die Produktion gestoppt wird.


    ich habe jedoch viel Spaß an Philoshopie oder ähnliche sachen wie über Traurige Sachen zu Dichten oder ich schreibe zbs grade ein Buch über einen Hass erfüllten Jungen. Also wenn du über irgentsowas schreiben möchtest ich wäre da.


    und ich möchte dir die musik von Private Paul empfehlen er spricht über sein leben was ich ähnlich zu deiner Beschreibung finde in seinen Liedern die echt Authentisch und atemberaubend sind


    zbs:
    https://open.spotify.com/track/5isqoXKFypJOowMDAaic6I
    ,
    https://open.spotify.com/track/6iS6zgYr3S9FaC3Cz4t161
    oder
    https://open.spotify.com/track/673iUBcyMqfHrAoVT0rcMf

    Für ein anderes Leben war ich zu inkonsequent

    Ich kann nix dafür, ich bin ein erblindender Mensch.

    2 Mal editiert, zuletzt von Surcal_ ()

  • und ich möchte dir die musik von Private Paul empfehlen er spricht über sein leben was ich ähnlich zu deiner Beschreibung finde in seinen Liedern die echt Authentisch und atemberaubend sind

    Hey, den kenn ich auch! Normalerweise bin ich ein Traurigkeitsgenießer, was Musik angeht, aber seine Musik kann ich irgendwie überhaupt nicht genießen. Sie ist zwar schon gut, aber auch verdammt schmerzhaft.


    So geht es bei mir auch mit dem Rapper Degenhardt. Der Macht zwar nicht nur Depri-Kram, aber der Song "Rattenkönig" ist auch so ein resignierendes Stück, über ein zerbrochenes Leben. Ich bekomme da zwar Gänsehaut, aber das Zeug würde ich mir nicht den ganzen Tag anhören wollen.



    Degenhardt macht auch deinen Degen hart! Sorry, konnte ich mir nicht verkneifen. :D


    <<Mein körper definierter als von Magersüchtigen!>>

  • Hey, den kenn ich auch! Normalerweise bin ich ein Traurigkeitsgenießer, was Musik angeht, aber seine Musik kann ich irgendwie überhaupt nicht genießen. Sie ist zwar schon gut, aber auch verdammt schmerzhaft.
    So geht es bei mir auch mit dem Rapper Degenhardt. Der Macht zwar nicht nur Depri-Kram, aber der Song "Rattenkönig" ist auch so ein resignierendes Stück, über ein zerbrochenes Leben. Ich bekomme da zwar Gänsehaut, aber das Zeug würde ich mir nicht den ganzen Tag anhören wollen.



    Degenhardt macht auch deinen Degen hart! Sorry, konnte ich mir nicht verkneifen. :D

    weiß was du meinst , ich hatte vor 2 wochen die größte downphase in meinem noch Jungen Leben und da hab ich Private Paul 24/7 gehört.


    NMZS der sich das Leben genommen hat auch viele echt Schmerzhafte lieder wie zbs " ich hab mich dran gewöhnt "

    Für ein anderes Leben war ich zu inkonsequent

    Ich kann nix dafür, ich bin ein erblindender Mensch.

  • Gleich ein Vorwort meinerseits: Ja. Ich hae durchaus Probleme und auch Depressionen, allerdings möchte ich das Topic nicht zum Ausheulen nutzen

    Nur kein Problem, was ich nach Jahren der Animeforen dir sagen kann, in diesem Forum befinden sich bis jetzt die geringsten Störfaktoren, die so ein Thema eher als belustigend ansehen oder einfach nur Ihren nichtmal ansatzweise durchdachten Bullshit freien lauf lassen. (das waren unter anderem Gründe warum ich aus anderen Foren raus bin)






    Ich habe einen Weg für mich gefunden, der lautet sobald ich bei der Familie bin Ohren abschalten so gut wie es geht, ich hinterfrage mich immer, "muss ich mir wirklich den kopf darüber zerbrechen?", ich habe eine weit aus bessere Ausstrahlung und vorallem schaffe ich es immer mehr, dass mir sehr vieles am Arsch vorbei geht, was nicht heißt, dass mir alles egal ist, ganz im Gegenteil, nur der Punkt mit dem hinterfragen hat mich einfach dazu gebracht, dass mir sehr viel am Arsch vorbei geht.
    Zudem halte ich auch nicht einfach mehr den Mund und sage ja und amen, so wie sich das am liebsten jeder wünscht und sich damals drüber gefreut hat, wer mir dumm kommt muss das Echo vertragen können, denn oft genug habe ich den Mund gehalten, wenn andere Ihrem Scheiß freien Lauf gelassen haben.


    Zur Liebe, schwere sache dir da zu helfen, was bei mir hauptsächlich zurück geblieben ist, ist ne soziale Phobie, nicht etwas dass ich immer noch Angst habe auf Menschen zu zu gehen, ganz im Gegenteil, die Leute bekommen eher schon Angst wenn ich auf Sie zu komme, der springende Punkt ist dass für mich die Menschen eher grau anstatt bunt sind. (um es mal bildlich zu sehen)
    Wie sagt man so schön aus den Augen aus dem Sinn, das macht es mir persönlich auch schwer ne Beziehung einzugehen, klar die Vertrauensängste sind auch noch da, aber die Frage ist eher wie lange bin ich happy mit eienr Beziehung und wann ist die Person wieder grau für mich. (Letzendlich würde die Partnerin darunter leiden und das fände ich nicht gut)
    Aber was ein gutes Training dabei ist, geh einfach weiter auf Leute drauf zu, du musst mit denen nicht gleich eine Bindung aufbauen, aber um so mehr du dich mit den personen beschäftigst um so leichter wird es dir später fallen wieder nähe zu bestimmten menschen aufzubauen und dann klappt das mit der Beziehung ggf. auch.


    Mein Training ist es jeden Tag mit Leuten zu sprechen und sei es Sie nur zu grüßen, hauptsache ich interagiere mit Ihnen, denn über die Jahre ist es mir auch immer schwerer Gefallen mich zu artikulieren, wenn ich am Laptop schreibe ist es was ganz anderes als wenn ich vor einer Person stehe, meist habe ich die richtigen Denkansätze/Ideen oder wie auch immer man diesen Moment auch nennen mag, ich krieg Sie aber einfach nicht aus dem Mund.
    Sprechen hilft mir dabei, all meine Baustellen zu beeinflussen und ggf. zu verbessern, ich sitze jetzt zum Beispiel nicht nur im Zimmer und zocke, ich geh raus, unterhalte mich mit Leuten (auch wenn das mir bei ein und dem anderen immer noch schwerer fällt) und vorallem durch meine Körperhaltung sehen mich andere jetzt auch ganz anders. (Diese Kugelhaltung und die dadurch entstandene Piepsstimme taten echt nicht gut :D )


    Wenn du noch bei einem Therapeuten bist oder nicht mit Ihm zu frieden bist, suche weiter hilfe, diese Personen können dich in die richtige Richtung lenken, du jedoch bist der einzigste der entscheidet ob er stehen bleibt oder weiter geht.

    Einmal editiert, zuletzt von Nesorix ()

  • Ich habe jetzt nicht alles durchgelesen bisher, aber ich möchte doch erstmal sagen: Danke. Es freut mich irgendwie ungemein, dass das Thema so gut angenommen wird und dass sich die Leute hier auch zivilisert sowie konstruktiv verhalten.


    @Lonlon Ich habe deine Anmerkungen gelesen und gebe auch an der Stelle einfach mal zu, dass ich die Stirn runzeln musste. Ich kann es durchaus tolerieren, wenn man so leben möchte, aber verstehe ich es nicht so ganz. Diese "ich bin die einzig relevante Person und alle anderen sie meine Bauern"-Einstellung ist.. halt ziemlich Ich-bezogen, egoistisch. Ich bin neugierig und möchte an der Stelle einfach mal versuchen deine Gedankenmuster und Motivationen zu verstehen: Wenn du die einzig relevante Person bist, fühlst du dich dann nicht innerlich... einsam? Oder würdest du behaupten, dass du emotional eher abgestumpft wärst?
    So wie ich mir das halt gerade vorstelle ist es ein: "Ich lebe in meiner Blase. Hier bin ich sicher. Hier kann mir keiner was. Hier kann ich tun und lassen was ich will. Ggf. nutze ich andere aus um zu bekommen was ich will."
    Auch noch eine Frage dazu wäre: Findest du selbst so ein Leben.. lebenswert? (Ja ich weiß, jetzt geht es etwas auf die philosophische Schiene) Wenn nein: Was treibt dich an weiter zu machen?


    Vielleicht missinterpretiere ich auch das von dir geschriebene völlig. (In dem Fall möchte ich um Entschuldigung bitten.)
    Jedenfalls.. so wie es sich für mich liest: So könnte ich nicht leben. Das würde bedeuten, dass ich mich selbst leugnen würde. Wer ich bin bzw. wie ich bin. (Für mich definiert sich eine Person halt nicht nur durch den Namen [wegen dem "wer ich bin"] sondern auch durch seine Persönlichkeit). Ich bin eine sehr nach außen gerichtete Person. Ich möchte die Welt zu einem besseren Ort machen, auch wenn ich weiß, dass mir das niemals gelingen wird. Deshalb versuche ich das auch auf einen kleineren Kreis zu halten: Freunde, Familie & gute Bekannte.



    @Miles Ob der Titel richtig gewählt ist oder ob man ihn "leicht" hätte anders schreiben können, ist ja nicht Thema, ne? ;)
    Und naja vielleicht hätte ich statt "Depressionen" eher das ganze "mittelstarke depressive Episoden" nennen sollen, so wie es mein Psychiater und meine Psychologen diagnostizierten. Sicher. Ich bin nicht durchweg depressiv, aber es ist eine konstante Sinuskurve, die halt den Startpunkt unterhalb des Nullpunkts hat. o3o (Ist also mehr im negativen, als im positiven Bereich)
    Erst letztens habe ich mich verantwortlich gemacht für falsche Dinge die ich in der Vergangenheit begangen habe. Habe mich selbst als einen Fehlschlag angesehen und den halben Abend nur geheult. :/

  • Jo Kaito,


    erstmal Respekt das du dich traust über deine Probleme zu reden! Du schreibst viel über Einsamkeit in deinem Leben und Enttäuschungen. Das ganze haben wahrscheinlich auch viele andere hinter sich.
    Nur kurz über mich : Ich hatte bis vor 3Jahren auch kaum noch Kontakt zu meiner Familie ( Kulturelle Verschiedenheiten usw) und war auch früher eher der Aussenseiter in der Schule. Hab insgesamt 3 gescheiterte Beziehungen hinter mir,
    die letzte ist grad mal nen Monat her ^^und das kostete 7 Jahre. Bin viel umgezogen in meinem Leben weswegen ich nur eine Handvoll richtige Freunde habe .Also glaube ich mal einen Teil deiner Gefühle verstehen zu können.


    Wieder zu dir : Du bist noch jung mit 25 und hast noch mehr vom Leben vor dir als du bis jetzt gelebt hast. Das Schicksal gibt dir Leberhaken die dir richtig Schmerzen bereiten innerlich. Manchmal bekommt man auch nen fiesen Kinnhaken vom Schicksal und fällt zu Boden. Du wurdest angezählt und bist wieder aufgestanden und kämpfst weiter.
    Du willst nicht nach hinten Blicken , dass wollen viele nicht aber es ist die einzige Möglichkeit in meinen Augen zu sehen was du bis jetzt bewältigst hast. Die Schläge die man kassiert egal in welcher Form stärken dich als Person und zeigen dir, das du auch damit fertig wirst. Du erkennst die Fehler die du selber gemacht hast und lernst daraus. Das schaffen die meisten nicht!
    Daher würde ich mal sagen das du weder ein Dummkopf noch ein Feigling bist also keep going. Das ganze Leben ist ein unfairer Kampf aber keiner den man nicht gewinnen kann!


    PS:Rechtschreibfehler etc stören nur euch und nicht mich :D

  • Vielleicht missinterpretiere ich auch das von dir geschriebene völlig.

    Nein keine Angst, das tust du nicht, er trollt gerne rum mit seinen irrwitigen Aussagen, da er sich gerne mit LOK1 den Thron der Clowns teilen will.
    Du siehst wie ich schon sagte, auch das Forum ist nicht frei von diversen (ich wills mal höflich formulieren) unnötigen.
    Hobbypsycholegen, Trolls und den ganz "Wichtigen".




    Eines möchte ich klar stellen: Bevor ich hier nur bemitleidet werde oder dergleichen muss ich sagen: Ich bin nicht perfekt. Auch ich habe vieles Falsch gemacht und viele Dinge verbockt. Ich wünschte ich wäre perfekt, ich wünschte, ich würde immer die richtigen Entscheidungen treffen und alle glücklich machen können, aber das kann ich nicht. So sehr ich es auch wollen würde. Ich würde sogar sagen, dass wegen mir viele Dinge früher oder später kaputt gehen mussten.

    Genau das ist der Punkt, der dir im Weg steht und glaub mir vor meiner Reha habe ich ganz genau so gedacht, bzw. ich habe das gehört was die anderen sagten nur damit ich gut bei Ihnen stehen würde.
    Aber genau das können wiederum auc so Leute sein, die dich einfach nur ausnutzen und wenn Ihnen was nicht passt haben Sie ja dich als Booman.
    Keiner ist im Leben perfekt, wir wünschten uns wir wären manchmal perfekt, nur um diverse Fehler die einem selbst oder einem anderen Schmerzen zugefügt haben nicht aufs neue geschehen zu lassen, aber aus Fehlern lernt man ja in der Regel und mal ehrlich, wer will bitte perfekt sein, ein perfekter Mensch, wäre kein Mensch.
    Es wird immer Leute geben, die nicht mit dir auf einer Wellenlinie sind, aus welchem Grund auch immer, wenn ich mich so biegen würde, wie mich jeder einzelne aus meinem Umfeld haben will, würde ich daran irgendwann selbst zu grunde gehen.


    Ich setze einfach klare Punkte, wems nicht passt der soll sich aus meinem Sichtfeld verziehen, Freunde kommen und Freunde gehen, nur die wahren bleiben.
    Früher habe ich alles mit mir machen lassen, nur um ebenfalls Anschluss zu finden, ich habe mich so verstellt wie ich es nicht wollte, heute gibts diesen Mist nicht mehr, entweder man kommt mit mir klar oder nicht und ich denke mal die eine Person die ich habe, weiß was Sie an mir hat, sonst wäre Sie genauso wie die anderen gegangen. (P.S. und nein ich bin nicht im geringsten der Badass Motherfucker, wie es sich schon fast aus dem Text lesen lässt, ich lasse mir nur noch ungern übers Maul fahren, wenn es nicht gerade seien Richtigkeit hat)



    Heutzutage ist es tatsächlich so, dass ich häufig befürchte, dass wenn ich mit diesen Problemen zu Leuten gehe und die zu einem Diskussionsthema mache, dass sie früher oder später nur von mir genervt sind und dann Abstand von mir nehmen. Deswegen trage ich heutzutage "sozusagend" eine Maske. Ich lache und lächle für die anderen, damit ich ihre heile Welt nicht kaputt mache mit dem Schmerz, den ich unter der Maske mit mir trage.

    Ich lache leute auch an und denk mir "du Arsch, du kriegst noch dein Fett weg", es gibt halt auch momente wo man mal diese Maske aufsetzen muss, denn wie du schin sagtest, es ist nicht alles heile Welt.


    Das lässt sich im übrigen nicht ausschließen, man kann leider nicht von einem Forum wo der Altersdurchschnitt bei (ich schätze mal) 19 liegt, erwarten, dass alles fachlich angegangen wird.
    Wir haben dahin nicht studiert oder uns so wenig damit befasst, dass viele einfach mit der Situation nicht umgehen können, wir hatten hier mal eine, mit der hat man über ein ähnliches Problem gesprochen und dann hat Sie, wahrscheinlich durch Ihre Problematik, das Forum verlassen und den Account gelöscht.
    Das zeigt, dass wir lediglich beratschlagen können, wir können nicht mal ne Vermutung aufstellen, nichtmal diejenigen, die ansatzweise so Probleme haben wie du, da wir einfach nicht über genügend Fachwissen verfügen.
    Und was noch schlimmer ist als ein Hobbypsycholge, ist ein Hobbypschologe der irgendwelche Prognosen schließt nur um zu zeigen was er kann und im schlimmsten Fall damit die Person der er hilft noch tiefer in die Scheiße zieht.


    Wie bei so vielem heißt es wenn man was will, muss man sich selbst dahinter klemmen und darum kämpfen, klar hört sich das in der jetzigen Situation mehr als beschissen an, aber das ist die Erfolgsformel, aufstehen Krone richten, weiter gehen.
    Zu diesem Schritt zu gelagen ist eine schwere Hürde, aber sobald du auf der Mauer stehst, kann ich dir sagen es geht weiter.

  • Hm, ich kann jetzt nur von meiner Sichtweise sprechen.
    Ich bin allgemein ein optimistischer und extrovertierter Mensch aber habe auch mal meine Depriphase wenn alles was schief gehen kann auch schief geht.
    Hab schon vorher hier geschrieben dass ich damals ebenfalls gemobbt wurde.
    Nur hatte dies bei mir die Auswirkung das ich am Ende für ein halbes Jahr auf einer Förderschule war.
    Ich wusste nie wie ich den Freunde finden kann.
    LonLon hatte mit seiner Aussage nicht Unrecht das man beim Mobbing selbst dazu beiträgt.
    Aber als Mobbingperson kann mich nicht nachvollziehen warum man ausgerechnet der Eine ist.
    So oder So konnte ich mich mit der Zeit herausarbeiten.
    Ich hab mir Ziele gesetzt und auch wenn ich verdammt faul bin, bleib ich daran.
    Oft sind es kleinere Ziele die nur an meinem eigenen Willen zu erfüllen sind.
    Warum ich all das schreibe?
    Ich möchte lediglich einen Beispiel dafür geben dass es auch anders geht.
    Und dennoch hab ich meine Tage wo ich deprimiert Musik höre und mir denke dass ich ja eigentlich gar nichts leiste.
    Ich rede mir all meine Leistungen nieder und geh deprimiert durch den Tag.
    Aber dann erinner ich mich an meinen kleinen Erfolgen. An meinem Studium weil ich nie daran geglaubt habe wirklich studieren zu können.


    Jedenfalls.. so wie es sich für mich liest: So könnte ich nicht leben. Das würde bedeuten, dass ich mich selbst leugnen würde. Wer ich bin bzw. wie ich bin.

    Die perfekte Antwort.

  • Hey! Ich muss sagen, dass sich unsere derzeitige Situation nicht wirklich ähnelt, aber ich habe trotzdem jetzt mal Lust etwas dazu beizutragen. Wir haben ja einen relativ großen Altersunterschied und du bist mit Mobbing in der Schule schon durch. Ich würde jetzt einfach mal schlichtweg behaupten, dass die Schulzeit (Pubertät halt) am meisten prägt und ich habe ja noch was vor mir (bin 15). Ich will jetzt nicht damit sagen, dass ich gemobbt werde, aber ich glaube der Begriff "Depression" beschreibt meine derzeitige (seit einem Jahr währende) Lage ganz gut. Im Gegensatz zu dir habe ich Suizidgedanken, aber das hat nichts damit zu tun, dass ich das Gefühl habe, dass es niemanden interessieren würde, wenn ich weg wäre. Ganz im Gegenteil, genau das ist ja mein Problem. Nach meiner Sicht ist das Leben sinn- und wertlos (das mag dich jetzt nicht besonders aufmuntern, aber ich möchte erstmal meine Situation und Gedanken beschreiben, bevor ich zu dir komme.) Ich bin nicht gläubig, wäre es aber gerne. Durch den immerwährenden Gedanken, dass im endeffekt nichts, was ich mache, einen Unterschied macht bin ich die ganze Zeit gereizt und müde. Manchmal überwältigt mich das Leben mit all den Gefühlen, Problemen und Menschen und das ist so erschöpfend. Wie du bin ich auch das Leben müde. Außerdem bin ich der geborene Pessimist: Wenn ich z.B einen Moment glücklich bin, bin ich den nächsten Augenblicken umso trauriger, weil mir sofort in den Kopf schießt, dass es eben nur ein Moment ist.Ich sehe meinen herumalbernden Klassenkameraden zu und male mir aus, wie sie wohl sterben werden. Wer wird alles auf der Beerdigung erscheinen? Vielleicht sogar ich? Vielleicht passiert es schon morgen. Wie gedenke ich zu reagieren? Werde ich den Gedanken ertragen können, dass ich es mir bereits ausgemalt habe? Wenn ich an Klippen stehe oder Messer sehe denke ich darüber nach, wie überwältigend der Gedanke ist, dass ich in ein paar Sekunden zur Erinnerung werden könnte. Und dann erschrecke ich mich, weil ich Sehnsucht danach verspüre. Dazu kommt, dass ich jede Nacht kaum schlafen kann und, wie klischeehaft es auch klingen mag, ich mich in den Schlaf weine. Weil ich wirklich ALLE meine Taten, die ich an dem Tag vollbracht habe zutiefst bereue. Klar, manche mehr als die anderen, aber wirklich viele sind es durchaus. Ich hätte das besser machen können, das war irgendwie unsensibel, das hat sie bestimmt verletzt, ich nerve doch eigentlich bloß. Wenn ich mal einem nervenden Klassenkameraden sage, dass er den Mund halten soll, ist das schon einer der größten Gründe meiner Schuldgefühle. Dämlich, was? Deswegen sage ich eigentlich so gut wie nie was und versuche, wie ein Schatten zu leben. Wenn ich in Kontkt mit anderen Menschen komme, mache ich alles falsch. Ich weiß, dass ich so nicht ewig durchkommne kann und dass das dumm ist und ich damit praktisch meine Existenz hasse. Wirklich, ich hasse es zu exestieren. Sätze wie: Ich exestiere nicht mehr. Ich bin nicht mehr da. Ich lebe nicht mehr. Das klingt so verlockend. Nach entgültigem Frieden und Ruhe. Übrigens: Das hier werde ich wahrscheinlich trotz der Anonymität auch bereuen, wer weiß, ob ich es überhaupt abschicken kann. Puuuuuh, sry. Aber hier geht es nicht um mich: Ich finde es sehr schön, dass du vernünftig genug bist, das Leben nicht zu verweigern. Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht,was ich dir raten soll, da ich selbst drinnen stecke. Mir fällt nur das übliche ein: Finde etwas, in dem du dich entfalten kann, trau dich auf neue Leute zuzugehen etc. Wenn sich deine jetzigen Mitmenschen nicht für dich interessieren, dann versuche neu anzufangen. Klar, Familie kann man nicht ersetzten, aber ich denke Freunde sind die spätere Familie.

  • @orangetaste so blöd das jetzt auch klingen mag, hast du schonmal versucht mit deinen Eltern darüber zu reden und im schlimmsten/besten Fall mal mit einem Psychologen?
    (Ist ein allgemeienr Ratschlag den ich jedem empfehle der sowas schreibt und keineswegs böse gemeint)


    Ich kenne das von Kollegen, wenn Sie mal eine depressive Phase haben, das was du da jedoch schreibst macht einem mehr Sorgen, vorallem wenn man das word "Suizidgedanken" verwendet und das im Alter von 15 Jahren.
    Man sollte mir professioneller Hilfe herausfinden woraus deine Probleme gründen und warum du so denkst, ob was schlimmes in der Vergangenheit geschehen ist uvm. (und nein bitte schreibe es hier nicht rein, das ist privat).
    Ich kenne auch Leute, die in der Pupertät sind und eben in dieser Phase etwas überreagieren, jedoch sollte man das was du schreibst schon ernster nehmen.


    Ich hatte ebenfalls jahrelanges Mobbing hinter mir, bin jetzt noch eher introvertiert, habe damals immer mit dem Gedanken gespielt, meine Mobber kalt zu machen, ohne dabei dann zu hinterfragen ob es mich geschockt hätte, hatte dadurch auch vieles schwarz gesehen und stand mehr oder weniger einfach alleine da, weil mri einfach gar keiner geholfen hatte.
    Wie du schon sagtest, gerade in der pupertären Phase nimmt man einiges wesentlich sclimmer auf und das ist einfach wirklich so, da kann man jeden Arzt fragen, die werdens bestätigen, ich habe einfach gewartet und gewartet, heute könnte ich mir in den Arsch treten, dass ich so lange gewartet habe mit der Suche nach Hilfe.
    Ich habe mit 22 schon ne Reha hinter mir und bin seit 2 Jahren bei einem Psychotherapeuten um die Vergangenheit entgültig zu vergessen und neu ins Leben zu starten, ohne dass ich noch an mir selbst Zweifeln muss, ohne dass ich mir Gedanken machen muss was bringt die Zukunft, denn es kommt wie es kommt.
    Klar kann man sagen man lebt nur diesen Moment und geht dann in die ewigen Jagdgründe ein, es ist ja auch so, aber das darf man nicht denken, man lebt für diesen Moment, man soll es genießen auf der Welt zu sein, zu weinen, zu lachen, sich über Dinge zu freuen oder zu ärgern.
    Man macht sich seine Lebenszeit sehr schwer, wenn man nur pessimistisch denkt (mein Bruder ist da im übrigen genau so^^), das Leben hat seine höhen und tiefen, aber diese kann man so gut es geht bewältigen.
    Denke positiv, ich mache es auch so und dabei ist mein kleinstes Problem, dass ich vor mich hinlebe und irgendwann nicht mehr sein werde, das werden wir alle, aber freu emich auf das was noch kommen (meine Ziele) und das was ich momentan genieße, hier lautet die Erfolgsformel wie du schon so schön sagtest finde was, was dir Spaß macht und wo du deine Freude wieder findest, denn das Leben kann so schön sein. (und ich bin froh, dass ich das nach über 10 Jahren endlich wieder sagen kann)

  • Nach meiner Sicht ist das Leben sinn- und wertlos

    Ich hatte mich extra als Beispiel angegeben da meine Art eigentlich als Gegenteil dessen gilt was depressiven Menschen gilt.
    Es hat für mich Ewigkeiten gedauert bis ich aus einer Leere rauskommen konnte. Hatte keine Ziele, hatte keine Erfolge und sah alles was ich tat als Sinnlos an.
    Ein Anstoß war nicht vorhanden. Ich war sowohl sozial als auch schulisch nie gut. Aber ich kann jetzt auch keinen wirklichen Wendepunkt nennen, wo sich dies bei mir geändert hat. Ich weiß es nicht. Es klingt sehr klischeehaft und üblich aber ich glaub, ich brauchte ein Ziel. Eine Sache auf der ich mich fixieren konnte und mich neu probieren konnte.
    Man sagte mir mal dass man in schlechten Zeit lediglich den Schwarzen Punkt auf einem weißem Papier sehen würde. Und mir war auch bewusst wie abgedroschen dies klingt aber es ergab für mich Sinn.
    Essentiell nach dem Sinn und Wert zu suchen macht einen nur depressiv und enttäuscht umso mehr. Sowas lässt sich nur mit der Zeit finden.

    Ich hätte das besser machen können, das war irgendwie unsensibel, das hat sie bestimmt verletzt, ich nerve doch eigentlich bloß. Wenn ich mal einem nervenden Klassenkameraden sage, dass er den Mund halten soll, ist das schon einer der größten Gründe meiner Schuldgefühle.

    Hm, ich hab eine sehr gute Freundin die sehr lange Zeit, auch diese Gedankenweise hatte.
    Ihre Selbstreflexion war immer leicht paranoid und sie hinterfragte immer warum wir befreundet wären.
    Sie hatte viel zu viel mit falschen Freunden zu tun die einen sehr schlechten Einfluss auf sie hatten.
    Aber irgendwie ist sie mit der Zeit auch da herausgewachsen. Sie ist viel entspannter geworden.
    Selbst Ich mache mir viel zu oft Gedanken was die anderen denken. Ich muss den anderen gefallen.
    Entschuldige mich viel zu oft und überleg mir nach unserem Abschied ob ich einen guten Eindruck gemacht hätte.
    Es legt sich aber langsam.

  • Viel Kann ich dazu auch nicht erzählen bzw gar helfen. Aber am Ende muss man selbst diese Gefühle und Gedanken in den Griff bekommen. Das kann dir niemand abnehmen. Von den vielen Antworten hier sollte aber auch klar sein, dass du nicht alleine bist und jeder so sein eigenes Päckchen zu tragen hat.


    Den Teil mit deinen Freunden, dass sie nie von selbst auf dich zukommen, kann ich absolut nachvollziehen. Ist bei mir auch der Fall. Ist halt wie der Staat: Wenn die was von dir wollen sind sie schnell da, aber wenn du was von denen möchtest musst du dich selbst anstrengen. Ich selbst hab auch kaum Freunde in meiner Umgebung und die sind auch häufig beschäftigt. Großteil meiner Freundschaften hab ich eben Online, was okay ist finde ich.


    Vertrauen ist wichtig, aber auch verständlich dass es schwer ist wenn man schlechte Erfahrungen gemacht hat. Versuch einfach alles als Möglichkeit daraus zu lernen anzunehmen. Und versuch immer etwas positives zu sehen, Negativität bringt einen schließlich auch nicht weiter. Du hattest immerhin die Erfahrung machen dürfen in einer Beziehung zu sein und daraus zu lernen.


    Mal ein bisschen was zu mir (Ich weiß es ist nicht zum ausheulen hier gedacht, will jedoch zeigen mit was für Problemen ich mich rumschlagen muss): Ich bin Single seit schon immer, war nie in einer Beziehung und hab bisher 2 mal einen Korb bekommen. Ich bin eine schreckliche Person wenn ich jemanden gern hab. Ich werd mega anhänglich und Eifersüchtig auf Leute die mehr zeit mit der Person verbringen und mach mir wegen jedem Kleinkram sorgen und red mir alles mögliche ein. Überreaktion von Emotionen und Gedanken sowas in der Art. Die Sache ist nur: was ändert sich für mich wenn ich so reagiere? Machts die Sache und meine Chancen besser? Nein! Es macht alles eher noch schlimmer für mich emotionaler Stress und die Gefahr jemandem tierisch auf die nerven zu gehen. Ich weiß aber auch nur zu gut wie schwer es ist solche Probleme und Emotionen zu lösen. Der erste weg ist jedoch erstmal zu erkennen was falsch läuft dann kann man sich Gedanken darüber machen wie man das bessert. Ich für meinen teil hab mir nen kleinen zettel geschrieben, so ne art Motivation und Erinnerung, der mich dran erinnert das ganze sein zu lassen. Wird nicht sofort helfen und sowas braucht zeit, aber Probleme lösen sich eben nicht von selbst und man muss daran hart arbeiten.


    "wofür lebe ich gerade noch?" - Ich kenn die Frage. Meine Antwort war für mich selbst: Du hast nur dieses eine Leben du hast keinen schimmer was danach passiert. Also mach das beste draus und hab soviel Spaß im leben wie möglich, genieße jeden tag. Keine zeit für negative Gedanken! Und ja es ist immer alles leichter gesagt als getan, mache die Erfahrung ja selbst noch dass ich des öfteren mal eine emotionelle Phase hab in der ich denke dass alles keinen sinn mehr mache, es ist jedoch weniger geworden.


    Ich wünsche dir viel Erfolg, Freude und Alles Gute im Leben, du stehst das durch mein Freund! :)


    ♦ If one can be proud of one's life, one should not wish for another chance.